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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Ob schon bey bißhero geführtem rechtmässigen Krieg vber die Fortsetzung der Hostiliteten nicht geklaget werden köndte / so hette es doch in diesem Fall / in betrachtung der Keyserlichen Authorität vnnd Vasallen Ampts / wie auch der Sententz deß Obristen Richters / vnnd deß Condemnirten schuldiger Submission vnnd Gehorsamb ein andere Meynung. In der Vndern Pfaltz zwar were ein Stillstandt der Waffen / in der Obern Pfaltz aber were seit der Zeit das solcher Stillstandt von dem König in Groß Britannien erhalten worden / noch keine Feindseligkeit vervbet: Hingegen bliebe der Pfaltzgraff in seinem Vorsatz nicht allein beständig / sondern es were auch der von Mansfeld auff seinen Befehl wider in Böhmen eingefallen / Marggraff Johann Georg von Brandenburg aber suchte durch angeschlagene Patenten ein newe Vnruh zuerwecken. Derhalben wolten Jhre May. den Gesandten selbsten ermessen lassen / ob J. May. auch anders hette thun können / als Jhnen Obristen / den feindlichen Waffen zubegegnen / Befehl zu geben. Dafern aber der Pfaltzgraff dem heylsamen Rath seines Schwehers nachkommen / vnd alle Sachen in ein solchen Stand stellen würde / daß beydes Jhrer May. vnd dann auch andern gehorsamen Fürsten deß Reichs aller Argwohn benommen würde / so wolte Jhre Kay. M. gleich wie sie die von dem König in Groß Britannien begehrte Friedens Tractation angehöret / in dem vbrigen auch sich billicher Massen erzeigen / vnnd ein solche Resolution / darmit gedachter König acquiesciren könte / geben.

Digby helt starck vmb einen Anstand an. Der Freyherr von Digby aber hielte nochmahls starck an / daß ein Anstand zu besserer vorbereitung zu einer künfftigen Vergleichung möchte gemacht werden / vnd versprach / da Jhre May. darein verwilligen würde / nicht allein dem von Mansfeld solchen Anstand stät vnnd vest allerseits zuhalten / alsbald anzudeuten / sondern im Fall er demselben nicht statt thun würde / mit seines Königs Wort Jhre May. zuversichern / daß derselbe so wol / als der Pfaltzgraff / jhn Mansfelder für einen Feind erklären vnd halten würden. Ingleichem solte auch / so bald solcher Anstandt richtig / aller Gewalt vnd Commando deß Marggraffen Johann Georgs von Brandenburg cassirt vnd auffgehaben; Wie nicht weniger / so bald der Anstand gemacht / solte bey dem Pfaltzgraffen von dem König in Groß Britannien dahin gerichtet werden / das Thabor vnnd Wittigaw in dem Königreich Böhmen / wider restituirt würden. Er hat auch dieses bey seinem Ansuchen erwehnet / wann Jhre May. jhm dero Keyserlich Wort geben würden / vnder wehrender Tractation in der Obern Pfaltz vigore executionis banni vorzunehmen / die gäntzlich Abdanckung deß Mansfeldischen Volcks in das Werck gerichtet werden solte.

Keyser Ferdinand bewilliget auff deß Englischen gesandten Anhalten in den Anstand der Waffen. Auff solches fleissige Anhalten besagtes Gesandten / sonderlich weil auch der Churfürst von Sachsen allbereit durch ein vberschicktes Gutachten Jhre May. erinnert hatte / die Tractation mit dem Pfaltzgraffen vnnd was derselben anhängig / nicht auß Handen zulassen / auch vnderschiedliche Potentaten / Fürsten vnnd Ständte / darunder vornemblich der König in Hispanien / Ertzhertzog Albertus vor seinem tödtlichen Abgang / wie ingleichem die Infantin zu Brüssel gewesen / den Pfaltzgraffen wider zu seinen Erblanden vnnd Digniteten kommen zulassen / Vorbitt gethan / ließ sich Jhre Kay. May. bewegen / daß sie in den Anstand einwilligten / doch daferne der Hertzog in Bayern auch darzu verstehen würde / wie ingleichem die Infantin Isabella zu Brüssel / wie dann deßwegen sonderliche Schreiben an sie geschicket wurden.

Digby ziehet zum Bayerfürsten / jhn gleichfalls zu beliebung deß Anstands zubewegen. Demnach nun der Freyherr von Digby ein gute Resolution wegen deß Stillstands der Waffen von Keyser Ferdinanden erlanget / wolte er auch deßwegen mit Hertzog Maximilian in Bayern tractiren / daß selbiger solchen Anstandt jhm belieben liesse / vnd zoge zu solchem End von Wien auff Nürnberg / schicket von da auß ein Schreiben an gedachten Fürsten / darinn er jhm die Keyserliche Resolution zuwissen thäte / vnnd anhielte / daß er auch den allbereit bewilligten Anstandt / zu desto besserer Vorbereitung zu künfftiger Tractation vnnd Vergleichung aller Strittigkeiten / genehm halten / vnd selhigen jhm belieben Kan aber bey jhm nichts außrichten. lassen wolte. Aber er fand allda ein andere Resolution: Dann Hertzog Maximilian allbereit mit einer grossen Macht gegen dem von Mansfeldt in die Ober Pfaltz gerucket / wolte derhalben zu solchem Anstandt nicht verstehen / sondern die Sach mit den Waffen außführen.

Digby beschwert sich beym Keyser vber den Hertzog in Bayern. Wie nun Digby die Intention Hertzog Maximilians verstunde / beschwerete er sich hefftig darüber bey Kay. May. in einem Schreiben folgenden Innhalts; Es weren nun zwantzig Tag / daß er von Wien abgereyset / vnd Jhrer Kay. May. Edict von dem Anstandt der Waffen mit grossem Verlangen erwartet hette: Deßwegen er auch / so bald er an die Bayerische Grentzen kommen / an selbigen Hertzogen ein Schreiben abgehen lassen / aber eine Antwort bekommen / welche seiner Hoffnung vnnd Jhrer Kay. May. Willen vnnd Meynung gäntzlich zuwider lieffe. Dann der Hertzog hette / den Anstand hindan gesetzet / mit einem Kriegsheer in die Ober Pfaltz Orthen zu seinem Gehorsamb durch die Huldigung zuziehen angefangen. Derohalben were sein Zuflucht zu Jhrer Kayserlichen Mayestät vnnd wolte dieselbe jhm nicht verkehren / daß er solchen Einfall deß Hertzogs in Bayern in die Pfaltz / sonderlich weil er von Jhrer Mayestät Räthen verstanden / daß besagter Hertzog nicht allein / zu fernerer Fortführung der Execution vber die Achtserklärung / keinen Gewalt empfangen / sondern auch keinen empfangen würde / für Vnbillich vnnd Vnrechtmässig erkennete. Was die vorige Commission / den Mansfelder zuverfölgen / anlangete / were dieselbe schon längst auffgehoben worden /

Ob schon bey bißhero geführtem rechtmässigen Krieg vber die Fortsetzung der Hostiliteten nicht geklaget werden köndte / so hette es doch in diesem Fall / in betrachtung der Keyserlichen Authorität vnnd Vasallen Ampts / wie auch der Sententz deß Obristen Richters / vnnd deß Condemnirten schuldiger Submission vnnd Gehorsamb ein andere Meynung. In der Vndern Pfaltz zwar were ein Stillstandt der Waffen / in der Obern Pfaltz aber were seit der Zeit das solcher Stillstandt von dem König in Groß Britannien erhalten worden / noch keine Feindseligkeit vervbet: Hingegen bliebe der Pfaltzgraff in seinem Vorsatz nicht allein beständig / sondern es were auch der von Mansfeld auff seinen Befehl wider in Böhmen eingefallen / Marggraff Johann Georg võ Brandenburg aber suchte durch angeschlagene Patenten ein newe Vnruh zuerwecken. Derhalben wolten Jhre May. den Gesandten selbsten ermessen lassen / ob J. May. auch anders hette thun können / als Jhnen Obristen / den feindlichen Waffen zubegegnen / Befehl zu geben. Dafern aber der Pfaltzgraff dem heylsamen Rath seines Schwehers nachkommen / vnd alle Sachen in ein solchen Stand stellen würde / daß beydes Jhrer May. vnd dann auch andern gehorsamen Fürsten deß Reichs aller Argwohn benommen würde / so wolte Jhre Kay. M. gleich wie sie die von dem König in Groß Britannien begehrte Friedens Tractation angehöret / in dem vbrigen auch sich billicher Massen erzeigen / vnnd ein solche Resolution / darmit gedachter König acquiesciren könte / geben.

Digby helt starck vmb einen Anstand an. Der Freyherr von Digby aber hielte nochmahls starck an / daß ein Anstand zu besserer vorbereitung zu einer künfftigen Vergleichung möchte gemacht werden / vnd versprach / da Jhre May. darein verwilligen würde / nicht allein dem von Mansfeld solchen Anstand stät vnnd vest allerseits zuhalten / alsbald anzudeuten / sondern im Fall er demselben nicht statt thun würde / mit seines Königs Wort Jhre May. zuversichern / daß derselbe so wol / als der Pfaltzgraff / jhn Mansfelder für einen Feind erklären vnd halten würden. Ingleichem solte auch / so bald solcher Anstandt richtig / aller Gewalt vnd Commando deß Marggraffen Johann Georgs von Brandenburg cassirt vnd auffgehaben; Wie nicht weniger / so bald der Anstand gemacht / solte bey dem Pfaltzgraffen von dem König in Groß Britannien dahin gerichtet werden / das Thabor vnnd Wittigaw in dem Königreich Böhmen / wider restituirt würden. Er hat auch dieses bey seinem Ansuchen erwehnet / wann Jhre May. jhm dero Keyserlich Wort geben würden / vnder wehrender Tractation in der Obern Pfaltz vigore executionis banni vorzunehmen / die gäntzlich Abdanckung deß Mansfeldischen Volcks in das Werck gerichtet werden solte.

Keyser Ferdinand bewilliget auff deß Englischen gesandten Anhalten in den Anstand der Waffen. Auff solches fleissige Anhalten besagtes Gesandten / sonderlich weil auch der Churfürst von Sachsen allbereit durch ein vberschicktes Gutachten Jhre May. erinnert hatte / die Tractation mit dem Pfaltzgraffen vnnd was derselben anhängig / nicht auß Handen zulassen / auch vnderschiedliche Potentaten / Fürsten vnnd Ständte / darunder vornemblich der König in Hispanien / Ertzhertzog Albertus vor seinem tödtlichen Abgang / wie ingleichem die Infantin zu Brüssel gewesen / den Pfaltzgraffen wider zu seinen Erblanden vnnd Digniteten kommen zulassen / Vorbitt gethan / ließ sich Jhre Kay. May. bewegen / daß sie in den Anstand einwilligten / doch daferne der Hertzog in Bayern auch darzu verstehen würde / wie ingleichem die Infantin Isabella zu Brüssel / wie dann deßwegen sonderliche Schreiben an sie geschicket wurden.

Digby ziehet zum Bayerfürsten / jhn gleichfalls zu beliebung deß Anstands zubewegen. Demnach nun der Freyherr von Digby ein gute Resolution wegen deß Stillstands der Waffen von Keyser Ferdinanden erlanget / wolte er auch deßwegen mit Hertzog Maximilian in Bayern tractiren / daß selbiger solchen Anstandt jhm belieben liesse / vnd zoge zu solchem End von Wien auff Nürnberg / schicket von da auß ein Schreiben an gedachten Fürsten / darinn er jhm die Keyserliche Resolution zuwissen thäte / vnnd anhielte / daß er auch den allbereit bewilligten Anstandt / zu desto besserer Vorbereitung zu künfftiger Tractation vnnd Vergleichung aller Strittigkeiten / genehm halten / vnd selhigen jhm belieben Kan aber bey jhm nichts außrichten. lassen wolte. Aber er fand allda ein andere Resolution: Dann Hertzog Maximilian allbereit mit einer grossen Macht gegen dem von Mansfeldt in die Ober Pfaltz gerucket / wolte derhalben zu solchem Anstandt nicht verstehen / sondern die Sach mit den Waffen außführen.

Digby beschwert sich beym Keyser vber den Hertzog in Bayern. Wie nun Digby die Intention Hertzog Maximilians verstunde / beschwerete er sich hefftig darüber bey Kay. May. in einem Schreiben folgenden Innhalts; Es weren nun zwantzig Tag / daß er von Wien abgereyset / vnd Jhrer Kay. May. Edict von dem Anstandt der Waffen mit grossem Verlangen erwartet hette: Deßwegen er auch / so bald er an die Bayerische Grentzen kommen / an selbigen Hertzogen ein Schreiben abgehen lassen / aber eine Antwort bekommen / welche seiner Hoffnung vnnd Jhrer Kay. May. Willen vnnd Meynung gäntzlich zuwider lieffe. Dann der Hertzog hette / den Anstand hindan gesetzet / mit einem Kriegsheer in die Ober Pfaltz Orthen zu seinem Gehorsamb durch die Huldigung zuziehen angefangen. Derohalben were sein Zuflucht zu Jhrer Kayserlichen Mayestät vnnd wolte dieselbe jhm nicht verkehren / daß er solchen Einfall deß Hertzogs in Bayern in die Pfaltz / sonderlich weil er von Jhrer Mayestät Räthen verstanden / daß besagter Hertzog nicht allein / zu fernerer Fortführung der Execution vber die Achtserklärung / keinen Gewalt empfangen / sondern auch keinen empfangen würde / für Vnbillich vnnd Vnrechtmässig erkennete. Was die vorige Commission / den Mansfelder zuverfölgen / anlangete / were dieselbe schon längst auffgehoben worden /

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          <p><note place="left">Digby helt starck vmb einen Anstand an.</note> Der                      Freyherr von Digby aber hielte nochmahls starck an / daß ein Anstand zu besserer                      vorbereitung zu einer künfftigen Vergleichung möchte gemacht werden / vnd                      versprach / da Jhre May. darein verwilligen würde / nicht allein dem von                      Mansfeld solchen Anstand stät vnnd vest allerseits zuhalten / alsbald anzudeuten                      / sondern im Fall er demselben nicht statt thun würde / mit seines Königs Wort                      Jhre May. zuversichern / daß derselbe so wol / als der Pfaltzgraff / jhn                      Mansfelder für einen Feind erklären vnd halten würden. Ingleichem solte auch /                      so bald solcher Anstandt richtig / aller Gewalt vnd Commando deß Marggraffen                      Johann Georgs von Brandenburg cassirt vnd auffgehaben; Wie nicht weniger / so                      bald der Anstand gemacht / solte bey dem Pfaltzgraffen von dem König in Groß                      Britannien dahin gerichtet werden / das Thabor vnnd Wittigaw in dem Königreich                      Böhmen / wider restituirt würden. Er hat auch dieses bey seinem Ansuchen                      erwehnet / wann Jhre May. jhm dero Keyserlich Wort geben würden / vnder                      wehrender Tractation in der Obern Pfaltz vigore executionis banni vorzunehmen /                      die gäntzlich Abdanckung deß Mansfeldischen Volcks in das Werck gerichtet werden                      solte.</p>
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[590/0659] Ob schon bey bißhero geführtem rechtmässigen Krieg vber die Fortsetzung der Hostiliteten nicht geklaget werden köndte / so hette es doch in diesem Fall / in betrachtung der Keyserlichen Authorität vnnd Vasallen Ampts / wie auch der Sententz deß Obristen Richters / vnnd deß Condemnirten schuldiger Submission vnnd Gehorsamb ein andere Meynung. In der Vndern Pfaltz zwar were ein Stillstandt der Waffen / in der Obern Pfaltz aber were seit der Zeit das solcher Stillstandt von dem König in Groß Britannien erhalten worden / noch keine Feindseligkeit vervbet: Hingegen bliebe der Pfaltzgraff in seinem Vorsatz nicht allein beständig / sondern es were auch der von Mansfeld auff seinen Befehl wider in Böhmen eingefallen / Marggraff Johann Georg võ Brandenburg aber suchte durch angeschlagene Patenten ein newe Vnruh zuerwecken. Derhalben wolten Jhre May. den Gesandten selbsten ermessen lassen / ob J. 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Der Freyherr von Digby aber hielte nochmahls starck an / daß ein Anstand zu besserer vorbereitung zu einer künfftigen Vergleichung möchte gemacht werden / vnd versprach / da Jhre May. darein verwilligen würde / nicht allein dem von Mansfeld solchen Anstand stät vnnd vest allerseits zuhalten / alsbald anzudeuten / sondern im Fall er demselben nicht statt thun würde / mit seines Königs Wort Jhre May. zuversichern / daß derselbe so wol / als der Pfaltzgraff / jhn Mansfelder für einen Feind erklären vnd halten würden. Ingleichem solte auch / so bald solcher Anstandt richtig / aller Gewalt vnd Commando deß Marggraffen Johann Georgs von Brandenburg cassirt vnd auffgehaben; Wie nicht weniger / so bald der Anstand gemacht / solte bey dem Pfaltzgraffen von dem König in Groß Britannien dahin gerichtet werden / das Thabor vnnd Wittigaw in dem Königreich Böhmen / wider restituirt würden. Er hat auch dieses bey seinem Ansuchen erwehnet / wann Jhre May. jhm dero Keyserlich Wort geben würden / vnder wehrender Tractation in der Obern Pfaltz vigore executionis banni vorzunehmen / die gäntzlich Abdanckung deß Mansfeldischen Volcks in das Werck gerichtet werden solte. Digby helt starck vmb einen Anstand an. Auff solches fleissige Anhalten besagtes Gesandten / sonderlich weil auch der Churfürst von Sachsen allbereit durch ein vberschicktes Gutachten Jhre May. erinnert hatte / die Tractation mit dem Pfaltzgraffen vnnd was derselben anhängig / nicht auß Handen zulassen / auch vnderschiedliche Potentaten / Fürsten vnnd Ständte / darunder vornemblich der König in Hispanien / Ertzhertzog Albertus vor seinem tödtlichen Abgang / wie ingleichem die Infantin zu Brüssel gewesen / den Pfaltzgraffen wider zu seinen Erblanden vnnd Digniteten kommen zulassen / Vorbitt gethan / ließ sich Jhre Kay. May. bewegen / daß sie in den Anstand einwilligten / doch daferne der Hertzog in Bayern auch darzu verstehen würde / wie ingleichem die Infantin Isabella zu Brüssel / wie dann deßwegen sonderliche Schreiben an sie geschicket wurden. Keyser Ferdinand bewilliget auff deß Englischen gesandten Anhalten in den Anstand der Waffen. Demnach nun der Freyherr von Digby ein gute Resolution wegen deß Stillstands der Waffen von Keyser Ferdinanden erlanget / wolte er auch deßwegen mit Hertzog Maximilian in Bayern tractiren / daß selbiger solchen Anstandt jhm belieben liesse / vnd zoge zu solchem End von Wien auff Nürnberg / schicket von da auß ein Schreiben an gedachten Fürsten / darinn er jhm die Keyserliche Resolution zuwissen thäte / vnnd anhielte / daß er auch den allbereit bewilligten Anstandt / zu desto besserer Vorbereitung zu künfftiger Tractation vnnd Vergleichung aller Strittigkeiten / genehm halten / vnd selhigen jhm belieben lassen wolte. Aber er fand allda ein andere Resolution: Dann Hertzog Maximilian allbereit mit einer grossen Macht gegen dem von Mansfeldt in die Ober Pfaltz gerucket / wolte derhalben zu solchem Anstandt nicht verstehen / sondern die Sach mit den Waffen außführen. Digby ziehet zum Bayerfürsten / jhn gleichfalls zu beliebung deß Anstands zubewegen. Kan aber bey jhm nichts außrichten. Wie nun Digby die Intention Hertzog Maximilians verstunde / beschwerete er sich hefftig darüber bey Kay. May. in einem Schreiben folgenden Innhalts; Es weren nun zwantzig Tag / daß er von Wien abgereyset / vnd Jhrer Kay. May. Edict von dem Anstandt der Waffen mit grossem Verlangen erwartet hette: Deßwegen er auch / so bald er an die Bayerische Grentzen kommen / an selbigen Hertzogen ein Schreiben abgehen lassen / aber eine Antwort bekommen / welche seiner Hoffnung vnnd Jhrer Kay. May. Willen vnnd Meynung gäntzlich zuwider lieffe. Dann der Hertzog hette / den Anstand hindan gesetzet / mit einem Kriegsheer in die Ober Pfaltz Orthen zu seinem Gehorsamb durch die Huldigung zuziehen angefangen. Derohalben were sein Zuflucht zu Jhrer Kayserlichen Mayestät vnnd wolte dieselbe jhm nicht verkehren / daß er solchen Einfall deß Hertzogs in Bayern in die Pfaltz / sonderlich weil er von Jhrer Mayestät Räthen verstanden / daß besagter Hertzog nicht allein / zu fernerer Fortführung der Execution vber die Achtserklärung / keinen Gewalt empfangen / sondern auch keinen empfangen würde / für Vnbillich vnnd Vnrechtmässig erkennete. Was die vorige Commission / den Mansfelder zuverfölgen / anlangete / were dieselbe schon längst auffgehoben worden / Digby beschwert sich beym Keyser vber den Hertzog in Bayern.

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  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.



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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 590. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/659>, abgerufen am 22.11.2024.