Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.Wallfisch todt ans Land geworffen worden / vnd weil man einen Donnerkeil in jhm gefunden / hat es die Mutmassung gemacht / das Wetter hette jhn erschlagen. Seine Länge ist gewesen fünffzig vnd sieben / vnd die Dicke dreyssig Werckschuch / in der Mitte war er so hoch / als ein Mann mit auffgerecktem Arm vnd einem Knebelspieß hette reichen können. Man hat viel Tonnen Thran von jhm gemacht / vnnd theils Gebein vnd Grat gen alten Stettin in die Fürstliche Residentz gebracht / vnd zur Gedächtnuß auffgehencket. Von diesem Monstro hat Doct. Daniel Cramerus ein sonderliches Tractätlein in Truck außgehen lassen. Vnordnüg in dem Müntzwesen. Je mehr das Kriegswesen im Römisch. Reich zugenommen / je mehr ist auch die Vnordnung in dem Müntzwesen gewachsen: Dann die groben Sorten sind ersteigert / auffgewechselt vnd geringe vnnd schlechte Müntzen darfür eingeschoben worden. Welches nach dem es zeitlich / was es künfftig für eine Vnordnung geben würde / vermercket ward / haben etliche deß Reichs Handels-Stätt in dem Martio eine Zusammenkunfft in der Statt Augspurg deßwegen angestellet / vnnd sich vnder anderm auch einer Valvation der groben Sorten verglichen / also daß hinfort gelten solten; Güldene Sorten / Ducaten vnd Zecklin 3. fl. 12. Kreutzer. Creutz Ducaten 2. fl. 58. Kreutzer. Goldtgülden 2. fl. 20. Kreutzer. Rosenobel 7. fl. Schiffnobel 6. fl. 12. Kreutzer. Engellotten 4. fl. 40. Kreutzer. Spanische Dublon 5. fl. 40. Kreutzer. Einfache Spanische Cronen 2. fl. 50. Kreutzer. Doppelte Albertiner 4. fl. 14. Kreutzer. Einfache Albertiner 2. fl. 7. Kreutzer. Frantzösische einfache Cronen 2. fl. 50. Kreutzer. Welsche doppelte Cronen 5. fl. 30. Kreutzer. Einsache Welsche Cronen 2. fl. 45. Kreutzer. Silberne Sorten: Reichsthaler 2. fl. 4. Kreutzer. Güldenthaler 1. fl. 50. Kreutzer. Thaler darauff 72. stehen 2. fl. 8. Kreutzer. Newe Burgundische Thaler mit dem Creutz 1. fl. 54. Creutzer. Silber Cronen 2. fl. 20. Kreutzer. Philips Thaler 2. fl. 15. Kreutzer. Kopffstück oder fünfft Theil von Philips Thalern / Englische Schilling vnd halbe Francken / eins pro 27. Kreutzer. Ein gantze Real 20. Kreutzer / Ein halb Real 10. Kreutzer. Ob nun wol damals diese Ordnung gemacht worden / ist es doch hernach darbey nicht verblieben / sondern ein solche Confusion in dem Müntzwesen entstanden / daß dergleichen zuvor gewesen seyn in keinen Historien gefunden wirdt. Viel verschlagene Geltsüchtige Leuth die der Gottesforcht / Ehr vnd Redlichkeit nicht hoch achteten / haben die gute schwere Müntzsorten / vom Pfenning biß zum Reichsthaler / auch alt Silber / wo sie dasselbe nur bekommen können / auffgewechselt / in die Müntzen geführet vnd auffs thewreste verkaufft / da es dann verschmeltzet vnd schlecht Gelt darauß gemacht worden. Vnd ist dieses elende Wesen / durch die schädliche Auffwechßler / welche man nur Kipper vnnd Wipper geheissen / so weit kommen / daß der Reichsthaler nicht nur auff fünff oder sechs / sondern an vielen Orthen im Römischen Reich gar auff zehen zwölff vnd mehr Gülden gestigen / dahero es kommen / daß auch andere zu deß Menschen Notthurfft dienliche Sachen zu grosser Thewrung auffgewachsen / vnnd in einem hohen Preiß zur Hand gebracht werden müssen. Darvber viel welche jhr Gelt dem Gülden nach einnehmen müssen / vnnd es nicht auff den Thaler schlagen können / oder auch selbiges zuthun nit gewust / zu kurtz kommen; vnd sonderlich ist es denen beschwerlich gewesen / welchen in solchem hohen Gelt Zinß / Renten / oder Schulden abgeleget worden / dann mancher darüber hefftig angesetzet vnd gar ins Verderben gebracht worden: Hergegen andere / so / wie man im Sprichwort zusagen pflegt / jhren Schragen bey diesen elenden Zeiten / zu Marckt zurichten wusten / vnnd sonderlich die Auffwechßler / Kipper vnnd Wipper / haben sich mächtig bereichet / also daß mancher der zuvor gantz vnvermögend gewesen / vnd kaum gehabt / einen Hund / wie man sagt / auß dem Ofen zulocken / seine Schäfflein also in das trucken getrieben / daß er hernach mit viel Tausenden nit außzukauffen gewesen. Aber wie solches mit anderer Leuth Schaden vnnd Nachtheil zusammen gebrachte Gut manchem gediegen / haben vnderschiedliche Exempel hin vnd wider außgewiesen. Dann bey vielen die Straff GOttes sich augenscheinlich verspüren lassen / daß sie entweder eines jähen / oder sonsten jämmerlichen Todts sterben / auch wol gar vnder der Hand deß Scharpffrichters jr Leben beschliessen / oder in ander Vnglück kommen müssen. Inßpruck leidet schaden durch ein Fewers Brunst. Den II. Aprilis ist zu Inßbruck ein grosse Feuersbrunst entstanden / welche an Clöstern / Ertzhertzo gischen Gebäwen vnnd andern Häusern vberauß grossen Schaden gethan / also daß selbiger in 200000. Eronen geschätzet worden. Wie solches angangen / hat man kein eygentliche Nachrichtung haben können. Inßpruck. Inßpruck ist ein gar herrliche vnnd ziehrliche Statt in der Graffschafft Tyrol an der Inn gelegen / ist das Hauptgericht vnnd Parlament der gantzen Graffschafft / dahin in allen spaltigen Sachen appelliret wird / alda haben deß Landes Fürsten jhren Hoffläger vnnd Fürstlichen Sitz. Dann der Boden vmb die Statt ist vber die maß geschlacht vnnd früchtbar / an allerley Getrayd / Baumbfrucht vnd Weinwachß / an lustigen Wiesen / Vieweyden vnnd Brunnquellen / so gibt es auch in den Büschen vnnd auff den Felden viel Weydwercks / insonderheit hats viel Gembsen vnd ander Wildprät. Vnnd weil diese Graffschafft zwischen Bayern vnd Italien vber die hohe Alpen sich erstrecket / hat sie vberauß hohe Bühel vnd Berg / auff etlichen Orthen mit Weinreben / auff etlichen mit Büschen besetzet; sind hin vnd wider so hoch daß sie kein Mensch ersteigen kan / vnnd man allezeit durch das gantze Jahr sie mit Schnee bedecket findet. Sonsten ist diese Graffschafft an Ertz vnd Metall sehr reich / vnd ist schier vnaußsprechlich was vmb Inßbruck für ein fruchtbarer Boden seye: Wallfisch todt ans Land geworffen worden / vnd weil man einen Donnerkeil in jhm gefunden / hat es die Mutmassung gemacht / das Wetter hette jhn erschlagen. Seine Länge ist gewesen fünffzig vnd sieben / vnd die Dicke dreyssig Werckschuch / in der Mitte war er so hoch / als ein Mann mit auffgerecktem Arm vnd einem Knebelspieß hette reichen können. Man hat viel Tonnen Thran von jhm gemacht / vnnd theils Gebein vnd Grat gen alten Stettin in die Fürstliche Residentz gebracht / vnd zur Gedächtnuß auffgehencket. Von diesem Monstro hat Doct. Daniel Cramerus ein sonderliches Tractätlein in Truck außgehen lassen. Vnordnüg in dem Müntzwesen. Je mehr das Kriegswesen im Römisch. Reich zugenommen / je mehr ist auch die Vnordnung in dem Müntzwesen gewachsen: Dann die groben Sorten sind ersteigert / auffgewechselt vnd geringe vnnd schlechte Müntzen darfür eingeschoben worden. Welches nach dem es zeitlich / was es künfftig für eine Vnordnung geben würde / vermercket ward / haben etliche deß Reichs Handels-Stätt in dem Martio eine Zusammenkunfft in der Statt Augspurg deßwegen angestellet / vnnd sich vnder anderm auch einer Valvation der groben Sorten verglichen / also daß hinfort gelten solten; Güldene Sorten / Ducaten vnd Zecklin 3. fl. 12. Kreutzer. Creutz Ducaten 2. fl. 58. Kreutzer. Goldtgülden 2. fl. 20. Kreutzer. Rosenobel 7. fl. Schiffnobel 6. fl. 12. Kreutzer. Engellotten 4. fl. 40. Kreutzer. Spanische Dublon 5. fl. 40. Kreutzer. Einfache Spanische Cronen 2. fl. 50. Kreutzer. Doppelte Albertiner 4. fl. 14. Kreutzer. Einfache Albertiner 2. fl. 7. Kreutzer. Frantzösische einfache Cronen 2. fl. 50. Kreutzer. Welsche doppelte Cronen 5. fl. 30. Kreutzer. Einsache Welsche Cronen 2. fl. 45. Kreutzer. Silberne Sorten: Reichsthaler 2. fl. 4. Kreutzer. Güldenthaler 1. fl. 50. Kreutzer. Thaler darauff 72. stehen 2. fl. 8. Kreutzer. Newe Burgundische Thaler mit dem Creutz 1. fl. 54. Creutzer. Silber Cronen 2. fl. 20. Kreutzer. Philips Thaler 2. fl. 15. Kreutzer. Kopffstück oder fünfft Theil von Philips Thalern / Englische Schilling vnd halbe Francken / eins pro 27. Kreutzer. Ein gantze Real 20. Kreutzer / Ein halb Real 10. Kreutzer. Ob nun wol damals diese Ordnung gemacht worden / ist es doch hernach darbey nicht verblieben / sondern ein solche Confusion in dem Müntzwesen entstanden / daß dergleichen zuvor gewesen seyn in keinen Historien gefunden wirdt. Viel verschlagene Geltsüchtige Leuth die der Gottesforcht / Ehr vnd Redlichkeit nicht hoch achteten / haben die gute schwere Müntzsorten / vom Pfenning biß zum Reichsthaler / auch alt Silber / wo sie dasselbe nur bekommen könnẽ / auffgewechselt / in die Müntzen geführet vnd auffs thewreste verkaufft / da es dann verschmeltzet vnd schlecht Gelt darauß gemacht worden. Vnd ist dieses elende Wesen / durch die schädliche Auffwechßler / welche man nur Kipper vnnd Wipper geheissen / so weit kommen / daß der Reichsthaler nicht nur auff fünff oder sechs / sondern an vielen Orthen im Römischen Reich gar auff zehen zwölff vnd mehr Gülden gestigen / dahero es kommen / daß auch andere zu deß Menschen Notthurfft dienliche Sachen zu grosser Thewrung auffgewachsen / vnnd in einem hohen Preiß zur Hand gebracht werden müssen. Darvber viel welche jhr Gelt dem Gülden nach einnehmen müssen / vnnd es nicht auff den Thaler schlagen können / oder auch selbiges zuthun nit gewust / zu kurtz kommen; vnd sonderlich ist es denen beschwerlich gewesen / welchen in solchem hohen Gelt Zinß / Renten / oder Schulden abgeleget worden / dann mancher darüber hefftig angesetzet vnd gar ins Verderben gebracht worden: Hergegen andere / so / wie man im Sprichwort zusagen pflegt / jhren Schragen bey diesen elenden Zeiten / zu Marckt zurichten wusten / vnnd sonderlich die Auffwechßler / Kipper vnnd Wipper / haben sich mächtig bereichet / also daß mancher der zuvor gantz vnvermögend gewesen / vnd kaum gehabt / einen Hund / wie man sagt / auß dem Ofen zulocken / seine Schäfflein also in das trucken getrieben / daß er hernach mit viel Tausenden nit außzukauffen gewesen. Aber wie solches mit anderer Leuth Schaden vnnd Nachtheil zusammen gebrachte Gut manchem gediegen / haben vnderschiedliche Exempel hin vnd wider außgewiesen. Dann bey vielen die Straff GOttes sich augenscheinlich verspüren lassen / daß sie entweder eines jähen / oder sonsten jämmerlichen Todts sterben / auch wol gar vnder der Hand deß Scharpffrichters jr Leben beschliessen / oder in ander Vnglück kommen müssen. Inßpruck leidet schaden durch ein Fewers Brunst. Den II. Aprilis ist zu Inßbruck ein grosse Feuersbrunst entstanden / welche an Clöstern / Ertzhertzo gischen Gebäwen vnnd andern Häusern vberauß grossen Schaden gethan / also daß selbiger in 200000. Eronen geschätzet worden. Wie solches angangen / hat man kein eygentliche Nachrichtung haben können. Inßpruck. Inßpruck ist ein gar herrliche vnnd ziehrliche Statt in der Graffschafft Tyrol an der Inn gelegen / ist das Hauptgericht vnnd Parlament der gantzen Graffschafft / dahin in allen spaltigen Sachen appelliret wird / alda haben deß Landes Fürsten jhren Hoffläger vnnd Fürstlichen Sitz. Dann der Boden vmb die Statt ist vber die maß geschlacht vnnd früchtbar / an allerley Getrayd / Baumbfrucht vñ Weinwachß / an lustigen Wiesen / Vieweyden vnnd Brunnquellen / so gibt es auch in den Büschen vnnd auff den Felden viel Weydwercks / insonderheit hats viel Gembsen vnd ander Wildprät. Vnnd weil diese Graffschafft zwischen Bayern vnd Italien vber die hohe Alpen sich erstrecket / hat sie vberauß hohe Bühel vnd Berg / auff etlichen Orthen mit Weinreben / auff etlichen mit Büschen besetzet; sind hin vñ wider so hoch daß sie kein Mensch ersteigen kan / vnnd man allezeit durch das gantze Jahr sie mit Schnee bedecket findet. Sonsten ist diese Graffschafft an Ertz vnd Metall sehr reich / vnd ist schier vnaußsprechlich was vmb Inßbruck für ein fruchtbarer Boden seye: <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0571" n="504"/> Wallfisch todt ans Land geworffen worden / vnd weil man einen Donnerkeil in jhm gefunden / hat es die Mutmassung gemacht / das Wetter hette jhn erschlagen. Seine Länge ist gewesen fünffzig vnd sieben / vnd die Dicke dreyssig Werckschuch / in der Mitte war er so hoch / als ein Mann mit auffgerecktem Arm vnd einem Knebelspieß hette reichen können. Man hat viel Tonnen Thran von jhm gemacht / vnnd theils Gebein vnd Grat gen alten Stettin in die Fürstliche Residentz gebracht / vnd zur Gedächtnuß auffgehencket.</p> <p>Von diesem Monstro hat Doct. Daniel Cramerus ein sonderliches Tractätlein in Truck außgehen lassen.</p> <p><note place="left">Vnordnüg in dem Müntzwesen.</note> Je mehr das Kriegswesen im Römisch. Reich zugenommen / je mehr ist auch die Vnordnung in dem Müntzwesen gewachsen: Dann die groben Sorten sind ersteigert / auffgewechselt vnd geringe vnnd schlechte Müntzen darfür eingeschoben worden. Welches nach dem es zeitlich / was es künfftig für eine Vnordnung geben würde / vermercket ward / haben etliche deß Reichs Handels-Stätt in dem Martio eine Zusammenkunfft in der Statt Augspurg deßwegen angestellet / vnnd sich vnder anderm auch einer Valvation der groben Sorten verglichen / also daß hinfort gelten solten; Güldene Sorten / Ducaten vnd Zecklin 3. fl. 12. Kreutzer. Creutz Ducaten 2. fl. 58. Kreutzer. Goldtgülden 2. fl. 20. Kreutzer. Rosenobel 7. fl. Schiffnobel 6. fl. 12. Kreutzer. Engellotten 4. fl. 40. Kreutzer. Spanische Dublon 5. fl. 40. Kreutzer. Einfache Spanische Cronen 2. fl. 50. Kreutzer. Doppelte Albertiner 4. fl. 14. Kreutzer. Einfache Albertiner 2. fl. 7. Kreutzer. Frantzösische einfache Cronen 2. fl. 50. Kreutzer. Welsche doppelte Cronen 5. fl. 30. Kreutzer. Einsache Welsche Cronen 2. fl. 45. Kreutzer.</p> <p>Silberne Sorten: Reichsthaler 2. fl. 4. Kreutzer. Güldenthaler 1. fl. 50. Kreutzer. Thaler darauff 72. stehen 2. fl. 8. Kreutzer. Newe Burgundische Thaler mit dem Creutz 1. fl. 54. Creutzer. Silber Cronen 2. fl. 20. Kreutzer. Philips Thaler 2. fl. 15. Kreutzer. Kopffstück oder fünfft Theil von Philips Thalern / Englische Schilling vnd halbe Francken / eins pro 27. Kreutzer. Ein gantze Real 20. Kreutzer / Ein halb Real 10. Kreutzer.</p> <p>Ob nun wol damals diese Ordnung gemacht worden / ist es doch hernach darbey nicht verblieben / sondern ein solche Confusion in dem Müntzwesen entstanden / daß dergleichen zuvor gewesen seyn in keinen Historien gefunden wirdt. Viel verschlagene Geltsüchtige Leuth die der Gottesforcht / Ehr vnd Redlichkeit nicht hoch achteten / haben die gute schwere Müntzsorten / vom Pfenning biß zum Reichsthaler / auch alt Silber / wo sie dasselbe nur bekommen könnẽ / auffgewechselt / in die Müntzen geführet vnd auffs thewreste verkaufft / da es dann verschmeltzet vnd schlecht Gelt darauß gemacht worden.</p> <p>Vnd ist dieses elende Wesen / durch die schädliche Auffwechßler / welche man nur Kipper vnnd Wipper geheissen / so weit kommen / daß der Reichsthaler nicht nur auff fünff oder sechs / sondern an vielen Orthen im Römischen Reich gar auff zehen zwölff vnd mehr Gülden gestigen / dahero es kommen / daß auch andere zu deß Menschen Notthurfft dienliche Sachen zu grosser Thewrung auffgewachsen / vnnd in einem hohen Preiß zur Hand gebracht werden müssen. Darvber viel welche jhr Gelt dem Gülden nach einnehmen müssen / vnnd es nicht auff den Thaler schlagen können / oder auch selbiges zuthun nit gewust / zu kurtz kommen; vnd sonderlich ist es denen beschwerlich gewesen / welchen in solchem hohen Gelt Zinß / Renten / oder Schulden abgeleget worden / dann mancher darüber hefftig angesetzet vnd gar ins Verderben gebracht worden: Hergegen andere / so / wie man im Sprichwort zusagen pflegt / jhren Schragen bey diesen elenden Zeiten / zu Marckt zurichten wusten / vnnd sonderlich die Auffwechßler / Kipper vnnd Wipper / haben sich mächtig bereichet / also daß mancher der zuvor gantz vnvermögend gewesen / vnd kaum gehabt / einen Hund / wie man sagt / auß dem Ofen zulocken / seine Schäfflein also in das trucken getrieben / daß er hernach mit viel Tausenden nit außzukauffen gewesen.</p> <p>Aber wie solches mit anderer Leuth Schaden vnnd Nachtheil zusammen gebrachte Gut manchem gediegen / haben vnderschiedliche Exempel hin vnd wider außgewiesen. Dann bey vielen die Straff GOttes sich augenscheinlich verspüren lassen / daß sie entweder eines jähen / oder sonsten jämmerlichen Todts sterben / auch wol gar vnder der Hand deß Scharpffrichters jr Leben beschliessen / oder in ander Vnglück kommen müssen.</p> <p><note place="right">Inßpruck leidet schaden durch ein Fewers Brunst.</note> Den II. Aprilis ist zu Inßbruck ein grosse Feuersbrunst entstanden / welche an Clöstern / Ertzhertzo gischen Gebäwen vnnd andern Häusern vberauß grossen Schaden gethan / also daß selbiger in 200000. Eronen geschätzet worden. Wie solches angangen / hat man kein eygentliche Nachrichtung haben können.</p> <p><note place="right">Inßpruck.</note> Inßpruck ist ein gar herrliche vnnd ziehrliche Statt in der Graffschafft Tyrol an der Inn gelegen / ist das Hauptgericht vnnd Parlament der gantzen Graffschafft / dahin in allen spaltigen Sachen appelliret wird / alda haben deß Landes Fürsten jhren Hoffläger vnnd Fürstlichen Sitz. Dann der Boden vmb die Statt ist vber die maß geschlacht vnnd früchtbar / an allerley Getrayd / Baumbfrucht vñ Weinwachß / an lustigen Wiesen / Vieweyden vnnd Brunnquellen / so gibt es auch in den Büschen vnnd auff den Felden viel Weydwercks / insonderheit hats viel Gembsen vnd ander Wildprät. Vnnd weil diese Graffschafft zwischen Bayern vnd Italien vber die hohe Alpen sich erstrecket / hat sie vberauß hohe Bühel vnd Berg / auff etlichen Orthen mit Weinreben / auff etlichen mit Büschen besetzet; sind hin vñ wider so hoch daß sie kein Mensch ersteigen kan / vnnd man allezeit durch das gantze Jahr sie mit Schnee bedecket findet.</p> <p>Sonsten ist diese Graffschafft an Ertz vnd Metall sehr reich / vnd ist schier vnaußsprechlich was vmb Inßbruck für ein fruchtbarer Boden seye: </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [504/0571]
Wallfisch todt ans Land geworffen worden / vnd weil man einen Donnerkeil in jhm gefunden / hat es die Mutmassung gemacht / das Wetter hette jhn erschlagen. Seine Länge ist gewesen fünffzig vnd sieben / vnd die Dicke dreyssig Werckschuch / in der Mitte war er so hoch / als ein Mann mit auffgerecktem Arm vnd einem Knebelspieß hette reichen können. Man hat viel Tonnen Thran von jhm gemacht / vnnd theils Gebein vnd Grat gen alten Stettin in die Fürstliche Residentz gebracht / vnd zur Gedächtnuß auffgehencket.
Von diesem Monstro hat Doct. Daniel Cramerus ein sonderliches Tractätlein in Truck außgehen lassen.
Je mehr das Kriegswesen im Römisch. Reich zugenommen / je mehr ist auch die Vnordnung in dem Müntzwesen gewachsen: Dann die groben Sorten sind ersteigert / auffgewechselt vnd geringe vnnd schlechte Müntzen darfür eingeschoben worden. Welches nach dem es zeitlich / was es künfftig für eine Vnordnung geben würde / vermercket ward / haben etliche deß Reichs Handels-Stätt in dem Martio eine Zusammenkunfft in der Statt Augspurg deßwegen angestellet / vnnd sich vnder anderm auch einer Valvation der groben Sorten verglichen / also daß hinfort gelten solten; Güldene Sorten / Ducaten vnd Zecklin 3. fl. 12. Kreutzer. Creutz Ducaten 2. fl. 58. Kreutzer. Goldtgülden 2. fl. 20. Kreutzer. Rosenobel 7. fl. Schiffnobel 6. fl. 12. Kreutzer. Engellotten 4. fl. 40. Kreutzer. Spanische Dublon 5. fl. 40. Kreutzer. Einfache Spanische Cronen 2. fl. 50. Kreutzer. Doppelte Albertiner 4. fl. 14. Kreutzer. Einfache Albertiner 2. fl. 7. Kreutzer. Frantzösische einfache Cronen 2. fl. 50. Kreutzer. Welsche doppelte Cronen 5. fl. 30. Kreutzer. Einsache Welsche Cronen 2. fl. 45. Kreutzer.
Vnordnüg in dem Müntzwesen. Silberne Sorten: Reichsthaler 2. fl. 4. Kreutzer. Güldenthaler 1. fl. 50. Kreutzer. Thaler darauff 72. stehen 2. fl. 8. Kreutzer. Newe Burgundische Thaler mit dem Creutz 1. fl. 54. Creutzer. Silber Cronen 2. fl. 20. Kreutzer. Philips Thaler 2. fl. 15. Kreutzer. Kopffstück oder fünfft Theil von Philips Thalern / Englische Schilling vnd halbe Francken / eins pro 27. Kreutzer. Ein gantze Real 20. Kreutzer / Ein halb Real 10. Kreutzer.
Ob nun wol damals diese Ordnung gemacht worden / ist es doch hernach darbey nicht verblieben / sondern ein solche Confusion in dem Müntzwesen entstanden / daß dergleichen zuvor gewesen seyn in keinen Historien gefunden wirdt. Viel verschlagene Geltsüchtige Leuth die der Gottesforcht / Ehr vnd Redlichkeit nicht hoch achteten / haben die gute schwere Müntzsorten / vom Pfenning biß zum Reichsthaler / auch alt Silber / wo sie dasselbe nur bekommen könnẽ / auffgewechselt / in die Müntzen geführet vnd auffs thewreste verkaufft / da es dann verschmeltzet vnd schlecht Gelt darauß gemacht worden.
Vnd ist dieses elende Wesen / durch die schädliche Auffwechßler / welche man nur Kipper vnnd Wipper geheissen / so weit kommen / daß der Reichsthaler nicht nur auff fünff oder sechs / sondern an vielen Orthen im Römischen Reich gar auff zehen zwölff vnd mehr Gülden gestigen / dahero es kommen / daß auch andere zu deß Menschen Notthurfft dienliche Sachen zu grosser Thewrung auffgewachsen / vnnd in einem hohen Preiß zur Hand gebracht werden müssen. Darvber viel welche jhr Gelt dem Gülden nach einnehmen müssen / vnnd es nicht auff den Thaler schlagen können / oder auch selbiges zuthun nit gewust / zu kurtz kommen; vnd sonderlich ist es denen beschwerlich gewesen / welchen in solchem hohen Gelt Zinß / Renten / oder Schulden abgeleget worden / dann mancher darüber hefftig angesetzet vnd gar ins Verderben gebracht worden: Hergegen andere / so / wie man im Sprichwort zusagen pflegt / jhren Schragen bey diesen elenden Zeiten / zu Marckt zurichten wusten / vnnd sonderlich die Auffwechßler / Kipper vnnd Wipper / haben sich mächtig bereichet / also daß mancher der zuvor gantz vnvermögend gewesen / vnd kaum gehabt / einen Hund / wie man sagt / auß dem Ofen zulocken / seine Schäfflein also in das trucken getrieben / daß er hernach mit viel Tausenden nit außzukauffen gewesen.
Aber wie solches mit anderer Leuth Schaden vnnd Nachtheil zusammen gebrachte Gut manchem gediegen / haben vnderschiedliche Exempel hin vnd wider außgewiesen. Dann bey vielen die Straff GOttes sich augenscheinlich verspüren lassen / daß sie entweder eines jähen / oder sonsten jämmerlichen Todts sterben / auch wol gar vnder der Hand deß Scharpffrichters jr Leben beschliessen / oder in ander Vnglück kommen müssen.
Den II. Aprilis ist zu Inßbruck ein grosse Feuersbrunst entstanden / welche an Clöstern / Ertzhertzo gischen Gebäwen vnnd andern Häusern vberauß grossen Schaden gethan / also daß selbiger in 200000. Eronen geschätzet worden. Wie solches angangen / hat man kein eygentliche Nachrichtung haben können.
Inßpruck leidet schaden durch ein Fewers Brunst. Inßpruck ist ein gar herrliche vnnd ziehrliche Statt in der Graffschafft Tyrol an der Inn gelegen / ist das Hauptgericht vnnd Parlament der gantzen Graffschafft / dahin in allen spaltigen Sachen appelliret wird / alda haben deß Landes Fürsten jhren Hoffläger vnnd Fürstlichen Sitz. Dann der Boden vmb die Statt ist vber die maß geschlacht vnnd früchtbar / an allerley Getrayd / Baumbfrucht vñ Weinwachß / an lustigen Wiesen / Vieweyden vnnd Brunnquellen / so gibt es auch in den Büschen vnnd auff den Felden viel Weydwercks / insonderheit hats viel Gembsen vnd ander Wildprät. Vnnd weil diese Graffschafft zwischen Bayern vnd Italien vber die hohe Alpen sich erstrecket / hat sie vberauß hohe Bühel vnd Berg / auff etlichen Orthen mit Weinreben / auff etlichen mit Büschen besetzet; sind hin vñ wider so hoch daß sie kein Mensch ersteigen kan / vnnd man allezeit durch das gantze Jahr sie mit Schnee bedecket findet.
Inßpruck. Sonsten ist diese Graffschafft an Ertz vnd Metall sehr reich / vnd ist schier vnaußsprechlich was vmb Inßbruck für ein fruchtbarer Boden seye:
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