Dach, Simon: Einfältige Trost-Reimchen/ Dem Weyland holdseligen lieben Kinde Christian/ Des ... Herrn M. Christian Heiligendörffers Der Christlichen Gemeine auff dem Haberberge ... Seel-Sorgers und Pfar-Herrn ... Sönchen. Königsberg, 1657.Die Tauffe die uns wird gegeben Doch bleibt die Wurtzel allezeit Ein Brunquel der Vnreinigkeit/ Deß Schlamm nicht kan erschöpffet werden Biß daß man uns bedeckt mit Erden. Such nun und bring mir Vrsach bey/ Woher der Kinder Elend sey Vnd warumb sie nicht minder sterben Als wir erwachsenen verderben? Herr dessen Söhnlein durch die Nacht Des Todes auch ist hin gebracht/ Jn dem er kaum zu seyn begonnen/ Kaum recht erkant das Licht der Sonnen. Dieß alles ist ohn meine Hand Euch besser weder mir bekant/ Wie kan es euch denn frembd vorkommen Daß ewer Kind euch wird genommen. Jhr wisst der Tod sey zu gemein. Man sencket viel schier täglich ein So
Die Tauffe die uns wird gegeben Doch bleibt die Wurtzel allezeit Ein Brunquel der Vnreinigkeit/ Deß Schlamm nicht kan erſchoͤpffet werden Biß daß man uns bedeckt mit Erden. Such nun und bring mir Vrſach bey/ Woher der Kinder Elend ſey Vnd warumb ſie nicht minder ſterben Als wir erwachſenen verderben? Herr deſſen Soͤhnlein durch die Nacht Des Todes auch iſt hin gebracht/ Jn dem er kaum zu ſeyn begonnen/ Kaum recht erkant das Licht der Sonnen. Dieß alles iſt ohn meine Hand Euch beſſer weder mir bekant/ Wie kan es euch denn frembd vorkommen Daß ewer Kind euch wird genommen. Jhr wiſſt der Tod ſey zu gemein. Man ſencket viel ſchier taͤglich ein So
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Die Tauffe die uns wird gegeben
Kan was verdammlich iſt zwar heben/
Doch bleibt die Wurtzel allezeit
Ein Brunquel der Vnreinigkeit/
Deß Schlamm nicht kan erſchoͤpffet werden
Biß daß man uns bedeckt mit Erden.
Such nun und bring mir Vrſach bey/
Woher der Kinder Elend ſey
Vnd warumb ſie nicht minder ſterben
Als wir erwachſenen verderben?
Herr deſſen Soͤhnlein durch die Nacht
Des Todes auch iſt hin gebracht/
Jn dem er kaum zu ſeyn begonnen/
Kaum recht erkant das Licht der Sonnen.
Dieß alles iſt ohn meine Hand
Euch beſſer weder mir bekant/
Wie kan es euch denn frembd vorkommen
Daß ewer Kind euch wird genommen.
Jhr wiſſt der Tod ſey zu gemein.
Man ſencket viel ſchier taͤglich ein
So
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(2014-11-04T17:43:40Z)
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