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Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699.

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Studenten-Kranckheiten
und die verhinderte Ausdämpf-
fung durch die Schweiß-Löcher ist
unzehlicher Kranckheiten/ auch der
Fieber selbsten/ fruchtbare Mutter.

(52) Dannenhero sehen wir/ daß dieje-
nigen/ welche zur Frühlings Zeit zu
bald sich entblössen/ oder die die Bocken
nicht recht ausgebrütet/ und sich in die
kalte Lufft wagen/ offt Lebens Gefahr
unterworffen sind/ die aber ein gifftiges
garstiges Fieber gehabt/ sterben meists
alle. Meistentheils gehet man in die kal-
ten Bäder nach Tisch/ da die chylifica-
tion
schon geschehen/ und die Natur nun
in dem ist/ daß sie den Milch-Safft wil
in den Leib austheilen; welches aber
billich nicht seyn solte/ Natura enim in
suo motu & actione non est impedienda,

das ist/ die Natur sol man in ihrer
Bewegung und Verrichtung nicht
verhindern;
So bleibet demnach in
denen poris subcutaneis & glandulis, in
denen unter der Haut verborgenen
Schweiß-Löchern und kleinen Drüßi-
gen alles Böse stecken/ verursachet Fie-

ber
(52) Wedel. Theorem. p. 139.

Studenten-Kranckheiten
und die verhinderte Ausdaͤmpf-
fung durch die Schweiß-Loͤcher iſt
unzehlicher Kranckheiten/ auch der
Fieber ſelbſten/ fruchtbare Mutter.

(52) Dannenhero ſehen wir/ daß dieje-
nigen/ welche zur Fruͤhlings Zeit zu
bald ſich entbloͤſſen/ oder die die Bocken
nicht recht ausgebruͤtet/ und ſich in die
kalte Lufft wagen/ offt Lebens Gefahr
unterworffen ſind/ die aber ein gifftiges
garſtiges Fieber gehabt/ ſterben meiſts
alle. Meiſtentheils gehet man in die kal-
ten Baͤder nach Tiſch/ da die chylifica-
tion
ſchon geſchehen/ und die Natur nun
in dem iſt/ daß ſie den Milch-Safft wil
in den Leib austheilen; welches aber
billich nicht ſeyn ſolte/ Natura enim in
ſuo motu & actione non eſt impedienda,

das iſt/ die Natur ſol man in ihrer
Bewegung und Verrichtung nicht
verhindern;
So bleibet demnach in
denen poris ſubcutaneis & glandulis, in
denen unter der Haut verborgenen
Schweiß-Loͤchern und kleinen Druͤßi-
gen alles Boͤſe ſtecken/ verurſachet Fie-

ber
(52) Wedel. Theorem. p. 139.
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[64/0090] Studenten-Kranckheiten und die verhinderte Ausdaͤmpf- fung durch die Schweiß-Loͤcher iſt unzehlicher Kranckheiten/ auch der Fieber ſelbſten/ fruchtbare Mutter. (52) Dannenhero ſehen wir/ daß dieje- nigen/ welche zur Fruͤhlings Zeit zu bald ſich entbloͤſſen/ oder die die Bocken nicht recht ausgebruͤtet/ und ſich in die kalte Lufft wagen/ offt Lebens Gefahr unterworffen ſind/ die aber ein gifftiges garſtiges Fieber gehabt/ ſterben meiſts alle. Meiſtentheils gehet man in die kal- ten Baͤder nach Tiſch/ da die chylifica- tion ſchon geſchehen/ und die Natur nun in dem iſt/ daß ſie den Milch-Safft wil in den Leib austheilen; welches aber billich nicht ſeyn ſolte/ Natura enim in ſuo motu & actione non eſt impedienda, das iſt/ die Natur ſol man in ihrer Bewegung und Verrichtung nicht verhindern; So bleibet demnach in denen poris ſubcutaneis & glandulis, in denen unter der Haut verborgenen Schweiß-Loͤchern und kleinen Druͤßi- gen alles Boͤſe ſtecken/ verurſachet Fie- ber (52) Wedel. Theorem. p. 139.

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Zitationshilfe: Abel, Heinrich Kaspar: Wohlerfahrner Leib-Medicus der Studenten. Leipzig, 1699, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abel_leibmedicus_1699/90>, abgerufen am 21.11.2024.