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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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und derer Curen.
als Todes Zeichen? die Augen sind
feurig/ die Backen sind mit tödlicher
Farb bedecket/ der Mund stammlet/
das Hertz im Leibe puffet/ die Füsse
straucheln. Sind lauter Todes Zei-
chen Zorn ist ein Eyter in den Ge-
beinen/ und tödet vor der zeit. Wil-
tu lang leben Jüngling/ so höre
auf zu zürnen.
Es geben einige vor/ der
Zorn sey denen kalten und feuchten Na-
turen eine Artzeney/ weil dadurch die
Trägheit der Geister vertrieben/ und
die sehwache Corculation des Geblüts
gestärcket würde/ (3) so ist solches doch
mehr aequivoce als univoce zuverstehen/
und läst sich nicht alle mahl darauff
wagen. Daß er aber dem weibl. Ge-
schlecht nicht allemahl schadet/ ist die
Ursach/ weil die meisten mit Worten und
häuffigen Thränen über angethanes
Unrecht sich verantworten und also den
Gifft von sich stossen. Solte ich wohl
irren/ wann ich den Zorn ein Gifft nen-
nete sui generis? Es haben ja schon die

Alten
(3) Excell. Wedel. Theorem. aureis p.
148. Hippocr. 2. Epid. 4. l.
24.

und derer Curen.
als Todes Zeichen? die Augen ſind
feurig/ die Backẽ ſind mit toͤdlicher
Farb bedecket/ der Mund ſtam̃let/
das Hertz im Leibe puffet/ die Fuͤſſe
ſtraucheln. Sind lauter Todes Zei-
chen Zorn iſt ein Eyter in den Ge-
beinen/ und toͤdet vor der zeit. Wil-
tu lang leben Juͤngling/ ſo hoͤre
auf zu zuͤrnen.
Es geben einige vor/ der
Zorn ſey denen kalten und feuchten Na-
turen eine Artzeney/ weil dadurch die
Traͤgheit der Geiſter vertrieben/ und
die ſehwache Corculation des Gebluͤts
geſtaͤrcket wuͤrde/ (3) ſo iſt ſolches doch
mehr æquivocè als univocè zuverſtehen/
und laͤſt ſich nicht alle mahl darauff
wagen. Daß er aber dem weibl. Ge-
ſchlecht nicht allemahl ſchadet/ iſt die
Uꝛſach/ weil die meiſten mit Woꝛten und
haͤuffigen Thraͤnen uͤber angethanes
Unrecht ſich verantworten und alſo den
Gifft von ſich ſtoſſen. Solte ich wohl
irren/ wann ich den Zorn ein Gifft nen-
nete ſui generis? Es haben ja ſchon die

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(3) Excell. Wedel. Theorem. aureis p.
148. Hippocr. 2. Epid. 4. l.
24.
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[21/0047] und derer Curen. als Todes Zeichen? die Augen ſind feurig/ die Backẽ ſind mit toͤdlicher Farb bedecket/ der Mund ſtam̃let/ das Hertz im Leibe puffet/ die Fuͤſſe ſtraucheln. Sind lauter Todes Zei- chen Zorn iſt ein Eyter in den Ge- beinen/ und toͤdet vor der zeit. Wil- tu lang leben Juͤngling/ ſo hoͤre auf zu zuͤrnen. Es geben einige vor/ der Zorn ſey denen kalten und feuchten Na- turen eine Artzeney/ weil dadurch die Traͤgheit der Geiſter vertrieben/ und die ſehwache Corculation des Gebluͤts geſtaͤrcket wuͤrde/ (3) ſo iſt ſolches doch mehr æquivocè als univocè zuverſtehen/ und laͤſt ſich nicht alle mahl darauff wagen. Daß er aber dem weibl. Ge- ſchlecht nicht allemahl ſchadet/ iſt die Uꝛſach/ weil die meiſten mit Woꝛten und haͤuffigen Thraͤnen uͤber angethanes Unrecht ſich verantworten und alſo den Gifft von ſich ſtoſſen. Solte ich wohl irren/ wann ich den Zorn ein Gifft nen- nete ſui generis? Es haben ja ſchon die Alten (3) Excell. Wedel. Theorem. aureis p. 148. Hippocr. 2. Epid. 4. l. 24.

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 21. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/47>, abgerufen am 21.11.2024.