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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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ben. Ob nun wol seine Ankunfft durch einen Fischer den Dänischen alsbaldt verkündschafftet worden / vnnd selbige dahero den Werder / so daselbst in der Havel ligt / auff welchen sich die Tillische begeben wollen / in Acht genommen / ist hochgedachter Hertzog doch dessen vngeachtet fortgefahren / vnnd mit denen auff dein Werder so starck scharmutzieren lassen / daß sie endlich in die Flucht / vnnd jenseit der Havel sich zu begeben gezwungen worden. Wordurch die Tillische auff den Werder kommen / da sie eine Schantz an einem bequemen Orth auffgeworffen.

Thumb zu Havelberg von den Keyserischen eingenommen. Demnach nun den 13. Augusti eine Brück vber die Havel verfertiget worden / hat darauff Hertzog Georg alles Volck zu Roß vnnd Fuß zusammen führen / vnnd in Schlachtordnung bringen lassen / vnnd die Anordnung gemacht / daß man gegen Tag auff den Thumb Sturm lauffen solte. Aber die Dänische / bey denen der Marggraff von Durlach neben andern vornehmen Herrn sich befunden / haben dessen nicht erwartet / sondern auß Beysorg / sie möchten in die Klippen gebracht werden / weil nicht allein Tilly allbereit vber die Elb kommen / sondern auch der von Friedland mit seiner Armee wider vmb Berlin angelangt / gegen Mitternacht in der Stille gantz vnvermerckt von allen Posten abgewichen / also daß die Keyserische niemandt als etliche Haußleuth zu jhrer Ankunfft darinn gefunden.

Dennemärckische verlassen jhre Schantzen. Nach dem wie zuvor gedacht / der Graff von Tilly den Paß zu Luttershausen einbekommen / hat er darauff bey Bleckede ein Schiffbrück legen / zugleich eine Anzahl Fußvolck in Schiffen vbersetzen / vnnd sich auff jener Seiten zu Bewahrung solcher Brücken verschantzen lassen. Als die Dennemarckische solches gemerckt / haben sie die Schantz disseit der Elbe vor jhrer Brücken verlassen / sich auff die andere Seiten hinüber gemacht / vnnd die Brück hinder jhnen abgeworffen. In dessen ist der Graff von Tilly mit seiner Reutterey vber die ververfertigte Brücken vbergesetzet / viel von den Dänischen / so sich seiner Ankunfft auff derselben Seiten noch nicht versehen / theils nidergemacht / theils gefangen / vnnd also förters auff Böutzenburg / da der König sein Hauptquartier gehabt / vnd die darbey ligende Schantz fortgeruckt.

Auff solches hat sich der König / wiel er sich nit bastant befunden / mit seinem Volck zu Wasser vnd Landt in müglichster Eyl fortgemacht / vnnd bey dem Abzug auff dem Kirchhoff in 40. Tonnen Pulffer in Brandt stecken lassen / davon ein Theil der Kirchen daselbst mit in die Lufft geflogen / ingleichem etliches ins Wasser werffen / auch sonst andere Kriegsbercitschafften / so er in der Eyl nicht fortbringen können / damit es dem Feindt nicht zu gut käme / verderben lassen.

Hierauff hat Graff Tilly Böutzenburg vnnd Lawenburg eingenommen / in 24. Schiff sampt vier Stücken Geschütz / so die Dänische in der Schantzen hinderlassen / einbekommen / vnd kurtz hernach auch das feste Schloß / Newhauß / vier Meilen von Lawenburg abgelegen / ins Hertzogthumb Meckelburg gehend / sonst aber zum Hertzogthumb Lawenburg gehörig erobert / vnd darinn an Stücken / Waffen vnd Munition ein ansehenlichen Vorrath gefunden. Die Dänische hielten fast niergend Standt / sondern verliessen einen Platz nach dem andern / also daß die Tillische in kurtzem biß an Hamburg hinan freyen Paß hatten / vnd reterirte sich der König mit dem meisten Volck in Holstein.

Keyserlich Mandat an Meckelnburg vnd Lübeck. Vmb diese Zeit ist ein ernstlich Keyserlich Mandat an die Fürsten von Meckelnburg ergangen / darinn sie ermahnet worden / das Dänische Kriegsvolck aaß jhren Landen zu treiben / vnnd der Keyserlichen Armee allen Favor vnnd Vorschub zu erzeigen. Deßgleichen ist auch die Meckelnburgische Ritterschafft erinnert worden / daß sie jhre Landsfürsten dahin disponiren vnd halten solten / damit die Dänische Soldatesca auß jhren Landen abgeschafft vnd außgettieben würden / bey höchster Vngnad vnd Constscation jhrer Güter: welches Mandat den Fürsten vnnd Ständen in Meckelnburg durch deß Bischoffs von Lübeck Trompeter vberschickt worden.

Ingleichem ist ein Keyserlich Schreiben an den Raht zu Lübeck abgangen / darinn Jhr Keyserliche Majestät begehrten / daß Lübeck als das Haupt der vnierten An See Stätte / die von Bremen vnnd Hamburg solten ermahnen / dem König in Dennemarck vnd seiner Armee keine Zufuhr vnnd Vorschub zuthun / auch die Elbe vnnd Weser Strom frey zu machen / alle frembde Kriegs Schiff davon abtreiben / bey Verlust aller jhrer Privilegien vnd Gerechtigkeiten: Mit Betrohung daß auff den widrigen Fall dem General Tilli befohlen / mit der Execution nach gestalten Sachen zu procediren.

Hierauff hat der Rath zu Lübeck jhren Syndicum D. Schabel nach Hamburg vnd Bremen abgeschickt / Jhrer Keyserl. Maj. Meynung vnnd Befehl dem Rath vnd Bürgerschafft daselbst anzuzeigen / darmit sie sich darnach zu richten hetten.

Der Braunschweigischen Land Stände Bericht warumb sie sich in Keyserliche Devotion ergeben. Nach dem der General Tilli / wie bißhero erzehlet / so glückliche Progreß gethan / vnd vnderschiedlicher Orth vnnd Schantzen / so die Dennemärckische besetzt gehabt / sich impatronirt / huben die Braunschweigische Stände eine Remonstration an den König in Dennemarck abgefertiget / vnnd jhme darmit zu erkennen gegeben / auß was hochtringenden Vrsachen / sie sich beneden jhrem Landsfürsten in der Keyserl. Majest. Schutz zu begeben bewogen worden / sampt angeheffter Bitt / die Guarnisonen auß den vbrigen Orthen deß Landes abzuschaffen / so dieses Innhalts war;

Jhr Königl. Majest. mit vielen Vmbständen zu berichten / in was grosses Elend / Noth vnd Gefahr / durch das leydige Kriegswesen Jhrer Kö-

ben. Ob nun wol seine Ankunfft durch einen Fischer den Dänischen alsbaldt verkündschafftet worden / vnnd selbige dahero den Werder / so daselbst in der Havel ligt / auff welchen sich die Tillische begeben wollen / in Acht genommen / ist hochgedachter Hertzog doch dessen vngeachtet fortgefahren / vnnd mit denen auff dein Werder so starck scharmutzieren lassen / daß sie endlich in die Flucht / vnnd jenseit der Havel sich zu begeben gezwungen worden. Wordurch die Tillische auff den Werder kommen / da sie eine Schantz an einem bequemen Orth auffgeworffen.

Thumb zu Havelberg von den Keyserischen eingenommen. Demnach nun den 13. Augusti eine Brück vber die Havel verfertiget worden / hat darauff Hertzog Georg alles Volck zu Roß vnnd Fuß zusammen führen / vnnd in Schlachtordnung bringen lassen / vnnd die Anordnung gemacht / daß man gegen Tag auff den Thumb Sturm lauffen solte. Aber die Dänische / bey denen der Marggraff von Durlach neben andern vornehmen Herrn sich befunden / haben dessen nicht erwartet / sondern auß Beysorg / sie möchten in die Klippen gebracht werden / weil nicht allein Tilly allbereit vber die Elb kommen / sondern auch der von Friedland mit seiner Armee wider vmb Berlin angelangt / gegen Mitternacht in der Stille gantz vnvermerckt von allen Posten abgewichen / also daß die Keyserische niemandt als etliche Haußleuth zu jhrer Ankunfft darinn gefunden.

Dennemärckische verlassen jhre Schantzen. Nach dem wie zuvor gedacht / der Graff von Tilly den Paß zu Luttershausen einbekommen / hat er darauff bey Bleckede ein Schiffbrück legen / zugleich eine Anzahl Fußvolck in Schiffen vbersetzen / vnnd sich auff jener Seiten zu Bewahrung solcher Brücken verschantzen lassen. Als die Dennemarckische solches gemerckt / haben sie die Schantz disseit der Elbe vor jhrer Brücken verlassen / sich auff die andere Seiten hinüber gemacht / vnnd die Brück hinder jhnen abgeworffen. In dessen ist der Graff von Tilly mit seiner Reutterey vber die ververfertigte Brücken vbergesetzet / viel von den Dänischen / so sich seiner Ankunfft auff derselben Seiten noch nicht versehen / theils nidergemacht / theils gefangen / vnnd also förters auff Böutzenburg / da der König sein Hauptquartier gehabt / vnd die darbey ligende Schantz fortgeruckt.

Auff solches hat sich der König / wiel er sich nit bastant befunden / mit seinem Volck zu Wasser vnd Landt in müglichster Eyl fortgemacht / vnnd bey dem Abzug auff dem Kirchhoff in 40. Tonnen Pulffer in Brandt stecken lassen / davon ein Theil der Kirchen daselbst mit in die Lufft geflogen / ingleichem etliches ins Wasser werffen / auch sonst andere Kriegsbercitschafften / so er in der Eyl nicht fortbringen können / damit es dem Feindt nicht zu gut käme / verderben lassen.

Hierauff hat Graff Tilly Böutzenburg vnnd Lawenburg eingenommen / in 24. Schiff sampt vier Stücken Geschütz / so die Dänische in der Schantzen hinderlassen / einbekommen / vnd kurtz hernach auch das feste Schloß / Newhauß / vier Meilen von Lawenburg abgelegen / ins Hertzogthumb Meckelburg gehend / sonst aber zum Hertzogthumb Lawenburg gehörig erobert / vnd darinn an Stücken / Waffen vnd Munition ein ansehenlichen Vorrath gefunden. Die Dänische hielten fast niergend Standt / sondern verliessen einen Platz nach dem andern / also daß die Tillische in kurtzem biß an Hamburg hinan freyen Paß hatten / vnd reterirte sich der König mit dem meisten Volck in Holstein.

Keyserlich Mandat an Meckelnburg vnd Lübeck. Vmb diese Zeit ist ein ernstlich Keyserlich Mandat an die Fürsten von Meckelnburg ergangen / darinn sie ermahnet worden / das Dänische Kriegsvolck aaß jhren Landen zu treiben / vnnd der Keyserlichen Armee allen Favor vnnd Vorschub zu erzeigen. Deßgleichen ist auch die Meckelnburgische Ritterschafft erinnert worden / daß sie jhre Landsfürsten dahin disponiren vnd halten solten / damit die Dänische Soldatesca auß jhren Landen abgeschafft vnd außgettieben würden / bey höchster Vngnad vnd Constscation jhrer Güter: welches Mandat den Fürsten vnnd Ständen in Meckelnburg durch deß Bischoffs von Lübeck Trompeter vberschickt worden.

Ingleichem ist ein Keyserlich Schreiben an den Raht zu Lübeck abgangen / darinn Jhr Keyserliche Majestät begehrten / daß Lübeck als das Haupt der vnierten An See Stätte / die von Bremen vnnd Hamburg solten ermahnen / dem König in Dennemarck vnd seiner Armee keine Zufuhr vnnd Vorschub zuthun / auch die Elbe vnnd Weser Strom frey zu machen / alle frembde Kriegs Schiff davon abtreiben / bey Verlust aller jhrer Privilegien vnd Gerechtigkeiten: Mit Betrohung daß auff den widrigen Fall dem General Tilli befohlen / mit der Execution nach gestalten Sachen zu procediren.

Hierauff hat der Rath zu Lübeck jhren Syndicum D. Schabel nach Hamburg vnd Bremen abgeschickt / Jhrer Keyserl. Maj. Meynung vnnd Befehl dem Rath vnd Bürgerschafft daselbst anzuzeigen / darmit sie sich darnach zu richten hetten.

Der Braunschweigischen Land Stände Bericht warumb sie sich in Keyserliche Devotion ergeben. Nach dem der General Tilli / wie bißhero erzehlet / so glückliche Progreß gethan / vnd vnderschiedlicher Orth vnnd Schantzen / so die Dennemärckische besetzt gehabt / sich impatronirt / huben die Braunschweigische Stände eine Remonstration an den König in Dennemarck abgefertiget / vnnd jhme darmit zu erkennen gegeben / auß was hochtringenden Vrsachen / sie sich beneden jhrem Landsfürsten in der Keyserl. Majest. Schutz zu begeben bewogen worden / sampt angeheffter Bitt / die Guarnisonen auß den vbrigen Orthen deß Landes abzuschaffen / so dieses Innhalts war;

Jhr Königl. Majest. mit vielen Vmbständen zu berichten / in was grosses Elend / Noth vnd Gefahr / durch das leydige Kriegswesen Jhrer Kö-

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          <p><note place="left">Thumb zu Havelberg von den Keyserischen                      eingenommen.</note> Demnach nun den 13. Augusti eine Brück vber die Havel                      verfertiget worden / hat darauff Hertzog Georg alles Volck zu Roß vnnd Fuß                      zusammen führen / vnnd in Schlachtordnung bringen lassen / vnnd die Anordnung                      gemacht / daß man gegen Tag auff den Thumb Sturm lauffen solte. Aber die                      Dänische / bey denen der Marggraff von Durlach neben andern vornehmen Herrn sich                      befunden / haben dessen nicht erwartet / sondern auß Beysorg / sie möchten in                      die Klippen gebracht werden / weil nicht allein Tilly allbereit vber die Elb                      kommen / sondern auch der von Friedland mit seiner Armee wider vmb Berlin                      angelangt / gegen Mitternacht in der Stille gantz vnvermerckt von allen Posten                      abgewichen / also daß die Keyserische niemandt als etliche Haußleuth zu jhrer                      Ankunfft darinn gefunden.</p>
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          <p>Auff solches hat sich der König / wiel er sich nit bastant befunden / mit seinem                      Volck zu Wasser vnd Landt in müglichster Eyl fortgemacht / vnnd bey dem Abzug                      auff dem Kirchhoff in 40. Tonnen Pulffer in Brandt stecken lassen / davon ein                      Theil der Kirchen daselbst mit in die Lufft geflogen / ingleichem etliches ins                      Wasser werffen / auch sonst andere Kriegsbercitschafften / so er in der Eyl                      nicht fortbringen können / damit es dem Feindt nicht zu gut käme / verderben                      lassen.</p>
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          <p>Ingleichem ist ein Keyserlich Schreiben an den Raht zu Lübeck abgangen / darinn                      Jhr Keyserliche Majestät begehrten / daß Lübeck als das Haupt der vnierten An                      See Stätte / die von Bremen vnnd Hamburg solten ermahnen / dem König in                      Dennemarck vnd seiner Armee keine Zufuhr vnnd Vorschub zuthun / auch die Elbe                      vnnd Weser Strom frey zu machen / alle frembde Kriegs Schiff davon abtreiben /                      bey Verlust aller jhrer Privilegien vnd Gerechtigkeiten: Mit Betrohung daß auff                      den widrigen Fall dem General Tilli befohlen / mit der Execution nach gestalten                      Sachen zu procediren.</p>
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          <p>Jhr Königl. Majest. mit vielen Vmbständen zu berichten / in was grosses Elend /                      Noth vnd Gefahr / durch das leydige Kriegswesen Jhrer Kö-
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[1097/1236] ben. Ob nun wol seine Ankunfft durch einen Fischer den Dänischen alsbaldt verkündschafftet worden / vnnd selbige dahero den Werder / so daselbst in der Havel ligt / auff welchen sich die Tillische begeben wollen / in Acht genommen / ist hochgedachter Hertzog doch dessen vngeachtet fortgefahren / vnnd mit denen auff dein Werder so starck scharmutzieren lassen / daß sie endlich in die Flucht / vnnd jenseit der Havel sich zu begeben gezwungen worden. Wordurch die Tillische auff den Werder kommen / da sie eine Schantz an einem bequemen Orth auffgeworffen. Demnach nun den 13. Augusti eine Brück vber die Havel verfertiget worden / hat darauff Hertzog Georg alles Volck zu Roß vnnd Fuß zusammen führen / vnnd in Schlachtordnung bringen lassen / vnnd die Anordnung gemacht / daß man gegen Tag auff den Thumb Sturm lauffen solte. Aber die Dänische / bey denen der Marggraff von Durlach neben andern vornehmen Herrn sich befunden / haben dessen nicht erwartet / sondern auß Beysorg / sie möchten in die Klippen gebracht werden / weil nicht allein Tilly allbereit vber die Elb kommen / sondern auch der von Friedland mit seiner Armee wider vmb Berlin angelangt / gegen Mitternacht in der Stille gantz vnvermerckt von allen Posten abgewichen / also daß die Keyserische niemandt als etliche Haußleuth zu jhrer Ankunfft darinn gefunden. Thumb zu Havelberg von den Keyserischen eingenommen. Nach dem wie zuvor gedacht / der Graff von Tilly den Paß zu Luttershausen einbekommen / hat er darauff bey Bleckede ein Schiffbrück legen / zugleich eine Anzahl Fußvolck in Schiffen vbersetzen / vnnd sich auff jener Seiten zu Bewahrung solcher Brücken verschantzen lassen. Als die Dennemarckische solches gemerckt / haben sie die Schantz disseit der Elbe vor jhrer Brücken verlassen / sich auff die andere Seiten hinüber gemacht / vnnd die Brück hinder jhnen abgeworffen. In dessen ist der Graff von Tilly mit seiner Reutterey vber die ververfertigte Brücken vbergesetzet / viel von den Dänischen / so sich seiner Ankunfft auff derselben Seiten noch nicht versehen / theils nidergemacht / theils gefangen / vnnd also förters auff Böutzenburg / da der König sein Hauptquartier gehabt / vnd die darbey ligende Schantz fortgeruckt. Dennemärckische verlassen jhre Schantzen. Auff solches hat sich der König / wiel er sich nit bastant befunden / mit seinem Volck zu Wasser vnd Landt in müglichster Eyl fortgemacht / vnnd bey dem Abzug auff dem Kirchhoff in 40. Tonnen Pulffer in Brandt stecken lassen / davon ein Theil der Kirchen daselbst mit in die Lufft geflogen / ingleichem etliches ins Wasser werffen / auch sonst andere Kriegsbercitschafften / so er in der Eyl nicht fortbringen können / damit es dem Feindt nicht zu gut käme / verderben lassen. Hierauff hat Graff Tilly Böutzenburg vnnd Lawenburg eingenommen / in 24. Schiff sampt vier Stücken Geschütz / so die Dänische in der Schantzen hinderlassen / einbekommen / vnd kurtz hernach auch das feste Schloß / Newhauß / vier Meilen von Lawenburg abgelegen / ins Hertzogthumb Meckelburg gehend / sonst aber zum Hertzogthumb Lawenburg gehörig erobert / vnd darinn an Stücken / Waffen vnd Munition ein ansehenlichen Vorrath gefunden. Die Dänische hielten fast niergend Standt / sondern verliessen einen Platz nach dem andern / also daß die Tillische in kurtzem biß an Hamburg hinan freyen Paß hatten / vnd reterirte sich der König mit dem meisten Volck in Holstein. Vmb diese Zeit ist ein ernstlich Keyserlich Mandat an die Fürsten von Meckelnburg ergangen / darinn sie ermahnet worden / das Dänische Kriegsvolck aaß jhren Landen zu treiben / vnnd der Keyserlichen Armee allen Favor vnnd Vorschub zu erzeigen. Deßgleichen ist auch die Meckelnburgische Ritterschafft erinnert worden / daß sie jhre Landsfürsten dahin disponiren vnd halten solten / damit die Dänische Soldatesca auß jhren Landen abgeschafft vnd außgettieben würden / bey höchster Vngnad vnd Constscation jhrer Güter: welches Mandat den Fürsten vnnd Ständen in Meckelnburg durch deß Bischoffs von Lübeck Trompeter vberschickt worden. Keyserlich Mandat an Meckelnburg vnd Lübeck. Ingleichem ist ein Keyserlich Schreiben an den Raht zu Lübeck abgangen / darinn Jhr Keyserliche Majestät begehrten / daß Lübeck als das Haupt der vnierten An See Stätte / die von Bremen vnnd Hamburg solten ermahnen / dem König in Dennemarck vnd seiner Armee keine Zufuhr vnnd Vorschub zuthun / auch die Elbe vnnd Weser Strom frey zu machen / alle frembde Kriegs Schiff davon abtreiben / bey Verlust aller jhrer Privilegien vnd Gerechtigkeiten: Mit Betrohung daß auff den widrigen Fall dem General Tilli befohlen / mit der Execution nach gestalten Sachen zu procediren. Hierauff hat der Rath zu Lübeck jhren Syndicum D. Schabel nach Hamburg vnd Bremen abgeschickt / Jhrer Keyserl. Maj. Meynung vnnd Befehl dem Rath vnd Bürgerschafft daselbst anzuzeigen / darmit sie sich darnach zu richten hetten. Nach dem der General Tilli / wie bißhero erzehlet / so glückliche Progreß gethan / vnd vnderschiedlicher Orth vnnd Schantzen / so die Dennemärckische besetzt gehabt / sich impatronirt / huben die Braunschweigische Stände eine Remonstration an den König in Dennemarck abgefertiget / vnnd jhme darmit zu erkennen gegeben / auß was hochtringenden Vrsachen / sie sich beneden jhrem Landsfürsten in der Keyserl. Majest. Schutz zu begeben bewogen worden / sampt angeheffter Bitt / die Guarnisonen auß den vbrigen Orthen deß Landes abzuschaffen / so dieses Innhalts war; Der Braunschweigischen Land Stände Bericht warumb sie sich in Keyserliche Devotion ergeben. Jhr Königl. Majest. mit vielen Vmbständen zu berichten / in was grosses Elend / Noth vnd Gefahr / durch das leydige Kriegswesen Jhrer Kö-

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1097. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1236>, abgerufen am 23.11.2024.