Richter, Gottfried: Fröliches Himmlisches Bewillkommen/ Treuer Prediger und Knechte Gottes. Liegnitz, [1678].Wann Segel/ Mast/ und Tau zu Grunde gehn/ Ja wol/ es hat auch hier nicht Noth: Herr Keßler ist/ doch GOtt nicht/ todt. Der Mann geht hin/ GOtt tritt an seine Stelle/ Und legt ins Oel und Mehl die Segens-Quelle. Ob Vaters Rath und Freundes Treu uns läßt/ So stehet noch der Höchste nah und fest. Laßt immer hin die arge Welt/ Die nichts von GOtt und Priestern hält/ Die milde Hand vor euch/ Jhr Waysen/ schliessen: Vom Himmel wird ein Liebes-Brünnlein fliessen. Diß hat zu Lohn ein fromm und treuer Knecht/ Daß/ wenn Er fault/ noch grünet sein Geschlecht. Drumb stellt das Leyd Betrübten ein. Auf Wasser folgt ein Freuden-Wein. Den ihr beklagt/ steht bey den Cherubinen/ Jm Priester Chor die Tag und Nächte dienen. Jhm ist nun wol der Seelen nach/ bey GOtt. Bey dessen Schutz hats auch mit Euch nicht Noth. Jhr aber/ die des Höchsten Hand Verknüpffet durch das Heyraths Band/ Laßt uns in Fried und Freundschafft ferner leben. Und dem was GOtt geschickt/ nicht wie derstreben. Das Haupt ist hin: Doch sind noch unser drey. Ein dreyfach Band reißt auch nicht leicht entzwey. Bey dem seel. Abschied seines treuesten und aller- werthesten Hn. Schwähers entwarff also sei- ne Gedancken M. David Schindler/ Damahlen Archi-Diac. zur L. Frauen/ itzo bey selbiger Kirchen Pastor und Senior. Ach
Wann Segel/ Maſt/ und Tau zu Grunde gehn/ Ja wol/ es hat auch hier nicht Noth: Herr Keßler iſt/ doch GOtt nicht/ todt. Der Mann geht hin/ GOtt tritt an ſeine Stelle/ Und legt ins Oel und Mehl die Segens-Quelle. Ob Vaters Rath und Freundes Treu uns laͤßt/ So ſtehet noch der Hoͤchſte nah und feſt. Laßt immer hin die arge Welt/ Die nichts von GOtt und Prieſtern haͤlt/ Die milde Hand vor euch/ Jhr Wayſen/ ſchlieſſen: Vom Himmel wird ein Liebes-Bruͤnnlein flieſſen. Diß hat zu Lohn ein fromm und treuer Knecht/ Daß/ wenn Er fault/ noch gruͤnet ſein Geſchlecht. Drumb ſtellt das Leyd Betruͤbten ein. Auf Waſſer folgt ein Freuden-Wein. Den ihr beklagt/ ſteht bey den Cherubinen/ Jm Prieſter Chor die Tag und Naͤchte dienen. Jhm iſt nun wol der Seelen nach/ bey GOtt. Bey deſſen Schutz hats auch mit Euch nicht Noth. Jhr aber/ die des Hoͤchſten Hand Verknuͤpffet durch das Heyraths Band/ Laßt uns in Fried und Freundſchafft ferner leben. Und dem was GOtt geſchickt/ nicht wie derſtreben. Das Haupt iſt hin: Doch ſind noch unſer drey. Ein dreyfach Band reißt auch nicht leicht entzwey. Bey dem ſeel. Abſchied ſeines treueſten und aller- wertheſten Hn. Schwaͤhers entwarff alſo ſei- ne Gedancken M. David Schindler/ Damahlen Archi-Diac. zur L. Frauen/ itzo bey ſelbiger Kirchen Paſtor und Senior. Ach
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Der Mann geht hin/ GOtt tritt an ſeine Stelle/
Und legt ins Oel und Mehl die Segens-Quelle.
Ob Vaters Rath und Freundes Treu uns laͤßt/
So ſtehet noch der Hoͤchſte nah und feſt.
Laßt immer hin die arge Welt/
Die nichts von GOtt und Prieſtern haͤlt/
Die milde Hand vor euch/ Jhr Wayſen/ ſchlieſſen:
Vom Himmel wird ein Liebes-Bruͤnnlein flieſſen.
Diß hat zu Lohn ein fromm und treuer Knecht/
Daß/ wenn Er fault/ noch gruͤnet ſein Geſchlecht.
Drumb ſtellt das Leyd Betruͤbten ein.
Auf Waſſer folgt ein Freuden-Wein.
Den ihr beklagt/ ſteht bey den Cherubinen/
Jm Prieſter Chor die Tag und Naͤchte dienen.
Jhm iſt nun wol der Seelen nach/ bey GOtt.
Bey deſſen Schutz hats auch mit Euch nicht Noth.
Jhr aber/ die des Hoͤchſten Hand
Verknuͤpffet durch das Heyraths Band/
Laßt uns in Fried und Freundſchafft ferner leben.
Und dem was GOtt geſchickt/ nicht wie derſtreben.
Das Haupt iſt hin: Doch ſind noch unſer drey.
Ein dreyfach Band reißt auch nicht leicht entzwey.
Bey dem ſeel. Abſchied ſeines treueſten und aller-
wertheſten Hn. Schwaͤhers entwarff alſo ſei-
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