Dach, Simon: Einfältige Trost-Reimchen Bey seligem wiewol trawerhafften Ableiben Der weiland VielEhr und Tugendsamen Frawen Elisabeth gebohrnen Polkeininn/ Des Ehrenvesten/ Namhafften und Wolweisen Herrn Christoff Ranischen/ Dieser löblichen Stad Kneiphoff wolverordneten Gerichtsverwandten etc. hertzliebsten HausFrawen. Königsberg, 1653.DJeweil der Sturm jetzt Tag und Nacht Die Händel in den Lüfften macht/ Viel Angst auff seinen Flügeln träget Vnd manche Wälder nieder schläget Daß einem aus zu gehen grawt/ Der Winter nach dem Winter schawt/ Wer auff den wüsten Wellen schwebet Vnd mit dem Tod' umbringet lebet; Jmgleichen wer auch mit Verdruß Zu Lande nöhtig reisen mus Vnd von der Nacht wird überfallen/ Wie selig schätzt er den für allen Der bey den Seinen sitzt in Ruh Vnd sieht ohn Furcht dem Wetter zu Vnd möcht es noch so grawsam rasen Vnd wol aus tausend Klüfften blasen. Er nimmt sein weiches Lager ein Vnd schläfft ohn Sorgen wie ein Stein/ Da jen' aus Todes Angst indessen Des süssen Schlaffes wol vergessen. Nun sehe mir wer sehen kan Dieß Land mit Vrtheils Augen an/ Auff
DJeweil der Sturm jetzt Tag uñ Nacht Die Haͤndel in den Luͤfften macht/ Viel Angſt auff ſeinen Fluͤgeln traͤget Vnd manche Waͤlder nieder ſchlaͤget Daß einem aus zu gehen grawt/ Der Winter nach dem Winter ſchawt/ Wer auff den wuͤſten Wellen ſchwebet Vnd mit dem Tod' umbringet lebet; Jmgleichen wer auch mit Verdruß Zu Lande noͤhtig reiſen mus Vnd von der Nacht wird uͤberfallen/ Wie ſelig ſchaͤtzt er den fuͤr allen Der bey den Seinen ſitzt in Ruh Vnd ſieht ohn Furcht dem Wetter zu Vnd moͤcht es noch ſo grawſam raſen Vnd wol aus tauſend Kluͤfften blaſen. Er nimmt ſein weiches Lager ein Vnd ſchlaͤfft ohn Sorgen wie ein Stein/ Da jen' aus Todes Angſt indeſſen Des ſuͤſſen Schlaffes wol vergeſſen. Nun ſehe mir wer ſehen kan Dieß Land mit Vrtheils Augen an/ Auff
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DJeweil der Sturm jetzt Tag uñ Nacht
Die Haͤndel in den Luͤfften macht/
Viel Angſt auff ſeinen Fluͤgeln traͤget
Vnd manche Waͤlder nieder ſchlaͤget
Daß einem aus zu gehen grawt/
Der Winter nach dem Winter ſchawt/
Wer auff den wuͤſten Wellen ſchwebet
Vnd mit dem Tod' umbringet lebet;
Jmgleichen wer auch mit Verdruß
Zu Lande noͤhtig reiſen mus
Vnd von der Nacht wird uͤberfallen/
Wie ſelig ſchaͤtzt er den fuͤr allen
Der bey den Seinen ſitzt in Ruh
Vnd ſieht ohn Furcht dem Wetter zu
Vnd moͤcht es noch ſo grawſam raſen
Vnd wol aus tauſend Kluͤfften blaſen.
Er nimmt ſein weiches Lager ein
Vnd ſchlaͤfft ohn Sorgen wie ein Stein/
Da jen' aus Todes Angſt indeſſen
Des ſuͤſſen Schlaffes wol vergeſſen.
Nun ſehe mir wer ſehen kan
Dieß Land mit Vrtheils Augen an/
Auff
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