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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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sachlich antworten können. Als sichs auch darmit etwas verzogen / zu Hertzog Friederichen von Holstein einen Cammerdiener abgefertiget / demselben die Vrsachen dieses Verzugs / vnd warumb der Lackey nicht wider zu rück kommen / zu erkennen gegeben / vnd jhn ersucht Ihre Kön. Maj. dessen auch zu verständigen / welches sonder Zweiffel geschehen seyn würde.

Nun hetten zwar seithero dessen Ihre Keyserl. Majest gegen Ihrer Churf. Durchl. sich erkläret / wie sie deß Friedens gleicher Gestalt begierig / darneben angedeutet / daß dieselbe vber dieser Sachen etlicher Churfürsten Bedencken erwarten / vnd nach deren Erlangung / gegen Ihr. Churf. Durchl. sich vngesäumt mit Resolution vernehmen lassen / auch gnädigst gesonnen / Ihr. Durchl. derohalben in etwas gedulden wolten / dieweil es sich aber damit zu lang verziehen möchte / Ihre Durchl. Antwort länger nicht verschieben / noch den Holsteinischen Lackeyen ferrner warten lassen / sondern Ihrer Königlichen Majestät die Vrsach deß Verzugs durch dieses selbsten zu erkennen geben wollen / mit dienstfreundlichen Bitt / Ihr Churfürstl. Durchl. daß Sie mit Beantwortung / Ihr. Königl. Majest. Schreibens so lang verzogen / entschuldigt zu halten / vnd es jetzterzehlter Vrsach zuzumessen / weren aber deß Erbietens / so balden von Ihrer Keyserlichen Majestät hauptsachliche Resolution einkäme / vnnd dieselbe dahin gehe / daß Ihr. Durchl. die Reassumption der Handlungen anstellen solten / also baldt Orth vnnd Zeit darzu zu benennen / vnd Ihr. Königl. Majest. dasselbe eylends zu wissen zu machen.

Sonsten berichten Ihr. Churf. Durchl. dieselselbe daß gleich bey Abfertigung dieses Ihro von dem Churfürsten zu Mayntz ein Außschreiben zu einem zu Mülhausen angestalten Collegial-Tag zu kommen / vnnd darinnen dergestalt erfordert were / daß sie den 3. 13. Septembris nechstkünfftig daselbst in der Person erscheinen sollen / vermercke auch so viel / daß solche Zusammenkunfft jhren Fortgang vnfeylbar erreichen / vnnd Ihre Mit Chur Fürsten persönlich sich einstellen würden / so soll Ihr. Churfürst. Durchl. ausser Gottes Gewalt nichts abhalten / diesen Collegial Tag gleicher Gestalt in der Person beyzuwohnen / da man dann insonderheit davon dellberiren würde / wie entweder balden zu dem Frieden zu gelangen / oder doch gute praeparatoria darzu zu machen.

Rönig in Dennemarck helt vmb sicher Geleit für seine Gesandte zum Mülhausischen Convert vergeblich an. Deinnach vnder solchen Handlungen der König in Dennemarck von dem zu Mülhausen angestellten Collegial Tag Nachrichtung erlangt / hat er jhm so baldt vorgenommen / vmb mehrerer Beförderung willen / der Restabilirung deß Friedens / seine Gesandten gleich falls dahin abzufertigen / auch zu dem End an die Keyserliche Majestät vmb Ertheilung eines sichern Geleits für seine / wie auch deß Königs in Groß Britannien vnnd deß Churfürsten Pfaltzgraffen Bottschafften / vnderschiedlich vnd gantz beweglich geschrieben. Ob aber wol Ihre Rönigliche Majestät vmb Ihre Schreiben an die Keyserliche Majestät desto gewisser fortzubringen / vnnd eygentliche Resolution darauff zeitlicher zu erlangen / an den Generalen Graffen von Tilly ein eygenen Trompeter abgefertiget / vnnd jhme die Copey dessen / was an die Keyserliche Majestät geschreiben / communicirt / in Hoffnung er würde dardurch bewogen werden / den Trompeter desto williger fort zu fördern / hat doch gemeldter General solchen Trompeter etliche Wochen lang bey sich behalten / vnnd hernach erst vnverrichter Sachen widerumb zu rück geschicket: hat also der König für seine Bottschafft kein Geleit erlangen können / wie hefftig er sich auch deßwegen bemühet / welches vielen seltzam vorkommen.

Dem Rönig in Dennemarck werden Friedens Articul vorgeschrieben. Dieweil nun deß Königs in Dennemarck Sachen in so schlechten terminis stunden / in dem er zwo starcke Armaden / denen er nicht widerstehen konte / auff dem Halß hatte / vber diß auch sein eygen Volck jhm nicht getrew / vnnd die so es zuvor mit jhm gehalten / von jhm abfielen / vnd sich den Keyserlichen accommodirten / wurden jhm im Herbstmonat nach folgende harte conditiones auff welche der Keyser jhm Frieden wolte widerfahrenlassen / vorgeschlagen / nemblichen 1. Niderlegung der Waffen. 2. Renunciirung auff deß Creyß Obristen Ampts. 3. Renunciirung auff alle Ertz-vnd Stiffter. 4. Renunciirung auff das per feloniam committirte Hertzogthumb Holstein / vnd andere von Ihrer Keyserl. Majest. vnd dem Reich herrührenden Lehen. 5. Zu völliger dessen Abtretrung die Festung Glückstatt einzuraumen. 6. Wider Erstattung der Kreigskosten. 7. Renunciirung aller Actionen vnnd Praetensionen auff das Fürstenthumb Braunschweig / Lüneburg / vnnd was der König gegen einigem Fürsten / Stand oder Statt deß gantzen Reichs je gehabt / oder noch zu haben vermeynt. 8. Wider Erstattung alles zu gefügten Brands vnd Kriegs Schadens. 9. Renunciirung aller Confoederationen wider Keys. Majestät vnd das Hauß Oesterreich. 10. Den Sund zu gebrauchen secundum concordata, wie es von Alters herkommen / ohn newe Auffsätz / vnnd wie es vor diesem gewesen / daß die Commercien Ihren Fortgang hetten. 11. Vber dieses alles solte der König ein starcken Reverß geben vnnd Caution seysten.

Reyserische rücken in Holstein. Dieweil nun diese vorgeschlagene Articul anzunehmen dem König in Dennemarck vngelegen war / hat der Graff von Tilly nicht allein den Dänischen auff einer Seiten hart zugesetzt / vnnd das feste Hauß Pinnenberg welches die Dänische kurtz zuvor erobert / aber wegen Mangel an Proviandt wider verlassen müssen / eingenommen: sondern auch auff der andern Seiten der Hertzog von Friedlandt mit seiner Armee der Orthen angelangt / vnnd die Dänische dermassen verfolgt / daß sie nacher Steinberg / Crempe vnnd andere daherumb ligende Oerther zu rück gewichen / vnnd die Maßländer in das Wasser gesetzt. Dargegen die Keyserische den

sachlich antworten können. Als sichs auch darmit etwas verzogen / zu Hertzog Friederichen von Holstein einen Cammerdiener abgefertiget / demselben die Vrsachen dieses Verzugs / vnd warumb der Lackey nicht wider zu rück kommen / zu erkennen gegeben / vnd jhn ersucht Ihre Kön. Maj. dessen auch zu verständigen / welches sonder Zweiffel geschehen seyn würde.

Nun hetten zwar seithero dessen Ihre Keyserl. Majest gegen Ihrer Churf. Durchl. sich erkläret / wie sie deß Friedens gleicher Gestalt begierig / darneben angedeutet / daß dieselbe vber dieser Sachen etlicher Churfürsten Bedencken erwarten / vnd nach deren Erlangung / gegen Ihr. Churf. Durchl. sich vngesäumt mit Resolution vernehmen lassen / auch gnädigst gesonnen / Ihr. Durchl. derohalben in etwas gedulden wolten / dieweil es sich aber damit zu lang verziehen möchte / Ihre Durchl. Antwort länger nicht verschieben / noch den Holsteinischen Lackeyen ferrner warten lassen / sondern Ihrer Königlichen Majestät die Vrsach deß Verzugs durch dieses selbsten zu erkennen geben wollen / mit dienstfreundlichen Bitt / Ihr Churfürstl. Durchl. daß Sie mit Beantwortung / Ihr. Königl. Majest. Schreibens so lang verzogen / entschuldigt zu halten / vnd es jetzterzehlter Vrsach zuzumessen / weren aber deß Erbietens / so balden von Ihrer Keyserlichen Majestät hauptsachliche Resolution einkäme / vnnd dieselbe dahin gehe / daß Ihr. Durchl. die Reassumption der Handlungen anstellen solten / also baldt Orth vnnd Zeit darzu zu benennen / vnd Ihr. Königl. Majest. dasselbe eylends zu wissen zu machen.

Sonsten berichten Ihr. Churf. Durchl. dieselselbe daß gleich bey Abfertigung dieses Ihro von dem Churfürsten zu Mayntz ein Außschreiben zu einem zu Mülhausen angestalten Collegial-Tag zu kommen / vnnd darinnen dergestalt erfordert were / daß sie den 3. 13. Septembris nechstkünfftig daselbst in der Person erscheinen sollen / vermercke auch so viel / daß solche Zusammenkunfft jhren Fortgang vnfeylbar erreichen / vnnd Ihre Mit Chur Fürsten persönlich sich einstellen würden / so soll Ihr. Churfürst. Durchl. ausser Gottes Gewalt nichts abhalten / diesen Collegial Tag gleicher Gestalt in der Person beyzuwohnen / da man dann insonderheit davon dellberiren würde / wie entweder balden zu dem Frieden zu gelangen / oder doch gute praeparatoria darzu zu machen.

Rönig in Dennemarck helt vmb sicher Geleit für seine Gesandte zum Mülhausischen Convert vergeblich an. Deinnach vnder solchen Handlungen der König in Dennemarck von dem zu Mülhausen angestellten Collegial Tag Nachrichtung erlangt / hat er jhm so baldt vorgenommen / vmb mehrerer Beförderung willen / der Restabilirung deß Friedens / seine Gesandten gleich falls dahin abzufertigen / auch zu dem End an die Keyserliche Majestät vmb Ertheilung eines sichern Geleits für seine / wie auch deß Königs in Groß Britannien vnnd deß Churfürsten Pfaltzgraffen Bottschafften / vnderschiedlich vnd gantz beweglich geschrieben. Ob aber wol Ihre Rönigliche Majestät vmb Ihre Schreiben an die Keyserliche Majestät desto gewisser fortzubringen / vnnd eygentliche Resolution darauff zeitlicher zu erlangen / an den Generalen Graffen von Tilly ein eygenen Trompeter abgefertiget / vnnd jhme die Copey dessen / was an die Keyserliche Majestät geschreiben / communicirt / in Hoffnung er würde dardurch bewogen werden / den Trompeter desto williger fort zu fördern / hat doch gemeldter General solchen Trompeter etliche Wochen lang bey sich behalten / vnnd hernach erst vnverrichter Sachen widerumb zu rück geschicket: hat also der König für seine Bottschafft kein Geleit erlangen können / wie hefftig er sich auch deßwegen bemühet / welches vielen seltzam vorkommen.

Dem Rönig in Dennemarck werden Friedens Articul vorgeschrieben. Dieweil nun deß Königs in Dennemarck Sachen in so schlechten terminis stunden / in dem er zwo starcke Armaden / denen er nicht widerstehen konte / auff dem Halß hatte / vber diß auch sein eygen Volck jhm nicht getrew / vnnd die so es zuvor mit jhm gehalten / von jhm abfielen / vnd sich den Keyserlichen accommodirten / wurden jhm im Herbstmonat nach folgende harte conditiones auff welche der Keyser jhm Frieden wolte widerfahrenlassen / vorgeschlagen / nemblichen 1. Niderlegung der Waffen. 2. Renunciirung auff deß Creyß Obristen Ampts. 3. Renunciirung auff alle Ertz-vnd Stiffter. 4. Renunciirung auff das per feloniam committirte Hertzogthumb Holstein / vnd andere von Ihrer Keyserl. Majest. vnd dem Reich herrührenden Lehen. 5. Zu völliger dessen Abtretrung die Festung Glückstatt einzuraumen. 6. Wider Erstattung der Kreigskosten. 7. Renunciirung aller Actionen vnnd Praetensionen auff das Fürstenthumb Braunschweig / Lüneburg / vnnd was der König gegen einigem Fürsten / Stand oder Statt deß gantzen Reichs je gehabt / oder noch zu haben vermeynt. 8. Wider Erstattung alles zu gefügten Brands vnd Kriegs Schadens. 9. Renunciirung aller Confoederationen wider Keys. Majestät vnd das Hauß Oesterreich. 10. Den Sund zu gebrauchen secundum concordata, wie es von Alters herkommen / ohn newe Auffsätz / vnnd wie es vor diesem gewesen / daß die Commercien Ihren Fortgang hetten. 11. Vber dieses alles solte der König ein starcken Reverß geben vnnd Caution seysten.

Reyserische rücken in Holstein. Dieweil nun diese vorgeschlagene Articul anzunehmen dem König in Dennemarck vngelegen war / hat der Graff von Tilly nicht allein den Dänischen auff einer Seiten hart zugesetzt / vnnd das feste Hauß Pinnenberg welches die Dänische kurtz zuvor erobert / aber wegen Mangel an Proviandt wider verlassen müssen / eingenommen: sondern auch auff der andern Seiten der Hertzog von Friedlandt mit seiner Armee der Orthen angelangt / vnnd die Dänische dermassen verfolgt / daß sie nacher Steinberg / Crempe vnnd andere daherumb ligende Oerther zu rück gewichen / vnnd die Maßländer in das Wasser gesetzt. Dargegen die Keyserische den

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          <p><note place="left"> Rönig in Dennemarck helt vmb sicher Geleit für seine                          Gesandte zum Mülhausischen Convert vergeblich an.</note> Deinnach vnder                      solchen Handlungen der König in Dennemarck von dem zu Mülhausen angestellten                      Collegial Tag Nachrichtung erlangt / hat er jhm so baldt vorgenommen / vmb                      mehrerer Beförderung willen / der Restabilirung deß Friedens / seine Gesandten                      gleich falls dahin abzufertigen / auch zu dem End an die Keyserliche Majestät                      vmb Ertheilung eines sichern Geleits für seine / wie auch deß Königs in Groß                      Britannien vnnd deß Churfürsten Pfaltzgraffen Bottschafften / vnderschiedlich                      vnd gantz beweglich geschrieben. Ob aber wol Ihre Rönigliche Majestät vmb Ihre                      Schreiben an die Keyserliche Majestät desto gewisser fortzubringen / vnnd                      eygentliche Resolution darauff zeitlicher zu erlangen / an den Generalen Graffen                      von Tilly ein eygenen Trompeter abgefertiget / vnnd jhme die Copey dessen / was                      an die Keyserliche Majestät geschreiben / communicirt / in Hoffnung er würde                      dardurch bewogen werden / den Trompeter desto williger fort zu fördern / hat                      doch gemeldter General solchen Trompeter etliche Wochen lang bey sich behalten /                      vnnd hernach erst vnverrichter Sachen widerumb zu rück geschicket: hat also der                      König für seine Bottschafft kein Geleit erlangen können / wie hefftig er sich                      auch deßwegen bemühet / welches vielen seltzam vorkommen.</p>
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[1104/1243] sachlich antworten können. Als sichs auch darmit etwas verzogen / zu Hertzog Friederichen von Holstein einen Cammerdiener abgefertiget / demselben die Vrsachen dieses Verzugs / vnd warumb der Lackey nicht wider zu rück kommen / zu erkennen gegeben / vnd jhn ersucht Ihre Kön. Maj. dessen auch zu verständigen / welches sonder Zweiffel geschehen seyn würde. Nun hetten zwar seithero dessen Ihre Keyserl. Majest gegen Ihrer Churf. Durchl. sich erkläret / wie sie deß Friedens gleicher Gestalt begierig / darneben angedeutet / daß dieselbe vber dieser Sachen etlicher Churfürsten Bedencken erwarten / vnd nach deren Erlangung / gegen Ihr. Churf. Durchl. sich vngesäumt mit Resolution vernehmen lassen / auch gnädigst gesonnen / Ihr. Durchl. derohalben in etwas gedulden wolten / dieweil es sich aber damit zu lang verziehen möchte / Ihre Durchl. Antwort länger nicht verschieben / noch den Holsteinischen Lackeyen ferrner warten lassen / sondern Ihrer Königlichen Majestät die Vrsach deß Verzugs durch dieses selbsten zu erkennen geben wollen / mit dienstfreundlichen Bitt / Ihr Churfürstl. Durchl. daß Sie mit Beantwortung / Ihr. Königl. Majest. Schreibens so lang verzogen / entschuldigt zu halten / vnd es jetzterzehlter Vrsach zuzumessen / weren aber deß Erbietens / so balden von Ihrer Keyserlichen Majestät hauptsachliche Resolution einkäme / vnnd dieselbe dahin gehe / daß Ihr. Durchl. die Reassumption der Handlungen anstellen solten / also baldt Orth vnnd Zeit darzu zu benennen / vnd Ihr. Königl. Majest. dasselbe eylends zu wissen zu machen. Sonsten berichten Ihr. Churf. Durchl. dieselselbe daß gleich bey Abfertigung dieses Ihro von dem Churfürsten zu Mayntz ein Außschreiben zu einem zu Mülhausen angestalten Collegial-Tag zu kommen / vnnd darinnen dergestalt erfordert were / daß sie den 3. 13. Septembris nechstkünfftig daselbst in der Person erscheinen sollen / vermercke auch so viel / daß solche Zusammenkunfft jhren Fortgang vnfeylbar erreichen / vnnd Ihre Mit Chur Fürsten persönlich sich einstellen würden / so soll Ihr. Churfürst. Durchl. ausser Gottes Gewalt nichts abhalten / diesen Collegial Tag gleicher Gestalt in der Person beyzuwohnen / da man dann insonderheit davon dellberiren würde / wie entweder balden zu dem Frieden zu gelangen / oder doch gute praeparatoria darzu zu machen. Deinnach vnder solchen Handlungen der König in Dennemarck von dem zu Mülhausen angestellten Collegial Tag Nachrichtung erlangt / hat er jhm so baldt vorgenommen / vmb mehrerer Beförderung willen / der Restabilirung deß Friedens / seine Gesandten gleich falls dahin abzufertigen / auch zu dem End an die Keyserliche Majestät vmb Ertheilung eines sichern Geleits für seine / wie auch deß Königs in Groß Britannien vnnd deß Churfürsten Pfaltzgraffen Bottschafften / vnderschiedlich vnd gantz beweglich geschrieben. Ob aber wol Ihre Rönigliche Majestät vmb Ihre Schreiben an die Keyserliche Majestät desto gewisser fortzubringen / vnnd eygentliche Resolution darauff zeitlicher zu erlangen / an den Generalen Graffen von Tilly ein eygenen Trompeter abgefertiget / vnnd jhme die Copey dessen / was an die Keyserliche Majestät geschreiben / communicirt / in Hoffnung er würde dardurch bewogen werden / den Trompeter desto williger fort zu fördern / hat doch gemeldter General solchen Trompeter etliche Wochen lang bey sich behalten / vnnd hernach erst vnverrichter Sachen widerumb zu rück geschicket: hat also der König für seine Bottschafft kein Geleit erlangen können / wie hefftig er sich auch deßwegen bemühet / welches vielen seltzam vorkommen. Rönig in Dennemarck helt vmb sicher Geleit für seine Gesandte zum Mülhausischen Convert vergeblich an. Dieweil nun deß Königs in Dennemarck Sachen in so schlechten terminis stunden / in dem er zwo starcke Armaden / denen er nicht widerstehen konte / auff dem Halß hatte / vber diß auch sein eygen Volck jhm nicht getrew / vnnd die so es zuvor mit jhm gehalten / von jhm abfielen / vnd sich den Keyserlichen accommodirten / wurden jhm im Herbstmonat nach folgende harte conditiones auff welche der Keyser jhm Frieden wolte widerfahrenlassen / vorgeschlagen / nemblichen 1. Niderlegung der Waffen. 2. Renunciirung auff deß Creyß Obristen Ampts. 3. Renunciirung auff alle Ertz-vnd Stiffter. 4. Renunciirung auff das per feloniam committirte Hertzogthumb Holstein / vnd andere von Ihrer Keyserl. Majest. vnd dem Reich herrührenden Lehen. 5. Zu völliger dessen Abtretrung die Festung Glückstatt einzuraumen. 6. Wider Erstattung der Kreigskosten. 7. Renunciirung aller Actionen vnnd Praetensionen auff das Fürstenthumb Braunschweig / Lüneburg / vnnd was der König gegen einigem Fürsten / Stand oder Statt deß gantzen Reichs je gehabt / oder noch zu haben vermeynt. 8. Wider Erstattung alles zu gefügten Brands vnd Kriegs Schadens. 9. Renunciirung aller Confoederationen wider Keys. Majestät vnd das Hauß Oesterreich. 10. Den Sund zu gebrauchen secundum concordata, wie es von Alters herkommen / ohn newe Auffsätz / vnnd wie es vor diesem gewesen / daß die Commercien Ihren Fortgang hetten. 11. Vber dieses alles solte der König ein starcken Reverß geben vnnd Caution seysten. Dem Rönig in Dennemarck werden Friedens Articul vorgeschrieben. Dieweil nun diese vorgeschlagene Articul anzunehmen dem König in Dennemarck vngelegen war / hat der Graff von Tilly nicht allein den Dänischen auff einer Seiten hart zugesetzt / vnnd das feste Hauß Pinnenberg welches die Dänische kurtz zuvor erobert / aber wegen Mangel an Proviandt wider verlassen müssen / eingenommen: sondern auch auff der andern Seiten der Hertzog von Friedlandt mit seiner Armee der Orthen angelangt / vnnd die Dänische dermassen verfolgt / daß sie nacher Steinberg / Crempe vnnd andere daherumb ligende Oerther zu rück gewichen / vnnd die Maßländer in das Wasser gesetzt. Dargegen die Keyserische den Reyserische rücken in Holstein.

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  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1104. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1243>, abgerufen am 23.11.2024.