Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

Bild:
<< vorherige Seite

und derer Curen.
schwinder unser Geblüt verändern
dessen Eigenschafft zertrennen und
einen unordentlichen Lauff denen
Geistern beybringen/ als der Zorn
und Traurigkeit
/ worinnen auch Sa-
lomo
(5) übereinstimmet sagende: Ein
frölich Hertz macht das Leben lustig/
aber ein betrübter Muth vertrocknet
die Gebeine. Hörets ihr Melancho-
lici,
und suchet euch eine Ergetzlichkeit/
daß euer Hertz freyer werde entweder
durch angenehme Music, wie David
dem Saul gethan/ womit er ihn von
seiner Ubereilung zurück gehalten/

Denn sie nimt weg Kümmer-
niß und Leyd/
In Schimpff und Schertz bringt
grosse Freud!
Anch sonst macht einen wohl ge-
schickt/
In Creutz/ Arbeit und Müh
erquickt/

Oder durch einen Gott-gefälligen Ge-
sang/ welches einen freudigen Geist
in uns erwecket/ daß der Trauer-

Geist
(5) Prov. 17. 22. sq.

und derer Curen.
ſchwinder unſer Gebluͤt veraͤndern
deſſen Eigenſchafft zertrennen und
einen unordentlichen Lauff denen
Geiſtern beybringen/ als der Zorn
und Traurigkeit
/ worinnen auch Sa-
lomo
(5) uͤbereinſtimmet ſagende: Ein
froͤlich Hertz macht das Leben luſtig/
aber ein betruͤbter Muth vertrocknet
die Gebeine. Hoͤrets ihr Melancho-
lici,
und ſuchet euch eine Ergetzlichkeit/
daß euer Hertz freyer werde entweder
durch angenehme Muſic, wie David
dem Saul gethan/ womit er ihn von
ſeiner Ubereilung zuruͤck gehalten/

Denn ſie nimt weg Kuͤmmer-
niß und Leyd/
In Schimpff und Schertz bringt
groſſe Freud!
Anch ſonſt macht einen wohl ge-
ſchickt/
In Creutz/ Arbeit und Muͤh
erquickt/

Oder durch einen Gott-gefaͤlligen Ge-
ſang/ welches einen freudigen Geiſt
in uns erwecket/ daß der Trauer-

Geiſt
(5) Prov. 17. 22. ſq.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0261" n="235"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und derer Curen.</hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;chwinder un&#x017F;er Geblu&#x0364;t vera&#x0364;ndern<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Eigen&#x017F;chafft zertrennen und<lb/>
einen unordentlichen Lauff denen<lb/>
Gei&#x017F;tern beybringen/ als der Zorn<lb/>
und Traurigkeit</hi>/ worinnen auch <hi rendition="#aq">Sa-<lb/>
lomo</hi><note place="foot" n="(5)"><hi rendition="#aq">Prov. 17. 22. &#x017F;q.</hi></note> u&#x0364;berein&#x017F;timmet &#x017F;agende: Ein<lb/>
fro&#x0364;lich Hertz macht das Leben lu&#x017F;tig/<lb/>
aber ein betru&#x0364;bter Muth vertrocknet<lb/>
die Gebeine. Ho&#x0364;rets ihr <hi rendition="#aq">Melancho-<lb/>
lici,</hi> und &#x017F;uchet euch eine Ergetzlichkeit/<lb/>
daß euer Hertz freyer werde entweder<lb/>
durch angenehme <hi rendition="#aq">Mu&#x017F;ic,</hi> wie David<lb/>
dem Saul gethan/ womit er ihn von<lb/>
&#x017F;einer Ubereilung zuru&#x0364;ck gehalten/</p><lb/>
          <lg type="poem">
            <l> <hi rendition="#fr">Denn &#x017F;ie nimt weg Ku&#x0364;mmer-</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#fr"> <hi rendition="#et">niß und Leyd/</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">In Schimpff und Schertz bringt</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">gro&#x017F;&#x017F;e Freud!</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">Anch &#x017F;on&#x017F;t macht einen wohl ge-</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">&#x017F;chickt/</hi> </hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et">In Creutz/ Arbeit und Mu&#x0364;h</hi> </l><lb/>
            <l> <hi rendition="#et"> <hi rendition="#et">erquickt/</hi> </hi> </l>
          </lg><lb/>
          <p>Oder durch einen Gott-gefa&#x0364;lligen Ge-<lb/>
&#x017F;ang/ welches einen freudigen Gei&#x017F;t<lb/>
in uns erwecket/ daß der Trauer-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Gei&#x017F;t</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[235/0261] und derer Curen. ſchwinder unſer Gebluͤt veraͤndern deſſen Eigenſchafft zertrennen und einen unordentlichen Lauff denen Geiſtern beybringen/ als der Zorn und Traurigkeit/ worinnen auch Sa- lomo (5) uͤbereinſtimmet ſagende: Ein froͤlich Hertz macht das Leben luſtig/ aber ein betruͤbter Muth vertrocknet die Gebeine. Hoͤrets ihr Melancho- lici, und ſuchet euch eine Ergetzlichkeit/ daß euer Hertz freyer werde entweder durch angenehme Muſic, wie David dem Saul gethan/ womit er ihn von ſeiner Ubereilung zuruͤck gehalten/ Denn ſie nimt weg Kuͤmmer- niß und Leyd/ In Schimpff und Schertz bringt groſſe Freud! Anch ſonſt macht einen wohl ge- ſchickt/ In Creutz/ Arbeit und Muͤh erquickt/ Oder durch einen Gott-gefaͤlligen Ge- ſang/ welches einen freudigen Geiſt in uns erwecket/ daß der Trauer- Geiſt (5) Prov. 17. 22. ſq.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/261
Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 235. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/261>, abgerufen am 24.11.2024.