Dach, Simon: Klag- und Trost-Reime/ Bey seligem Ableiben Des ... Herrn Reinhold Langerfelds Beyder Rechten D. und der löblichen Altstad Königsberg ... Rahtsverwandten. Königsberg, 1658.WEr ewer Leid sich unttersteht/ Fraw Langerfeldinn/ zu beschreiben/ Ob er gleich seinen Sinn erhöht Biß an die liechten Himmels-Scheiben/ Der zehlt die Wellen in der See Vnd diesen tieffen Jenner-Schnee. Wir alle wundern uns fürwar Daß ihr noch Kräffte könnet haben/ Nicht duppelt ewres Mannes Baar Vnd werdet gleich mit ihm begraben/ Denn ewre Trew und Wachsamkeit Die wird gepriesen weit und breit. So viel ich merck' hat euch das Glück Zu seinem Ball und Spiel erlesen/ Jhr müsst das Ziel seyn seiner Tück Wo eine vormals ist gewesen: Was Frewde war zu jener Zeit Als ihr ihm wurdet zu getrewt? Wir hielten selig ewren Stand/ Kein wehrtes Kind in diesen Städten War/ so in solch ein Heyraht Band Nicht frölich hätte sollen tretten. Was hielte Roberthin davon Er unsrer Freundschafft thewre Kron? WEr ewer Leid ſich untterſteht/ Fraw Langerfeldiñ/ zu beſchreiben/ Ob er gleich ſeinen Sinn erhoͤht Biß an die liechten Himmels-Scheiben/ Der zehlt die Wellen in der See Vnd dieſen tieffen Jenner-Schnee. Wir alle wundern uns fuͤrwar Daß ihr noch Kraͤffte koͤnnet haben/ Nicht duppelt ewres Mannes Baar Vnd werdet gleich mit ihm begraben/ Denn ewre Trew und Wachſamkeit Die wird geprieſen weit und breit. So viel ich merck' hat euch das Gluͤck Zu ſeinem Ball und Spiel erleſen/ Jhr muͤſſt das Ziel ſeyn ſeiner Tuͤck Wo eine vormals iſt geweſen: Was Frewde war zu jener Zeit Als ihr ihm wurdet zu getrewt? Wir hielten ſelig ewren Stand/ Kein wehrtes Kind in dieſen Staͤdten War/ ſo in ſolch ein Heyraht Band Nicht froͤlich haͤtte ſollen tretten. Was hielte Roberthin davon Er unſrer Freundſchafft thewre Kron? <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0002"/> <lg type="poem"> <lg> <l><hi rendition="#in">W</hi>Er ewer Leid ſich untterſteht/</l><lb/> <l>Fraw Langerfeldiñ/ zu beſchreiben/</l><lb/> <l>Ob er gleich ſeinen Sinn erhoͤht</l><lb/> <l>Biß an die liechten Himmels-Scheiben/</l><lb/> <l>Der zehlt die Wellen in der See</l><lb/> <l>Vnd dieſen tieffen Jenner-Schnee. </l> </lg><lb/> <lg> <l>Wir alle wundern uns fuͤrwar</l><lb/> <l>Daß ihr noch Kraͤffte koͤnnet haben/</l><lb/> <l>Nicht duppelt ewres Mannes Baar</l><lb/> <l>Vnd werdet gleich mit ihm begraben/</l><lb/> <l>Denn ewre Trew und Wachſamkeit</l><lb/> <l>Die wird geprieſen weit und breit. </l> </lg><lb/> <lg> <l>So viel ich merck' hat euch das Gluͤck</l><lb/> <l>Zu ſeinem Ball und Spiel erleſen/</l><lb/> <l>Jhr muͤſſt das Ziel ſeyn ſeiner Tuͤck</l><lb/> <l>Wo eine vormals iſt geweſen:</l><lb/> <l>Was Frewde war zu jener Zeit</l><lb/> <l>Als ihr ihm wurdet zu getrewt? </l> </lg><lb/> <lg> <l>Wir hielten ſelig ewren Stand/</l><lb/> <l>Kein wehrtes Kind in dieſen Staͤdten</l><lb/> <l>War/ ſo in ſolch ein Heyraht Band</l><lb/> <l>Nicht froͤlich haͤtte ſollen tretten.</l><lb/> <l>Was hielte Roberthin davon</l><lb/> <l>Er unſrer Freundſchafft thewre Kron?</l> </lg><lb/> </lg> </div> </body> </text> </TEI> [0002]
WEr ewer Leid ſich untterſteht/
Fraw Langerfeldiñ/ zu beſchreiben/
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Biß an die liechten Himmels-Scheiben/
Der zehlt die Wellen in der See
Vnd dieſen tieffen Jenner-Schnee.
Wir alle wundern uns fuͤrwar
Daß ihr noch Kraͤffte koͤnnet haben/
Nicht duppelt ewres Mannes Baar
Vnd werdet gleich mit ihm begraben/
Denn ewre Trew und Wachſamkeit
Die wird geprieſen weit und breit.
So viel ich merck' hat euch das Gluͤck
Zu ſeinem Ball und Spiel erleſen/
Jhr muͤſſt das Ziel ſeyn ſeiner Tuͤck
Wo eine vormals iſt geweſen:
Was Frewde war zu jener Zeit
Als ihr ihm wurdet zu getrewt?
Wir hielten ſelig ewren Stand/
Kein wehrtes Kind in dieſen Staͤdten
War/ ſo in ſolch ein Heyraht Band
Nicht froͤlich haͤtte ſollen tretten.
Was hielte Roberthin davon
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