Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.bey handen gehabt / sich genugsamb erzeigt / wie begierig sie weren solche Execution wider sie ins Werck zusetzen. Ja sie jhre Feinde hetten auch solches schwere Königl. Schreiben also selbsten zu Prag concipiret vnd hernach Jhrer Mayest. zur Vnderschrifft vbersendet / auff daß sie also ein ehrlichen Schein deß Rechtens vnnd Gerechtigkeit / sie die Stände vmb Leib vnd Ehr zubringen auch den Mayestät-Brieff vnnd die auffgerichte Vergleichung mit denen sub vna auffzuheben vnnd nichts darauß zumachen / haben möchten. Weil dann sie die Stände solches Vnheil vnd Gefahr gerne ableynen vnnd auß jhrer Feinde Fallstricken dermal eins entgehen wöllen / sie jhre Feinde aber es dahin gebracht / daß Jhre Mayest. sie die Stände nicht allein keiner Antwort gewürdiget / sondern auch der Stände sub vtraque Nahmen vor Jhrer Mayest. zunennen das beschwerlichste Ding worden seyn solte / Ja sie hetten vielen Ehrlichen vnschuldigen Leuthen Recht vnnd Gerechtigkeit auffgehalten / auß Schwartzem Weiß / auß Weissem Schwartz gemacht: Trewe vnnd gehorsame Vnderthanen Vntrew / Vntrewe aber Trew genennet: leichtfertigen bösen Leuten zu Ehren / Wolverhaltenen aber zu Verkleinerung geholffen: Die Vnderthanen sub vtraque so wohl auff jhren als auff Jhrer Mayest. Herrschafften hart betrenget vnnd zu jhrer Religion sub vna mit vnerhörter Grawsambkeit gezwungen: Ja auch etliche freye Stätt durch Bedräwungen dahin gebracht / daß sie von den Ständen abzutretten sich verschreiben müssen: Welches alles sie selbsten / als sie darumb gefragt / nit widersprechen könten. Vmb solcher Vrsachen willen hetten sie / die Stände sub vtraque, gegen zweyer jhrer Feinde nämblich Wilhelm Slabata von Chlum vnd Kossumburg / vnnd Jaroßlaw Boezita von Martinitz sonsten Smezanßky genannt / als Zerstörern deß Rechtens vnnd allgemeinen Friedens / verfahren / vnnd weil sie jhre Aempter vnnd Stellen in welchen sie sich befunden / nicht in acht genommen / sondern derselben / zu Schmälerung Jhrer Kay. Mayest. Authorität / wie auch zur Auffhebung gemeinen Friedens in diesem Königreich mißbraucht / beneben einem Secretario jhrem Adulatore welcher neben andern viel Zerrüttungen in den Prager Stätten angestellet / nach altem Gebrauch zum Fenster hinauß geworffen: gegen welche sie die Stände / weil sie mit dem Leben darvon kommen / wie auch jhren Güttern / so wol allen den jenigen so sie dißfals vertretten oder vertheydigen / hergegen aber gegen Jhnen den Ständen Verfolgung vervrsachen wolten / wie nicht weniger auch gegen denen / so den Mayestät-Brieff vnd die offentliche Vergleichungen auffzuheben sich beflissen / fürnemblich aber wider Paulum Michnam einen verrätherischen Menschen vnnd Friedensstörer / welcher zwar schlechtes Herkommens / nach dem er aber in die Böhmische Cantzeley zu dem Secretariat kommen / ist er in kurtzer Zeit so weit geschritten / daß er sich auch des Regiments vber sie die Stände sub vtraque neben andern jhren Feinden angemasset viel Böses in dem Königreich angestellet vnnd die Stände sub vtraque jhrer Priviligien zuberauben / sich eusserst bearbeitet / nunmehr aber gar entlauffen / sich wol zuverhalten wüsten. Zu welchem Ende sie die Stände sub vtraque jetzundt gemeinem Vatterlandt zum besten ein Defension-Werck angerichtet; wolten aber darmit Jhrer K. Mayest. als jhrem Herrn vnd König nichts zuwider seyn / noch denen sub vna einige Vngelegenheit / so ferrne sie nur selb zu Ruhe bleiben würden / zufügen: inmassen dann jederman wissend / daß bey gemeltem Actu sonst niemandt ein Leyd angethan / noch eyniger Aufflauff erfolget / sondern allenthalben im gantzen Königreich guter Friede gehalten würde. Hoffeten also nicht / daß Jhre Kayserl. Mayestät solches anders auffnemen würden / oder auch jhre Freunde sub vna, wegen gemelter billich gestraffter deß Mayestät-Brieffs vnnd anderer Vergleichungen vnnd Friedens-Zerstörer / was widerwertiges anfangen / viel weniger jemandt anders sich jhnen den Ständen sub vtraque feindtlich erweisen solten. Sondern sie weren der gewissen Zuversicht daß ein jetwederer in Erwegung angeregter gnugsamer Vrsachen / auch Betrachtung daß sie die Stände weder wider Jhre Kayserl. Mayest. als jhren König vnnd Herren / noch wider die Römische Religion noch auch wider die mit denen sub vna getroffene Vereinigung ichtwas an die Hand zunemen gesinnet weren / sie für entschuldigt halten / vnd was zu gemeinen Friedens Stifftung auch Erhaltung jhrer Privilegien ersprießlichen were / befürdern helffen würde. Beweiß / daß die zu den Geistl. Gütern vnd Clöstern gehörige Vnderthanen auch Kirchen auffzubawen Macht hetten. Dieser Apology ist beygefüget gewesen ein Beweiß / daß die zu den Geistlichen Güttern vnnd Clöstern gehörige Vnderthanen / nach Außweissung deß Mayestät-Brieffs vnnd zwischen den Ständen sub vna vnnd vtraque geschehener Vergleichung / befugt seyen / daß sie jhnen gleich Jhrer Kayserl. Mayest. Vnterthanen auff deroselben Herrschafften / Kirchen auffbawen vnd Gott gerühiglich dienen möchten wie auß nachfolgends zusehen: Erstlichen were im Mayestät-Brieff zubefinden / daß alle vereinigte Stände sub vtraque sampt jhren Vnterthanen / vnnd allen die sich zu der Böhmischen Confession bekennen / jhre Religion sub vtraque frey vnnd ruhig an allen Orten vben vnd haben / auch darbey gerühiglich gelassen werden sollen. 2. Soll niemandt weder von den Höhern noch von den Nidern Ständen auch das Bawers-Volck nicht von jhren Obrigkeiten noch jemandts anders Geistlich- oder Weltlichen von jhrer Religion ab vnd zu der andern gedrungen werden. bey handen gehabt / sich genugsamb erzeigt / wie begierig sie weren solche Execution wider sie ins Werck zusetzen. Ja sie jhre Feinde hetten auch solches schwere Königl. Schreiben also selbsten zu Prag concipiret vnd hernach Jhrer Mayest. zur Vnderschrifft vbersendet / auff daß sie also ein ehrlichen Schein deß Rechtens vnnd Gerechtigkeit / sie die Stände vmb Leib vnd Ehr zubringen auch den Mayestät-Brieff vnnd die auffgerichte Vergleichung mit denen sub vna auffzuheben vnnd nichts darauß zumachen / haben möchten. Weil dann sie die Stände solches Vnheil vnd Gefahr gerne ableynen vnnd auß jhrer Feinde Fallstricken dermal eins entgehen wöllen / sie jhre Feinde aber es dahin gebracht / daß Jhre Mayest. sie die Stände nicht allein keiner Antwort gewürdiget / sondern auch der Stände sub vtraque Nahmen vor Jhrer Mayest. zunennen das beschwerlichste Ding worden seyn solte / Ja sie hetten vielen Ehrlichen vnschuldigen Leuthen Recht vnnd Gerechtigkeit auffgehalten / auß Schwartzem Weiß / auß Weissem Schwartz gemacht: Trewe vnnd gehorsame Vnderthanen Vntrew / Vntrewe aber Trew genennet: leichtfertigen bösen Leuten zu Ehren / Wolverhaltenen aber zu Verkleinerung geholffen: Die Vnderthanen sub vtraque so wohl auff jhren als auff Jhrer Mayest. Herrschafften hart betrenget vnnd zu jhrer Religion sub vna mit vnerhörter Grawsambkeit gezwungen: Ja auch etliche freye Stätt durch Bedräwungen dahin gebracht / daß sie von den Ständen abzutretten sich verschreiben müssen: Welches alles sie selbsten / als sie darumb gefragt / nit widersprechen könten. Vmb solcher Vrsachen willen hetten sie / die Stände sub vtraque, gegen zweyer jhrer Feinde nämblich Wilhelm Slabata von Chlum vnd Kossumburg / vnnd Jaroßlaw Boezita von Martinitz sonsten Smezanßky genannt / als Zerstörern deß Rechtens vnnd allgemeinen Friedens / verfahren / vnnd weil sie jhre Aempter vnnd Stellen in welchen sie sich befunden / nicht in acht genommen / sondern derselben / zu Schmälerung Jhrer Kay. Mayest. Authorität / wie auch zur Auffhebung gemeinen Friedens in diesem Königreich mißbraucht / beneben einem Secretario jhrem Adulatore welcher neben andern viel Zerrüttungen in den Prager Stätten angestellet / nach altem Gebrauch zum Fenster hinauß geworffen: gegen welche sie die Stände / weil sie mit dem Leben darvon kommen / wie auch jhren Güttern / so wol allen den jenigen so sie dißfals vertretten oder vertheydigen / hergegen aber gegen Jhnen den Ständen Verfolgung vervrsachen wolten / wie nicht weniger auch gegen denen / so den Mayestät-Brieff vnd die offentliche Vergleichungen auffzuheben sich beflissen / fürnemblich aber wider Paulum Michnam einen verrätherischen Menschen vnnd Friedensstörer / welcher zwar schlechtes Herkommens / nach dem er aber in die Böhmische Cantzeley zu dem Secretariat kommen / ist er in kurtzer Zeit so weit geschritten / daß er sich auch des Regiments vber sie die Stände sub vtraque neben andern jhren Feinden angemasset viel Böses in dem Königreich angestellet vnnd die Stände sub vtraque jhrer Priviligien zuberauben / sich eusserst bearbeitet / nunmehr aber gar entlauffen / sich wol zuverhalten wüsten. Zu welchem Ende sie die Stände sub vtraque jetzundt gemeinem Vatterlandt zum besten ein Defension-Werck angerichtet; wolten aber darmit Jhrer K. Mayest. als jhrem Herrn vnd König nichts zuwider seyn / noch denen sub vna einige Vngelegenheit / so ferrne sie nur selb zu Ruhe bleiben würden / zufügen: inmassen dann jederman wissend / daß bey gemeltem Actu sonst niemandt ein Leyd angethan / noch eyniger Aufflauff erfolget / sondern allenthalben im gantzen Königreich guter Friede gehalten würde. Hoffeten also nicht / daß Jhre Kayserl. Mayestät solches anders auffnemen würden / oder auch jhre Freunde sub vna, wegen gemelter billich gestraffter deß Mayestät-Brieffs vnnd anderer Vergleichungen vnnd Friedens-Zerstörer / was widerwertiges anfangen / viel weniger jemandt anders sich jhnen den Ständen sub vtraque feindtlich erweisen solten. Sondern sie weren der gewissen Zuversicht daß ein jetwederer in Erwegung angeregter gnugsamer Vrsachen / auch Betrachtung daß sie die Stände weder wider Jhre Kayserl. Mayest. als jhren König vnnd Herren / noch wider die Römische Religion noch auch wider die mit denen sub vna getroffene Vereinigung ichtwas an die Hand zunemen gesinnet weren / sie für entschuldigt halten / vnd was zu gemeinen Friedens Stifftung auch Erhaltung jhrer Privilegien ersprießlichen were / befürdern helffen würde. Beweiß / daß die zu den Geistl. Gütern vñ Clöstern gehörige Vnderthanen auch Kirchen auffzubawen Macht hetten. Dieser Apology ist beygefüget gewesen ein Beweiß / daß die zu den Geistlichen Güttern vnnd Clöstern gehörige Vnderthanen / nach Außweissung deß Mayestät-Brieffs vnnd zwischen den Ständen sub vna vnnd vtraque geschehener Vergleichung / befugt seyen / daß sie jhnen gleich Jhrer Kayserl. Mayest. Vnterthanen auff deroselben Herrschafften / Kirchen auffbawen vnd Gott gerühiglich dienen möchten wie auß nachfolgends zusehen: Erstlichen were im Mayestät-Brieff zubefinden / daß alle vereinigte Stände sub vtraque sampt jhren Vnterthanen / vnnd allen die sich zu der Böhmischen Confession bekennen / jhre Religion sub vtraque frey vnnd ruhig an allen Orten vben vnd haben / auch darbey gerühiglich gelassen werden sollen. 2. Soll niemandt weder von den Höhern noch von den Nidern Ständen auch das Bawers-Volck nicht von jhren Obrigkeiten noch jemandts anders Geistlich- oder Weltlichen von jhrer Religion ab vnd zu der andern gedrungen werden. <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0045" n="22"/> bey handen gehabt / sich genugsamb erzeigt / wie begierig sie weren solche Execution wider sie ins Werck zusetzen. Ja sie jhre Feinde hetten auch solches schwere Königl. Schreiben also selbsten zu Prag concipiret vnd hernach Jhrer Mayest. zur Vnderschrifft vbersendet / auff daß sie also ein ehrlichen Schein deß Rechtens vnnd Gerechtigkeit / sie die Stände vmb Leib vnd Ehr zubringen auch den Mayestät-Brieff vnnd die auffgerichte Vergleichung mit denen sub vna auffzuheben vnnd nichts darauß zumachen / haben möchten.</p> <p>Weil dann sie die Stände solches Vnheil vnd Gefahr gerne ableynen vnnd auß jhrer Feinde Fallstricken dermal eins entgehen wöllen / sie jhre Feinde aber es dahin gebracht / daß Jhre Mayest. sie die Stände nicht allein keiner Antwort gewürdiget / sondern auch der Stände sub vtraque Nahmen vor Jhrer Mayest. zunennen das beschwerlichste Ding worden seyn solte / Ja sie hetten vielen Ehrlichen vnschuldigen Leuthen Recht vnnd Gerechtigkeit auffgehalten / auß Schwartzem Weiß / auß Weissem Schwartz gemacht: Trewe vnnd gehorsame Vnderthanen Vntrew / Vntrewe aber Trew genennet: leichtfertigen bösen Leuten zu Ehren / Wolverhaltenen aber zu Verkleinerung geholffen: Die Vnderthanen sub vtraque so wohl auff jhren als auff Jhrer Mayest. Herrschafften hart betrenget vnnd zu jhrer Religion sub vna mit vnerhörter Grawsambkeit gezwungen: Ja auch etliche freye Stätt durch Bedräwungen dahin gebracht / daß sie von den Ständen abzutretten sich verschreiben müssen: Welches alles sie selbsten / als sie darumb gefragt / nit widersprechen könten.</p> <p>Vmb solcher Vrsachen willen hetten sie / die Stände sub vtraque, gegen zweyer jhrer Feinde nämblich Wilhelm Slabata von Chlum vnd Kossumburg / vnnd Jaroßlaw Boezita von Martinitz sonsten Smezanßky genannt / als Zerstörern deß Rechtens vnnd allgemeinen Friedens / verfahren / vnnd weil sie jhre Aempter vnnd Stellen in welchen sie sich befunden / nicht in acht genommen / sondern derselben / zu Schmälerung Jhrer Kay. Mayest. Authorität / wie auch zur Auffhebung gemeinen Friedens in diesem Königreich mißbraucht / beneben einem Secretario jhrem Adulatore welcher neben andern viel Zerrüttungen in den Prager Stätten angestellet / nach altem Gebrauch zum Fenster hinauß geworffen: gegen welche sie die Stände / weil sie mit dem Leben darvon kommen / wie auch jhren Güttern / so wol allen den jenigen so sie dißfals vertretten oder vertheydigen / hergegen aber gegen Jhnen den Ständen Verfolgung vervrsachen wolten / wie nicht weniger auch gegen denen / so den Mayestät-Brieff vnd die offentliche Vergleichungen auffzuheben sich beflissen / fürnemblich aber wider Paulum Michnam einen verrätherischen Menschen vnnd Friedensstörer / welcher zwar schlechtes Herkommens / nach dem er aber in die Böhmische Cantzeley zu dem Secretariat kommen / ist er in kurtzer Zeit so weit geschritten / daß er sich auch des Regiments vber sie die Stände sub vtraque neben andern jhren Feinden angemasset viel Böses in dem Königreich angestellet vnnd die Stände sub vtraque jhrer Priviligien zuberauben / sich eusserst bearbeitet / nunmehr aber gar entlauffen / sich wol zuverhalten wüsten.</p> <p>Zu welchem Ende sie die Stände sub vtraque jetzundt gemeinem Vatterlandt zum besten ein Defension-Werck angerichtet; wolten aber darmit Jhrer K. Mayest. als jhrem Herrn vnd König nichts zuwider seyn / noch denen sub vna einige Vngelegenheit / so ferrne sie nur selb zu Ruhe bleiben würden / zufügen: inmassen dann jederman wissend / daß bey gemeltem Actu sonst niemandt ein Leyd angethan / noch eyniger Aufflauff erfolget / sondern allenthalben im gantzen Königreich guter Friede gehalten würde.</p> <p>Hoffeten also nicht / daß Jhre Kayserl. Mayestät solches anders auffnemen würden / oder auch jhre Freunde sub vna, wegen gemelter billich gestraffter deß Mayestät-Brieffs vnnd anderer Vergleichungen vnnd Friedens-Zerstörer / was widerwertiges anfangen / viel weniger jemandt anders sich jhnen den Ständen sub vtraque feindtlich erweisen solten. Sondern sie weren der gewissen Zuversicht daß ein jetwederer in Erwegung angeregter gnugsamer Vrsachen / auch Betrachtung daß sie die Stände weder wider Jhre Kayserl. Mayest. als jhren König vnnd Herren / noch wider die Römische Religion noch auch wider die mit denen sub vna getroffene Vereinigung ichtwas an die Hand zunemen gesinnet weren / sie für entschuldigt halten / vnd was zu gemeinen Friedens Stifftung auch Erhaltung jhrer Privilegien ersprießlichen were / befürdern helffen würde.</p> <p><note place="right">Beweiß / daß die zu den Geistl. Gütern vñ Clöstern gehörige Vnderthanen auch Kirchen auffzubawen Macht hetten.</note> Dieser Apology ist beygefüget gewesen ein Beweiß / daß die zu den Geistlichen Güttern vnnd Clöstern gehörige Vnderthanen / nach Außweissung deß Mayestät-Brieffs vnnd zwischen den Ständen sub vna vnnd vtraque geschehener Vergleichung / befugt seyen / daß sie jhnen gleich Jhrer Kayserl. Mayest. Vnterthanen auff deroselben Herrschafften / Kirchen auffbawen vnd Gott gerühiglich dienen möchten wie auß nachfolgends zusehen:</p> <p>Erstlichen were im Mayestät-Brieff zubefinden / daß alle vereinigte Stände sub vtraque sampt jhren Vnterthanen / vnnd allen die sich zu der Böhmischen Confession bekennen / jhre Religion sub vtraque frey vnnd ruhig an allen Orten vben vnd haben / auch darbey gerühiglich gelassen werden sollen.</p> <p>2. Soll niemandt weder von den Höhern noch von den Nidern Ständen auch das Bawers-Volck nicht von jhren Obrigkeiten noch jemandts anders Geistlich- oder Weltlichen von jhrer Religion ab vnd zu der andern gedrungen werden.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [22/0045]
bey handen gehabt / sich genugsamb erzeigt / wie begierig sie weren solche Execution wider sie ins Werck zusetzen. Ja sie jhre Feinde hetten auch solches schwere Königl. Schreiben also selbsten zu Prag concipiret vnd hernach Jhrer Mayest. zur Vnderschrifft vbersendet / auff daß sie also ein ehrlichen Schein deß Rechtens vnnd Gerechtigkeit / sie die Stände vmb Leib vnd Ehr zubringen auch den Mayestät-Brieff vnnd die auffgerichte Vergleichung mit denen sub vna auffzuheben vnnd nichts darauß zumachen / haben möchten.
Weil dann sie die Stände solches Vnheil vnd Gefahr gerne ableynen vnnd auß jhrer Feinde Fallstricken dermal eins entgehen wöllen / sie jhre Feinde aber es dahin gebracht / daß Jhre Mayest. sie die Stände nicht allein keiner Antwort gewürdiget / sondern auch der Stände sub vtraque Nahmen vor Jhrer Mayest. zunennen das beschwerlichste Ding worden seyn solte / Ja sie hetten vielen Ehrlichen vnschuldigen Leuthen Recht vnnd Gerechtigkeit auffgehalten / auß Schwartzem Weiß / auß Weissem Schwartz gemacht: Trewe vnnd gehorsame Vnderthanen Vntrew / Vntrewe aber Trew genennet: leichtfertigen bösen Leuten zu Ehren / Wolverhaltenen aber zu Verkleinerung geholffen: Die Vnderthanen sub vtraque so wohl auff jhren als auff Jhrer Mayest. Herrschafften hart betrenget vnnd zu jhrer Religion sub vna mit vnerhörter Grawsambkeit gezwungen: Ja auch etliche freye Stätt durch Bedräwungen dahin gebracht / daß sie von den Ständen abzutretten sich verschreiben müssen: Welches alles sie selbsten / als sie darumb gefragt / nit widersprechen könten.
Vmb solcher Vrsachen willen hetten sie / die Stände sub vtraque, gegen zweyer jhrer Feinde nämblich Wilhelm Slabata von Chlum vnd Kossumburg / vnnd Jaroßlaw Boezita von Martinitz sonsten Smezanßky genannt / als Zerstörern deß Rechtens vnnd allgemeinen Friedens / verfahren / vnnd weil sie jhre Aempter vnnd Stellen in welchen sie sich befunden / nicht in acht genommen / sondern derselben / zu Schmälerung Jhrer Kay. Mayest. Authorität / wie auch zur Auffhebung gemeinen Friedens in diesem Königreich mißbraucht / beneben einem Secretario jhrem Adulatore welcher neben andern viel Zerrüttungen in den Prager Stätten angestellet / nach altem Gebrauch zum Fenster hinauß geworffen: gegen welche sie die Stände / weil sie mit dem Leben darvon kommen / wie auch jhren Güttern / so wol allen den jenigen so sie dißfals vertretten oder vertheydigen / hergegen aber gegen Jhnen den Ständen Verfolgung vervrsachen wolten / wie nicht weniger auch gegen denen / so den Mayestät-Brieff vnd die offentliche Vergleichungen auffzuheben sich beflissen / fürnemblich aber wider Paulum Michnam einen verrätherischen Menschen vnnd Friedensstörer / welcher zwar schlechtes Herkommens / nach dem er aber in die Böhmische Cantzeley zu dem Secretariat kommen / ist er in kurtzer Zeit so weit geschritten / daß er sich auch des Regiments vber sie die Stände sub vtraque neben andern jhren Feinden angemasset viel Böses in dem Königreich angestellet vnnd die Stände sub vtraque jhrer Priviligien zuberauben / sich eusserst bearbeitet / nunmehr aber gar entlauffen / sich wol zuverhalten wüsten.
Zu welchem Ende sie die Stände sub vtraque jetzundt gemeinem Vatterlandt zum besten ein Defension-Werck angerichtet; wolten aber darmit Jhrer K. Mayest. als jhrem Herrn vnd König nichts zuwider seyn / noch denen sub vna einige Vngelegenheit / so ferrne sie nur selb zu Ruhe bleiben würden / zufügen: inmassen dann jederman wissend / daß bey gemeltem Actu sonst niemandt ein Leyd angethan / noch eyniger Aufflauff erfolget / sondern allenthalben im gantzen Königreich guter Friede gehalten würde.
Hoffeten also nicht / daß Jhre Kayserl. Mayestät solches anders auffnemen würden / oder auch jhre Freunde sub vna, wegen gemelter billich gestraffter deß Mayestät-Brieffs vnnd anderer Vergleichungen vnnd Friedens-Zerstörer / was widerwertiges anfangen / viel weniger jemandt anders sich jhnen den Ständen sub vtraque feindtlich erweisen solten. Sondern sie weren der gewissen Zuversicht daß ein jetwederer in Erwegung angeregter gnugsamer Vrsachen / auch Betrachtung daß sie die Stände weder wider Jhre Kayserl. Mayest. als jhren König vnnd Herren / noch wider die Römische Religion noch auch wider die mit denen sub vna getroffene Vereinigung ichtwas an die Hand zunemen gesinnet weren / sie für entschuldigt halten / vnd was zu gemeinen Friedens Stifftung auch Erhaltung jhrer Privilegien ersprießlichen were / befürdern helffen würde.
Dieser Apology ist beygefüget gewesen ein Beweiß / daß die zu den Geistlichen Güttern vnnd Clöstern gehörige Vnderthanen / nach Außweissung deß Mayestät-Brieffs vnnd zwischen den Ständen sub vna vnnd vtraque geschehener Vergleichung / befugt seyen / daß sie jhnen gleich Jhrer Kayserl. Mayest. Vnterthanen auff deroselben Herrschafften / Kirchen auffbawen vnd Gott gerühiglich dienen möchten wie auß nachfolgends zusehen:
Beweiß / daß die zu den Geistl. Gütern vñ Clöstern gehörige Vnderthanen auch Kirchen auffzubawen Macht hetten. Erstlichen were im Mayestät-Brieff zubefinden / daß alle vereinigte Stände sub vtraque sampt jhren Vnterthanen / vnnd allen die sich zu der Böhmischen Confession bekennen / jhre Religion sub vtraque frey vnnd ruhig an allen Orten vben vnd haben / auch darbey gerühiglich gelassen werden sollen.
2. Soll niemandt weder von den Höhern noch von den Nidern Ständen auch das Bawers-Volck nicht von jhren Obrigkeiten noch jemandts anders Geistlich- oder Weltlichen von jhrer Religion ab vnd zu der andern gedrungen werden.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Frederike Neuber, Marcus Baumgarten: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |