Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733].Crone des Lebens, welche Sie empfangen von der Hand des HERRN. bittere
Crone des Lebens, welche Sie empfangen von der Hand des HERRN. bittere
<TEI> <text> <body> <div type="fsThanks" n="1"> <p><pb facs="#f0039" n="39"/> Crone des Lebens, welche Sie empfangen von der Hand des HERRN.<lb/><hi rendition="#aq">Sap.</hi> 5, 17. Dieſe iſt ein ſchoͤner Sieges-Krantz, den Sie nach kurtzem<lb/> Streit empfangen und erlanget uͤber geiſt- und leibliche Feinde, darinnen<lb/> Sie triumphiret und ſagt: <hi rendition="#fr">Tod, wo iſt dein Stachel. Hoͤlle, wo iſt dein<lb/> Sieg?</hi> 1 <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 15. Jſt frey von aller Suͤnde, frey von aller Kranckheit.<lb/> frey von allen Thraͤnen, frey von allem Ubel. Sie iſt ein herrlicher Eh-<lb/> ren-Krantz. Als der Koͤnig <hi rendition="#aq">Ahasverus</hi> den <hi rendition="#aq">Mardochai</hi> wolte ehren, ließ er<lb/> ihm eine Crone auf ſein Haupt ſetzen, zum Zeichen ſeiner Ehre. <hi rendition="#aq">Eſth.</hi> 8, 15.<lb/> Der <hi rendition="#fr">wohlſeeligen Himmels-Braut</hi> hat ihr himmliſcher Braͤutigam auf-<lb/> geſetzt die Crone der Ehren. 1 <hi rendition="#aq">Petr.</hi> 5, 4. Ehre hat Sie, daß Sie nun bey<lb/> dem HErrn iſt, 1 <hi rendition="#aq">Theſſ.</hi> 4, 17. und ſiehet GOtt von Angeſicht zu Angeſicht.<lb/> 1. <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 13, 12. Ehre hat Sie, daß Sie bey denen heiligen Engeln iſt, denen<lb/> Sie gleiche worden. <hi rendition="#aq">Matth.</hi> 22, 30. Ehre hat Sie, da Sie ſteht unter der<lb/> Schaar der Auserwehlten, die mit weiſſen Kleidern angethan ſeyn, und<lb/> guͤldene Cronen auf ihren Haͤuptern haben. <hi rendition="#aq">Apoc.</hi> 5, 5. Sie iſt ein unver-<lb/> welcklicher Lebens-Krantz. Ein Krantz iſt ein Bild der Ewigkeit, weil<lb/> weder Anfang noch Ende dran. Ach die <hi rendition="#fr">Wohlſeelige</hi> hat erlangt die Cro-<lb/> ne des Lebens, <hi rendition="#aq">Apoc.</hi> 2, 10. die unvergaͤngliche Crone. 1 <hi rendition="#aq">Cor.</hi> 9, 25. Sie<lb/> wird keine Kranckheit, keine Blattern, kein Schmertz, keine Qvaal ruͤh-<lb/> ren, ſondern Sie wird in unausſprechlicher Freude bey dem HErrn ſeyn<lb/> allezeit. Wer wolte der <hi rendition="#fr">wohlſeeligen Himmels-Braut</hi> ſolche himmliſche<lb/> Luſt und Herrlichkeit nicht goͤnnen? Wer darf denn klagen: Ey Schade,<lb/> daß Sie vor ihrer Hochzeit und ſonſten allzufruͤhzeitig in ihrer ſchoͤnſten<lb/> Bluͤthe geſtorben! Jſt eben, als ſpraͤche man: Ach wie Schade iſts, daß<lb/> Sie ſo bald von Suͤnden, von allem Ubel und Unruhe, ſo nur in dieſem<lb/> Sodom der Welt zu finden, erloͤſt, und zu vollkommner Ruhe und Heilig-<lb/> keit gelanget! Zwar weiß ich wohl, <hi rendition="#fr">Hochbetruͤbte Eltern,</hi> wie es ſchmer-<lb/> tzet und wie weh es thut, wenn GOtt Kinder, die von Hertzen kommen,<lb/> und zu Hertzen gehen, eins nach dem andern durch fruͤhen Tod hinweg<lb/> nimmt. Ein treues Vater- und Mutter-Hertz iſt faſt auſſer ſich ſelbſt vor<lb/> Freuden, es weiß ſich kaum vor Freude beym froͤlichen Geburths-Tage<lb/> ihrer Kinder zu laſſen; aber beym Tode ihrer Kinder, den ſie mit Augen<lb/> muͤſſen anſehen, iſt es auch, als ſolte es vor Betruͤbniß in tauſend Stuͤ-<lb/> cken ſpringen. Hat ſich Jacob ſo hoch bekuͤmmert uͤber ſeinen Sohn den<lb/> Joſeph, der doch noch am Leben und nicht todt war; hat David ſo eine<lb/> <fw type="catch" place="bottom">bittere</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [39/0039]
Crone des Lebens, welche Sie empfangen von der Hand des HERRN.
Sap. 5, 17. Dieſe iſt ein ſchoͤner Sieges-Krantz, den Sie nach kurtzem
Streit empfangen und erlanget uͤber geiſt- und leibliche Feinde, darinnen
Sie triumphiret und ſagt: Tod, wo iſt dein Stachel. Hoͤlle, wo iſt dein
Sieg? 1 Cor. 15. Jſt frey von aller Suͤnde, frey von aller Kranckheit.
frey von allen Thraͤnen, frey von allem Ubel. Sie iſt ein herrlicher Eh-
ren-Krantz. Als der Koͤnig Ahasverus den Mardochai wolte ehren, ließ er
ihm eine Crone auf ſein Haupt ſetzen, zum Zeichen ſeiner Ehre. Eſth. 8, 15.
Der wohlſeeligen Himmels-Braut hat ihr himmliſcher Braͤutigam auf-
geſetzt die Crone der Ehren. 1 Petr. 5, 4. Ehre hat Sie, daß Sie nun bey
dem HErrn iſt, 1 Theſſ. 4, 17. und ſiehet GOtt von Angeſicht zu Angeſicht.
1. Cor. 13, 12. Ehre hat Sie, daß Sie bey denen heiligen Engeln iſt, denen
Sie gleiche worden. Matth. 22, 30. Ehre hat Sie, da Sie ſteht unter der
Schaar der Auserwehlten, die mit weiſſen Kleidern angethan ſeyn, und
guͤldene Cronen auf ihren Haͤuptern haben. Apoc. 5, 5. Sie iſt ein unver-
welcklicher Lebens-Krantz. Ein Krantz iſt ein Bild der Ewigkeit, weil
weder Anfang noch Ende dran. Ach die Wohlſeelige hat erlangt die Cro-
ne des Lebens, Apoc. 2, 10. die unvergaͤngliche Crone. 1 Cor. 9, 25. Sie
wird keine Kranckheit, keine Blattern, kein Schmertz, keine Qvaal ruͤh-
ren, ſondern Sie wird in unausſprechlicher Freude bey dem HErrn ſeyn
allezeit. Wer wolte der wohlſeeligen Himmels-Braut ſolche himmliſche
Luſt und Herrlichkeit nicht goͤnnen? Wer darf denn klagen: Ey Schade,
daß Sie vor ihrer Hochzeit und ſonſten allzufruͤhzeitig in ihrer ſchoͤnſten
Bluͤthe geſtorben! Jſt eben, als ſpraͤche man: Ach wie Schade iſts, daß
Sie ſo bald von Suͤnden, von allem Ubel und Unruhe, ſo nur in dieſem
Sodom der Welt zu finden, erloͤſt, und zu vollkommner Ruhe und Heilig-
keit gelanget! Zwar weiß ich wohl, Hochbetruͤbte Eltern, wie es ſchmer-
tzet und wie weh es thut, wenn GOtt Kinder, die von Hertzen kommen,
und zu Hertzen gehen, eins nach dem andern durch fruͤhen Tod hinweg
nimmt. Ein treues Vater- und Mutter-Hertz iſt faſt auſſer ſich ſelbſt vor
Freuden, es weiß ſich kaum vor Freude beym froͤlichen Geburths-Tage
ihrer Kinder zu laſſen; aber beym Tode ihrer Kinder, den ſie mit Augen
muͤſſen anſehen, iſt es auch, als ſolte es vor Betruͤbniß in tauſend Stuͤ-
cken ſpringen. Hat ſich Jacob ſo hoch bekuͤmmert uͤber ſeinen Sohn den
Joſeph, der doch noch am Leben und nicht todt war; hat David ſo eine
bittere
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |