Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.als die Vbergab von jhm geschehen vnnd er von den Böhmischen Grentzen das Kriegsvolck abgeführet hette. Weil dann die Handlungen deß Hertzogen in Bayern / weder auff einen newen jhm gegebenen Gewalt / noch auff einem vorigen bestünden / so were offenbahr / daß er in solchem viel mehr seinen eygenen als Jhrer Kay. May. Nutzen suche. Zweiffelte also nicht J. May. wür. den solchem Vnheyl / ehe es weiter einrisse vnd die gantze Christenheit dardurch in jämmerliche Zerrüttung gerathe / hochweißlich abhelffen. Keysers Ferdinandi Antwort auff deß Digby Beschwerungs Schreiben. Hierauff hat Jhre Kay. May. dem Freyherrn von Digby also gean[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]wortet; Jhre May. erinnerten sich noch daß sie bey seinem Abreysen für gut angesehen / daß beneben dem Schreiben an die Infantin zu Brüssel / so bald das Gutachten deß Hertzogs in Bayern J. M. zukommen würde / sie sich wegen deß begerten Anstands ferner erklären wolte. Nun weren die Sachen also beschaffen / daß zu der Zeit / als J. M. Gesandter zu dem Bayerfürsten kommen / selbiger mit seinem Kriegsvolck gegen dem Mansfelder / so gegen dem Königreich Böhmen vnd den benachbarten Fürsten nahete / im Anzug begriffen gewesen were / vnd deß wegen weder den angefangenen Zug zurück halten / noch in dem er die Regimenter / mit grossem Vnkosten auff die Bein gebracht / vnnd die gewisse Hoffnung hette / den Feind zu trennen / zu dem Anstand einwilligen wollen. Sonsten weil sich vnderschiedliche sehr wichtige Vrsachen erzeigeken / so die Verfolgung deß Mansfelders nothwendig erforderten / in dem selbiger mit seinem Kriegsvolck in der Obern Pfaltz vnd also an den Grentzen deß Königreichs Böhmen sich befinde / hette Jhre May. für gut angesehen / dem Hertz gen in Bayern weitern Befehl zugeben / daß er mit Vnderlassung fernerer Execution der Achtse[unleserliches Material - 1 Zeichen fehlt]klärung in der Obern Pfaltz / zu deß Königreichs / seiner vnd anderer benachbarter Fürsten Versicherung / auff allerley Weiß vnd Weg dem Feind nachsetze. Als nun so viel die Ober Pfaltz betreffe / in solcher Persecution dessen von Mansfeld / die Sachen vnderdeß also verändert worden / daß der Anstandt keine Statt mehr haben würde / in der Vndern Pfaltz aber Jhre May. schon vor diesem der Infantin nach gelegenheit der Sachen zuhandlen vbergeben / verbliebe es darbey: Allein hielten Jhre May. darfür es würde dem Anstand nicht beförderlich seyn / daß der Pfältzische General Horatius Veer / wie solches die hefftigen Klagen deß Bischöffs zu Speyer vnnd Churfürsten von Mayntz / deren Landschafften er / vmb keiner andern Vrsachen willen / als daß sie Jhre May. vnd dem Reich getrew verblieben / mit Fewer vnd Schwerd angefallen / bezengeten / sich von Tag zu Tagte länger je feind seliger erzeigele. Jhre May. hetten aber das Vertrawen / der König in Groß-Britannien / dessen Vnderthan dieser Veer were / würde auch vmb dessentwegen solches Vbel auffnehmen / deß es gar ein vnbedachtsames Vornehmen were / daß sein Tochtermann / als durch dessen Befehl dergleichen vorgiengen / die Gemüther der Chur: vnnd Fürsten deß Reichs / abalienierte. Graff von Mansfeld richtet ein newe Armada auff. Nun wollen wir das jenige erzehlen / was sich vnder dessen mit dem von Mansfeld zugetragen / dessen auch in erstangeregtem Schreiben etwas gedacht worden. Zuvor ist erwehnung geschehen / welcher Gestalt die Bayerische vnd Keyserische der Statt Pilsen / deß Elnbogner Crayses vnnd anderer vmbligender Ort sich impatronirt. Mittler weil ist ermelter Graff von Mansfeld / weil er damals zur Resistentz nicht Bastant in die Obere Pfaltz gewichen / vnnd daselbs sich mit Volck gestärcket / welches / weil es jhm wegen dissolvirung der Vnion häuffig zugeloffen / er in kurtzer Zeit eine Armada von 13000. zu Fuß vnnd in 7000. zu Roß zusammen gebracht / darzu Hertzog Friderich von Sachsen Weymar auch mit etlichem Volck / so er in Thüringen vnnd andern Orthen geworben / gestossen. Weil man nun wol gesehen / daß der von Mansfeld wider in Böhmen einzubrechen gesinnet were / als ist das Bayerische Volck vnder dem General Tilly / vnnd das Würtzburgische vnder dem Commando deß Obristen Johann Jacob Bawern an die Grentzen gegen der Obern Pfaltz Lägert sich bey Weydhausen. herauß geruckt. Damahls war das Mansfeldische Volck noch nit alles gemustert vnd bewehrt / derhalben der General sich bey Weydhausen starck verschantzet / daß Man jhm nicht beykommen können: Hingegen hat Tilly vnfern davon zu seinem Vortheil ein Gehöltz vnd Gebürg eingenommen / worauff es beyderseits viel Scharmützierens abgeben. Träwet den Bischoffen von Würtzburg vnd Bamber ins Land zufallen. Den 4. Julij schickete der von Mansfeld ein starck Betrohungs Schreiben vnd Absag Brieff durch einen Trompetter an das Thumb Capitul zu Würtzburg vnd Bamberg / Inhalts; Sie solten jhr Kriegsvolck so sich auff den Böhmischen Grentzen befinde / vnverzüglich abfordern / oder im widrigen Fall wolte er jhre Land vnd Leut mit Fewer vnnd Schwerdt auffs eusserste verfolgen. Hierauff zoge so bald der Thumb Dechant zu Bamberg (weil das Schreiben allein an selbiges Capitul lautete / mit vermeldten / daß sie solches selber nacher Würtzburg avisiren solten) nacher Würtzburg vnd meldete solches dem Bischoff an / welches so wol daselbs als im Bambergischen bey den Innwohnern grosse Forcht vnd Schrecken vervrsacht / also daß sie jhre beste Sachen an sichere vnd wolverwahrte Orth zu flehen anfiengen. Es ward auch alsbald deßwegen der gantzen Ritterschafft vnnd Außschuß deß Lands / sich in eylfertiger Bereitschafft zuhalten / angekündiget / so wol Keyserl. May. als auch dem Hertzogen in Bayern von solchen Dingen eylender Bericht gethan. Hertzogs in Bayern Kriegsrüstung gegen dem von Mansfeld. Auff welches gedachter Hertzog in Bayern / demnach er zuvor alle Seytenspiel vnd vppiges Wesen im Landt verbotten vnd Bettag angestellet / alles Volck vnd Außschuß bey Straubingen versamblen vnd mustern lassen: Das Landvolck in die Grentzstätt einquartiret / vnd mit dem geworbenen Volck / zusampt dem vnder Tilly da- als die Vbergab von jhm geschehen vnnd er von den Böhmischen Grentzen das Kriegsvolck abgeführet hette. Weil dann die Handlungen deß Hertzogen in Bayern / weder auff einen newen jhm gegebenen Gewalt / noch auff einem vorigen bestünden / so were offenbahr / daß er in solchem viel mehr seinen eygenen als Jhrer Kay. May. Nutzen suche. Zweiffelte also nicht J. May. wür. den solchem Vnheyl / ehe es weiter einrisse vnd die gantze Christenheit dardurch in jämmerliche Zerrüttung gerathe / hochweißlich abhelffen. Keysers Ferdinandi Antwort auff deß Digby Beschwerungs Schreiben. Hierauff hat Jhre Kay. May. dem Freyherrn von Digby also gean[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]wortet; Jhre May. erinnerten sich noch daß sie bey seinem Abreysen für gut angesehen / daß beneben dem Schreiben an die Infantin zu Brüssel / so bald das Gutachten deß Hertzogs in Bayern J. M. zukommen würde / sie sich wegen deß begerten Anstands ferner erklären wolte. Nun weren die Sachen also beschaffen / daß zu der Zeit / als J. M. Gesandter zu dem Bayerfürsten kommen / selbiger mit seinem Kriegsvolck gegen dem Mansfelder / so gegen dem Königreich Böhmen vnd den benachbarten Fürsten nahete / im Anzug begriffen gewesen were / vnd deß wegen weder den angefangenen Zug zurück halten / noch in dem er die Regimenter / mit grossem Vnkosten auff die Bein gebracht / vnnd die gewisse Hoffnung hette / den Feind zu trennen / zu dem Anstand einwilligen wollen. Sonsten weil sich vnderschiedliche sehr wichtige Vrsachen erzeigeken / so die Verfolgung deß Mansfelders nothwendig erforderten / in dem selbiger mit seinem Kriegsvolck in der Obern Pfaltz vnd also an den Grentzen deß Königreichs Böhmen sich befinde / hette Jhre May. für gut angesehen / dem Hertz gen in Bayern weitern Befehl zugeben / daß er mit Vnderlassung fernerer Execution der Achtse[unleserliches Material – 1 Zeichen fehlt]klärung in der Obern Pfaltz / zu deß Königreichs / seiner vnd anderer benachbarter Fürsten Versicherung / auff allerley Weiß vnd Weg dem Feind nachsetze. Als nun so viel die Ober Pfaltz betreffe / in solcher Persecution dessen von Mansfeld / die Sachen vnderdeß also verändert worden / daß der Anstandt keine Statt mehr haben würde / in der Vndern Pfaltz aber Jhre May. schon vor diesem der Infantin nach gelegenheit der Sachen zuhandlen vbergeben / verbliebe es darbey: Allein hielten Jhre May. darfür es würde dem Anstand nicht beförderlich seyn / daß der Pfältzische General Horatius Veer / wie solches die hefftigẽ Klagen deß Bischöffs zu Speyer vnnd Churfürsten von Mayntz / deren Landschafften er / vmb keiner andern Vrsachen willen / als daß sie Jhre May. vnd dem Reich getrew verblieben / mit Fewer vnd Schwerd angefallen / bezengeten / sich von Tag zu Tagte länger je feind seliger erzeigele. Jhre May. hetten aber das Vertrawen / der König in Groß-Britannien / dessen Vnderthan dieser Veer were / würde auch vmb dessentwegen solches Vbel auffnehmen / deß es gar ein vnbedachtsames Vornehmen were / daß sein Tochtermann / als durch dessen Befehl dergleichen vorgiengen / die Gemüther der Chur: vnnd Fürsten deß Reichs / abalienierte. Graff von Mansfeld richtet ein newe Armada auff. Nun wollen wir das jenige erzehlen / was sich vnder dessen mit dem von Mansfeld zugetragen / dessen auch in erstangeregtem Schreiben etwas gedacht worden. Zuvor ist erwehnung geschehen / welcher Gestalt die Bayerische vnd Keyserische der Statt Pilsen / deß Elnbogner Crayses vnnd anderer vmbligender Ort sich impatronirt. Mittler weil ist ermelter Graff von Mansfeld / weil er damals zur Resistentz nicht Bastant in die Obere Pfaltz gewichen / vnnd daselbs sich mit Volck gestärcket / welches / weil es jhm wegen dissolvirung der Vnion häuffig zugeloffen / er in kurtzer Zeit eine Armada von 13000. zu Fuß vnnd in 7000. zu Roß zusammen gebracht / darzu Hertzog Friderich von Sachsen Weymar auch mit etlichem Volck / so er in Thüringen vnnd andern Orthen geworben / gestossen. Weil man nun wol gesehen / daß der von Mansfeld wider in Böhmen einzubrechen gesinnet were / als ist das Bayerische Volck vnder dem General Tilly / vnnd das Würtzburgische vnder dem Commando deß Obristen Johann Jacob Bawern an die Grentzen gegen der Obern Pfaltz Lägert sich bey Weydhausen. herauß geruckt. Damahls war das Mansfeldische Volck noch nit alles gemustert vnd bewehrt / derhalben der General sich bey Weydhausen starck verschantzet / daß Man jhm nicht beykommen können: Hingegen hat Tilly vnfern davon zu seinem Vortheil ein Gehöltz vnd Gebürg eingenommen / worauff es beyderseits viel Scharmützierens abgeben. Träwet den Bischoffen von Würtzburg vnd Bamber ins Land zufallen. Den 4. Julij schickete der von Mansfeld ein starck Betrohungs Schreiben vnd Absag Brieff durch einen Trompetter an das Thumb Capitul zu Würtzburg vnd Bamberg / Inhalts; Sie solten jhr Kriegsvolck so sich auff den Böhmischen Grentzen befinde / vnverzüglich abfordern / oder im widrigen Fall wolte er jhre Land vnd Leut mit Fewer vnnd Schwerdt auffs eusserste verfolgen. Hierauff zoge so bald der Thumb Dechant zu Bamberg (weil das Schreiben allein an selbiges Capitul lautete / mit vermeldten / daß sie solches selber nacher Würtzburg avisiren solten) nacher Würtzburg vnd meldete solches dem Bischoff an / welches so wol daselbs als im Bambergischen bey den Innwohnern grosse Forcht vnd Schrecken vervrsacht / also daß sie jhre beste Sachen an sichere vnd wolverwahrte Orth zu flehen anfiengen. Es ward auch alsbald deßwegen der gantzen Ritterschafft vnnd Außschuß deß Lands / sich in eylfertiger Bereitschafft zuhalten / angekündiget / so wol Keyserl. May. als auch dem Hertzogen in Bayern von solchen Dingen eylender Bericht gethan. Hertzogs in Bayern Kriegsrüstung gegen dem von Mansfeld. Auff welches gedachter Hertzog in Bayern / demnach er zuvor alle Seytenspiel vnd vppiges Wesen im Landt verbotten vnd Bettag angestellet / alles Volck vnd Außschuß bey Straubingen versamblen vnd mustern lassen: Das Landvolck in die Grentzstätt einquartiret / vnd mit dem geworbenen Volck / zusampt dem vnder Tilly da- <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0660" n="591"/> als die Vbergab von jhm geschehen vnnd er von den Böhmischen Grentzen das Kriegsvolck abgeführet hette. Weil dann die Handlungen deß Hertzogen in Bayern / weder auff einen newen jhm gegebenen Gewalt / noch auff einem vorigen bestünden / so were offenbahr / daß er in solchem viel mehr seinen eygenen als Jhrer Kay. May. Nutzen suche. Zweiffelte also nicht J. May. wür. den solchem Vnheyl / ehe es weiter einrisse vnd die gantze Christenheit dardurch in jämmerliche Zerrüttung gerathe / hochweißlich abhelffen.</p> <p><note place="left">Keysers Ferdinandi Antwort auff deß Digby Beschwerungs Schreiben.</note> Hierauff hat Jhre Kay. May. dem Freyherrn von Digby also gean<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>wortet; Jhre May. erinnerten sich noch daß sie bey seinem Abreysen für gut angesehen / daß beneben dem Schreiben an die Infantin zu Brüssel / so bald das Gutachten deß Hertzogs in Bayern J. M. zukommen würde / sie sich wegen deß begerten Anstands ferner erklären wolte. Nun weren die Sachen also beschaffen / daß zu der Zeit / als J. M. Gesandter zu dem Bayerfürsten kommen / selbiger mit seinem Kriegsvolck gegen dem Mansfelder / so gegen dem Königreich Böhmen vnd den benachbarten Fürsten nahete / im Anzug begriffen gewesen were / vnd deß wegen weder den angefangenen Zug zurück halten / noch in dem er die Regimenter / mit grossem Vnkosten auff die Bein gebracht / vnnd die gewisse Hoffnung hette / den Feind zu trennen / zu dem Anstand einwilligen wollen. Sonsten weil sich vnderschiedliche sehr wichtige Vrsachen erzeigeken / so die Verfolgung deß Mansfelders nothwendig erforderten / in dem selbiger mit seinem Kriegsvolck in der Obern Pfaltz vnd also an den Grentzen deß Königreichs Böhmen sich befinde / hette Jhre May. für gut angesehen / dem Hertz gen in Bayern weitern Befehl zugeben / daß er mit Vnderlassung fernerer Execution der Achtse<gap reason="illegible" unit="chars" quantity="1"/>klärung in der Obern Pfaltz / zu deß Königreichs / seiner vnd anderer benachbarter Fürsten Versicherung / auff allerley Weiß vnd Weg dem Feind nachsetze.</p> <p>Als nun so viel die Ober Pfaltz betreffe / in solcher Persecution dessen von Mansfeld / die Sachen vnderdeß also verändert worden / daß der Anstandt keine Statt mehr haben würde / in der Vndern Pfaltz aber Jhre May. schon vor diesem der Infantin nach gelegenheit der Sachen zuhandlen vbergeben / verbliebe es darbey: Allein hielten Jhre May. darfür es würde dem Anstand nicht beförderlich seyn / daß der Pfältzische General Horatius Veer / wie solches die hefftigẽ Klagen deß Bischöffs zu Speyer vnnd Churfürsten von Mayntz / deren Landschafften er / vmb keiner andern Vrsachen willen / als daß sie Jhre May. vnd dem Reich getrew verblieben / mit Fewer vnd Schwerd angefallen / bezengeten / sich von Tag zu Tagte länger je feind seliger erzeigele. Jhre May. hetten aber das Vertrawen / der König in Groß-Britannien / dessen Vnderthan dieser Veer were / würde auch vmb dessentwegen solches Vbel auffnehmen / deß es gar ein vnbedachtsames Vornehmen were / daß sein Tochtermann / als durch dessen Befehl dergleichen vorgiengen / die Gemüther der Chur: vnnd Fürsten deß Reichs / abalienierte.</p> <p><note place="right">Graff von Mansfeld richtet ein newe Armada auff.</note> Nun wollen wir das jenige erzehlen / was sich vnder dessen mit dem von Mansfeld zugetragen / dessen auch in erstangeregtem Schreiben etwas gedacht worden. Zuvor ist erwehnung geschehen / welcher Gestalt die Bayerische vnd Keyserische der Statt Pilsen / deß Elnbogner Crayses vnnd anderer vmbligender Ort sich impatronirt. Mittler weil ist ermelter Graff von Mansfeld / weil er damals zur Resistentz nicht Bastant in die Obere Pfaltz gewichen / vnnd daselbs sich mit Volck gestärcket / welches / weil es jhm wegen dissolvirung der Vnion häuffig zugeloffen / er in kurtzer Zeit eine Armada von 13000. zu Fuß vnnd in 7000. zu Roß zusammen gebracht / darzu Hertzog Friderich von Sachsen Weymar auch mit etlichem Volck / so er in Thüringen vnnd andern Orthen geworben / gestossen.</p> <p>Weil man nun wol gesehen / daß der von Mansfeld wider in Böhmen einzubrechen gesinnet were / als ist das Bayerische Volck vnder dem General Tilly / vnnd das Würtzburgische vnder dem Commando deß Obristen Johann Jacob Bawern an die Grentzen gegen der Obern Pfaltz <note place="right">Lägert sich bey Weydhausen.</note> herauß geruckt. Damahls war das Mansfeldische Volck noch nit alles gemustert vnd bewehrt / derhalben der General sich bey Weydhausen starck verschantzet / daß Man jhm nicht beykommen können: Hingegen hat Tilly vnfern davon zu seinem Vortheil ein Gehöltz vnd Gebürg eingenommen / worauff es beyderseits viel Scharmützierens abgeben.</p> <p><note place="right">Träwet den Bischoffen von Würtzburg vnd Bamber ins Land zufallen.</note> Den 4. Julij schickete der von Mansfeld ein starck Betrohungs Schreiben vnd Absag Brieff durch einen Trompetter an das Thumb Capitul zu Würtzburg vnd Bamberg / Inhalts; Sie solten jhr Kriegsvolck so sich auff den Böhmischen Grentzen befinde / vnverzüglich abfordern / oder im widrigen Fall wolte er jhre Land vnd Leut mit Fewer vnnd Schwerdt auffs eusserste verfolgen. Hierauff zoge so bald der Thumb Dechant zu Bamberg (weil das Schreiben allein an selbiges Capitul lautete / mit vermeldten / daß sie solches selber nacher Würtzburg avisiren solten) nacher Würtzburg vnd meldete solches dem Bischoff an / welches so wol daselbs als im Bambergischen bey den Innwohnern grosse Forcht vnd Schrecken vervrsacht / also daß sie jhre beste Sachen an sichere vnd wolverwahrte Orth zu flehen anfiengen. Es ward auch alsbald deßwegen der gantzen Ritterschafft vnnd Außschuß deß Lands / sich in eylfertiger Bereitschafft zuhalten / angekündiget / so wol Keyserl. May. als auch dem Hertzogen in Bayern von solchen Dingen eylender Bericht gethan.</p> <p><note place="right">Hertzogs in Bayern Kriegsrüstung gegen dem von Mansfeld.</note> Auff welches gedachter Hertzog in Bayern / demnach er zuvor alle Seytenspiel vnd vppiges Wesen im Landt verbotten vnd Bettag angestellet / alles Volck vnd Außschuß bey Straubingen versamblen vnd mustern lassen: Das Landvolck in die Grentzstätt einquartiret / vnd mit dem geworbenen Volck / zusampt dem vnder Tilly da- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [591/0660]
als die Vbergab von jhm geschehen vnnd er von den Böhmischen Grentzen das Kriegsvolck abgeführet hette. Weil dann die Handlungen deß Hertzogen in Bayern / weder auff einen newen jhm gegebenen Gewalt / noch auff einem vorigen bestünden / so were offenbahr / daß er in solchem viel mehr seinen eygenen als Jhrer Kay. May. Nutzen suche. Zweiffelte also nicht J. May. wür. den solchem Vnheyl / ehe es weiter einrisse vnd die gantze Christenheit dardurch in jämmerliche Zerrüttung gerathe / hochweißlich abhelffen.
Hierauff hat Jhre Kay. May. dem Freyherrn von Digby also gean_wortet; Jhre May. erinnerten sich noch daß sie bey seinem Abreysen für gut angesehen / daß beneben dem Schreiben an die Infantin zu Brüssel / so bald das Gutachten deß Hertzogs in Bayern J. M. zukommen würde / sie sich wegen deß begerten Anstands ferner erklären wolte. Nun weren die Sachen also beschaffen / daß zu der Zeit / als J. M. Gesandter zu dem Bayerfürsten kommen / selbiger mit seinem Kriegsvolck gegen dem Mansfelder / so gegen dem Königreich Böhmen vnd den benachbarten Fürsten nahete / im Anzug begriffen gewesen were / vnd deß wegen weder den angefangenen Zug zurück halten / noch in dem er die Regimenter / mit grossem Vnkosten auff die Bein gebracht / vnnd die gewisse Hoffnung hette / den Feind zu trennen / zu dem Anstand einwilligen wollen. Sonsten weil sich vnderschiedliche sehr wichtige Vrsachen erzeigeken / so die Verfolgung deß Mansfelders nothwendig erforderten / in dem selbiger mit seinem Kriegsvolck in der Obern Pfaltz vnd also an den Grentzen deß Königreichs Böhmen sich befinde / hette Jhre May. für gut angesehen / dem Hertz gen in Bayern weitern Befehl zugeben / daß er mit Vnderlassung fernerer Execution der Achtse_klärung in der Obern Pfaltz / zu deß Königreichs / seiner vnd anderer benachbarter Fürsten Versicherung / auff allerley Weiß vnd Weg dem Feind nachsetze.
Keysers Ferdinandi Antwort auff deß Digby Beschwerungs Schreiben. Als nun so viel die Ober Pfaltz betreffe / in solcher Persecution dessen von Mansfeld / die Sachen vnderdeß also verändert worden / daß der Anstandt keine Statt mehr haben würde / in der Vndern Pfaltz aber Jhre May. schon vor diesem der Infantin nach gelegenheit der Sachen zuhandlen vbergeben / verbliebe es darbey: Allein hielten Jhre May. darfür es würde dem Anstand nicht beförderlich seyn / daß der Pfältzische General Horatius Veer / wie solches die hefftigẽ Klagen deß Bischöffs zu Speyer vnnd Churfürsten von Mayntz / deren Landschafften er / vmb keiner andern Vrsachen willen / als daß sie Jhre May. vnd dem Reich getrew verblieben / mit Fewer vnd Schwerd angefallen / bezengeten / sich von Tag zu Tagte länger je feind seliger erzeigele. Jhre May. hetten aber das Vertrawen / der König in Groß-Britannien / dessen Vnderthan dieser Veer were / würde auch vmb dessentwegen solches Vbel auffnehmen / deß es gar ein vnbedachtsames Vornehmen were / daß sein Tochtermann / als durch dessen Befehl dergleichen vorgiengen / die Gemüther der Chur: vnnd Fürsten deß Reichs / abalienierte.
Nun wollen wir das jenige erzehlen / was sich vnder dessen mit dem von Mansfeld zugetragen / dessen auch in erstangeregtem Schreiben etwas gedacht worden. Zuvor ist erwehnung geschehen / welcher Gestalt die Bayerische vnd Keyserische der Statt Pilsen / deß Elnbogner Crayses vnnd anderer vmbligender Ort sich impatronirt. Mittler weil ist ermelter Graff von Mansfeld / weil er damals zur Resistentz nicht Bastant in die Obere Pfaltz gewichen / vnnd daselbs sich mit Volck gestärcket / welches / weil es jhm wegen dissolvirung der Vnion häuffig zugeloffen / er in kurtzer Zeit eine Armada von 13000. zu Fuß vnnd in 7000. zu Roß zusammen gebracht / darzu Hertzog Friderich von Sachsen Weymar auch mit etlichem Volck / so er in Thüringen vnnd andern Orthen geworben / gestossen.
Graff von Mansfeld richtet ein newe Armada auff. Weil man nun wol gesehen / daß der von Mansfeld wider in Böhmen einzubrechen gesinnet were / als ist das Bayerische Volck vnder dem General Tilly / vnnd das Würtzburgische vnder dem Commando deß Obristen Johann Jacob Bawern an die Grentzen gegen der Obern Pfaltz herauß geruckt. Damahls war das Mansfeldische Volck noch nit alles gemustert vnd bewehrt / derhalben der General sich bey Weydhausen starck verschantzet / daß Man jhm nicht beykommen können: Hingegen hat Tilly vnfern davon zu seinem Vortheil ein Gehöltz vnd Gebürg eingenommen / worauff es beyderseits viel Scharmützierens abgeben.
Lägert sich bey Weydhausen. Den 4. Julij schickete der von Mansfeld ein starck Betrohungs Schreiben vnd Absag Brieff durch einen Trompetter an das Thumb Capitul zu Würtzburg vnd Bamberg / Inhalts; Sie solten jhr Kriegsvolck so sich auff den Böhmischen Grentzen befinde / vnverzüglich abfordern / oder im widrigen Fall wolte er jhre Land vnd Leut mit Fewer vnnd Schwerdt auffs eusserste verfolgen. Hierauff zoge so bald der Thumb Dechant zu Bamberg (weil das Schreiben allein an selbiges Capitul lautete / mit vermeldten / daß sie solches selber nacher Würtzburg avisiren solten) nacher Würtzburg vnd meldete solches dem Bischoff an / welches so wol daselbs als im Bambergischen bey den Innwohnern grosse Forcht vnd Schrecken vervrsacht / also daß sie jhre beste Sachen an sichere vnd wolverwahrte Orth zu flehen anfiengen. Es ward auch alsbald deßwegen der gantzen Ritterschafft vnnd Außschuß deß Lands / sich in eylfertiger Bereitschafft zuhalten / angekündiget / so wol Keyserl. May. als auch dem Hertzogen in Bayern von solchen Dingen eylender Bericht gethan.
Träwet den Bischoffen von Würtzburg vnd Bamber ins Land zufallen. Auff welches gedachter Hertzog in Bayern / demnach er zuvor alle Seytenspiel vnd vppiges Wesen im Landt verbotten vnd Bettag angestellet / alles Volck vnd Außschuß bey Straubingen versamblen vnd mustern lassen: Das Landvolck in die Grentzstätt einquartiret / vnd mit dem geworbenen Volck / zusampt dem vnder Tilly da-
Hertzogs in Bayern Kriegsrüstung gegen dem von Mansfeld.
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