Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

GOtt sey es geklaget! numehro verlohren haben!
Billich klagen sie also. Denn Er hat das Werck ei-
nes Evangelischen Predigers gethan/ und sein Ambt
redlich außgerichtet. 2. Tim. 4. Nicht allein auf der
Cantzel/ indeme Er die gesunde Lehre schrifftmässig/
methodisch/ deutlich und lieblich vorgetragen/ hat sei-
nen Zuhörern nichts verhalten/ sondern denselben al-
len Rath GOttes verkündiget. Act. 20. und ist also
in seinem Hertzen versichert gewesen/ was Er gepre-
diget/ sey recht vor GOtt. Jer. 17. Er hat die falschen
Lehren und Jrrthümer/ die groben Sünden und La-
ster ernstlich und offentlich gestraffet/ ohne Heuche-
ley/ und Ansehen der Person; Jst also mächtig gewe-
sen zu straffen die Widersprecher/ Tit. 1. Hat auch
getrost geruffen/ und nicht geschonet/ sondern seine
Stimme erhoben/ wie eine Posaune/ und dem Vol-
cke ihr Ubertreten und Sünde verkündiget/ Es. 58.
Er hat auch sein Ambt redlich außger ichtet im Beicht-
stul/ indeme Er den unbußfertigen Sündern/ die
sich nicht bekehren wollen/ ihre Sünde behalten/ den
Bußfertigen aber/ die ihre Sünde bereuet/ sich mit
wahrem Glauben an Christi Verdienst gehalten/
und Besserung ihres Lebens zugesaget/ ihre Sünde
erlassen. Johan. 20. Wie Er denn auch die H. Sa-
eramenta anders nicht/ als sie Christus verordnet
und eingesetzet/ administriret und verwaltet/ und sich
also/ als einen treuen Haußhalter über die Geheim-
niß GOttes erwiesen. 1. Cor. 4. Wie Er sich denn
auch des Trost- und gnadenreichen Wortes Christi
stets getröstet/ daß auch Christus dorte zu Jhm sa-
gen werde: Euge Serve bone: Ey du frommer
und getreuer Knecht/ du bist über wenig getreu ge-

wesen/

G 3

GOtt ſey es geklaget! numehro verlohren haben!
Billich klagen ſie alſo. Denn Er hat das Werck ei-
nes Evangeliſchen Predigers gethan/ und ſein Ambt
redlich außgerichtet. 2. Tim. 4. Nicht allein auf der
Cantzel/ indeme Er die geſunde Lehre ſchrifftmaͤſſig/
methodiſch/ deutlich und lieblich vorgetragen/ hat ſei-
nen Zuhoͤrern nichts verhalten/ ſondern denſelben al-
len Rath GOttes verkuͤndiget. Act. 20. und iſt alſo
in ſeinem Hertzen verſichert geweſen/ was Er gepre-
diget/ ſey recht vor GOtt. Jer. 17. Er hat die falſchen
Lehren und Jrꝛthuͤmer/ die groben Suͤnden und La-
ſter ernſtlich und offentlich geſtraffet/ ohne Heuche-
ley/ und Anſehen der Perſon; Jſt alſo maͤchtig gewe-
ſen zu ſtraffen die Widerſprecher/ Tit. 1. Hat auch
getroſt geruffen/ und nicht geſchonet/ ſondern ſeine
Stimme erhoben/ wie eine Poſaune/ und dem Vol-
cke ihr Ubertreten und Suͤnde verkuͤndiget/ Eſ. 58.
Er hat auch ſein Ambt redlich außger ichtet im Beicht-
ſtul/ indeme Er den unbußfertigen Suͤndern/ die
ſich nicht bekehren wollen/ ihre Suͤnde behalten/ den
Bußfertigen aber/ die ihre Suͤnde bereuet/ ſich mit
wahrem Glauben an Chriſti Verdienſt gehalten/
und Beſſerung ihres Lebens zugeſaget/ ihre Suͤnde
erlaſſen. Johan. 20. Wie Er denn auch die H. Sa-
eramenta anders nicht/ als ſie Chriſtus verordnet
und eingeſetzet/ adminiſtriret und verwaltet/ und ſich
alſo/ als einen treuen Haußhalter uͤber die Geheim-
niß GOttes erwieſen. 1. Cor. 4. Wie Er ſich denn
auch des Troſt- und gnadenreichen Wortes Chriſti
ſtets getroͤſtet/ daß auch Chriſtus dorte zu Jhm ſa-
gen werde: Euge Serve bone: Ey du frommer
und getreuer Knecht/ du biſt uͤber wenig getreu ge-

weſen/

G 3

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <floatingText>
          <body>
            <div type="fsThanks" n="1">
              <p><pb facs="#f0053" n="[53]"/>
GOtt &#x017F;ey es geklaget<hi rendition="#i">!</hi> numehro verlohren haben!<lb/>
Billich klagen &#x017F;ie al&#x017F;o. Denn Er hat das Werck ei-<lb/>
nes Evangeli&#x017F;chen Predigers gethan/ und &#x017F;ein Ambt<lb/>
redlich außgerichtet. 2. <hi rendition="#aq">Tim.</hi> 4. Nicht allein auf der<lb/>
Cantzel/ indeme Er die ge&#x017F;unde Lehre &#x017F;chrifftma&#x0364;&#x017F;&#x017F;ig/<lb/>
methodi&#x017F;ch/ deutlich und lieblich vorgetragen/ hat &#x017F;ei-<lb/>
nen Zuho&#x0364;rern nichts verhalten/ &#x017F;ondern den&#x017F;elben al-<lb/>
len Rath GOttes verku&#x0364;ndiget. <hi rendition="#aq">Act.</hi> 20. und i&#x017F;t al&#x017F;o<lb/>
in &#x017F;einem Hertzen ver&#x017F;ichert gewe&#x017F;en/ was Er gepre-<lb/>
diget/ &#x017F;ey recht vor GOtt. <hi rendition="#aq">Jer.</hi> 17. Er hat die fal&#x017F;chen<lb/>
Lehren und Jr&#xA75B;thu&#x0364;mer/ die groben Su&#x0364;nden und La-<lb/>
&#x017F;ter ern&#x017F;tlich und offentlich ge&#x017F;traffet/ ohne Heuche-<lb/>
ley/ und An&#x017F;ehen der Per&#x017F;on; J&#x017F;t al&#x017F;o ma&#x0364;chtig gewe-<lb/>
&#x017F;en zu &#x017F;traffen die Wider&#x017F;precher/ <hi rendition="#aq">Tit.</hi> 1. Hat auch<lb/>
getro&#x017F;t geruffen/ und nicht ge&#x017F;chonet/ &#x017F;ondern &#x017F;eine<lb/>
Stimme erhoben/ wie eine Po&#x017F;aune/ und dem Vol-<lb/>
cke ihr Ubertreten und Su&#x0364;nde verku&#x0364;ndiget/ <hi rendition="#aq">E&#x017F;.</hi> 58.<lb/>
Er hat auch &#x017F;ein Ambt redlich außger ichtet im Beicht-<lb/>
&#x017F;tul/ indeme Er den unbußfertigen Su&#x0364;ndern/ die<lb/>
&#x017F;ich nicht bekehren wollen/ ihre Su&#x0364;nde behalten/ den<lb/>
Bußfertigen aber/ die ihre Su&#x0364;nde bereuet/ &#x017F;ich mit<lb/>
wahrem Glauben an Chri&#x017F;ti Verdien&#x017F;t gehalten/<lb/>
und Be&#x017F;&#x017F;erung ihres Lebens zuge&#x017F;aget/ ihre Su&#x0364;nde<lb/>
erla&#x017F;&#x017F;en. <hi rendition="#aq">Johan.</hi> 20. Wie Er denn auch die H. Sa-<lb/>
eramenta anders nicht/ als &#x017F;ie Chri&#x017F;tus verordnet<lb/>
und einge&#x017F;etzet/ <hi rendition="#aq">admini&#x017F;triret</hi> und verwaltet/ und &#x017F;ich<lb/>
al&#x017F;o/ als einen treuen Haußhalter u&#x0364;ber die Geheim-<lb/>
niß GOttes erwie&#x017F;en. 1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 4. Wie Er &#x017F;ich denn<lb/>
auch des Tro&#x017F;t- und gnadenreichen Wortes Chri&#x017F;ti<lb/>
&#x017F;tets getro&#x0364;&#x017F;tet/ daß auch Chri&#x017F;tus dorte zu Jhm &#x017F;a-<lb/>
gen werde: <hi rendition="#aq">Euge Serve bone:</hi> Ey du frommer<lb/>
und getreuer Knecht/ du bi&#x017F;t u&#x0364;ber wenig getreu ge-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 3</fw><fw place="bottom" type="catch">we&#x017F;en/</fw><lb/></p>
            </div>
          </body>
        </floatingText>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[[53]/0053] GOtt ſey es geklaget! numehro verlohren haben! Billich klagen ſie alſo. Denn Er hat das Werck ei- nes Evangeliſchen Predigers gethan/ und ſein Ambt redlich außgerichtet. 2. Tim. 4. Nicht allein auf der Cantzel/ indeme Er die geſunde Lehre ſchrifftmaͤſſig/ methodiſch/ deutlich und lieblich vorgetragen/ hat ſei- nen Zuhoͤrern nichts verhalten/ ſondern denſelben al- len Rath GOttes verkuͤndiget. Act. 20. und iſt alſo in ſeinem Hertzen verſichert geweſen/ was Er gepre- diget/ ſey recht vor GOtt. Jer. 17. Er hat die falſchen Lehren und Jrꝛthuͤmer/ die groben Suͤnden und La- ſter ernſtlich und offentlich geſtraffet/ ohne Heuche- ley/ und Anſehen der Perſon; Jſt alſo maͤchtig gewe- ſen zu ſtraffen die Widerſprecher/ Tit. 1. Hat auch getroſt geruffen/ und nicht geſchonet/ ſondern ſeine Stimme erhoben/ wie eine Poſaune/ und dem Vol- cke ihr Ubertreten und Suͤnde verkuͤndiget/ Eſ. 58. Er hat auch ſein Ambt redlich außger ichtet im Beicht- ſtul/ indeme Er den unbußfertigen Suͤndern/ die ſich nicht bekehren wollen/ ihre Suͤnde behalten/ den Bußfertigen aber/ die ihre Suͤnde bereuet/ ſich mit wahrem Glauben an Chriſti Verdienſt gehalten/ und Beſſerung ihres Lebens zugeſaget/ ihre Suͤnde erlaſſen. Johan. 20. Wie Er denn auch die H. Sa- eramenta anders nicht/ als ſie Chriſtus verordnet und eingeſetzet/ adminiſtriret und verwaltet/ und ſich alſo/ als einen treuen Haußhalter uͤber die Geheim- niß GOttes erwieſen. 1. Cor. 4. Wie Er ſich denn auch des Troſt- und gnadenreichen Wortes Chriſti ſtets getroͤſtet/ daß auch Chriſtus dorte zu Jhm ſa- gen werde: Euge Serve bone: Ey du frommer und getreuer Knecht/ du biſt uͤber wenig getreu ge- weſen/ G 3

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/539562
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/539562/53
Zitationshilfe:	Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678], S. [53]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/539562/53>, abgerufen am 18.12.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.