Dach, Simon: Einfältige Betrachtung der Ewigkeit/ Bey seligem wiewol trauerhafften Hintritt auß dieser Welt Der ... Frauen Reginen/ Gebornen Göbelinn/ Deß ... Herrn Andreas Thegen/ In der löblichen Altstadt Königsberg vornehmen Gerichts-Verwandten/ [et]c. hertzliebsten Haus-Frauen. Königsberg, 1652.Die hochbetrübte Melodey Das Zetter-Noht-und Qual-Geschrey Der Leidenden wird ewig wehren Vnd keiner wird daran sich kehren. Bedencket dieses in der Zeit Vnd flieht die rohe Sicherheit/ Die ihr allhie der Sünden Leben/ Das ewig tödtet/ seyd ergeben. Seht daß ihr in Bereitschafft steht Der eitlen Dinge müssig geht/ Durch wahre Rew euch Gott bequemet Vnd ewres Fleisches Reitzung zähmet. Wir wissen umb die Stunde nicht Wenn uns der Tod stellt vor Gericht/ Drumb sollen wir zu allen Zeiten Vns zu der letzten Fahrt bereiten. Jst denn geendet vnser Lauff Thun sich nur zweene Weg' uns auff/ Der breite führt hinab zur Hellen Der schmale zeigt die Himmels-Stellen. Die ihr allhie in Trübsal schwebt/ Verachtet kranck und dürfftig lebt/ Seyd
Die hochbetruͤbte Melodey Das Zetter-Noht-und Qual-Geſchrey Der Leidenden wird ewig wehren Vnd keiner wird daran ſich kehren. Bedencket dieſes in der Zeit Vnd flieht die rohe Sicherheit/ Die ihr allhie der Suͤnden Leben/ Das ewig toͤdtet/ ſeyd ergeben. Seht daß ihr in Bereitſchafft ſteht Der eitlen Dinge muͤſſig geht/ Durch wahre Rew euch Gott bequemet Vnd ewres Fleiſches Reitzung zaͤhmet. Wir wiſſen umb die Stunde nicht Wenn uns der Tod ſtellt vor Gericht/ Drumb ſollen wir zu allen Zeiten Vns zu der letzten Fahrt bereiten. Jſt denn geendet vnſer Lauff Thun ſich nur zweene Weg' uns auff/ Der breite fuͤhrt hinab zur Hellen Der ſchmale zeigt die Himmels-Stellen. Die ihr allhie in Truͤbſal ſchwebt/ Verachtet kranck und duͤrfftig lebt/ Seyd
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Die hochbetruͤbte Melodey
Das Zetter-Noht-und Qual-Geſchrey
Der Leidenden wird ewig wehren
Vnd keiner wird daran ſich kehren.
Bedencket dieſes in der Zeit
Vnd flieht die rohe Sicherheit/
Die ihr allhie der Suͤnden Leben/
Das ewig toͤdtet/ ſeyd ergeben.
Seht daß ihr in Bereitſchafft ſteht
Der eitlen Dinge muͤſſig geht/
Durch wahre Rew euch Gott bequemet
Vnd ewres Fleiſches Reitzung zaͤhmet.
Wir wiſſen umb die Stunde nicht
Wenn uns der Tod ſtellt vor Gericht/
Drumb ſollen wir zu allen Zeiten
Vns zu der letzten Fahrt bereiten.
Jſt denn geendet vnſer Lauff
Thun ſich nur zweene Weg' uns auff/
Der breite fuͤhrt hinab zur Hellen
Der ſchmale zeigt die Himmels-Stellen.
Die ihr allhie in Truͤbſal ſchwebt/
Verachtet kranck und duͤrfftig lebt/
Seyd
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