Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.Studenten-Künste. selbige mit Baum-Oel wohlbestrichen.So es ein Angesicht ist von einer leben- digen Person/ so beleget man die Au- gen-Bräne und Gruben der Augen mil Kleister/ wie auch den Bart; her/ nach beleget man mit der Bürsten/ behendiglich/ das gantze Angesicht/ biß es die Dicke eines doppelten Kopff- Stücks habe. Mann muß aber wohl acht haben/ daß man die Nasen-Lö- cher nicht berühret/ und daß die Per- son nicht gezwungen werde/ die Au- gen zu zumachen/ dann dieses würde das Angesicht ungestalt machen. Wann man nun das Angesicht mit Wachs abgeformet/ so nehmet es sach- te ab; Hernach muß man Erden bey der Hand haben/ damit man die Forme hinter dem Wachs befestigen möge/ auf daß/ wann man den Gips hinein giesset/ die Forme nicht von einander gehe/ hernach giest man den Gips hinein; es wird nicht ein Stück verlohren gehen/ das nicht zu sehen seyn wird. Man K 7
Studenten-Kuͤnſte. ſelbige mit Baum-Oel wohlbeſtrichen.So es ein Angeſicht iſt von einer leben- digen Perſon/ ſo beleget man die Au- gen-Braͤne und Gruben der Augen mil Kleiſter/ wie auch den Bart; her/ nach beleget man mit der Buͤrſten/ behendiglich/ das gantze Angeſicht/ biß es die Dicke eines doppelten Kopff- Stuͤcks habe. Mann muß aber wohl acht haben/ daß man die Naſen-Loͤ- cher nicht beruͤhret/ und daß die Per- ſon nicht gezwungen werde/ die Au- gen zu zumachen/ dann dieſes wuͤrde das Angeſicht ungeſtalt machen. Wann man nun das Angeſicht mit Wachs abgeformet/ ſo nehmet es ſach- te ab; Hernach muß man Erden bey der Hand haben/ damit man die Forme hinter dem Wachs befeſtigen moͤge/ auf daß/ wann man den Gips hinein gieſſet/ die Forme nicht von einander gehe/ hernach gieſt man den Gips hinein; es wird nicht ein Stuͤck verlohren gehen/ das nicht zu ſehen ſeyn wird. Man K 7
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Studenten-Kuͤnſte.
ſelbige mit Baum-Oel wohlbeſtrichen.
So es ein Angeſicht iſt von einer leben-
digen Perſon/ ſo beleget man die Au-
gen-Braͤne und Gruben der Augen
mil Kleiſter/ wie auch den Bart; her/
nach beleget man mit der Buͤrſten/
behendiglich/ das gantze Angeſicht/ biß
es die Dicke eines doppelten Kopff-
Stuͤcks habe. Mann muß aber wohl
acht haben/ daß man die Naſen-Loͤ-
cher nicht beruͤhret/ und daß die Per-
ſon nicht gezwungen werde/ die Au-
gen zu zumachen/ dann dieſes wuͤrde
das Angeſicht ungeſtalt machen.
Wann man nun das Angeſicht mit
Wachs abgeformet/ ſo nehmet es ſach-
te ab; Hernach muß man Erden bey
der Hand haben/ damit man die
Forme hinter dem Wachs befeſtigen
moͤge/ auf daß/ wann man den Gips
hinein gieſſet/ die Forme nicht von
einander gehe/ hernach gieſt man den
Gips hinein; es wird nicht ein Stuͤck
verlohren gehen/ das nicht zu ſehen
ſeyn wird.
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