Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

Bild:
<< vorherige Seite

senston seyn dörffte / die deß Reichs Vntergang nach sich ziehen möchte / vnd were höher zu achten dann alles daß jenige / so bey fortsetzung deß Kriegs jmmermehr zu hoffen oder zu erlangen / vnnd die Churf. deß Reichs auß schuldiger sorgfalt sehr tieff zu hertzen vnd gemüth gefast / vnd eben daher bewogen worden Jhre Kay. May. so flehend vnd instendig zu bitten.

Dann so etwan ein solch oder andre beschwerliche incidentz darzwischen keme / ein End zu machen / vnd weilen sie durch Göttlichen Beystandt auch jhr vnd jhrer assistirender getrewer Stände stegreiche armee nicht allein jhr Erbkönigreich vnd Lande wieder erworben / jhre Feinde subjugiret / vnd der Keyserlichen Kron / Scepter / Hochheit vnnd Authoritet so weit solidiret / daß gleichsamb in dero allergnädigsten Willen vnnd Hand stehet / durch reputirliche Mittel die noch vbrige vff blosser praesumption hafftende motus zu acquietiren / die heylsame / so viel Jahr lang zerfallen Justitz wider zu erheben / deß Reichs Constitutionen jhre krafft zu restituiren / vnd das zerrissene Band friedlicher Beywohnung vnter den Ständen zu langer Conservation deß Reichs wider zu ernewern / auch dermal eins den Weg deß Friedens wider zu eröffnen / vnnd die zu solchem ende trewhertzig zu Mühlhausen bedachte Handlung ehist vor die hand nehmen / gestaltsamb Jhre Churf. Durchl. dieselbe auch noch mals gantz instendig bitten / sie wollen solchem getrewen vnpassionirten Raht allergnädigst stat geben / den geklagten vnleidentlichen zu Jhrer Kay. May. vnd des Reichs höchster Verkleinerung vnnd Vernachtheylung gereichenden Landverwüstugen vffs aller ehiste / weilen solches keinen Verzug leydet / remediren / vnd die eingerathene abdanckung vnd reformation deß Kriegsvolcks / dessen vberschwenckliche grosse menge vnd licentz / so vielfältige Klagen / vnd die obangezogene Gefahr vornemblichen causiret / wie auch die vorgeschlagene Frirdenshandlung mit vnverlengter bestimmung gewisser Zeit vnnd Mahlftatt gnädigst vortsetzen / vnnd dardurch allem besorgendem Vnglück in zeiten vorkommen lassen.

Ob dann auch wol nicht zu hoffen / daß der Allmechtige Gott das Reich vber vorhin außgestandene Straff noch mit einer andern schärpffern Ruthen heimbsuchen / vnd das betrübte trostlose Vatterlandt seines Haupts zu berauben gemeinet seyn werde / Auch so vieler getrewer deroselben wohl affectionirten Hertzen innigliches Bitten vnd Flehen vor Jhre Kay. May. Wohlfarth / daß sie bey diesen jhren erst recht blühenden Lebens Jahren so bey guter bestendiger Leibsgesundheit noch vtele vnd lange Jahr erhalten werde / verhoffentlich von seiner Allmacht erhöret werden: Dieweil jedoch die Vrtheyl GOTtes verborgen vnnd bey dem Menschlichen Zustand nichts gewisses noch beständiges / so hat man billich Jhre Keyserl. Mayest. daß sie jhr die Wohlfahrt deß heiligen Reichs vnd abwendung deren obangedeuten vnverhofften betawerlichen Fall / besorglicher grosser Zerrütrung dermassen eyfferich vnnd Vätterlich angelegen seyn lassen / vnderthänigsten Danck zu sagen. Dieselbe mögen sich auch wohl versichern / was zu beforder- vnd facilitirung dieses Jhrer Keyserl. Mayestätlöblichen heylsamen vnd hochnötigen Intens vnd bestendiger Versicherung angedeuten Succession-Wesens / Jhre Churfürstl. Durchl. werden thun können / daß sie dasselbe mit auffrichtigem redlichem Gemüth vnnd zu Jhrer Keys. verhofftem allergnädigsten contento jederzeit auffrichtig thun vnd leisten wollen.

Wie aber diß angelegene gemein nützliche werck zu einem erwüntschten glückseeligen Progreß zu bringen / vnd ob vor allen andern Tractationen deßwegen ein Wahltag vnverlängt auß zuschreiben / darbey wird nothwendig in acht genommen werden müssen / daß bey Lebzeiten eines regierenden Römischen Keysers vnd Oberhaupts im Reich sich nit geziemen wolle / ohne außtrücklichen willen vnd geheiß der sämptlichen Churf. einen Wahltag außzuschreiben / Derowegen dann J. K. M. auch gemeint seyn werden / die vbrige Churfürsten auch darunder in gelegenheit der gebühr anzulangen vnnd sich vmb derselben miteinbewilligung zu bewerben.

Daß aber zu besorgen / wann nicht vorhero dz Werck vnter den Herrn Churfürsten selbst vberlegt vnd gute praeparatoria gemacht / daß nach anleiten der Churfürsten vereyn vnnd löblichen herkommens im Reich / auff Jhrer Keys. May. beschickung / wie kräfftig vnd erheblich auch die vorhandene rationes / vnd wie geneigt einer oder der ander seyn möchte / deroselben allen begnüglichen guten Willen zuerweisen / sich keiner in specie mit der Resolution herauß lassen / sondern einer vff den andern hauptsächlich sich beruffen werde / dadurch Jhre May. zu dero intention so forderlich als sie wol gerne sehen / nicht gelangen / auch viel Zeitten vergeblich verlohren würden.

Derowegen Jhrer Churf. Durchl. ermessen nach kein zutraglicher noch schleuniger Weg zu den angedeuten außschreiben vorhanden / als dafernes Jhrer Keys. May. allergnädigst gefällig / daß zu forderst / wie bey gleichmässigen Fällenin vorjahren mit guter successirung geschehen / vor allen dingen zwischen Jhrer Churf. D. vnd Chur Sachsen das Werck in höchster still vnnd geheimb bedacht / ein sicherer / bestendiger Grund darzu gelegt / vnd alßdann durch Chur Sachsen der Herr Churfürst zu Brandenburg / die vbrige Churf. aber durch Jhre Churf. Gn. zu Meintz folgends erhandelt / vnd also eine solche Resolution geschöpfft werde / damit vff Jhrer Key. May. hernach folgende vnd dißfals gebreuchige schickung / sie mit einer gewirigen Antwort vnd Erklärung versehen / vnd dann darauff zu dem Außschreiben vngesaumbt vnnd vngehindert kommen möge. Vff dz aber die conferentz bey Chur. Sachsen / wie auch folgends bey den vbrigen Churf. desto bessern effect gewinne / ist Jhrer Churfürstl. G. vnterthänigster trewer Raht in allweg dahin zu sehen / daß alles das

senston seyn dörffte / die deß Reichs Vntergang nach sich ziehen möchte / vnd were höher zu achten dañ alles daß jenige / so bey fortsetzung deß Kriegs jmmermehr zu hoffen oder zu erlangen / vnnd die Churf. deß Reichs auß schuldiger sorgfalt sehr tieff zu hertzen vnd gemüth gefast / vnd eben daher bewogen worden Jhre Kay. May. so flehend vnd instendig zu bitten.

Dann so etwan ein solch oder andre beschwerliche incidentz darzwischen keme / ein End zu machen / vnd weilen sie durch Göttlichen Beystandt auch jhr vnd jhrer assistirender getrewer Stände stegreiche armée nicht allein jhr Erbkönigreich vnd Lande wieder erworben / jhre Feinde subjugiret / vnd der Keyserlichen Kron / Scepter / Hochheit vnnd Authoritet so weit solidiret / daß gleichsamb in dero allergnädigsten Willen vnnd Hand stehet / durch reputirliche Mittel die noch vbrige vff blosser praesumption hafftende motus zu acquietiren / die heylsame / so viel Jahr lang zerfallen Justitz wider zu erheben / deß Reichs Constitutionen jhre krafft zu restituiren / vnd das zerrissene Band friedlicher Beywohnung vnter den Ständen zu langer Conservation deß Reichs wider zu ernewern / auch dermal eins den Weg deß Friedens wider zu eröffnen / vnnd die zu solchem ende trewhertzig zu Mühlhausen bedachte Handlung ehist vor die hand nehmen / gestaltsamb Jhre Churf. Durchl. dieselbe auch noch mals gantz instendig bitten / sie wollen solchem getrewen vnpassionirten Raht allergnädigst stat geben / den geklagten vnleidentlichen zu Jhrer Kay. May. vnd des Reichs höchster Verkleinerung vnnd Vernachtheylung gereichenden Landverwüstugen vffs aller ehiste / weilen solches keinen Verzug leydet / remediren / vnd die eingerathene abdanckung vnd reformation deß Kriegsvolcks / dessen vberschwenckliche grosse menge vnd licentz / so vielfältige Klagen / vnd die obangezogene Gefahr vornemblichen causiret / wie auch die vorgeschlagene Frirdenshandlung mit vnverlengter bestimmung gewisser Zeit vnnd Mahlftatt gnädigst vortsetzen / vnnd dardurch allem besorgendem Vnglück in zeiten vorkommen lassen.

Ob dann auch wol nicht zu hoffen / daß der Allmechtige Gott das Reich vber vorhin außgestandene Straff noch mit einer andern schärpffern Ruthen heimbsuchen / vnd das betrübte trostlose Vatterlandt seines Haupts zu berauben gemeinet seyn werde / Auch so vieler getrewer deroselben wohl affectionirten Hertzen innigliches Bitten vnd Flehen vor Jhre Kay. May. Wohlfarth / daß sie bey diesen jhren erst recht blühenden Lebens Jahren so bey guter bestendiger Leibsgesundheit noch vtele vnd lange Jahr erhalten werde / verhoffentlich von seiner Allmacht erhöret werden: Dieweil jedoch die Vrtheyl GOTtes verborgen vnnd bey dem Menschlichen Zustand nichts gewisses noch beständiges / so hat man billich Jhre Keyserl. Mayest. daß sie jhr die Wohlfahrt deß heiligen Reichs vnd abwendung deren obangedeuten vnverhofften betawerlichen Fall / besorglicher grosser Zerrütrung dermassen eyfferich vnnd Vätterlich angelegen seyn lassen / vnderthänigsten Danck zu sagen. Dieselbe mögen sich auch wohl versichern / was zu beforder- vnd facilitirung dieses Jhrer Keyserl. Mayestätlöblichen heylsamen vnd hochnötigen Intens vnd bestendiger Versicherung angedeuten Succession-Wesens / Jhre Churfürstl. Durchl. werden thun können / daß sie dasselbe mit auffrichtigem redlichem Gemüth vnnd zu Jhrer Keys. verhofftem allergnädigsten contento jederzeit auffrichtig thun vnd leisten wollen.

Wie aber diß angelegene gemein nützliche werck zu einem erwüntschten glückseeligen Progreß zu bringen / vnd ob vor allen andern Tractationen deßwegen ein Wahltag vnverlängt auß zuschreiben / darbey wird nothwendig in acht genommen werden müssen / daß bey Lebzeiten eines regierenden Römischẽ Keysers vnd Oberhaupts im Reich sich nit geziemen wolle / ohne außtrücklichen willen vnd geheiß der sämptlichen Churf. einen Wahltag außzuschreiben / Derowegen dann J. K. M. auch gemeint seyn werden / die vbrige Churfürsten auch darunder in gelegenheit der gebühr anzulangen vnnd sich vmb derselben miteinbewilligung zu bewerben.

Daß aber zu besorgen / wann nicht vorhero dz Werck vnter den Herrn Churfürsten selbst vberlegt vnd gute praeparatoria gemacht / daß nach anleiten der Churfürsten vereyn vnnd löblichen herkommens im Reich / auff Jhrer Keys. May. beschickung / wie kräfftig vnd erheblich auch die vorhandene rationes / vnd wie geneigt einer oder der ander seyn möchte / deroselben allen begnüglichen guten Willen zuerweisen / sich keiner in specie mit der Resolution herauß lassen / sondern einer vff den andern hauptsächlich sich beruffen werde / dadurch Jhre May. zu dero intention so forderlich als sie wol gerne sehen / nicht gelangen / auch viel Zeitten vergeblich verlohren würden.

Derowegen Jhrer Churf. Durchl. ermessen nach kein zutraglicher noch schleuniger Weg zu den angedeuten außschreiben vorhanden / als dafernes Jhrer Keys. May. allergnädigst gefällig / daß zu forderst / wie bey gleichmässigen Fällenin vorjahren mit guter successirung geschehen / vor allen dingen zwischen Jhrer Churf. D. vnd Chur Sachsen das Werck in höchster still vnnd geheimb bedacht / ein sicherer / bestendiger Grund darzu gelegt / vnd alßdann durch Chur Sachsen der Herr Churfürst zu Brandenburg / die vbrige Churf. aber durch Jhre Churf. Gn. zu Meintz folgends erhandelt / vnd also eine solche Resolution geschöpfft werde / damit vff Jhrer Key. May. hernach folgende vnd dißfals gebreuchige schickung / sie mit einer gewirigen Antwort vnd Erklärung versehen / vnd dann darauff zu dem Außschreiben vngesaumbt vnnd vngehindert kommen möge. Vff dz aber die conferentz bey Chur. Sachsen / wie auch folgends bey den vbrigen Churf. desto bessern effect gewinne / ist Jhrer Churfürstl. G. vnterthänigster trewer Raht in allweg dahin zu sehen / daß alles das

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div>
          <p><pb facs="#f1373" n="1226"/>
senston                      seyn dörffte / die deß Reichs Vntergang nach sich ziehen möchte / vnd were höher                      zu achten dan&#x0303; alles daß jenige / so bey fortsetzung deß Kriegs                      jmmermehr zu hoffen oder zu erlangen / vnnd die Churf. deß Reichs auß schuldiger                      sorgfalt sehr tieff zu hertzen vnd gemüth gefast / vnd eben daher bewogen worden                      Jhre Kay. May. so flehend vnd instendig zu bitten.</p>
          <p>Dann so etwan ein solch oder andre beschwerliche incidentz darzwischen keme / ein                      End zu machen / vnd weilen sie durch Göttlichen Beystandt auch jhr vnd jhrer                      assistirender getrewer Stände stegreiche armée nicht allein jhr Erbkönigreich                      vnd Lande wieder erworben / jhre Feinde subjugiret / vnd der Keyserlichen Kron /                      Scepter / Hochheit vnnd Authoritet so weit solidiret / daß gleichsamb in dero                      allergnädigsten Willen vnnd Hand stehet / durch reputirliche Mittel die noch                      vbrige vff blosser praesumption hafftende motus zu acquietiren / die heylsame /                      so viel Jahr lang zerfallen Justitz wider zu erheben / deß Reichs Constitutionen                      jhre krafft zu restituiren / vnd das zerrissene Band friedlicher Beywohnung                      vnter den Ständen zu langer Conservation deß Reichs wider zu ernewern / auch                      dermal eins den Weg deß Friedens wider zu eröffnen / vnnd die zu solchem ende                      trewhertzig zu Mühlhausen bedachte Handlung ehist vor die hand nehmen /                      gestaltsamb Jhre Churf. Durchl. dieselbe auch noch mals gantz instendig bitten /                      sie wollen solchem getrewen vnpassionirten Raht allergnädigst stat geben / den                      geklagten vnleidentlichen zu Jhrer Kay. May. vnd des Reichs höchster                      Verkleinerung vnnd Vernachtheylung gereichenden Landverwüstugen vffs aller                      ehiste / weilen solches keinen Verzug leydet / remediren / vnd die eingerathene                      abdanckung vnd reformation deß Kriegsvolcks / dessen vberschwenckliche grosse                      menge vnd licentz / so vielfältige Klagen / vnd die obangezogene Gefahr                      vornemblichen causiret / wie auch die vorgeschlagene Frirdenshandlung mit                      vnverlengter bestimmung gewisser Zeit vnnd Mahlftatt gnädigst vortsetzen / vnnd                      dardurch allem besorgendem Vnglück in zeiten vorkommen lassen.</p>
          <p>Ob dann auch wol nicht zu hoffen / daß der Allmechtige Gott das Reich vber vorhin außgestandene Straff noch mit einer andern schärpffern Ruthen heimbsuchen / vnd das betrübte trostlose Vatterlandt seines Haupts zu berauben gemeinet seyn werde / Auch so vieler getrewer deroselben wohl affectionirten Hertzen innigliches Bitten vnd Flehen vor Jhre Kay. May. Wohlfarth / daß sie bey diesen jhren erst recht blühenden Lebens Jahren so bey guter bestendiger Leibsgesundheit noch vtele vnd lange Jahr erhalten werde / verhoffentlich von seiner Allmacht erhöret werden: Dieweil jedoch die Vrtheyl GOTtes verborgen vnnd bey dem Menschlichen Zustand nichts gewisses noch beständiges / so hat man billich Jhre Keyserl. Mayest. daß sie jhr die Wohlfahrt deß heiligen Reichs vnd abwendung deren obangedeuten vnverhofften betawerlichen Fall / besorglicher grosser Zerrütrung dermassen eyfferich vnnd Vätterlich angelegen seyn lassen / vnderthänigsten Danck zu sagen. Dieselbe mögen sich auch wohl versichern / was zu beforder- vnd facilitirung dieses Jhrer Keyserl. Mayestätlöblichen heylsamen vnd hochnötigen Intens vnd bestendiger Versicherung angedeuten Succession-Wesens / Jhre Churfürstl. Durchl. werden thun können / daß sie dasselbe mit auffrichtigem redlichem Gemüth vnnd zu Jhrer Keys. verhofftem allergnädigsten contento jederzeit auffrichtig thun vnd leisten wollen.</p>
          <p>Wie aber diß angelegene gemein nützliche werck zu einem erwüntschten                      glückseeligen Progreß zu bringen / vnd ob vor allen andern Tractationen deßwegen                      ein Wahltag vnverlängt auß zuschreiben / darbey wird nothwendig in acht genommen                      werden müssen / daß bey Lebzeiten eines regierenden Römische&#x0303; Keysers vnd                      Oberhaupts im Reich sich nit geziemen wolle / ohne außtrücklichen willen vnd                      geheiß der sämptlichen Churf. einen Wahltag außzuschreiben / Derowegen dann J.                      K. M. auch gemeint seyn werden / die vbrige Churfürsten auch darunder in                      gelegenheit der gebühr anzulangen vnnd sich vmb derselben miteinbewilligung zu                      bewerben.</p>
          <p>Daß aber zu besorgen / wann nicht vorhero dz Werck vnter den Herrn Churfürsten                      selbst vberlegt vnd gute praeparatoria gemacht / daß nach anleiten der                      Churfürsten vereyn vnnd löblichen herkommens im Reich / auff Jhrer Keys. May.                      beschickung / wie kräfftig vnd erheblich auch die vorhandene rationes / vnd wie                      geneigt einer oder der ander seyn möchte / deroselben allen begnüglichen guten                      Willen zuerweisen / sich keiner in specie mit der Resolution herauß lassen /                      sondern einer vff den andern hauptsächlich sich beruffen werde / dadurch Jhre                      May. zu dero intention so forderlich als sie wol gerne sehen / nicht gelangen /                      auch viel Zeitten vergeblich verlohren würden.</p>
          <p>Derowegen Jhrer Churf. Durchl. ermessen nach kein zutraglicher noch schleuniger                      Weg zu den angedeuten außschreiben vorhanden / als dafernes Jhrer Keys. May.                      allergnädigst gefällig / daß zu forderst / wie bey gleichmässigen Fällenin                      vorjahren mit guter successirung geschehen / vor allen dingen zwischen Jhrer                      Churf. D. vnd Chur Sachsen das Werck in höchster still vnnd geheimb bedacht /                      ein sicherer / bestendiger Grund darzu gelegt / vnd alßdann durch Chur Sachsen                      der Herr Churfürst zu Brandenburg / die vbrige Churf. aber durch Jhre Churf. Gn.                      zu Meintz folgends erhandelt / vnd also eine solche Resolution geschöpfft werde                      / damit vff Jhrer Key. May. hernach folgende vnd dißfals gebreuchige schickung /                      sie mit einer gewirigen Antwort vnd Erklärung versehen / vnd dann darauff zu dem                      Außschreiben vngesaumbt vnnd vngehindert kommen möge. Vff dz aber die conferentz                      bey Chur. Sachsen / wie auch folgends bey den vbrigen Churf. desto bessern                      effect gewinne / ist Jhrer Churfürstl. G. vnterthänigster trewer Raht in allweg                      dahin zu sehen / daß alles das
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[1226/1373] senston seyn dörffte / die deß Reichs Vntergang nach sich ziehen möchte / vnd were höher zu achten dañ alles daß jenige / so bey fortsetzung deß Kriegs jmmermehr zu hoffen oder zu erlangen / vnnd die Churf. deß Reichs auß schuldiger sorgfalt sehr tieff zu hertzen vnd gemüth gefast / vnd eben daher bewogen worden Jhre Kay. May. so flehend vnd instendig zu bitten. Dann so etwan ein solch oder andre beschwerliche incidentz darzwischen keme / ein End zu machen / vnd weilen sie durch Göttlichen Beystandt auch jhr vnd jhrer assistirender getrewer Stände stegreiche armée nicht allein jhr Erbkönigreich vnd Lande wieder erworben / jhre Feinde subjugiret / vnd der Keyserlichen Kron / Scepter / Hochheit vnnd Authoritet so weit solidiret / daß gleichsamb in dero allergnädigsten Willen vnnd Hand stehet / durch reputirliche Mittel die noch vbrige vff blosser praesumption hafftende motus zu acquietiren / die heylsame / so viel Jahr lang zerfallen Justitz wider zu erheben / deß Reichs Constitutionen jhre krafft zu restituiren / vnd das zerrissene Band friedlicher Beywohnung vnter den Ständen zu langer Conservation deß Reichs wider zu ernewern / auch dermal eins den Weg deß Friedens wider zu eröffnen / vnnd die zu solchem ende trewhertzig zu Mühlhausen bedachte Handlung ehist vor die hand nehmen / gestaltsamb Jhre Churf. Durchl. dieselbe auch noch mals gantz instendig bitten / sie wollen solchem getrewen vnpassionirten Raht allergnädigst stat geben / den geklagten vnleidentlichen zu Jhrer Kay. May. vnd des Reichs höchster Verkleinerung vnnd Vernachtheylung gereichenden Landverwüstugen vffs aller ehiste / weilen solches keinen Verzug leydet / remediren / vnd die eingerathene abdanckung vnd reformation deß Kriegsvolcks / dessen vberschwenckliche grosse menge vnd licentz / so vielfältige Klagen / vnd die obangezogene Gefahr vornemblichen causiret / wie auch die vorgeschlagene Frirdenshandlung mit vnverlengter bestimmung gewisser Zeit vnnd Mahlftatt gnädigst vortsetzen / vnnd dardurch allem besorgendem Vnglück in zeiten vorkommen lassen. Ob dann auch wol nicht zu hoffen / daß der Allmechtige Gott das Reich vber vorhin außgestandene Straff noch mit einer andern schärpffern Ruthen heimbsuchen / vnd das betrübte trostlose Vatterlandt seines Haupts zu berauben gemeinet seyn werde / Auch so vieler getrewer deroselben wohl affectionirten Hertzen innigliches Bitten vnd Flehen vor Jhre Kay. May. Wohlfarth / daß sie bey diesen jhren erst recht blühenden Lebens Jahren so bey guter bestendiger Leibsgesundheit noch vtele vnd lange Jahr erhalten werde / verhoffentlich von seiner Allmacht erhöret werden: Dieweil jedoch die Vrtheyl GOTtes verborgen vnnd bey dem Menschlichen Zustand nichts gewisses noch beständiges / so hat man billich Jhre Keyserl. Mayest. daß sie jhr die Wohlfahrt deß heiligen Reichs vnd abwendung deren obangedeuten vnverhofften betawerlichen Fall / besorglicher grosser Zerrütrung dermassen eyfferich vnnd Vätterlich angelegen seyn lassen / vnderthänigsten Danck zu sagen. Dieselbe mögen sich auch wohl versichern / was zu beforder- vnd facilitirung dieses Jhrer Keyserl. Mayestätlöblichen heylsamen vnd hochnötigen Intens vnd bestendiger Versicherung angedeuten Succession-Wesens / Jhre Churfürstl. Durchl. werden thun können / daß sie dasselbe mit auffrichtigem redlichem Gemüth vnnd zu Jhrer Keys. verhofftem allergnädigsten contento jederzeit auffrichtig thun vnd leisten wollen. Wie aber diß angelegene gemein nützliche werck zu einem erwüntschten glückseeligen Progreß zu bringen / vnd ob vor allen andern Tractationen deßwegen ein Wahltag vnverlängt auß zuschreiben / darbey wird nothwendig in acht genommen werden müssen / daß bey Lebzeiten eines regierenden Römischẽ Keysers vnd Oberhaupts im Reich sich nit geziemen wolle / ohne außtrücklichen willen vnd geheiß der sämptlichen Churf. einen Wahltag außzuschreiben / Derowegen dann J. K. M. auch gemeint seyn werden / die vbrige Churfürsten auch darunder in gelegenheit der gebühr anzulangen vnnd sich vmb derselben miteinbewilligung zu bewerben. Daß aber zu besorgen / wann nicht vorhero dz Werck vnter den Herrn Churfürsten selbst vberlegt vnd gute praeparatoria gemacht / daß nach anleiten der Churfürsten vereyn vnnd löblichen herkommens im Reich / auff Jhrer Keys. May. beschickung / wie kräfftig vnd erheblich auch die vorhandene rationes / vnd wie geneigt einer oder der ander seyn möchte / deroselben allen begnüglichen guten Willen zuerweisen / sich keiner in specie mit der Resolution herauß lassen / sondern einer vff den andern hauptsächlich sich beruffen werde / dadurch Jhre May. zu dero intention so forderlich als sie wol gerne sehen / nicht gelangen / auch viel Zeitten vergeblich verlohren würden. Derowegen Jhrer Churf. Durchl. ermessen nach kein zutraglicher noch schleuniger Weg zu den angedeuten außschreiben vorhanden / als dafernes Jhrer Keys. May. allergnädigst gefällig / daß zu forderst / wie bey gleichmässigen Fällenin vorjahren mit guter successirung geschehen / vor allen dingen zwischen Jhrer Churf. D. vnd Chur Sachsen das Werck in höchster still vnnd geheimb bedacht / ein sicherer / bestendiger Grund darzu gelegt / vnd alßdann durch Chur Sachsen der Herr Churfürst zu Brandenburg / die vbrige Churf. aber durch Jhre Churf. Gn. zu Meintz folgends erhandelt / vnd also eine solche Resolution geschöpfft werde / damit vff Jhrer Key. May. hernach folgende vnd dißfals gebreuchige schickung / sie mit einer gewirigen Antwort vnd Erklärung versehen / vnd dann darauff zu dem Außschreiben vngesaumbt vnnd vngehindert kommen möge. Vff dz aber die conferentz bey Chur. Sachsen / wie auch folgends bey den vbrigen Churf. desto bessern effect gewinne / ist Jhrer Churfürstl. G. vnterthänigster trewer Raht in allweg dahin zu sehen / daß alles das

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Das zweispaltige Layout wurde bei Transkription und Auszeichnung des Textes nicht berücksichtigt.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1373
Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 1226. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/1373>, abgerufen am 31.10.2024.