Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.Himmels Verlangen malmet/ und das Hertz zerspalten. Wie gewiß traff dieser JE-sus[-]Pfeil das Hertz Sauli/ daß er davon auf die Erden fiel/ und actor. 9, 6.zaplend rieff/ HErr/ was wilt du/ daß ich thun soll? Hae sunt sagittae amoris, horum scopus cor est, in quem col- lineant, ut vivificent occidendo, saget der H. Ambrosius, Das sind die Liebes-Pfeile (die da von dem Blute JEsu sind truncken gemacht/ die da mit der JEsus Güte und Gnade durch und durch befüdert sind) das Hertz der Menschen ist das Ziel/ da- rein diese JEsus-Pfeile hinein fallen/ sie tödten/ allein durch das Tödten machen sie lebendig. Quam beatum est, hac sagit- ta vulnerari, saget Origenes, O wie seelig ist derselbige Mensch/ der mit diesem Pfeil biß auf den Tod verwundet wird. Von dem H. Johanne lesen wir/ daß Er auf eine Zeit im Gesichte geschen Apoc. 6, 2.ein weiß Pferd/ und der darauf saß/ hatte einen Bogen/ und ihm ward gegeben eine Krone/ und er zog aus zu überwinden/ und daß Er sieget. JEsus CHristus ist der jenige/ der auf die- sem weissen Pferde seiner Göttlichen Majestät und Herrligkeit gesessen/ feinen Bogen hat Er beleget mit Pfeilen/ die da sind gewesen seine Aposteln/ Evangelisten und Jünger. Nach dem Er aber selbige Pfeile biß in den Himmel verschossen/ gebrauchte Ephes. 4. v. 11: 12.Er sich anderer Pfeile/ nemlich treuer Lehrer/ Prediger und Hirten/ daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werck des Ampts/ dadurch der LeibChristi erbauet werde. Seelig ist eine solche Gemeine/ die der Allwaltende GOtt mit solchen rei- nen Pfeilen wohl berathet/ die dürffen sich nicht fürchten für den feurigen Pfeilen des Satans/ denn durch die Geistliche Pfeile Jer. 1, 18.machet sie der grosse Wunder GOtt zu einer eherner Mauer/ Zach. 6, 1.wider welche sie durchaus nicht können siegen/ zu ehernen Bergen/ von welchen alle angeschossene feurige Pftile müssen abspringen. Bey diesen ihren Geistlichen reinen Pfeilen dürffen sie nicht zu Tode erschrecken vor den vergifteten und Blut-sauffen- den
Himmels Verlangen malmet/ und das Hertz zerſpalten. Wie gewiß traff dieſer JE-ſus[-]Pfeil das Hertz Sauli/ daß er davon auf die Erden fiel/ und actor. 9, 6.zaplend rieff/ HErr/ was wilt du/ daß ich thun ſoll? Hæ ſunt ſagittæ amoris, horum ſcopus cor eſt, in quem col- lineant, ut vivificent occidendo, ſaget der H. Ambroſius, Das ſind die Liebes-Pfeile (die da von dem Blute JEſu ſind truncken gemacht/ die da mit der JEſus Guͤte und Gnade durch und durch befuͤdert ſind) das Hertz der Menſchen iſt das Ziel/ da- rein dieſe JEſus-Pfeile hinein fallen/ ſie toͤdten/ allein durch das Toͤdten machen ſie lebendig. Quàm beatum eſt, hac ſagit- tâ vulnerari, ſaget Origenes, O wie ſeelig iſt derſelbige Menſch/ der mit dieſem Pfeil biß auf den Tod verwundet wird. Von dem H. Johanne leſen wir/ daß Er auf eine Zeit im Geſichte geſchen Apoc. 6, 2.ein weiß Pferd/ und der darauf ſaß/ hatte einen Bogen/ und ihm ward gegeben eine Krone/ und er zog aus zu uͤberwindẽ/ und daß Er ſieget. JEſus CHriſtus iſt der jenige/ der auf die- ſem weiſſen Pferde ſeiner Göttlichen Majeſtaͤt und Herrligkeit geſeſſen/ feinen Bogen hat Er beleget mit Pfeilen/ die da ſind geweſen ſeine Apoſteln/ Evangeliſten und Juͤnger. Nach dem Er aber ſelbige Pfeile biß in den Himmel verſchoſſen/ gebrauchte Epheſ. 4. v. 11: 12.Er ſich anderer Pfeile/ nemlich treuer Lehrer/ Prediger und Hirten/ daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werck des Ampts/ dadurch der LeibChriſti erbauet werde. Seelig iſt eine ſolche Gemeine/ die der Allwaltende GOtt mit ſolchen rei- nen Pfeilen wohl berathet/ die duͤrffen ſich nicht fuͤrchten fuͤr den feurigen Pfeilen des Satans/ denn durch die Geiſtliche Pfeile Jer. 1, 18.machet ſie der groſſe Wunder GOtt zu einer eherner Mauer/ Zach. 6, 1.wider welche ſie durchaus nicht koͤnnen ſiegen/ zu ehernen Bergen/ von welchen alle angeſchoſſene feurige Pftile muͤſſen abſpringen. Bey dieſen ihren Geiſtlichen reinen Pfeilen duͤrffen ſie nicht zu Tode erſchrecken vor den vergifteten und Blut-ſauffen- den
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Himmels Verlangen
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ſunt ſagittæ amoris, horum ſcopus cor eſt, in quem col-
lineant, ut vivificent occidendo, ſaget der H. Ambroſius,
Das ſind die Liebes-Pfeile (die da von dem Blute JEſu ſind
truncken gemacht/ die da mit der JEſus Guͤte und Gnade durch
und durch befuͤdert ſind) das Hertz der Menſchen iſt das Ziel/ da-
rein dieſe JEſus-Pfeile hinein fallen/ ſie toͤdten/ allein durch
das Toͤdten machen ſie lebendig. Quàm beatum eſt, hac ſagit-
tâ vulnerari, ſaget Origenes, O wie ſeelig iſt derſelbige Menſch/
der mit dieſem Pfeil biß auf den Tod verwundet wird. Von dem
H. Johanne leſen wir/ daß Er auf eine Zeit im Geſichte geſchen
ein weiß Pferd/ und der darauf ſaß/ hatte einen Bogen/ und
ihm ward gegeben eine Krone/ und er zog aus zu uͤberwindẽ/
und daß Er ſieget. JEſus CHriſtus iſt der jenige/ der auf die-
ſem weiſſen Pferde ſeiner Göttlichen Majeſtaͤt und Herrligkeit
geſeſſen/ feinen Bogen hat Er beleget mit Pfeilen/ die da ſind
geweſen ſeine Apoſteln/ Evangeliſten und Juͤnger. Nach dem
Er aber ſelbige Pfeile biß in den Himmel verſchoſſen/ gebrauchte
Er ſich anderer Pfeile/ nemlich treuer Lehrer/ Prediger und
Hirten/ daß die Heiligen zugerichtet werden zum Werck des
Ampts/ dadurch der LeibChriſti erbauet werde. Seelig iſt
eine ſolche Gemeine/ die der Allwaltende GOtt mit ſolchen rei-
nen Pfeilen wohl berathet/ die duͤrffen ſich nicht fuͤrchten fuͤr den
feurigen Pfeilen des Satans/ denn durch die Geiſtliche Pfeile
machet ſie der groſſe Wunder GOtt zu einer eherner Mauer/
wider welche ſie durchaus nicht koͤnnen ſiegen/ zu ehernen
Bergen/ von welchen alle angeſchoſſene feurige Pftile muͤſſen
abſpringen. Bey dieſen ihren Geiſtlichen reinen Pfeilen duͤrffen
ſie nicht zu Tode erſchrecken vor den vergifteten und Blut-ſauffen-
den
actor. 9, 6.
Apoc. 6, 2.
Epheſ. 4.
v. 11: 12.
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Zach. 6, 1.
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