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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
Denn theils giebt der Tranck selbst
Nahrung/ theils hilfft er auch/ daß die
besten nahrhafften öhlichten Theile zur
Anwachsung des Fleisches zugeführet
werden/ und deßwegen heist er auch
okhema tes trophes vehiculum nutri-
menti.
Wie der Tranck so ist auch
die Nahrung und die Gesundheit
selbst.
Ist also ein genugsamer Tranck
ein grosser Theil der Gesundheit/ weil er
dem chylo einen genugsamen fluorem
und Dünne giebet in dem Leib zu fließen/
wie solches mechanice kan demonstri-
ret werden von einem Topff voll Spei-
sen in dem Ofen. Ja der Tranck ist noth-
wendiger als die Speise/ (b) und kan
man ehe Hunger als Durst leiden/ wie
diejenige die Quaal des Dursts am be-
sten zu beschreiben wissen/ die es erfahren
oder gar daran gestorben/ wo sie nur
wieder könten lebendig werden. (g) Un-
ter denen Geträncken aber sind Wein
und Bier die vornehmsten/ darzu noch
heutiges Tages kömt/ als eine unzeitige

Geburt/
(b) Athenaeus.
(g) V. Albiz. Schikhus. Harsdörfferus &c.

Studenten-Kranckheiten
Denn theils giebt der Tranck ſelbſt
Nahrung/ theils hilfft er auch/ daß die
beſten nahrhafften oͤhlichten Theile zur
Anwachſung des Fleiſches zugefuͤhret
werden/ und deßwegen heiſt er auch
ὄχημα τῆς τροϕῆς vehiculum nutri-
menti.
Wie der Tranck ſo iſt auch
die Nahrung und die Geſundheit
ſelbſt.
Iſt alſo ein genugſamer Tranck
ein groſſer Theil der Geſundheit/ weil er
dem chylo einen genugſamen fluorem
und Duͤnne giebet in dem Leib zu fließen/
wie ſolches mechanicè kan demonſtri-
ret werden von einem Topff voll Spei-
ſen in dem Ofen. Ja der Tranck iſt noth-
wendiger als die Speiſe/ (β) und kan
man ehe Hunger als Durſt leiden/ wie
diejenige die Quaal des Durſts am be-
ſten zu beſchreiben wiſſen/ die es erfahren
oder gar daran geſtorben/ wo ſie nur
wieder koͤnten lebendig werden. (γ) Un-
ter denen Getraͤncken aber ſind Wein
und Bier die vornehmſten/ darzu noch
heutiges Tages koͤmt/ als eine unzeitige

Geburt/
(β) Athenæus.
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[188/0214] Studenten-Kranckheiten Denn theils giebt der Tranck ſelbſt Nahrung/ theils hilfft er auch/ daß die beſten nahrhafften oͤhlichten Theile zur Anwachſung des Fleiſches zugefuͤhret werden/ und deßwegen heiſt er auch ὄχημα τῆς τροϕῆς vehiculum nutri- menti. Wie der Tranck ſo iſt auch die Nahrung und die Geſundheit ſelbſt. Iſt alſo ein genugſamer Tranck ein groſſer Theil der Geſundheit/ weil er dem chylo einen genugſamen fluorem und Duͤnne giebet in dem Leib zu fließen/ wie ſolches mechanicè kan demonſtri- ret werden von einem Topff voll Spei- ſen in dem Ofen. Ja der Tranck iſt noth- wendiger als die Speiſe/ (β) und kan man ehe Hunger als Durſt leiden/ wie diejenige die Quaal des Durſts am be- ſten zu beſchreiben wiſſen/ die es erfahren oder gar daran geſtorben/ wo ſie nur wieder koͤnten lebendig werden. (γ) Un- ter denen Getraͤncken aber ſind Wein und Bier die vornehmſten/ darzu noch heutiges Tages koͤmt/ als eine unzeitige Geburt/ (β) Athenæus. (γ) V. Albiz. Schikhuſ. Harsdörfferus &c.

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 188. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/214>, abgerufen am 24.11.2024.