Böttner, Konrad: I. N. J. Der Nach Gottes Willen seelig entschlaffenen Gott und Tugend ergebenen Jungfer. Lauban, [1733].truncken, verriethen sich, daß sie vor dem Baal zu knien gewohnt wä- Das ist durch und durch richtig. Fehlet aber das Beharren, Biß in den Tod. Der Tod ist unverschämt. Berge rauchen, Biß in den Tod getreu getreu. Bist du das nicht, so bist du, Eheliche Treue was ruhmwürdiges. Hätte Bathseba der Treue Christo getreu wer das ist, Christo getreu biß in den Tod wer das Zärtliche B
truncken, verriethen ſich, daß ſie vor dem Baal zu knien gewohnt waͤ- Das iſt durch und durch richtig. Fehlet aber das Beharren, Biß in den Tod. Der Tod iſt unverſchaͤmt. Berge rauchen, Biß in den Tod getreu getreu. Biſt du das nicht, ſo biſt du, Eheliche Treue was ruhmwuͤrdiges. Haͤtte Bathſeba der Treue Chriſto getreu wer das iſt, Chriſto getreu biß in den Tod wer das Zaͤrtliche B
<TEI> <text> <body> <div type="fsSermon" n="1"> <div type="fsMainPart" n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0009" n="9"/> truncken, verriethen ſich, daß ſie vor dem Baal zu knien gewohnt waͤ-<lb/> ren. Den Poͤbel, ſprechen die Hebraͤer, verwarff GOTT. Weg<lb/> mit dem Baal. Chriſtus iſt der Gnaden-Stuhl. Jſt GOttes Gnade ein<lb/> Baum, ſo iſt Chriſtus der Gaͤrtner, der ihn gepflantzet hat. Vor dem Gna-<lb/> den-Stuhle ſoll man knien, vor dem Gnaden-Stuhle ſoll man anbeten.</p><lb/> <p>Das iſt durch und durch richtig. Fehlet aber das Beharren,<lb/> ſchlimm. Auf das Beharren zielet der Text: <hi rendition="#fr">Getreu biß in den Tod.</hi><lb/> Mit beharrlicher Treue halten ſich aͤchte und rechte Chriſten als zu ih-<lb/> rem JESU.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Biß in den Tod.</hi> Der Tod iſt unverſchaͤmt. Berge rauchen,<lb/> der Tod taſtet ſie an. Jch wolte ſagen, biſt du der maͤchtigſte und<lb/> praͤchtigſte, der Tod hat Zaͤhne, die er wetzet dich zu zermalmen. Du<lb/> zehleſt 80. biß 100. Jahr, du biſt die Ceder, die ziemlich dauert, es<lb/> wird aber doch mit dir nicht waͤhren fort und fort. So fett Eglon war,<lb/> der Moabiter Koͤnig, ſo hager und mager wird er worden ſeyn, nach-<lb/> dem ihn die Klauen des Todes ergriffen hatten. Baͤche, woher? Aus<lb/> den Hoͤlen und Kluͤfften der Erde. Derer Menſchen Urſprung iſt die Er-<lb/> de. Was von Erde iſt, wird zu Erde.</p><lb/> <p>Biß in den Tod <hi rendition="#fr">getreu getreu.</hi> Biſt du das nicht, ſo biſt du,<lb/> was Judas was Demas geweſen iſt; ſo kan dirs nicht gelingen.</p><lb/> <p>Eheliche Treue was ruhmwuͤrdiges. Haͤtte Bathſeba der Treue<lb/> nicht vergeſſen, ſie wuͤrde nicht ja geſaget haben, als ihr David zumu-<lb/> thete, was nicht erbar iſt und was nicht wol lautet. Amts-Treue iſt<lb/> angenehm vor GOTT. Sind wir nicht Helden, die Thaten thun,<lb/> nur treu treu, und zwar treu auch in dem geringſten. Du haſt Knechte<lb/> und Maͤgde, ſie ſind nicht treu, du ſprichſt, wenn ich doch des Unge-<lb/> ziefers loß waͤre. Was ich habe iſt vor ihnen unſicherer, als ein Aas<lb/> vor den Klauen des Adlers.</p><lb/> <p>Chriſto getreu wer das iſt, Chriſto getreu biß in den Tod wer das<lb/> iſt, der klebt feſte feſte an Chriſto, und der williget nicht in das, was<lb/> ihn von Chriſto ſcheiden kan; er ſpricht aus dem 8. an die Roͤmer: <hi rendition="#fr">Es<lb/> ſoll mich von ihm nichts ſcheiden weder Hohes noch Tieffes.</hi> Man<lb/> mag mich hencken oder ertraͤncken. Hencken iſt was hohes, ertraͤncken iſt was<lb/> tieffes. Man mag mich hencken oder ertraͤncken, ich laſſe nicht ab von ihm.<lb/> Das iſt getreu biß in den Tod.</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom">B</fw> <fw type="catch" place="bottom">Zaͤrtliche</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [9/0009]
truncken, verriethen ſich, daß ſie vor dem Baal zu knien gewohnt waͤ-
ren. Den Poͤbel, ſprechen die Hebraͤer, verwarff GOTT. Weg
mit dem Baal. Chriſtus iſt der Gnaden-Stuhl. Jſt GOttes Gnade ein
Baum, ſo iſt Chriſtus der Gaͤrtner, der ihn gepflantzet hat. Vor dem Gna-
den-Stuhle ſoll man knien, vor dem Gnaden-Stuhle ſoll man anbeten.
Das iſt durch und durch richtig. Fehlet aber das Beharren,
ſchlimm. Auf das Beharren zielet der Text: Getreu biß in den Tod.
Mit beharrlicher Treue halten ſich aͤchte und rechte Chriſten als zu ih-
rem JESU.
Biß in den Tod. Der Tod iſt unverſchaͤmt. Berge rauchen,
der Tod taſtet ſie an. Jch wolte ſagen, biſt du der maͤchtigſte und
praͤchtigſte, der Tod hat Zaͤhne, die er wetzet dich zu zermalmen. Du
zehleſt 80. biß 100. Jahr, du biſt die Ceder, die ziemlich dauert, es
wird aber doch mit dir nicht waͤhren fort und fort. So fett Eglon war,
der Moabiter Koͤnig, ſo hager und mager wird er worden ſeyn, nach-
dem ihn die Klauen des Todes ergriffen hatten. Baͤche, woher? Aus
den Hoͤlen und Kluͤfften der Erde. Derer Menſchen Urſprung iſt die Er-
de. Was von Erde iſt, wird zu Erde.
Biß in den Tod getreu getreu. Biſt du das nicht, ſo biſt du,
was Judas was Demas geweſen iſt; ſo kan dirs nicht gelingen.
Eheliche Treue was ruhmwuͤrdiges. Haͤtte Bathſeba der Treue
nicht vergeſſen, ſie wuͤrde nicht ja geſaget haben, als ihr David zumu-
thete, was nicht erbar iſt und was nicht wol lautet. Amts-Treue iſt
angenehm vor GOTT. Sind wir nicht Helden, die Thaten thun,
nur treu treu, und zwar treu auch in dem geringſten. Du haſt Knechte
und Maͤgde, ſie ſind nicht treu, du ſprichſt, wenn ich doch des Unge-
ziefers loß waͤre. Was ich habe iſt vor ihnen unſicherer, als ein Aas
vor den Klauen des Adlers.
Chriſto getreu wer das iſt, Chriſto getreu biß in den Tod wer das
iſt, der klebt feſte feſte an Chriſto, und der williget nicht in das, was
ihn von Chriſto ſcheiden kan; er ſpricht aus dem 8. an die Roͤmer: Es
ſoll mich von ihm nichts ſcheiden weder Hohes noch Tieffes. Man
mag mich hencken oder ertraͤncken. Hencken iſt was hohes, ertraͤncken iſt was
tieffes. Man mag mich hencken oder ertraͤncken, ich laſſe nicht ab von ihm.
Das iſt getreu biß in den Tod.
Zaͤrtliche
B
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