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Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678.

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Stillt Seelen-Bangen.
irrdischen Gedancken suchen/ als an einem irrdischen und gemei-
nem Hause/ dann es ist hier alles Göttlich/ alles Himmlisch/ wel-
ches wir in unsere Hertzen und Gemüther können fassen. So oft
als wir ein irrdisches Hauß ansehen/ so oft sollen wir das Himmli-
sche Hauß in unsere Gedancken und andächtige gläubige Beschau-
ung fallen lassen. Wir sehen an einem irrdischen Hause den
Grund/ darauf es siehet: Wie das Hauß ist/ so ist auch sein
Grund/ das Hauß ist irrdisch/ der Grund des Hauses ist auch
irrdisch/ nemlich der Erdboden/ welchen GOtt den MenschenPs. 115, 16.
Kindern gegeben. Wir sehen hierbey den Grund des Himmlischen
Hauses: Wie dasselbe Himmlisch und Göttlich ist/ so stehet es
auch auf einem Himmlischen und Göttlichen Grunde/ der da ist
das Land der Lebendigen/ die neue Erde/ die da gegründetPs. 116, 19.
ist eben auf den Göttlichen Edelgesteinen/ auf welchen die Him-Es. 65, 17.
mels-Stadt gegründet ist/ da der erste Grund ist ein Jaspis/Apoc. 21.
v.
19: 20.

der andere ein Saphir/ der dritte ein Calcedonier/ der
vierdte ein Smaragd/ der fünfte ein Sardonych/ der sechste
ein Sardis/ der siebende ein Chrysolith/ der achte einBeryll/
der neundte ein Topaster/ der zehende ein Chrysopras/ der
eilffte ein Hyacinth/ der zwölffte ein Amethyst; Wormit
dann gesehen wird so wohl auf dieses Grundes unbewegliche Fe-
stigkeit/ und feste Ewigkeit wie auch dessen Göttliche Vergnüg-
ligkeit/ und dann Göttliche Klarheit. Wir sehen an einem irr-
dischen Hause unterschiedene Boden und Wohnungen/ massen
der allein weise GOtt dem Noah befohlen/ daß er den Angst-Ka-
sten alsö solte bauen/ daß Er darinnen unterschiedene Kammern/
und drey Boden machen solte/ einen unten/ den andern in der Mit-Genes. 6.
v.
14: 16.

ten/ den dritten in der Hohe. Wir sehen dadurch im Geist an dem
Himmels-Hause seine unterschiedene Boden und Wohnungen/
von welchen der HErr JEsus sagt: Jn meines Vaters Hau-Joh. 14, 2.
se sind viel Wohnungen; Welche deuten auf unterschiedene

Herrlig-
E 2

Stillt Seelen-Bangen.
irrdiſchen Gedancken ſuchen/ als an einem irrdiſchen und gemei-
nem Hauſe/ dann es iſt hier alles Goͤttlich/ alles Him̃liſch/ wel-
ches wir in unſere Hertzen und Gemuͤther koͤnnen faſſen. So oft
als wir ein irrdiſches Hauß anſehen/ ſo oft ſollen wir das Him̃li-
ſche Hauß in unſere Gedancken und andaͤchtige glaͤubige Beſchau-
ung fallen laſſen. Wir ſehen an einem irrdiſchen Hauſe den
Grund/ darauf es ſiehet: Wie das Hauß iſt/ ſo iſt auch ſein
Grund/ das Hauß iſt irrdiſch/ der Grund des Hauſes iſt auch
irrdiſch/ nemlich der Erdboden/ welchen GOtt den MenſchenPſ. 115, 16.
Kindern gegeben. Wir ſehen hierbey den Grund des Him̃liſchen
Hauſes: Wie daſſelbe Himmliſch und Goͤttlich iſt/ ſo ſtehet es
auch auf einem Himmliſchen und Goͤttlichen Grunde/ der da iſt
das Land der Lebendigen/ die neue Erde/ die da gegruͤndetPſ. 116, 19.
iſt eben auf den Goͤttlichen Edelgeſteinen/ auf welchen die Him-Eſ. 65, 17.
mels-Stadt gegruͤndet iſt/ da der erſte Grund iſt ein Jaſpis/Apoc. 21.
v.
19: 20.

der andere ein Saphir/ der dritte ein Calcedonier/ der
vierdte ein Smaragd/ der fuͤnfte ein Sardonych/ der ſechſte
ein Sardis/ der ſiebende ein Chryſolith/ der achte einBeryll/
der neundte ein Topaſter/ der zehende ein Chryſopras/ der
eilffte ein Hyacinth/ der zwoͤlffte ein Amethyſt; Wormit
dann geſehen wird ſo wohl auf dieſes Grundes unbewegliche Fe-
ſtigkeit/ und feſte Ewigkeit wie auch deſſen Goͤttliche Vergnuͤg-
ligkeit/ und dann Goͤttliche Klarheit. Wir ſehen an einem irr-
diſchen Hauſe unterſchiedene Boden und Wohnungen/ maſſen
der allein weiſe GOtt dem Noah befohlen/ daß er den Angſt-Ka-
ſten alſö ſolte bauen/ daß Er darinnen unterſchiedene Kammern/
und drey Boden machen ſolte/ einen unten/ den andern in der Mit-Geneſ. 6.
v.
14: 16.

ten/ den dritten in der Hohe. Wir ſehen dadurch im Geiſt an dem
Himmels-Hauſe ſeine unterſchiedene Boden und Wohnungen/
von welchen der HErr JEſus ſagt: Jn meines Vaters Hau-Joh. 14, 2.
ſe ſind viel Wohnungen; Welche deuten auf unterſchiedene

Herrlig-
E 2
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Zitationshilfe: Römer, Daniel: Jesus! Himmels-Verlangen Stillt Seelen-Bangen. Bautzen, 1678, S. [35]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542013/35>, abgerufen am 24.11.2024.