Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.Todt verhönen / verschmähen / verspotten / die in der Erden ruhende Cörper herfür graben / vnnd an denselbigen erst das Hertz recht wöllen erkühlen: Seynd diß Christen oder Türcken? Ja seynd sie nicht gar viel ärger als die Türcken selbs? vnd dannoch wöllen solche Leute den Namen haben / als ob sie gut Catholisch seyen: Welches jhnen geglaubt werden möchte / wann jhre Schandthaten nicht weit ein anders bezeugten: Auß den Früchten kennet man den Baum. Derohalben werden weder E. E. Majest. noch jemandt anders / er sey gleich eines hohen oder nidern Stands / diesen wütenden Schlangen Ohren zu geben / viel weniger sich jhrer grewlichen / abschewlichen Sünden in einigen Weg theilhafftig machen. Dann der gerechte Gott / ein HERR aller Herren / wirdt diese scheußliche Rebellion / vnd so viel vnschuldig vergossenes Blut vngerochen nicht lassen hingehen. E. E. Majest. werden biß anhero / also auch fort an / alle Sachen jhrem beywohnenden hohen Verstandt / vnnd jederzeit erzeigter Gerechtigkeit gemäß / alles vmbständlich wol erwegen / vnd sich diese von Gott vnnd aller Welt verfluchte Ertzrebellen / durch jhre Gottsschändige / schrifftlich vnnd mündliche / auff eytel Vnwarheit gegründte Einbildungen / vnnd vnverschampte Protestationen (die vber jhre verdampte Köpffe endlich außgehen werden) nicht jrrig / noch von der Einantwortung Veltlins abwendig machen lassen. Sie werden Gott geben was Gottes ist / vnd dem Keyser was deß Keysers ist: damit ein jedes zu dem seinigen / vnd hiemit auch wir zu vnsern eigenen Landt vnd Leuten wider kommen vnd gelangen mögen / die wir solche von vnsern frommen Altforderen löblich ererbt / vnnd wie sie von Anfang / also auch wir folgends / mit gutem / rechtmässigem Titul nunmehr vber hundert Jahr hinauß in Gott vnd der Gerechtigkeit / als wahre natürliche Landherren besessen haben. So wir nun diß bey E. E. Majest. erhalten / als wir in keinen Zweifel setzen / solches vnabschlägig / wie es schon allbereit entschlossen / geschehen werde / kan es anders nicht seyn / dann daß dieses alles / neben erholung höchsten Dancks / von vns zu jhrem jmmerwehrenden vnabläßlichem Lob / vnd beständiger Besitzung Jhrer Königreichen / ja zu Jhrer zeitlichen vnd ewigen Wolfahrt gelangen vnd gereichen werde. Es geruhen E. E. Majest. diß alles mit gewohnter Königlicher Wiltigkeit von vns gnädigest zu verstehen / vnd vns in diesen vnd allen andern zufallenden Sachen in höchsten Gnaden befohlen zu haben / die wir jhnen demütig zu dienen / vnd in dem Perdono der Rebellen halben zu willfahren in dienstgeflissener Affection gantz geneigt vnd gutwillig seynd / etc. Jhre Protestation gegen den Frantzösischen Gesandten / vnd Schreiben an die Könige in Franckreich vnd Hispanien. Vnter dessen / daß sich alles verweylet / vnd die Hoffnung der Restitution bey nahe erkaltet / auch die beyde Frantzösische Ambassadoren das jhrige gethan zu haben vermeynet / samb es nicht an jhrem König / sondern an den obgemeldten Papistischen Cantonen erwunden / da doch dieselben nichts / weder auff den einen / noch auff den andern Weg gethan haben: erlangte Iulius Caesar Cisari von Meylandt ein sicher Geleyt / seiner Privatsachen halben in die Pündte zu kommen: Thut aber deß gemeinen Zustands halben / vor Häuptern vnd Rähten / einen offenen Vortrag / darinnen er vnterstehet / Gemeine Drey Pündte dahin zu bereden / daß sie eine Gesandschafft gen Meyland / auff desselbigen Gubernatoren Kosten schicken wöllen: So sollen jhnen das Land Veltlin / Wormbs vnd andere Oerter / mit gantz leydenlichen Gedingen widerumb eingeraumbt vnd zugestellet werden: außtrücklich fürgebende / daß sie sich auff der Frantzösischen Ministren Wort vergebenlich verliessen: welche viel verhiessen / aber wenig hielten. So seye jhr König dieser Zeit mit Roschelle also beschäfftiget / daß er jhnen mit Gewalt zu dem jhrigen nicht wol werde verhelffen können / da er gleich wolte / etc. Es wurde diese Proposition angehört: ist aber / weil sie vber die massen suspect, keine Resolution darauff erfolgt. Vnd daß sie ja suspect, vnd auffbesonder Arglist fürgebracht worden / erscheinet sich darbey / daß in aller dieser Handlung / da Caesar zu Chur / den Frieden vnnd Friedens-Mittel / im Namen der Spanier / angebotten / eben dieselben / den vier vnd zwantzigsten Augusti / New. Cal. die Statt Claven Spanier vnterstehen sich vergeblich die Statt Cläven einzunehmen. einnehmen wolten. Sie schickten deß Morgens frühe einen Hauptmann von Pavey gebürtig / mit einer Anzahl Volcks / der Reichs-Straß nach / von dem Comer See hinauff / nach Cläven: mitlerweil solten auff der andern seiten deß Wassers Meyren / drey Tausendt Neapolitaner für Gordonen hinauff trucken: welche / alldieweil die Besatzung mit gedachtem Hauptmann in dem Streitt zuthun haben würde / die Statt Cläven einnehmen solten. Es fügts aber der gnädige Gott / daß die drey Tausendt Neapolitaner / so in vier vnd viertzig Schiffen den See hinauff fuhren / vmb etwas verhindert wurden / weil etlich jhrer Schiffe / bey dem Einfluß Addae in den See / auff den Sandt angefahren / vnd ohne Hülff nit von dannen kommen mögen. Darüber der Hauptmann von Pavey auß Cläven herab angegriffen / in die Flucht geschlagen / vnd durch Gottes Hülff / er sampt etlichen der seinigen nidergelegt worden. Als solches die Neapolitaner / so biß zu oberst deß Sees gen Samolig kommen / gesehen / haben sie jhr Vorhaben geändert / vnnd sich in den nechsten Flecken am See / gen Nova, Camp, vnd Riva außgetheilet. Zu Cläven waren in Besatzung mehr nicht dann hundert Mann / weil (wie oben vermelt) auff Gueffiers vermeinte Versicherung / die Besatzungen hin vnd wider entweders gar abgeschafft / oder sehr gemindert worden. Es ist aber dieser Lärmen alsbaldt in Bergell / Rinwald / vnd die Benachbarten Ort erschollen / vnd dahero Cläven eylends mit Tausendt Mann besetzt worden. Den 16. darauff / als jetzundt den Meyländern Todt verhönen / verschmähen / verspotten / die in der Erden ruhende Cörper herfür graben / vnnd an denselbigen erst das Hertz recht wöllen erkühlen: Seynd diß Christen oder Türcken? Ja seynd sie nicht gar viel ärger als die Türcken selbs? vnd dannoch wöllen solche Leute den Namen haben / als ob sie gut Catholisch seyen: Welches jhnen geglaubt werden möchte / wann jhre Schandthaten nicht weit ein anders bezeugten: Auß den Früchten kennet man den Baum. Derohalben werden weder E. E. Majest. noch jemandt anders / er sey gleich eines hohen oder nidern Stands / diesen wütenden Schlangen Ohren zu geben / viel weniger sich jhrer grewlichen / abschewlichen Sünden in einigen Weg theilhafftig machen. Dann der gerechte Gott / ein HERR aller Herren / wirdt diese scheußliche Rebellion / vnd so viel vnschuldig vergossenes Blut vngerochen nicht lassen hingehen. E. E. Majest. werden biß anhero / also auch fort an / alle Sachen jhrem beywohnenden hohen Verstandt / vnnd jederzeit erzeigter Gerechtigkeit gemäß / alles vmbständlich wol erwegen / vnd sich diese von Gott vnnd aller Welt verfluchte Ertzrebellen / durch jhre Gottsschändige / schrifftlich vnnd mündliche / auff eytel Vnwarheit gegründte Einbildungen / vnnd vnverschampte Protestationen (die vber jhre verdampte Köpffe endlich außgehen werden) nicht jrrig / noch von der Einantwortung Veltlins abwendig machen lassen. Sie werden Gott geben was Gottes ist / vnd dem Keyser was deß Keysers ist: damit ein jedes zu dem seinigen / vnd hiemit auch wir zu vnsern eigenen Landt vnd Leuten wider kommen vnd gelangen mögen / die wir solche von vnsern frommen Altforderen löblich ererbt / vnnd wie sie von Anfang / also auch wir folgends / mit gutem / rechtmässigem Titul nunmehr vber hundert Jahr hinauß in Gott vnd der Gerechtigkeit / als wahre natürliche Landherren besessen haben. So wir nun diß bey E. E. Majest. erhalten / als wir in keinen Zweifel setzen / solches vnabschlägig / wie es schon allbereit entschlossen / geschehen werde / kan es anders nicht seyn / dann daß dieses alles / neben erholung höchsten Dancks / von vns zu jhrem jmmerwehrenden vnabläßlichem Lob / vnd beständiger Besitzung Jhrer Königreichen / ja zu Jhrer zeitlichen vnd ewigen Wolfahrt gelangen vnd gereichen werde. Es geruhen E. E. Majest. diß alles mit gewohnter Königlicher Wiltigkeit von vns gnädigest zu verstehen / vnd vns in diesen vnd allen andern zufallenden Sachen in höchsten Gnaden befohlen zu haben / die wir jhnen demütig zu dienen / vnd in dem Perdono der Rebellen halben zu willfahren in dienstgeflissener Affection gantz geneigt vnd gutwillig seynd / etc. Jhre Protestation gegen den Frantzösischen Gesandtẽ / vnd Schreiben an die Könige in Franckreich vnd Hispanien. Vnter dessen / daß sich alles verweylet / vnd die Hoffnung der Restitution bey nahe erkaltet / auch die beyde Frantzösische Ambassadoren das jhrige gethan zu haben vermeynet / samb es nicht an jhrem König / sondern an den obgemeldten Papistischen Cantonen erwunden / da doch dieselben nichts / weder auff den einen / noch auff den andern Weg gethan haben: erlangte Iulius Caesar Cisari von Meylandt ein sicher Geleyt / seiner Privatsachen halben in die Pündte zu kommen: Thut aber deß gemeinen Zustands halben / vor Häuptern vnd Rähten / einen offenen Vortrag / darinnen er vnterstehet / Gemeine Drey Pündte dahin zu bereden / daß sie eine Gesandschafft gen Meyland / auff desselbigen Gubernatoren Kosten schicken wöllen: So sollen jhnen das Land Veltlin / Wormbs vnd andere Oerter / mit gantz leydenlichen Gedingen widerumb eingeraumbt vnd zugestellet werden: außtrücklich fürgebende / daß sie sich auff der Frantzösischen Ministren Wort vergebenlich verliessen: welche viel verhiessen / aber wenig hielten. So seye jhr König dieser Zeit mit Roschelle also beschäfftiget / daß er jhnen mit Gewalt zu dem jhrigen nicht wol werde verhelffen können / da er gleich wolte / etc. Es wurde diese Proposition angehört: ist aber / weil sie vber die massen suspect, keine Resolution darauff erfolgt. Vnd daß sie ja suspect, vnd auffbesonder Arglist fürgebracht worden / erscheinet sich darbey / daß in aller dieser Handlung / da Caesar zu Chur / den Frieden vnnd Friedens-Mittel / im Namen der Spanier / angebotten / eben dieselben / den vier vnd zwantzigsten Augusti / New. Cal. die Statt Claven Spanier vnterstehen sich vergeblich die Statt Cläven einzunehmen. einnehmen wolten. Sie schickten deß Morgens frühe einen Hauptmann von Pavey gebürtig / mit einer Anzahl Volcks / der Reichs-Straß nach / von dem Comer See hinauff / nach Cläven: mitlerweil solten auff der andern seiten deß Wassers Meyren / drey Tausendt Neapolitaner für Gordonen hinauff trucken: welche / alldieweil die Besatzung mit gedachtem Hauptmann in dem Streitt zuthun haben würde / die Statt Cläven einnehmen solten. Es fügts aber der gnädige Gott / daß die drey Tausendt Neapolitaner / so in vier vnd viertzig Schiffen den See hinauff fuhren / vmb etwas verhindert wurden / weil etlich jhrer Schiffe / bey dem Einfluß Addae in den See / auff den Sandt angefahren / vnd ohne Hülff nit von dannen kom̃en mögen. Darüber der Hauptmann von Pavey auß Cläven herab angegriffen / in die Flucht geschlagen / vnd durch Gottes Hülff / er sampt etlichen der seinigen nidergelegt worden. Als solches die Neapolitaner / so biß zu oberst deß Sees gen Samolig kommen / gesehen / haben sie jhr Vorhaben geändert / vnnd sich in den nechsten Flecken am See / gen Novà, Camp, vnd Riva außgetheilet. Zu Cläven waren in Besatzung mehr nicht dann hundert Mann / weil (wie oben vermelt) auff Gueffiers vermeinte Versicherung / die Besatzungen hin vnd wider entweders gar abgeschafft / oder sehr gemindert worden. Es ist aber dieser Lärmen alsbaldt in Bergell / Rinwald / vnd die Benachbarten Ort erschollen / vnd dahero Cläven eylends mit Tausendt Mann besetzt worden. Den 16. darauff / als jetzundt den Meyländern <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0717" n="638"/> Todt verhönen / verschmähen / verspotten / die in der Erden ruhende Cörper herfür graben / vnnd an denselbigen erst das Hertz recht wöllen erkühlen: Seynd diß Christen oder Türcken? Ja seynd sie nicht gar viel ärger als die Türcken selbs? vnd dannoch wöllen solche Leute den Namen haben / als ob sie gut Catholisch seyen: Welches jhnen geglaubt werden möchte / wann jhre Schandthaten nicht weit ein anders bezeugten: Auß den Früchten kennet man den Baum.</p> <p>Derohalben werden weder E. E. Majest. noch jemandt anders / er sey gleich eines hohen oder nidern Stands / diesen wütenden Schlangen Ohren zu geben / viel weniger sich jhrer grewlichen / abschewlichen Sünden in einigen Weg theilhafftig machen. Dann der gerechte Gott / ein HERR aller Herren / wirdt diese scheußliche Rebellion / vnd so viel vnschuldig vergossenes Blut vngerochen nicht lassen hingehen.</p> <p>E. E. Majest. werden biß anhero / also auch fort an / alle Sachen jhrem beywohnenden hohen Verstandt / vnnd jederzeit erzeigter Gerechtigkeit gemäß / alles vmbständlich wol erwegen / vnd sich diese von Gott vnnd aller Welt verfluchte Ertzrebellen / durch jhre Gottsschändige / schrifftlich vnnd mündliche / auff eytel Vnwarheit gegründte Einbildungen / vnnd vnverschampte Protestationen (die vber jhre verdampte Köpffe endlich außgehen werden) nicht jrrig / noch von der Einantwortung Veltlins abwendig machen lassen. Sie werden Gott geben was Gottes ist / vnd dem Keyser was deß Keysers ist: damit ein jedes zu dem seinigen / vnd hiemit auch wir zu vnsern eigenen Landt vnd Leuten wider kommen vnd gelangen mögen / die wir solche von vnsern frommen Altforderen löblich ererbt / vnnd wie sie von Anfang / also auch wir folgends / mit gutem / rechtmässigem Titul nunmehr vber hundert Jahr hinauß in Gott vnd der Gerechtigkeit / als wahre natürliche Landherren besessen haben.</p> <p>So wir nun diß bey E. E. Majest. erhalten / als wir in keinen Zweifel setzen / solches vnabschlägig / wie es schon allbereit entschlossen / geschehen werde / kan es anders nicht seyn / dann daß dieses alles / neben erholung höchsten Dancks / von vns zu jhrem jmmerwehrenden vnabläßlichem Lob / vnd beständiger Besitzung Jhrer Königreichen / ja zu Jhrer zeitlichen vnd ewigen Wolfahrt gelangen vnd gereichen werde.</p> <p>Es geruhen E. E. Majest. diß alles mit gewohnter Königlicher Wiltigkeit von vns gnädigest zu verstehen / vnd vns in diesen vnd allen andern zufallenden Sachen in höchsten Gnaden befohlen zu haben / die wir jhnen demütig zu dienen / vnd in dem Perdono der Rebellen halben zu willfahren in dienstgeflissener Affection gantz geneigt vnd gutwillig seynd / etc.</p> <p><note place="left">Jhre Protestation gegen den Frantzösischen Gesandtẽ / vnd Schreiben an die Könige in Franckreich vnd Hispanien.</note> Vnter dessen / daß sich alles verweylet / vnd die Hoffnung der Restitution bey nahe erkaltet / auch die beyde Frantzösische Ambassadoren das jhrige gethan zu haben vermeynet / samb es nicht an jhrem König / sondern an den obgemeldten Papistischen Cantonen erwunden / da doch dieselben nichts / weder auff den einen / noch auff den andern Weg gethan haben: erlangte Iulius Caesar Cisari von Meylandt ein sicher Geleyt / seiner Privatsachen halben in die Pündte zu kommen: Thut aber deß gemeinen Zustands halben / vor Häuptern vnd Rähten / einen offenen Vortrag / darinnen er vnterstehet / Gemeine Drey Pündte dahin zu bereden / daß sie eine Gesandschafft gen Meyland / auff desselbigen Gubernatoren Kosten schicken wöllen: So sollen jhnen das Land Veltlin / Wormbs vnd andere Oerter / mit gantz leydenlichen Gedingen widerumb eingeraumbt vnd zugestellet werden: außtrücklich fürgebende / daß sie sich auff der Frantzösischen Ministren Wort vergebenlich verliessen: welche viel verhiessen / aber wenig hielten. So seye jhr König dieser Zeit mit Roschelle also beschäfftiget / daß er jhnen mit Gewalt zu dem jhrigen nicht wol werde verhelffen können / da er gleich wolte / etc.</p> <p>Es wurde diese Proposition angehört: ist aber / weil sie vber die massen suspect, keine Resolution darauff erfolgt.</p> <p>Vnd daß sie ja suspect, vnd auffbesonder Arglist fürgebracht worden / erscheinet sich darbey / daß in aller dieser Handlung / da Caesar zu Chur / den Frieden vnnd Friedens-Mittel / im Namen der Spanier / angebotten / eben dieselben / den vier vnd zwantzigsten Augusti / New. Cal. die Statt Claven <note place="right">Spanier vnterstehen sich vergeblich die Statt Cläven einzunehmen.</note> einnehmen wolten. Sie schickten deß Morgens frühe einen Hauptmann von Pavey gebürtig / mit einer Anzahl Volcks / der Reichs-Straß nach / von dem Comer See hinauff / nach Cläven: mitlerweil solten auff der andern seiten deß Wassers Meyren / drey Tausendt Neapolitaner für Gordonen hinauff trucken: welche / alldieweil die Besatzung mit gedachtem Hauptmann in dem Streitt zuthun haben würde / die Statt Cläven einnehmen solten. Es fügts aber der gnädige Gott / daß die drey Tausendt Neapolitaner / so in vier vnd viertzig Schiffen den See hinauff fuhren / vmb etwas verhindert wurden / weil etlich jhrer Schiffe / bey dem Einfluß Addae in den See / auff den Sandt angefahren / vnd ohne Hülff nit von dannen kom̃en mögen. Darüber der Hauptmann von Pavey auß Cläven herab angegriffen / in die Flucht geschlagen / vnd durch Gottes Hülff / er sampt etlichen der seinigen nidergelegt worden. Als solches die Neapolitaner / so biß zu oberst deß Sees gen Samolig kommen / gesehen / haben sie jhr Vorhaben geändert / vnnd sich in den nechsten Flecken am See / gen Novà, Camp, vnd Riva außgetheilet.</p> <p>Zu Cläven waren in Besatzung mehr nicht dann hundert Mann / weil (wie oben vermelt) auff Gueffiers vermeinte Versicherung / die Besatzungen hin vnd wider entweders gar abgeschafft / oder sehr gemindert worden. Es ist aber dieser Lärmen alsbaldt in Bergell / Rinwald / vnd die Benachbarten Ort erschollen / vnd dahero Cläven eylends mit Tausendt Mann besetzt worden.</p> <p>Den 16. darauff / als jetzundt den Meyländern </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [638/0717]
Todt verhönen / verschmähen / verspotten / die in der Erden ruhende Cörper herfür graben / vnnd an denselbigen erst das Hertz recht wöllen erkühlen: Seynd diß Christen oder Türcken? Ja seynd sie nicht gar viel ärger als die Türcken selbs? vnd dannoch wöllen solche Leute den Namen haben / als ob sie gut Catholisch seyen: Welches jhnen geglaubt werden möchte / wann jhre Schandthaten nicht weit ein anders bezeugten: Auß den Früchten kennet man den Baum.
Derohalben werden weder E. E. Majest. noch jemandt anders / er sey gleich eines hohen oder nidern Stands / diesen wütenden Schlangen Ohren zu geben / viel weniger sich jhrer grewlichen / abschewlichen Sünden in einigen Weg theilhafftig machen. Dann der gerechte Gott / ein HERR aller Herren / wirdt diese scheußliche Rebellion / vnd so viel vnschuldig vergossenes Blut vngerochen nicht lassen hingehen.
E. E. Majest. werden biß anhero / also auch fort an / alle Sachen jhrem beywohnenden hohen Verstandt / vnnd jederzeit erzeigter Gerechtigkeit gemäß / alles vmbständlich wol erwegen / vnd sich diese von Gott vnnd aller Welt verfluchte Ertzrebellen / durch jhre Gottsschändige / schrifftlich vnnd mündliche / auff eytel Vnwarheit gegründte Einbildungen / vnnd vnverschampte Protestationen (die vber jhre verdampte Köpffe endlich außgehen werden) nicht jrrig / noch von der Einantwortung Veltlins abwendig machen lassen. Sie werden Gott geben was Gottes ist / vnd dem Keyser was deß Keysers ist: damit ein jedes zu dem seinigen / vnd hiemit auch wir zu vnsern eigenen Landt vnd Leuten wider kommen vnd gelangen mögen / die wir solche von vnsern frommen Altforderen löblich ererbt / vnnd wie sie von Anfang / also auch wir folgends / mit gutem / rechtmässigem Titul nunmehr vber hundert Jahr hinauß in Gott vnd der Gerechtigkeit / als wahre natürliche Landherren besessen haben.
So wir nun diß bey E. E. Majest. erhalten / als wir in keinen Zweifel setzen / solches vnabschlägig / wie es schon allbereit entschlossen / geschehen werde / kan es anders nicht seyn / dann daß dieses alles / neben erholung höchsten Dancks / von vns zu jhrem jmmerwehrenden vnabläßlichem Lob / vnd beständiger Besitzung Jhrer Königreichen / ja zu Jhrer zeitlichen vnd ewigen Wolfahrt gelangen vnd gereichen werde.
Es geruhen E. E. Majest. diß alles mit gewohnter Königlicher Wiltigkeit von vns gnädigest zu verstehen / vnd vns in diesen vnd allen andern zufallenden Sachen in höchsten Gnaden befohlen zu haben / die wir jhnen demütig zu dienen / vnd in dem Perdono der Rebellen halben zu willfahren in dienstgeflissener Affection gantz geneigt vnd gutwillig seynd / etc.
Vnter dessen / daß sich alles verweylet / vnd die Hoffnung der Restitution bey nahe erkaltet / auch die beyde Frantzösische Ambassadoren das jhrige gethan zu haben vermeynet / samb es nicht an jhrem König / sondern an den obgemeldten Papistischen Cantonen erwunden / da doch dieselben nichts / weder auff den einen / noch auff den andern Weg gethan haben: erlangte Iulius Caesar Cisari von Meylandt ein sicher Geleyt / seiner Privatsachen halben in die Pündte zu kommen: Thut aber deß gemeinen Zustands halben / vor Häuptern vnd Rähten / einen offenen Vortrag / darinnen er vnterstehet / Gemeine Drey Pündte dahin zu bereden / daß sie eine Gesandschafft gen Meyland / auff desselbigen Gubernatoren Kosten schicken wöllen: So sollen jhnen das Land Veltlin / Wormbs vnd andere Oerter / mit gantz leydenlichen Gedingen widerumb eingeraumbt vnd zugestellet werden: außtrücklich fürgebende / daß sie sich auff der Frantzösischen Ministren Wort vergebenlich verliessen: welche viel verhiessen / aber wenig hielten. So seye jhr König dieser Zeit mit Roschelle also beschäfftiget / daß er jhnen mit Gewalt zu dem jhrigen nicht wol werde verhelffen können / da er gleich wolte / etc.
Jhre Protestation gegen den Frantzösischen Gesandtẽ / vnd Schreiben an die Könige in Franckreich vnd Hispanien. Es wurde diese Proposition angehört: ist aber / weil sie vber die massen suspect, keine Resolution darauff erfolgt.
Vnd daß sie ja suspect, vnd auffbesonder Arglist fürgebracht worden / erscheinet sich darbey / daß in aller dieser Handlung / da Caesar zu Chur / den Frieden vnnd Friedens-Mittel / im Namen der Spanier / angebotten / eben dieselben / den vier vnd zwantzigsten Augusti / New. Cal. die Statt Claven einnehmen wolten. Sie schickten deß Morgens frühe einen Hauptmann von Pavey gebürtig / mit einer Anzahl Volcks / der Reichs-Straß nach / von dem Comer See hinauff / nach Cläven: mitlerweil solten auff der andern seiten deß Wassers Meyren / drey Tausendt Neapolitaner für Gordonen hinauff trucken: welche / alldieweil die Besatzung mit gedachtem Hauptmann in dem Streitt zuthun haben würde / die Statt Cläven einnehmen solten. Es fügts aber der gnädige Gott / daß die drey Tausendt Neapolitaner / so in vier vnd viertzig Schiffen den See hinauff fuhren / vmb etwas verhindert wurden / weil etlich jhrer Schiffe / bey dem Einfluß Addae in den See / auff den Sandt angefahren / vnd ohne Hülff nit von dannen kom̃en mögen. Darüber der Hauptmann von Pavey auß Cläven herab angegriffen / in die Flucht geschlagen / vnd durch Gottes Hülff / er sampt etlichen der seinigen nidergelegt worden. Als solches die Neapolitaner / so biß zu oberst deß Sees gen Samolig kommen / gesehen / haben sie jhr Vorhaben geändert / vnnd sich in den nechsten Flecken am See / gen Novà, Camp, vnd Riva außgetheilet.
Spanier vnterstehen sich vergeblich die Statt Cläven einzunehmen. Zu Cläven waren in Besatzung mehr nicht dann hundert Mann / weil (wie oben vermelt) auff Gueffiers vermeinte Versicherung / die Besatzungen hin vnd wider entweders gar abgeschafft / oder sehr gemindert worden. Es ist aber dieser Lärmen alsbaldt in Bergell / Rinwald / vnd die Benachbarten Ort erschollen / vnd dahero Cläven eylends mit Tausendt Mann besetzt worden.
Den 16. darauff / als jetzundt den Meyländern
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