Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.und derer Curen. sten vertreiben könne/ (accedunt juve-num chori Mistaeque puellae;) Alleine hier heist es auch/ cautius cum hisce est conversandum, ne decipiaris, welches leicht geschehen kan durch ihr rete mi- rabile. Von denen Persianischen Bett- lern stehet/ (8) daß sie denen vorüber gehenden mit demüthigen Geberden einen Spiegel vorhalten/ sie zur Mil- digkeit anzureitzen/ wie viel reitzen doch mit ihrem Bettel-Hoffart und ge- schminckten Spiegel unschuldige Her- tzen zum Bösen an/ und betteln gleich- sam manchem etwas ab/ das er son- sten nicht gethan. Ja unzüchtige Me- ren (die man leicht an Reden/ Gang und Kleidung erkennen kan) machen es nicht anders als der listige und be- triegerische Fischer dem Fisch Sargo oder Ziegen-Parsch/ welcher Fisch die Ziegen sehr liebet/ und ihnen deßwe- gen nachschwimmet/ ob gleich offt mit Lebens-Gefahr; Denn die Fischer thun Ziegen-Felle an/ treten ins Was- ser/ fangen und bestricken also mit List den (8) Gentius Not. ad Rosar. Must. Sadi p. 570.
und derer Curen. ſten vertreiben koͤnne/ (accedunt juve-num chori Miſtæque puellæ;) Alleine hier heiſt es auch/ cautius cum hiſce eſt converſandum, ne decipiaris, welches leicht geſchehen kan durch ihr rete mi- rabile. Von denen Perſianiſchen Bett- lern ſtehet/ (8) daß ſie denen voruͤber gehenden mit demuͤthigen Geberden einen Spiegel vorhalten/ ſie zur Mil- digkeit anzureitzen/ wie viel reitzen doch mit ihrem Bettel-Hoffart und ge- ſchminckten Spiegel unſchuldige Her- tzen zum Boͤſen an/ und betteln gleich- ſam manchem etwas ab/ das er ſon- ſten nicht gethan. Ja unzuͤchtige Me- ren (die man leicht an Reden/ Gang und Kleidung erkennen kan) machen es nicht anders als der liſtige und be- triegeriſche Fiſcher dem Fiſch Sargo oder Ziegen-Parſch/ welcher Fiſch die Ziegen ſehr liebet/ und ihnen deßwe- gen nachſchwimmet/ ob gleich offt mit Lebens-Gefahr; Denn die Fiſcher thun Ziegen-Felle an/ treten ins Waſ- ſer/ fangen und beſtricken alſo mit Liſt den (8) Gentius Not. ad Roſar. Muſt. Sadi p. 570.
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0263" n="237"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">und derer Curen.</hi></fw><lb/> ſten vertreiben koͤnne/ (<hi rendition="#aq">accedun</hi>t <hi rendition="#aq">juve-<lb/> num chori Miſtæque puellæ;</hi>) Alleine<lb/> hier heiſt es auch/ <hi rendition="#aq">cautius cum hiſce eſt<lb/> converſandum, ne decipiaris,</hi> welches<lb/> leicht geſchehen kan durch ihr <hi rendition="#aq">rete mi-<lb/> rabile.</hi> Von denen Perſianiſchen Bett-<lb/> lern ſtehet/ <note place="foot" n="(8)"><hi rendition="#aq">Gentius Not. ad Roſar. Muſt. Sadi p.</hi> 570.</note> daß ſie denen voruͤber<lb/> gehenden mit demuͤthigen Geberden<lb/> einen Spiegel vorhalten/ ſie zur Mil-<lb/> digkeit anzureitzen/ wie viel reitzen doch<lb/> mit ihrem Bettel-Hoffart und ge-<lb/> ſchminckten Spiegel unſchuldige Her-<lb/> tzen zum Boͤſen an/ und betteln gleich-<lb/> ſam manchem etwas ab/ das er ſon-<lb/> ſten nicht gethan. Ja unzuͤchtige Me-<lb/> ren (die man leicht an Reden/ Gang<lb/> und Kleidung erkennen kan) machen<lb/> es nicht anders als der liſtige und be-<lb/> triegeriſche Fiſcher dem Fiſch <hi rendition="#aq">Sargo</hi><lb/> oder Ziegen-Parſch/ welcher Fiſch die<lb/> Ziegen ſehr liebet/ und ihnen deßwe-<lb/> gen nachſchwimmet/ ob gleich offt mit<lb/> Lebens-Gefahr; Denn die Fiſcher<lb/> thun Ziegen-Felle an/ treten ins Waſ-<lb/> ſer/ fangen und beſtricken alſo mit Liſt<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [237/0263]
und derer Curen.
ſten vertreiben koͤnne/ (accedunt juve-
num chori Miſtæque puellæ;) Alleine
hier heiſt es auch/ cautius cum hiſce eſt
converſandum, ne decipiaris, welches
leicht geſchehen kan durch ihr rete mi-
rabile. Von denen Perſianiſchen Bett-
lern ſtehet/ (8) daß ſie denen voruͤber
gehenden mit demuͤthigen Geberden
einen Spiegel vorhalten/ ſie zur Mil-
digkeit anzureitzen/ wie viel reitzen doch
mit ihrem Bettel-Hoffart und ge-
ſchminckten Spiegel unſchuldige Her-
tzen zum Boͤſen an/ und betteln gleich-
ſam manchem etwas ab/ das er ſon-
ſten nicht gethan. Ja unzuͤchtige Me-
ren (die man leicht an Reden/ Gang
und Kleidung erkennen kan) machen
es nicht anders als der liſtige und be-
triegeriſche Fiſcher dem Fiſch Sargo
oder Ziegen-Parſch/ welcher Fiſch die
Ziegen ſehr liebet/ und ihnen deßwe-
gen nachſchwimmet/ ob gleich offt mit
Lebens-Gefahr; Denn die Fiſcher
thun Ziegen-Felle an/ treten ins Waſ-
ſer/ fangen und beſtricken alſo mit Liſt
den
(8) Gentius Not. ad Roſar. Muſt. Sadi p. 570.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |