Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.[Abbildung]
etlich Landt vnd ander geworben Volck zusamen gebracht / auff die Halberstattische zugerucket / doch ehe sie ein Angriff gethan nochmals die obbesagte Befelchshaber ermahnen lassen / in gewisser Zeit fortzurücken. Weil sie aber alles in Wind geschlagen / vnd nach wie vor mit jrem Rumoren fortgefahren / sind sie den 23. Octobr. deß Morgens vmb 5. Vhrn / von gedachtem auff gemahntem Volck vnder den Obristen Räden vnd Helfferschen vnversehens vberfallen / zertrennet / Gewehr vnd 6. Fahnen jhnen abgenommen vnd den Befelchshabern gute Stöß zum Trinckgelt geben worden. Auff diesen Verlust / hat Hertzog Christian sein Reiß nach der Pfaltz mit seinem vbrigen Volck / darbey 13. Cornet Reuter vngefehr in 1500. starck waren / fortzusetzen sich entschlossen / deßwegen vngesaumpt nach den Stifft Corvoy vnd Hessen gerückt. Als er nun durch Hessen kommen / ist er den 18. Novembr. in dem Chur Mayntzischen Ampt Amoeneburg angelanget / vnd sein Kriegsvolck in Alendorff / Gleen / Künßdorff / Momberg vnd andere Hertzog Christian nimpt Amoeneburg ein. vmbligende Orth einlosiret. Darauff hat er den 22. Nov. einen Anschlag auff das Stättlein vnd Schloß Amoeneburg (so zimblich fest vnd vff einem hohen Felsen gelegen) gemacht vnd selbiges durch einen Kriegslist erobert. Dann als er / Hertzog / mit den Mayntzischen Officirern wegen der Quartir vnd vmm verschaffung einer Anzahl Wägen zu führung der Pagagy tractirt / hat vnterdessen ein Theil seines Kriegsvolcks / durch Anweisung eines Soldaten / so deß Orths Gelegenheit gewust / den Felsen erstiegen / vnd durch ein zerfallen Gemach in das Schloß kommen vnd also sich desselben bemächtiget. Als nun das ander Volck die Losung gehabt / sind sie von den Pferden abgestiegen / jre Bandelier Rohr zu Handen genommen / vnd an vnterschiedlichen Orten mit grosser Vngestüm vnd Geschrey den Felsen hinauff zum [Abbildung]
etlich Landt vnd ander geworben Volck zusamen gebracht / auff die Halberstattische zugerucket / doch ehe sie ein Angriff gethan nochmals die obbesagte Befelchshaber ermahnen lassen / in gewisser Zeit fortzurückẽ. Weil sie aber alles in Wind geschlagen / vnd nach wie vor mit jrem Rumoren fortgefahren / sind sie den 23. Octobr. deß Morgens vmb 5. Vhrn / von gedachtem auff gemahntem Volck vnder den Obristen Räden vnd Helfferschen vnversehens vberfallen / zertrennet / Gewehr vnd 6. Fahnen jhnen abgenommen vnd den Befelchshabern gute Stöß zum Trinckgelt geben wordẽ. Auff diesen Verlust / hat Hertzog Christian sein Reiß nach der Pfaltz mit seinem vbrigen Volck / darbey 13. Cornet Reuter vngefehr in 1500. starck warẽ / fortzusetzen sich entschlossen / deßwegẽ vngesaumpt nach dẽ Stifft Corvoy vñ Hessen gerückt. Als er nun durch Hessen kommen / ist er den 18. Novembr. in dem Chur Mayntzischen Ampt Amoeneburg angelanget / vnd sein Kriegsvolck in Alendorff / Gleen / Künßdorff / Momberg vnd andere Hertzog Christian nimpt Amoeneburg ein. vmbligende Orth einlosiret. Darauff hat er den 22. Nov. einen Anschlag auff das Stättlein vnd Schloß Amoeneburg (so zimblich fest vnd vff einem hohen Felsen gelegen) gemacht vñ selbiges durch einen Kriegslist erobert. Dann als er / Hertzog / mit den Mayntzischen Officirern wegen der Quartir vnd vm̃ verschaffung einer Anzahl Wägen zu führung der Pagagy tractirt / hat vnterdessen ein Theil seines Kriegsvolcks / durch Anweisung eines Soldaten / so deß Orths Gelegenheit gewust / den Felsen erstiegen / vnd durch ein zerfallen Gemach in das Schloß kommen vnd also sich desselben bemächtiget. Als nun das ander Volck die Losung gehabt / sind sie von den Pferden abgestiegen / jre Bandelier Rohr zu Handen genommen / vnd an vnterschiedlichen Orten mit grosser Vngestüm vnd Geschrey den Felsen hinauff zum <TEI> <text> <body> <div> <div> <pb facs="#f0684" n="609"/> <figure/><lb/> <p>etlich Landt vnd ander geworben Volck zusamen gebracht / auff die Halberstattische zugerucket / doch ehe sie ein Angriff gethan nochmals die obbesagte Befelchshaber ermahnen lassen / in gewisser Zeit fortzurückẽ. Weil sie aber alles in Wind geschlagen / vnd nach wie vor mit jrem Rumoren fortgefahren / sind sie den 23. Octobr. deß Morgens vmb 5. Vhrn / von gedachtem auff gemahntem Volck vnder den Obristen Räden vnd Helfferschen vnversehens vberfallen / zertrennet / Gewehr vnd 6. Fahnen jhnen abgenommen vnd den Befelchshabern gute Stöß zum Trinckgelt geben wordẽ.</p> <p>Auff diesen Verlust / hat Hertzog Christian sein Reiß nach der Pfaltz mit seinem vbrigen Volck / darbey 13. Cornet Reuter vngefehr in 1500. starck warẽ / fortzusetzen sich entschlossen / deßwegẽ vngesaumpt nach dẽ Stifft Corvoy vñ Hessen gerückt.</p> <p>Als er nun durch Hessen kommen / ist er den 18. Novembr. in dem Chur Mayntzischen Ampt Amoeneburg angelanget / vnd sein Kriegsvolck in Alendorff / Gleen / Künßdorff / Momberg vnd andere <note place="left">Hertzog Christian nimpt Amoeneburg ein.</note> vmbligende Orth einlosiret. Darauff hat er den 22. Nov. einen Anschlag auff das Stättlein vnd Schloß Amoeneburg (so zimblich fest vnd vff einem hohen Felsen gelegen) gemacht vñ selbiges durch einen Kriegslist erobert. Dann als er / Hertzog / mit den Mayntzischen Officirern wegen der Quartir vnd vm̃ verschaffung einer Anzahl Wägen zu führung der Pagagy tractirt / hat vnterdessen ein Theil seines Kriegsvolcks / durch Anweisung eines Soldaten / so deß Orths Gelegenheit gewust / den Felsen erstiegen / vnd durch ein zerfallen Gemach in das Schloß kommen vnd also sich desselben bemächtiget. Als nun das ander Volck die Losung gehabt / sind sie von den Pferden abgestiegen / jre Bandelier Rohr zu Handen genommen / vnd an vnterschiedlichen Orten mit grosser Vngestüm vnd Geschrey den Felsen hinauff zum </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [609/0684]
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etlich Landt vnd ander geworben Volck zusamen gebracht / auff die Halberstattische zugerucket / doch ehe sie ein Angriff gethan nochmals die obbesagte Befelchshaber ermahnen lassen / in gewisser Zeit fortzurückẽ. Weil sie aber alles in Wind geschlagen / vnd nach wie vor mit jrem Rumoren fortgefahren / sind sie den 23. Octobr. deß Morgens vmb 5. Vhrn / von gedachtem auff gemahntem Volck vnder den Obristen Räden vnd Helfferschen vnversehens vberfallen / zertrennet / Gewehr vnd 6. Fahnen jhnen abgenommen vnd den Befelchshabern gute Stöß zum Trinckgelt geben wordẽ.
Auff diesen Verlust / hat Hertzog Christian sein Reiß nach der Pfaltz mit seinem vbrigen Volck / darbey 13. Cornet Reuter vngefehr in 1500. starck warẽ / fortzusetzen sich entschlossen / deßwegẽ vngesaumpt nach dẽ Stifft Corvoy vñ Hessen gerückt.
Als er nun durch Hessen kommen / ist er den 18. Novembr. in dem Chur Mayntzischen Ampt Amoeneburg angelanget / vnd sein Kriegsvolck in Alendorff / Gleen / Künßdorff / Momberg vnd andere vmbligende Orth einlosiret. Darauff hat er den 22. Nov. einen Anschlag auff das Stättlein vnd Schloß Amoeneburg (so zimblich fest vnd vff einem hohen Felsen gelegen) gemacht vñ selbiges durch einen Kriegslist erobert. Dann als er / Hertzog / mit den Mayntzischen Officirern wegen der Quartir vnd vm̃ verschaffung einer Anzahl Wägen zu führung der Pagagy tractirt / hat vnterdessen ein Theil seines Kriegsvolcks / durch Anweisung eines Soldaten / so deß Orths Gelegenheit gewust / den Felsen erstiegen / vnd durch ein zerfallen Gemach in das Schloß kommen vnd also sich desselben bemächtiget. Als nun das ander Volck die Losung gehabt / sind sie von den Pferden abgestiegen / jre Bandelier Rohr zu Handen genommen / vnd an vnterschiedlichen Orten mit grosser Vngestüm vnd Geschrey den Felsen hinauff zum
Hertzog Christian nimpt Amoeneburg ein.
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