Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].bes Hertze/ O treugewesener Hertzgeliebter Ehe- GOtt
bes Hertze/ O treugeweſener Hertzgeliebter Ehe- GOtt
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bes Hertze/ O treugeweſener Hertzgeliebter Ehe-
Schatz/ mein Hertze war ja dein Hertze! Du ver-
trauteſter/ und durch innigliche Liebe treuverbund-
neſter Hertz- und Eh-Freund! Ach Mich und Dich
hat nichts anders als der Tod getrennet! Ach durch
deinen Todt/ iſt die Krone meines Hauptes abgefal-
len! Durch deinen Todt bin ich numehro worden ein
verlaſſen und von Hertzen betruͤbtes Weib! Mein
Herr/ Mein Mann/ mein Haupt und Hertze
hat mich verlaſſen! Heu! Mulier vidua ſum. 2. Sam.
14. Hoͤret doch/ wie die Vaterloſen/ hertzbetruͤbten
Kinder/ Soͤhne und Jungfrauen Toͤchter/ die Herrn
Eydmaͤnner klagen: Ach! Es iſt uns leid umb dich/
du treues auffrichtiges Vater-Hertze! Ach! durch
deinen Tod ſind wir arme Wayſen worden/ denn
wir haben keinen Vater/ unſere Mutter iſt zur Witt-
wen worden! Die Herren Eidmaͤnner klagen und
ſagen: Jtzo ſehen wir/ was es iſt/ wenn einem ein
treuer Vater ſtirbet. Ach wir ruͤhmen/ und muͤſſen
ſeine Gewogenheit gegen uns ruͤhmen/ weil wir leben!
Wir muͤſſen klagen und ſagen: Unſer Vater verlaͤſſet
uns.! Pſ. 27. Die von Hertzen betruͤbte Frau
Schweſter ſchreyet Jhm nach: Es iſt mir leid umb
dich mein Bruder/ wir haben ja recht Bruͤder- und
Schweſterlich zuſammen gelebt/ du biſt mir mehr als
ein Bruder/ ja ein ander Vater geweſen/ Ach! wie
beugſt du mich/ wie betruͤbſt du mich! Mercket
doch/ was die lieben Zuhoͤrer und Kirch-Kinder ſa-
gen: Ach! es iſt mir leid umb dich unſern treu und
ſorgfaͤltigen Beicht-Vater/ aufrichtigen und eiferigen
Seelen-Sorger/ den wir an dir gehabt: Aber leyder!
GOtt
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