Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

Studenten-Kranckheiten
Hände/ contracturen, und endlich der
blötzliche Tod.

Das XXIII. Capitel.
Von Fiebern.

FIeber sind sonst eine Reinigung
der Natur/ wo diese nur die O-
berhand und das praedominium
erhält/ sonsten thun sie grossen Schaden
unter den Menschen/ daß man sich bil-
lich für sie zufürchten Ursach hat. Und
aus eben dem Fundament haben vor-
mahls die Römer das Fieber wie einen
Gott geehret/ ihme auch Capellen er-
bauet und angebeten/ nur damit es ihnen
keinen Schaden thun möge. (70) billi-
ger aber ist es eine Furia als eine Göttin
zu nennen. Es ist aber das Fieber
nichts anders/ als wenn das Blut von
saltzigen scharffen schleimigen und sau-
ren Theilen voll und unrein ist/ oder der
Scharbock ist eingewurtzelt/ da werden
die Zässerigen des mäusichten Fleisches
wegen verderbter Lymphae oder Wäs-

serich-
(70) Val. Max. dict. fact. memorab. c. V.

Studenten-Kranckheiten
Haͤnde/ contracturen, und endlich der
bloͤtzliche Tod.

Das XXIII. Capitel.
Von Fiebern.

FIeber ſind ſonſt eine Reinigung
der Natur/ wo dieſe nur die O-
berhand und das prædominium
erhaͤlt/ ſonſten thun ſie groſſen Schaden
unter den Menſchen/ daß man ſich bil-
lich fuͤr ſie zufuͤrchten Urſach hat. Und
aus eben dem Fundament haben vor-
mahls die Roͤmer das Fieber wie einen
Gott geehret/ ihme auch Capellen er-
bauet und angebeten/ nur damit es ihnẽ
keinen Schaden thun moͤge. (70) billi-
ger aber iſt es eine Furia als eine Goͤttin
zu nennen. Es iſt aber das Fieber
nichts anders/ als wenn das Blut von
ſaltzigen ſcharffen ſchleimigen und ſau-
ren Theilen voll und unrein iſt/ oder der
Scharbock iſt eingewurtzelt/ da werden
die Zaͤſſerigen des maͤuſichten Fleiſches
wegen verderbter Lymphæ oder Waͤſ-

ſerich-
(70) Val. Max. dict. fact. memorab. c. V.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0162" n="136"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Studenten-Kranckheiten</hi></fw><lb/>
Ha&#x0364;nde/ <hi rendition="#aq">contracturen,</hi> und endlich der<lb/>
blo&#x0364;tzliche Tod.</p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Das <hi rendition="#aq">XXIII.</hi> Capitel.</hi><lb/> <hi rendition="#fr">Von Fiebern.</hi> </head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">F</hi>Ieber &#x017F;ind &#x017F;on&#x017F;t eine Reinigung<lb/>
der Natur/ wo die&#x017F;e nur die O-<lb/>
berhand und das <hi rendition="#aq">prædominium</hi><lb/>
erha&#x0364;lt/ &#x017F;on&#x017F;ten thun &#x017F;ie gro&#x017F;&#x017F;en Schaden<lb/>
unter den Men&#x017F;chen/ daß man &#x017F;ich bil-<lb/>
lich fu&#x0364;r &#x017F;ie zufu&#x0364;rchten Ur&#x017F;ach hat. Und<lb/>
aus eben dem Fundament haben vor-<lb/>
mahls die Ro&#x0364;mer das Fieber wie einen<lb/>
Gott geehret/ ihme auch Capellen er-<lb/>
bauet und angebeten/ nur damit es ihne&#x0303;<lb/>
keinen Schaden thun mo&#x0364;ge. <note place="foot" n="(70)"><hi rendition="#aq">Val. Max. dict. fact. memorab. c. V.</hi></note> billi-<lb/>
ger aber i&#x017F;t es eine <hi rendition="#aq">Furia</hi> als eine Go&#x0364;ttin<lb/>
zu nennen. Es i&#x017F;t aber das Fieber<lb/>
nichts anders/ als wenn das Blut von<lb/>
&#x017F;altzigen &#x017F;charffen &#x017F;chleimigen und &#x017F;au-<lb/>
ren Theilen voll und unrein i&#x017F;t/ oder der<lb/>
Scharbock i&#x017F;t eingewurtzelt/ da werden<lb/>
die Za&#x0364;&#x017F;&#x017F;erigen des ma&#x0364;u&#x017F;ichten Flei&#x017F;ches<lb/>
wegen verderbter <hi rendition="#aq">Lymphæ</hi> oder Wa&#x0364;&#x017F;-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;erich-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[136/0162] Studenten-Kranckheiten Haͤnde/ contracturen, und endlich der bloͤtzliche Tod. Das XXIII. Capitel. Von Fiebern. FIeber ſind ſonſt eine Reinigung der Natur/ wo dieſe nur die O- berhand und das prædominium erhaͤlt/ ſonſten thun ſie groſſen Schaden unter den Menſchen/ daß man ſich bil- lich fuͤr ſie zufuͤrchten Urſach hat. Und aus eben dem Fundament haben vor- mahls die Roͤmer das Fieber wie einen Gott geehret/ ihme auch Capellen er- bauet und angebeten/ nur damit es ihnẽ keinen Schaden thun moͤge. (70) billi- ger aber iſt es eine Furia als eine Goͤttin zu nennen. Es iſt aber das Fieber nichts anders/ als wenn das Blut von ſaltzigen ſcharffen ſchleimigen und ſau- ren Theilen voll und unrein iſt/ oder der Scharbock iſt eingewurtzelt/ da werden die Zaͤſſerigen des maͤuſichten Fleiſches wegen verderbter Lymphæ oder Waͤſ- ſerich- (70) Val. Max. dict. fact. memorab. c. V.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/162
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 136. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/162>, abgerufen am 24.11.2024.