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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
desto mehr Schaden bringets ihm/
weil die Lympha und der beste wässerich-
te Theil immer zacher wird/ und eben
des starcken Appetits wegen wollen die
wenigsten glauben/ daß sie daran labori-
ren. Derselben sind drey gradus, der
erste ist leicht zu heben/ der andere sehr
schwer/ der dritte gar nicht. Ich habe
gesagt/ sie sey ein langwieriges Fieber/
da die Feuchtigkeiten unseres Leibes
zach und in ihren ordentlichen Rumlauf
langsamer werden/ und weil andere un-
geheure Saltze mit untermischet/ so wird
der beste öhlicht und balsamische Theil
des gemachten Chyli gantz zertrennet/
resolviret und endlich darnieder geschla-
gen/ daß daher nichts gutes noch öhlich-
tes zu denen ernehrenden fleischichten
Zäßrigen gehen kan/ sondern sie fallen
zusammen/ verdrocknen/ und sehen wir
solches bald an den Waden/ spitzigen
Nasen und eingefallenen Backen/ wel-
chen das tertian und quartan Fieber
nicht recht curiret wird/ die gerathen ge-
meiniglich in diese Kranckheit. Dessen
Vorboten seyn/ geschwinder Pulß/ aber

etwas

Studenten-Kranckheiten
deſto mehr Schaden bringets ihm/
weil die Lympha und der beſte waͤſſerich-
te Theil immer zacher wird/ und eben
des ſtarcken Appetits wegen wollen die
wenigſten glauben/ daß ſie daran labori-
ren. Derſelben ſind drey gradus, der
erſte iſt leicht zu heben/ der andere ſehr
ſchwer/ der dritte gar nicht. Ich habe
geſagt/ ſie ſey ein langwieriges Fieber/
da die Feuchtigkeiten unſeres Leibes
zach und in ihren ordentlichen Rumlauf
langſamer werden/ und weil andere un-
geheure Saltze mit untermiſchet/ ſo wird
der beſte oͤhlicht und balſamiſche Theil
des gemachten Chyli gantz zertrennet/
reſolviret und endlich darnieder geſchla-
gen/ daß daher nichts gutes noch oͤhlich-
tes zu denen ernehrenden fleiſchichten
Zaͤßrigen gehen kan/ ſondern ſie fallen
zuſammen/ verdrocknen/ und ſehen wir
ſolches bald an den Waden/ ſpitzigen
Naſen und eingefallenen Backen/ wel-
chen das tertian und quartan Fieber
nicht recht curiret wird/ die gerathen ge-
meiniglich in dieſe Kranckheit. Deſſen
Vorboten ſeyn/ geſchwinder Pulß/ aber

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[122/0148] Studenten-Kranckheiten deſto mehr Schaden bringets ihm/ weil die Lympha und der beſte waͤſſerich- te Theil immer zacher wird/ und eben des ſtarcken Appetits wegen wollen die wenigſten glauben/ daß ſie daran labori- ren. Derſelben ſind drey gradus, der erſte iſt leicht zu heben/ der andere ſehr ſchwer/ der dritte gar nicht. Ich habe geſagt/ ſie ſey ein langwieriges Fieber/ da die Feuchtigkeiten unſeres Leibes zach und in ihren ordentlichen Rumlauf langſamer werden/ und weil andere un- geheure Saltze mit untermiſchet/ ſo wird der beſte oͤhlicht und balſamiſche Theil des gemachten Chyli gantz zertrennet/ reſolviret und endlich darnieder geſchla- gen/ daß daher nichts gutes noch oͤhlich- tes zu denen ernehrenden fleiſchichten Zaͤßrigen gehen kan/ ſondern ſie fallen zuſammen/ verdrocknen/ und ſehen wir ſolches bald an den Waden/ ſpitzigen Naſen und eingefallenen Backen/ wel- chen das tertian und quartan Fieber nicht recht curiret wird/ die gerathen ge- meiniglich in dieſe Kranckheit. Deſſen Vorboten ſeyn/ geſchwinder Pulß/ aber etwas

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/148>, abgerufen am 22.11.2024.