Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

nicht abgehawet / sondern abgematzet: weil es aber dieser newe Nachrichter nicht besser gelernet / muste mans jhm also hingehen lassen / vnnd waren deß von Chalais Freunde selber Vrsach dran / welche durch jhre Dräwungen den rechten Meister erschreckt vnd vertrieben hatten / dardurch sie gleichwol dem von Chalais einen gar schlechten Dienst geleistet / vnnd nur seine Marter vermehret.

Heurath zwischen deß Königs Bruder vnd der Princessin von Mompersier. Demnach nun obgemelte Herrn / die deß Königs Bruder wider den König verhetzen wollen / vnd jhm gerathen hatten / er solte sich von Hoff wegbegeben / theils gefangen / theils hingerichtet worden / hat der Heurath zwischen beß Königs Bruder / vnnd der Princessin von Mompensier / Maria von Bourbon genant / so eine einzige Tochter vnnd Erbin deß Hertzogen von Mompensier / seinen Fortgang gehabt / vnd ist das Beylager den 5. Augusti im Schloß zu Nantes gehalten worden.

Darmit aber deß Königs Bruder sich wegen seines Vnderhalts nicht zu beklagen hette / hat jhm der König / neben dem Hertzogthumb von Orleans vnd Chartres / vnnd der Graffschafft Blois noch 560000. Francken Jährlichen Einkommens auß seiner Schatzkammer / so lang er leben würde / verordnet. Seine Braut hat jhm auch ein stattlichs zugebracht / nemlich die Fürstenthumb vnd Erbgütter / so jhr zugefallen. Jhre Mutter die Hertzogin von Guise hat jhr zum Heurath gut einen vberauß schönen Demant / den sie von jhrem Vettern / dem Cardinal von Ioieuse geerbet / welcher auff die 200000. Francken geschätzt worden / verehret.

Crönung deß Königs in Engelland. Demnach König Carl in Engelland / nach Absterben seines Herrn Vattern Jacobi VI. sich so bald der Regierung vnderzogen / hat er darauff ein gewisse Zeit zu der Königlichen Crönung angestellet / vnnd darzu den ersten Februarii ernennet. Auff welchen Tag der König den Crönungs Act also angefangen: Erstlich in die achtzig vom Adel zu Rittern / geschlagen / vnnd ist den 2. dieses von seinem Pallast Witthal in einer sehr stattlichen Barchen nach Westmünster auff dem Wasser gefahren / alda hat er selbst den vornembsten Herrn jhre Empter dem Gebrauch nach zu bedienen außgetheilet / nemlich einem die Cron / dem andern das Scepter / vnd also fortan das Creutz / Schwerd / Apffel / Sporn vnd dergleichen zu tragen gegeben. Vom Pallast zu Westmünster ist er von obbesagten 80. Rittern / wie auch allen andern Herrn vnd Baronen in einer sehr stattlichen Procession vnder einem Himmel / welchen 12. Herrn getragen / zur Kirchen begleitet worden. So baldt er in die Kirchen kommen / hat man jn gegen 4. Enden der Welt auß geruffen vnd das Volck gefraget / ob sie jhn vor jren König wolten erkennen / gesalbet vnd gekrönet haben / darauff das Volck mit grossem Frolocken / Ja / geantwortet dar auff ist also baldt eine Predigt beschehen / vnd nach gehaltener Predigt / hat Seine May. den gewönlichen Eydt / die Religion / wie dieselbe in Engellandt angenommen / vnd die Kirchen zu beschützen / auch Iustitiam zu administrirn, vnd dergleichen gesch woren. Folgendts haben sie jhren Habit angelegt / vnnd seind auff den Stuhl / in welchem Eduardus Sanctus gekrönet / gesetzet worden / da Jhr May. dann auch Eduardi Habit nach altem Gebrauch angeleget / vnd vom Ertzbischoff von Canterberg gesalbet worden Nach diesem hat man Seiner May. Eduard Schwerdt angegürtet / die Cron auffgesetzet / das Scepter gegeben / vnd bey einen jedwedern Actu das Gebett vnd Wündtschung gethan. Hierauff haben S. May. alle Bischoffen geküsset / vnd sie also darmit installiret. Nach solchem allem ist S. M. mit einem andern Habit angeleget / vnd von obgesagten Herrn vnd Rittern in Jhren Pallast Witthal widerumb stattlich begleitet worden.

König in Engelland rüster sich von newen wider Spanien. Demnach die Engelländische Flora in Spanien durch Vngewitter beschädiger worden / hat König Carolus dieselbe auffs beste wider repariren lassen / auch vnderschiebliche Patenten / sonderlich eines vnder dem achtzehenten Januarij außgehen lassen / das ein jeder / so sich zur See begebe / seine Schiff mit Munition / Waffen Artolleria vnnd dergleichen zum Ernst woll versehen: Dann auch alle Commercien vnnd Handlung den Engellendischen Vnderthanen mit Spanien vnd dem Hauß Burgund gentzlich verbotten: Deßgleichen auch alle Schiffer / wessen dieselbe auch seyen / so Korn / Victualien / Munition / Materialien vnnd dergleichen für Spanien vnnd Burgund abführten / confiscirt vnnd Preiß gegeben werden solten.

Ferner hat der König in 16000. Man an den gefehrlichsten See Custen in Schott- vnnd Itrland in Besatzung gelegt / damit den Spanischen selbiger Orthen / da sie etwas tentiren wosten / genugsamer Widerstandt möchte gethan werden: Ingleichem hat er wider die Duinkircher vnderschiedliche Kriegs-Schiff außrüsten lassen / dieweil selbige newlich 8. Schiff genommen / so theils mit Korn vnnd Weytzen / theils mit Spanischem vnd Frantzösischem Wein vnnd andern Sachen beladen gewesen. Vber diß sind noch in achtzig Kriegs-Schiff zertheilt in die Spanische See anßgeloffen / selbige zu durchstreiffen.

Den 3. Maij ist der Graff von Essex / an statt deß Hertzogen von Buckingam zum Obristen Admiral zur See ernennet vnd bestellet worden / auch ist das Parlament zu dieser Zeit noch versamblet gewesen / vnd hat die Zurüstung zum Krieg wider Spanien starck forgesetzet / wie dann die newgeworbene Engelländische Soldaten nach vnnd nach in die Niderland vbergesezt / die alte Compagnien darmit zu verstärcken Hergegen sind in 40. wolarmierte Schiff / neben vielen Galleen auß Spanien abgesegelt / den Engelländischen zu begegnen / haben also beyde Partheyen einander auff den Dienst gewartet.

Vnwill zwischen den Königen in Engelland vnd Fräckreich. In dessen fiengen die Geistliche / so der Königin in Engelland auß Franckreich mitgegeben / allerhand vnruhe an / vnd beschwerten gedachte Königin mit vielen Beichten. Als nun der König solches gemercket / ward er nicht wenig vnwillig darvber / also daß er selbige endlich / vnnd auß dem

nicht abgehawet / sondern abgematzet: weil es aber dieser newe Nachrichter nicht besser gelernet / muste mans jhm also hingehen lassen / vnnd waren deß von Chalais Freunde selber Vrsach dran / welche durch jhre Dräwungen den rechten Meister erschreckt vnd vertrieben hatten / dardurch sie gleichwol dem von Chalais einen gar schlechten Dienst geleistet / vnnd nur seine Marter vermehret.

Heurath zwischen deß Königs Bruder vñ der Princessin von Mompersier. Demnach nun obgemelte Herrn / die deß Königs Bruder wider den König verhetzen wollen / vnd jhm gerathen hatten / er solte sich von Hoff wegbegeben / theils gefangen / theils hingerichtet worden / hat der Heurath zwischen beß Königs Bruder / vnnd der Princessin von Mompensier / Maria von Bourbon genant / so eine einzige Tochter vnnd Erbin deß Hertzogen von Mompensier / seinen Fortgang gehabt / vnd ist das Beylager den 5. Augusti im Schloß zu Nantes gehalten worden.

Darmit aber deß Königs Bruder sich wegen seines Vnderhalts nicht zu beklagen hette / hat jhm der König / neben dem Hertzogthumb von Orleans vnd Chartres / vnnd der Graffschafft Blois noch 560000. Francken Jährlichen Einkommens auß seiner Schatzkammer / so lang er leben würde / verordnet. Seine Braut hat jhm auch ein stattlichs zugebracht / nemlich die Fürstenthumb vnd Erbgütter / so jhr zugefallen. Jhre Mutter die Hertzogin von Guise hat jhr zum Heurath gut einen vberauß schönen Demant / den sie von jhrem Vettern / dem Cardinal von Ioieuse geerbet / welcher auff die 200000. Francken geschätzt worden / verehret.

Crönung deß Königs in Engelland. Demnach König Carl in Engelland / nach Absterben seines Herrn Vattern Jacobi VI. sich so bald der Regierung vnderzogen / hat er darauff ein gewisse Zeit zu der Königlichen Crönung angestellet / vnnd darzu den ersten Februarii ernennet. Auff welchen Tag der König den Crönungs Act also angefangen: Erstlich in die achtzig vom Adel zu Rittern / geschlagen / vnnd ist den 2. dieses von seinem Pallast Witthal in einer sehr stattlichen Barchen nach Westmünster auff dem Wasser gefahren / alda hat er selbst den vornembsten Herrn jhre Empter dem Gebrauch nach zu bedienen außgetheilet / nemlich einem die Cron / dem andern das Scepter / vnd also fortan das Creutz / Schwerd / Apffel / Sporn vnd dergleichen zu tragen gegeben. Vom Pallast zu Westmünster ist er von obbesagten 80. Rittern / wie auch allen andern Herrn vnd Baronen in einer sehr stattlichen Procession vnder einem Himmel / welchen 12. Herrn getragen / zur Kirchen begleitet worden. So baldt er in die Kirchen kommen / hat man jn gegen 4. Enden der Welt auß geruffen vnd das Volck gefraget / ob sie jhn vor jren König wolten erkennen / gesalbet vnd gekrönet haben / darauff das Volck mit grossem Frolocken / Ja / geantwortet dar auff ist also baldt eine Predigt beschehen / vnd nach gehaltener Predigt / hat Seine May. den gewönlichen Eydt / die Religion / wie dieselbe in Engellandt angenommen / vnd die Kirchen zu beschützen / auch Iustitiam zu administrirn, vnd dergleichen gesch woren. Folgendts haben sie jhren Habit angelegt / vnnd seind auff den Stuhl / in welchem Eduardus Sanctus gekrönet / gesetzet worden / da Jhr May. dann auch Eduardi Habit nach altem Gebrauch angeleget / vñ vom Ertzbischoff von Canterberg gesalbet worden Nach diesem hat man Seiner May. Eduard Schwerdt angegürtet / die Cron auffgesetzet / das Scepter gegeben / vnd bey einẽ jedwedern Actu das Gebett vnd Wündtschung gethan. Hierauff haben S. May. alle Bischoffen geküsset / vnd sie also darmit installiret. Nach solchem allem ist S. M. mit einem andern Habit angeleget / vnd von obgesagten Herrn vnd Rittern in Jhren Pallast Witthal widerumb stattlich begleitet worden.

König in Engelland rüster sich von newen wider Spanien. Demnach die Engelländische Flora in Spanien durch Vngewitter beschädiger worden / hat König Carolus dieselbe auffs beste wider repariren lassen / auch vnderschiebliche Patenten / sonderlich eines vnder dem achtzehenten Januarij außgehen lassen / das ein jeder / so sich zur See begebe / seine Schiff mit Munition / Waffen Artolleria vnnd dergleichen zum Ernst woll versehen: Dann auch alle Commercien vnnd Handlung den Engellendischen Vnderthanen mit Spanien vnd dem Hauß Burgund gentzlich verbotten: Deßgleichen auch alle Schiffer / wessen dieselbe auch seyen / so Korn / Victualien / Munition / Materialien vnnd dergleichen für Spanien vnnd Burgund abführten / confiscirt vnnd Preiß gegeben werden solten.

Ferner hat der König in 16000. Man an den gefehrlichsten See Custen in Schott- vnnd Itrland in Besatzung gelegt / damit den Spanischen selbiger Orthen / da sie etwas tentiren wosten / genugsamer Widerstandt möchte gethan werden: Ingleichem hat er wider die Duinkircher vnderschiedliche Kriegs-Schiff außrüsten lassen / dieweil selbige newlich 8. Schiff genommen / so theils mit Korn vnnd Weytzen / theils mit Spanischem vnd Frantzösischem Wein vnnd andern Sachen beladen gewesen. Vber diß sind noch in achtzig Kriegs-Schiff zertheilt in die Spanische See anßgeloffen / selbige zu durchstreiffen.

Den 3. Maij ist der Graff von Essex / an statt deß Hertzogen von Buckingam zum Obristen Admiral zur See ernennet vnd bestellet worden / auch ist das Parlament zu dieser Zeit noch versamblet gewesen / vñ hat die Zurüstung zum Krieg wider Spanien starck forgesetzet / wie dañ die newgeworbene Engelländische Soldaten nach vnnd nach in die Niderland vbergesezt / die alte Compagnien darmit zu verstärcken Hergegen sind in 40. wolarmierte Schiff / neben vielen Galleen auß Spanien abgesegelt / den Engelländischen zu begegnen / haben also beyde Partheyen einander auff den Dienst gewartet.

Vnwill zwischen den Königen in Engelland vnd Fräckreich. In dessen fiengen die Geistliche / so der Königin in Engelland auß Franckreich mitgegeben / allerhand vnruhe an / vnd beschwerten gedachte Königin mit vielẽ Beichten. Als nun der König solches gemercket / ward er nicht wenig vnwillig darvber / also daß er selbige endlich / vnnd auß dem

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f1206" n="1075"/>
nicht                      abgehawet / sondern abgematzet: weil es aber dieser newe Nachrichter nicht                      besser gelernet / muste mans jhm also hingehen lassen / vnnd waren deß von                      Chalais Freunde selber Vrsach dran / welche durch jhre Dräwungen den rechten                      Meister erschreckt vnd vertrieben hatten / dardurch sie gleichwol dem von                      Chalais einen gar schlechten Dienst geleistet / vnnd nur seine Marter vermehret.</p>
          <p><note place="left">Heurath zwischen deß Königs Bruder vn&#x0303;                          der Princessin von Mompersier.</note> Demnach nun obgemelte Herrn / die deß                      Königs Bruder wider den König verhetzen wollen / vnd jhm gerathen hatten / er                      solte sich von Hoff wegbegeben / theils gefangen / theils hingerichtet worden /                      hat der Heurath zwischen beß Königs Bruder / vnnd der Princessin von Mompensier                      / Maria von Bourbon genant / so eine einzige Tochter vnnd Erbin deß Hertzogen                      von Mompensier / seinen Fortgang gehabt / vnd ist das Beylager den 5. Augusti im                      Schloß zu Nantes gehalten worden.</p>
          <p>Darmit aber deß Königs Bruder sich wegen seines Vnderhalts nicht zu beklagen                      hette / hat jhm der König / neben dem Hertzogthumb von Orleans vnd Chartres /                      vnnd der Graffschafft Blois noch 560000. Francken Jährlichen Einkommens auß                      seiner Schatzkammer / so lang er leben würde / verordnet. Seine Braut hat jhm                      auch ein stattlichs zugebracht / nemlich die Fürstenthumb vnd Erbgütter / so jhr                      zugefallen. Jhre Mutter die Hertzogin von Guise hat jhr zum Heurath gut einen                      vberauß schönen Demant / den sie von jhrem Vettern / dem Cardinal von Ioieuse                      geerbet / welcher auff die 200000. Francken geschätzt worden / verehret.</p>
          <p><note place="left">Crönung deß Königs in Engelland.</note> Demnach König                      Carl in Engelland / nach Absterben seines Herrn Vattern Jacobi VI. sich so bald                      der Regierung vnderzogen / hat er darauff ein gewisse Zeit zu der Königlichen                      Crönung angestellet / vnnd darzu den ersten Februarii ernennet. Auff welchen Tag                      der König den Crönungs Act also angefangen: Erstlich in die achtzig vom Adel zu                      Rittern / geschlagen / vnnd ist den 2. dieses von seinem Pallast Witthal in                      einer sehr stattlichen Barchen nach Westmünster auff dem Wasser gefahren / alda                      hat er selbst den vornembsten Herrn jhre Empter dem Gebrauch nach zu bedienen                      außgetheilet / nemlich einem die Cron / dem andern das Scepter / vnd also fortan                      das Creutz / Schwerd / Apffel / Sporn vnd dergleichen zu tragen gegeben. Vom                      Pallast zu Westmünster ist er von obbesagten 80. Rittern / wie auch allen andern                      Herrn vnd Baronen in einer sehr stattlichen Procession vnder einem Himmel /                      welchen 12. Herrn getragen / zur Kirchen begleitet worden. So baldt er in die                      Kirchen kommen / hat man jn gegen 4. Enden der Welt auß geruffen vnd das Volck                      gefraget / ob sie jhn vor jren König wolten erkennen / gesalbet vnd gekrönet                      haben / darauff das Volck mit grossem Frolocken / Ja / geantwortet dar auff ist                      also baldt eine Predigt beschehen / vnd nach gehaltener Predigt / hat Seine May.                      den gewönlichen Eydt / die Religion / wie dieselbe in Engellandt angenommen /                      vnd die Kirchen zu beschützen / auch Iustitiam zu administrirn, vnd dergleichen                      gesch woren. Folgendts haben sie jhren Habit angelegt / vnnd seind auff den                      Stuhl / in welchem Eduardus Sanctus gekrönet / gesetzet worden / da Jhr May.                      dann auch Eduardi Habit nach altem Gebrauch angeleget / vn&#x0303; vom                      Ertzbischoff von Canterberg gesalbet worden Nach diesem hat man Seiner May.                      Eduard Schwerdt angegürtet / die Cron auffgesetzet / das Scepter gegeben / vnd                      bey eine&#x0303; jedwedern Actu das Gebett vnd Wündtschung gethan.                      Hierauff haben S. May. alle Bischoffen geküsset / vnd sie also darmit                      installiret. Nach solchem allem ist S. M. mit einem andern Habit angeleget / vnd                      von obgesagten Herrn vnd Rittern in Jhren Pallast Witthal widerumb stattlich                      begleitet worden.</p>
          <p><note place="right">König in Engelland rüster sich von newen wider                          Spanien.</note> Demnach die Engelländische Flora in Spanien durch Vngewitter                      beschädiger worden / hat König Carolus dieselbe auffs beste wider repariren                      lassen / auch vnderschiebliche Patenten / sonderlich eines vnder dem                      achtzehenten Januarij außgehen lassen / das ein jeder / so sich zur See begebe /                      seine Schiff mit Munition / Waffen Artolleria vnnd dergleichen zum Ernst woll                      versehen: Dann auch alle Commercien vnnd Handlung den Engellendischen                      Vnderthanen mit Spanien vnd dem Hauß Burgund gentzlich verbotten: Deßgleichen                      auch alle Schiffer / wessen dieselbe auch seyen / so Korn / Victualien /                      Munition / Materialien vnnd dergleichen für Spanien vnnd Burgund abführten /                      confiscirt vnnd Preiß gegeben werden solten.</p>
          <p>Ferner hat der König in 16000. Man an den gefehrlichsten See Custen in Schott-                      vnnd Itrland in Besatzung gelegt / damit den Spanischen selbiger Orthen / da sie                      etwas tentiren wosten / genugsamer Widerstandt möchte gethan werden: Ingleichem                      hat er wider die Duinkircher vnderschiedliche Kriegs-Schiff außrüsten lassen /                      dieweil selbige newlich 8. Schiff genommen / so theils mit Korn vnnd Weytzen /                      theils mit Spanischem vnd Frantzösischem Wein vnnd andern Sachen beladen                      gewesen. Vber diß sind noch in achtzig Kriegs-Schiff zertheilt in die Spanische                      See anßgeloffen / selbige zu durchstreiffen.</p>
          <p>Den 3. Maij ist der Graff von Essex / an statt deß Hertzogen von Buckingam zum                      Obristen Admiral zur See ernennet vnd bestellet worden / auch ist das Parlament                      zu dieser Zeit noch versamblet gewesen / vn&#x0303; hat die Zurüstung zum                      Krieg wider Spanien starck forgesetzet / wie dan&#x0303; die newgeworbene                      Engelländische Soldaten nach vnnd nach in die Niderland vbergesezt / die alte                      Compagnien darmit zu verstärcken Hergegen sind in 40. wolarmierte Schiff / neben                      vielen Galleen auß Spanien abgesegelt / den Engelländischen zu begegnen / haben                      also beyde Partheyen einander auff den Dienst gewartet.</p>
          <p><note place="right">Vnwill zwischen den Königen in Engelland vnd                          Fräckreich.</note> In dessen fiengen die Geistliche / so der Königin in                      Engelland auß Franckreich mitgegeben / allerhand vnruhe an / vnd beschwerten                      gedachte Königin mit viele&#x0303; Beichten. Als nun der König solches                      gemercket / ward er nicht wenig vnwillig darvber / also daß er selbige endlich /                      vnnd auß dem
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1075/1206] nicht abgehawet / sondern abgematzet: weil es aber dieser newe Nachrichter nicht besser gelernet / muste mans jhm also hingehen lassen / vnnd waren deß von Chalais Freunde selber Vrsach dran / welche durch jhre Dräwungen den rechten Meister erschreckt vnd vertrieben hatten / dardurch sie gleichwol dem von Chalais einen gar schlechten Dienst geleistet / vnnd nur seine Marter vermehret. Demnach nun obgemelte Herrn / die deß Königs Bruder wider den König verhetzen wollen / vnd jhm gerathen hatten / er solte sich von Hoff wegbegeben / theils gefangen / theils hingerichtet worden / hat der Heurath zwischen beß Königs Bruder / vnnd der Princessin von Mompensier / Maria von Bourbon genant / so eine einzige Tochter vnnd Erbin deß Hertzogen von Mompensier / seinen Fortgang gehabt / vnd ist das Beylager den 5. Augusti im Schloß zu Nantes gehalten worden. Heurath zwischen deß Königs Bruder vñ der Princessin von Mompersier. Darmit aber deß Königs Bruder sich wegen seines Vnderhalts nicht zu beklagen hette / hat jhm der König / neben dem Hertzogthumb von Orleans vnd Chartres / vnnd der Graffschafft Blois noch 560000. Francken Jährlichen Einkommens auß seiner Schatzkammer / so lang er leben würde / verordnet. Seine Braut hat jhm auch ein stattlichs zugebracht / nemlich die Fürstenthumb vnd Erbgütter / so jhr zugefallen. Jhre Mutter die Hertzogin von Guise hat jhr zum Heurath gut einen vberauß schönen Demant / den sie von jhrem Vettern / dem Cardinal von Ioieuse geerbet / welcher auff die 200000. Francken geschätzt worden / verehret. Demnach König Carl in Engelland / nach Absterben seines Herrn Vattern Jacobi VI. sich so bald der Regierung vnderzogen / hat er darauff ein gewisse Zeit zu der Königlichen Crönung angestellet / vnnd darzu den ersten Februarii ernennet. Auff welchen Tag der König den Crönungs Act also angefangen: Erstlich in die achtzig vom Adel zu Rittern / geschlagen / vnnd ist den 2. dieses von seinem Pallast Witthal in einer sehr stattlichen Barchen nach Westmünster auff dem Wasser gefahren / alda hat er selbst den vornembsten Herrn jhre Empter dem Gebrauch nach zu bedienen außgetheilet / nemlich einem die Cron / dem andern das Scepter / vnd also fortan das Creutz / Schwerd / Apffel / Sporn vnd dergleichen zu tragen gegeben. Vom Pallast zu Westmünster ist er von obbesagten 80. Rittern / wie auch allen andern Herrn vnd Baronen in einer sehr stattlichen Procession vnder einem Himmel / welchen 12. Herrn getragen / zur Kirchen begleitet worden. So baldt er in die Kirchen kommen / hat man jn gegen 4. Enden der Welt auß geruffen vnd das Volck gefraget / ob sie jhn vor jren König wolten erkennen / gesalbet vnd gekrönet haben / darauff das Volck mit grossem Frolocken / Ja / geantwortet dar auff ist also baldt eine Predigt beschehen / vnd nach gehaltener Predigt / hat Seine May. den gewönlichen Eydt / die Religion / wie dieselbe in Engellandt angenommen / vnd die Kirchen zu beschützen / auch Iustitiam zu administrirn, vnd dergleichen gesch woren. Folgendts haben sie jhren Habit angelegt / vnnd seind auff den Stuhl / in welchem Eduardus Sanctus gekrönet / gesetzet worden / da Jhr May. dann auch Eduardi Habit nach altem Gebrauch angeleget / vñ vom Ertzbischoff von Canterberg gesalbet worden Nach diesem hat man Seiner May. Eduard Schwerdt angegürtet / die Cron auffgesetzet / das Scepter gegeben / vnd bey einẽ jedwedern Actu das Gebett vnd Wündtschung gethan. Hierauff haben S. May. alle Bischoffen geküsset / vnd sie also darmit installiret. Nach solchem allem ist S. M. mit einem andern Habit angeleget / vnd von obgesagten Herrn vnd Rittern in Jhren Pallast Witthal widerumb stattlich begleitet worden. Crönung deß Königs in Engelland. Demnach die Engelländische Flora in Spanien durch Vngewitter beschädiger worden / hat König Carolus dieselbe auffs beste wider repariren lassen / auch vnderschiebliche Patenten / sonderlich eines vnder dem achtzehenten Januarij außgehen lassen / das ein jeder / so sich zur See begebe / seine Schiff mit Munition / Waffen Artolleria vnnd dergleichen zum Ernst woll versehen: Dann auch alle Commercien vnnd Handlung den Engellendischen Vnderthanen mit Spanien vnd dem Hauß Burgund gentzlich verbotten: Deßgleichen auch alle Schiffer / wessen dieselbe auch seyen / so Korn / Victualien / Munition / Materialien vnnd dergleichen für Spanien vnnd Burgund abführten / confiscirt vnnd Preiß gegeben werden solten. König in Engelland rüster sich von newen wider Spanien. Ferner hat der König in 16000. Man an den gefehrlichsten See Custen in Schott- vnnd Itrland in Besatzung gelegt / damit den Spanischen selbiger Orthen / da sie etwas tentiren wosten / genugsamer Widerstandt möchte gethan werden: Ingleichem hat er wider die Duinkircher vnderschiedliche Kriegs-Schiff außrüsten lassen / dieweil selbige newlich 8. Schiff genommen / so theils mit Korn vnnd Weytzen / theils mit Spanischem vnd Frantzösischem Wein vnnd andern Sachen beladen gewesen. Vber diß sind noch in achtzig Kriegs-Schiff zertheilt in die Spanische See anßgeloffen / selbige zu durchstreiffen. Den 3. Maij ist der Graff von Essex / an statt deß Hertzogen von Buckingam zum Obristen Admiral zur See ernennet vnd bestellet worden / auch ist das Parlament zu dieser Zeit noch versamblet gewesen / vñ hat die Zurüstung zum Krieg wider Spanien starck forgesetzet / wie dañ die newgeworbene Engelländische Soldaten nach vnnd nach in die Niderland vbergesezt / die alte Compagnien darmit zu verstärcken Hergegen sind in 40. wolarmierte Schiff / neben vielen Galleen auß Spanien abgesegelt / den Engelländischen zu begegnen / haben also beyde Partheyen einander auff den Dienst gewartet. In dessen fiengen die Geistliche / so der Königin in Engelland auß Franckreich mitgegeben / allerhand vnruhe an / vnd beschwerten gedachte Königin mit vielẽ Beichten. Als nun der König solches gemercket / ward er nicht wenig vnwillig darvber / also daß er selbige endlich / vnnd auß dem Vnwill zwischen den Königen in Engelland vnd Fräckreich.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1206
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1075. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1206>, abgerufen am 23.11.2024.