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Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733].

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Wie, wenn der Blitz in einen Wald
Mit schnellen Feuer-Bogen fähret,
Der Knall durch Berg und Gründe schallt,
Und kollernd in den Lufft-Creyß kehret.
So bringt, so schreckt, so schlägt der Tod
Euch in das Labyrinth der Noth,
Jndem der Augen-Trost verscheidet.
Das Hertze fühlt ein herbes Weh,
Dies dringt zum Mund aus in die Höh,
Die Augen scheinen Euch mit Wolcken überkleidet.
Es stirbt die Hoffnung Eurer Lust.
O könnte Sie noch länger leben!
O könnte Sie doch Eurer Brust
Noch weiter ein Vergnügen geben!
So würde Sie, wenn einst der Tod
Euch Eltern Schmertz und Ohnmacht droht,
Euch, als des Alters Trost, erqvicken;
So würde Sie ein Ehren-Kleid
Vor Seidels kluge Wachsamkeit
Durch Jhre Tugenden von weisser Seide stücken.
Jedoch der Himmel selber schaut
Auf edle Tugend mit Vergnügen;
Drum solte Sie als eine Braut
Jn JESU Schooß und Armen liegen:
So lasset Eltern Harm und Grauß,
Und macht Euch eine Freude draus,
Daß
K 3
Wie, wenn der Blitz in einen Wald
Mit ſchnellen Feuer-Bogen faͤhret,
Der Knall durch Berg und Gruͤnde ſchallt,
Und kollernd in den Lufft-Creyß kehret.
So bringt, ſo ſchreckt, ſo ſchlaͤgt der Tod
Euch in das Labyrinth der Noth,
Jndem der Augen-Troſt verſcheidet.
Das Hertze fuͤhlt ein herbes Weh,
Dies dringt zum Mund aus in die Hoͤh,
Die Augen ſcheinen Euch mit Wolcken uͤberkleidet.
Es ſtirbt die Hoffnung Eurer Luſt.
O koͤnnte Sie noch laͤnger leben!
O koͤnnte Sie doch Eurer Bruſt
Noch weiter ein Vergnuͤgen geben!
So wuͤrde Sie, wenn einſt der Tod
Euch Eltern Schmertz und Ohnmacht droht,
Euch, als des Alters Troſt, erqvicken;
So wuͤrde Sie ein Ehren-Kleid
Vor Seidels kluge Wachſamkeit
Durch Jhre Tugenden von weiſſer Seide ſtuͤcken.
Jedoch der Himmel ſelber ſchaut
Auf edle Tugend mit Vergnuͤgen;
Drum ſolte Sie als eine Braut
Jn JESU Schooß und Armen liegen:
So laſſet Eltern Harm und Grauß,
Und macht Euch eine Freude draus,
Daß
K 3
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[[77]/0077] Wie, wenn der Blitz in einen Wald Mit ſchnellen Feuer-Bogen faͤhret, Der Knall durch Berg und Gruͤnde ſchallt, Und kollernd in den Lufft-Creyß kehret. So bringt, ſo ſchreckt, ſo ſchlaͤgt der Tod Euch in das Labyrinth der Noth, Jndem der Augen-Troſt verſcheidet. Das Hertze fuͤhlt ein herbes Weh, Dies dringt zum Mund aus in die Hoͤh, Die Augen ſcheinen Euch mit Wolcken uͤberkleidet. Es ſtirbt die Hoffnung Eurer Luſt. O koͤnnte Sie noch laͤnger leben! O koͤnnte Sie doch Eurer Bruſt Noch weiter ein Vergnuͤgen geben! So wuͤrde Sie, wenn einſt der Tod Euch Eltern Schmertz und Ohnmacht droht, Euch, als des Alters Troſt, erqvicken; So wuͤrde Sie ein Ehren-Kleid Vor Seidels kluge Wachſamkeit Durch Jhre Tugenden von weiſſer Seide ſtuͤcken. Jedoch der Himmel ſelber ſchaut Auf edle Tugend mit Vergnuͤgen; Drum ſolte Sie als eine Braut Jn JESU Schooß und Armen liegen: So laſſet Eltern Harm und Grauß, Und macht Euch eine Freude draus, Daß K 3

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Zitationshilfe: Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733], S. [77]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/542451/77>, abgerufen am 25.11.2024.