Dach, Simon: Christliche Sterb-Reime/ Bey seligem wiewol sehnlichem Ableiben Des ... Hn. Andres Rodemans/ Vornehmen Bürgers dieser löbl. Stadt Kneiphoff Königsberg/ und der ThumKirchen daselbst wolverdienten Kirchen-Vaters. Königsberg, 1655.Gleich wie die Lufft den Rauch verzehrt/ Der West auff schnellen Flügeln fährt/ Die Sonn ihr Zwölff-gestirn durchstreichet/ Der Mond itzt zunimmt itzt verbleichet/ So reisst das Alter uns auch fort/ Hie darff kein Wasser seyn kein Mord/ Der Tod streckt selbst nach uns die Hände/ Wir eilen selbst auff unser Ende. Vnd wol demselben/ welcher stirbt Wenn selbst sein Lebens-Garn verdirbt/ Den selbst Natura schier ohn Leiden Vnd Wiederwillen heisset scheiden. Der seinen Wandel überschawt Vnd nichts kan sehn wofür ihm grawt/ Ohn was die Schwachheit übertreten Das stündlich GOtt wird abgebehten. Vnd dem sein Ampt Gezeugniß giebt Daß er das Stad-Heil höchst geliebt/ Durch den viel gutes ist geschehen Vnd nie was liederlich versehen. Der weis/ wie trewlich immerdar Sein Hauß in seiner Auffsicht war Wie
Gleich wie die Lufft den Rauch verzehrt/ Der Weſt auff ſchnellen Fluͤgeln faͤhrt/ Die Sonn ihr Zwoͤlff-geſtirn durchſtreichet/ Der Mond itzt zunimmt itzt verbleichet/ So reiſſt das Alter uns auch fort/ Hie darff kein Waſſer ſeyn kein Mord/ Der Tod ſtreckt ſelbſt nach uns die Haͤnde/ Wir eilen ſelbſt auff unſer Ende. Vnd wol demſelben/ welcher ſtirbt Wenn ſelbſt ſein Lebens-Garn verdirbt/ Den ſelbſt Natura ſchier ohn Leiden Vnd Wiederwillen heiſſet ſcheiden. Der ſeinen Wandel uͤberſchawt Vnd nichts kan ſehn wofuͤr ihm grawt/ Ohn was die Schwachheit uͤbertreten Das ſtuͤndlich GOtt wird abgebehten. Vnd dem ſein Ampt Gezeugniß giebt Daß er das Stad-Heil hoͤchſt geliebt/ Durch den viel gutes iſt geſchehen Vnd nie was liederlich verſehen. Der weis/ wie trewlich immerdar Sein Hauß in ſeiner Auffſicht war Wie
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Gleich wie die Lufft den Rauch verzehrt/
Der Weſt auff ſchnellen Fluͤgeln faͤhrt/
Die Sonn ihr Zwoͤlff-geſtirn durchſtreichet/
Der Mond itzt zunimmt itzt verbleichet/
So reiſſt das Alter uns auch fort/
Hie darff kein Waſſer ſeyn kein Mord/
Der Tod ſtreckt ſelbſt nach uns die Haͤnde/
Wir eilen ſelbſt auff unſer Ende.
Vnd wol demſelben/ welcher ſtirbt
Wenn ſelbſt ſein Lebens-Garn verdirbt/
Den ſelbſt Natura ſchier ohn Leiden
Vnd Wiederwillen heiſſet ſcheiden.
Der ſeinen Wandel uͤberſchawt
Vnd nichts kan ſehn wofuͤr ihm grawt/
Ohn was die Schwachheit uͤbertreten
Das ſtuͤndlich GOtt wird abgebehten.
Vnd dem ſein Ampt Gezeugniß giebt
Daß er das Stad-Heil hoͤchſt geliebt/
Durch den viel gutes iſt geſchehen
Vnd nie was liederlich verſehen.
Der weis/ wie trewlich immerdar
Sein Hauß in ſeiner Auffſicht war
Wie
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