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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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dieweil er meynte / er wolte dem Vnglück / mit welchem etliche der vnserigen offentlich bedräwet waren / entgehen / obangegte betriegliche Declaration selbs durch den Truck publicirt / vnnd damit er der erste were / der solcher geniessen möchte / dem König die Start so freywillig geöffnet hat? Also hat man an diesem Orth die Larve abgezogen / vnd ohne schew zuerkennen geben / daß man vns alle ins gemein angreiffen wolte.

Dann stracks nach dem der König zu Saumur gewesen / ist Zeitung einkommen / daß alle die von der Religion in den fürnembsten Stätten von Normandien / weren wehrloß gemacht worden. Was hatten die gethan? Können sie auch einiger Rebellion oder Vngehorsambs / nach ergangener Declaration / bezüchtigt werden? Vnd das noch mehr ist / als der König zu Saumur war / so ist der Herr Arngut / auff einen Sambstag den 15. dieses Monats / gen S. Jehan de Angely kommen / vnd dem Hertzogen von Rohan / vnnd Herrn von Soubize / einen Befehl gebracht / daß sie zu Jhrer Mayest. kommen solten: Welche begehrte jhr Gutachten zuvernemmen / wie diese gegenwärtige Vnruhe möchte gestillt werden? Diß geschahe zwoer Vrsachen haben. Erstlich / damit durch Hoffnung einiges Rechts / die grosse Herren vnnd der gemeine Mann vnser Religion / würden auffgehalten (inmassen biß daher geschehen) vnder dessen daß man sich mit allem fleiß zum Krieg rüstete. Darnach / vnd zwar fürnemblich / damit man in das Kriegsvolck deß Königs / welches der Herr von Auriac führte / kein Argwohn vnnd Mißtrawen setzen solte. Welches gleichwol den andern Tag / auff die drey tausendt fünffhundert Mann starck / in die Vorstätt gefallen / vnnd die Statt mit allem Ernst angegriffen / in Meynung dieselbe zu vberraschen: welches auch geschehen were / wo sie sich nicht dapffer gewehrt hette. Was hatte die Statt begangen? Vnd wie hette man sie können beschuldigen / daß man nicht zugleich obgedachte Herrn beschuldigthette? Gleichwol so hatte der König an den Hertzog von Rohan / als seinen trewen vnnd wol affectionirten Diener / geschrieben / vnnd jhn / seinen Ober Amptmann vnnd Leutenant in der Landschafft Poicton / intitulirt: welches man einem Rebellen vnd Vngehorsamen nicht zuthun pflegt. Was kan dann dieser Start zugemessen werden / vmb welches willen man sie vmbringt / belagert / deß Königs Geschütz dafür gebracht / vnd sie also zugerichtet / wie sie jetzundtist?

Was hatte die Statt Jargean / ein ander Orth vnfer Versicherung / gesündiget / daß man sie auch zu der Zeit belägert hat? Anders kan man nicht sagen / dann daß man geschworen / vnserm keinen zuverschonen: vnd daß der Haß wider vnser Religion so groß ist / daß man auff alle Mittel vnd Weg trachtet / wie man sie köndte außrotten.

Diß stellen wir vor den Augen aller Frantzosen / ja aller Christen / vnnd ruffen sie an zu Richtern vber vnser Vnschuld / vnnd der vnbilligen vnnd gewaltsamen Verfolgung vnser Feinden. Vnd ob wol jetzt gethane Erzehlung / welcher gestallt vnsere Feinde gegen vns / vnd wir gegen den König / verfahren vnd gehandelt / die falsche Anklag vnnd Verleumbdung vnser Feinden genugsamb entdecket / in dem sie vns als Rebellen vnnd Vngehorsame außruffen: Jedoch / damit nichts dahinden bleib / welches frommer Lenth Gunst von vns abwenden / vnnd jhr Mitleyden gegen vns in vnserm Elend / oder jhr Hülff in vnser nothwendigen vnnd billigen Gegenwehr / verhindern möchte: so können wir leichtlich darthun / daß kein Schein noch Verdacht einiger Rebellion in vns zufinden. Keiner wolle gedencken / daß die Klagen / welche die gewaltsame Vndertruckung vns außgepreßt / wider den König gehen / in welchem wir erkennen vnd von Hertzen ehren das Ebenbild GOttes hie auff Erden. Aber wir messen die Vnbilligkeit / vber welche wir klagen / denen zu / die seiner Gunst vnd seines Gewissens mißbrauche. Vnd wann wir die jenige / so vns besagter massen beschuldigen / beschreiben / vnnd mit jhren Farben außstreichen wolten / so würde gantz Franckreich / welches vnder dem vnerträglichen Joch jhrer Tyranney seufftzet / bezeugen / daß wir die Warheit gesagt / vnnd jhnen gar nicht vnrecht gethan hetten. Aber es soll vns zu vnser Vnschuld genug seyn / daß wir jhre falsche Anklag ableinen. Sie beschuldigen vns / wir seyen Rebellen / vngehorsamb / vnnd widerstzen vns deß Königs Gebott. GOtt sey danck / daß die Religion / welche wir im Hertzen haben / vnnd die wir durch vnsere offentliche Bekantnuß an den Tag geben vnd für vnsern Königen bezeuget haben / damit sie wüßten / daß wir neben dem reinen Gottesdienst vns schuldig erkenten / jhnen allen Gehorsamb zu erzeigen / vns schon längst von solcher Aufflag ledig gesprochen hat. Wir erkennen keine Obrigkeit hie auff Erden vber vnsern König. So sind wir auch keiner andern verpflichtet. Wir verdammen alle die / so da lehren / daß wir richtigs wegs / oder neben zu / deß Eyds mit welchem wir vns verbunden jhm gehorsamb zu seyn / entschlagen können werden. Mit dieser Bekantnuß stimmen auch eyn / alle vnsere vnnd vnser Voreltern Handlungen. Wo ist jemals einer vnder vns gesunden worden / der sein Messer mit vnser Königen Blut abschewlicher weise besudelt? oder sich zu dem Feind deß Vatterlands geschlagen hette / dasselbige zu zerreissen vnnd zu verderben? Hat nicht viel mehr Gott der Allmächtig / nach so vielen tödtlichen Wunden / die Franckreich von andern empfangen / den Arm vnd die Dapfferkeit vnser Voreltern gebraucht / dasselbe gleichsamb wider von dem Todt zuerwecken? Heutiges Tags / da die vorige Rottierung sich wider zusammen thut / so siehet man / daß vnsere geschworne Feinde / die sich verbunden haben / neben vnser Religion alle Stände in der Christenheit / sonderlich aber diß Königreich / zu zerstören / vnd das Hertz vnd Willen deß Königs / nach dem sie seinem Gewissen etwas einblasen / jhres

dieweil er meynte / er wolte dem Vnglück / mit welchem etliche der vnserigen offentlich bedräwet waren / entgehen / obangegte betriegliche Declaration selbs durch den Truck publicirt / vnnd damit er der erste were / der solcher geniessen möchte / dem König die Start so freywillig geöffnet hat? Also hat man an diesem Orth die Larve abgezogen / vnd ohne schew zuerkennen geben / daß man vns alle ins gemein angreiffen wolte.

Dann stracks nach dem der König zu Saumur gewesen / ist Zeitung einkommen / daß alle die von der Religion in den fürnembsten Stätten von Normandien / weren wehrloß gemacht worden. Was hatten die gethan? Können sie auch einiger Rebellion oder Vngehorsambs / nach ergangener Declaration / bezüchtigt werden? Vnd das noch mehr ist / als der König zu Saumur war / so ist der Herr Arngut / auff einen Sambstag den 15. dieses Monats / gen S. Jehan de Angely kommen / vnd dem Hertzogen von Rohan / vnnd Herrn von Soubize / einen Befehl gebracht / daß sie zu Jhrer Mayest. kommen solten: Welche begehrte jhr Gutachten zuvernemmen / wie diese gegenwärtige Vnruhe möchte gestillt werden? Diß geschahe zwoer Vrsachen haben. Erstlich / damit durch Hoffnung einiges Rechts / die grosse Herren vnnd der gemeine Mann vnser Religion / würden auffgehalten (inmassen biß daher geschehen) vnder dessen daß man sich mit allem fleiß zum Krieg rüstete. Darnach / vnd zwar fürnemblich / damit man in das Kriegsvolck deß Königs / welches der Herr von Auriac führte / kein Argwohn vnnd Mißtrawen setzen solte. Welches gleichwol den andern Tag / auff die drey tausendt fünffhundert Mann starck / in die Vorstätt gefallen / vnnd die Statt mit allem Ernst angegriffen / in Meynung dieselbe zu vberraschen: welches auch geschehen were / wo sie sich nicht dapffer gewehrt hette. Was hatte die Statt begangen? Vnd wie hette man sie können beschuldigen / daß man nicht zugleich obgedachte Herrn beschuldigthette? Gleichwol so hatte der König an den Hertzog von Rohan / als seinen trewen vnnd wol affectionirten Diener / geschrieben / vnnd jhn / seinen Ober Amptmann vnnd Leutenant in der Landschafft Poicton / intitulirt: welches man einem Rebellen vnd Vngehorsamen nicht zuthun pflegt. Was kan dann dieser Start zugemessen werden / vmb welches willen man sie vmbringt / belagert / deß Königs Geschütz dafür gebracht / vnd sie also zugerichtet / wie sie jetzundtist?

Was hatte die Statt Jargean / ein ander Orth vnfer Versicherung / gesündiget / daß man sie auch zu der Zeit belägert hat? Anders kan man nicht sagen / dann daß man geschworen / vnserm keinen zuverschonen: vnd daß der Haß wider vnser Religion so groß ist / daß man auff alle Mittel vnd Weg trachtet / wie man sie köndte außrotten.

Diß stellen wir vor den Augen aller Frantzosen / ja aller Christen / vnnd ruffen sie an zu Richtern vber vnser Vnschuld / vnnd der vnbilligen vnnd gewaltsamen Verfolgung vnser Feinden. Vnd ob wol jetzt gethane Erzehlung / welcher gestallt vnsere Feinde gegen vns / vnd wir gegen den König / verfahren vnd gehandelt / die falsche Anklag vnnd Verleumbdung vnser Feinden genugsamb entdecket / in dem sie vns als Rebellen vnnd Vngehorsame außruffen: Jedoch / damit nichts dahinden bleib / welches frommer Lenth Gunst von vns abwenden / vnnd jhr Mitleyden gegen vns in vnserm Elend / oder jhr Hülff in vnser nothwendigen vnnd billigen Gegenwehr / verhindern möchte: so können wir leichtlich darthun / daß kein Schein noch Verdacht einiger Rebellion in vns zufinden. Keiner wolle gedencken / daß die Klagen / welche die gewaltsame Vndertruckung vns außgepreßt / wider den König gehen / in welchem wir erkennen vnd von Hertzen ehren das Ebenbild GOttes hie auff Erden. Aber wir messen die Vnbilligkeit / vber welche wir klagen / denen zu / die seiner Gunst vnd seines Gewissens mißbrauche. Vnd wann wir die jenige / so vns besagter massen beschuldigen / beschreiben / vnnd mit jhren Farben außstreichen wolten / so würde gantz Franckreich / welches vnder dem vnerträglichen Joch jhrer Tyranney seufftzet / bezeugen / daß wir die Warheit gesagt / vnnd jhnen gar nicht vnrecht gethan hetten. Aber es soll vns zu vnser Vnschuld genug seyn / daß wir jhre falsche Anklag ableinen. Sie beschuldigen vns / wir seyen Rebellen / vngehorsamb / vnnd widerstzen vns deß Königs Gebott. GOtt sey danck / daß die Religion / welche wir im Hertzen haben / vnnd die wir durch vnsere offentliche Bekantnuß an den Tag geben vnd für vnsern Königen bezeuget haben / damit sie wüßten / daß wir neben dem reinen Gottesdienst vns schuldig erkenten / jhnen allen Gehorsamb zu erzeigen / vns schon längst von solcher Aufflag ledig gesprochen hat. Wir erkennen keine Obrigkeit hie auff Erden vber vnsern König. So sind wir auch keiner andern verpflichtet. Wir verdammen alle die / so da lehren / daß wir richtigs wegs / oder neben zu / deß Eyds mit welchem wir vns verbunden jhm gehorsamb zu seyn / entschlagen können werden. Mit dieser Bekantnuß stimmen auch eyn / alle vnsere vnnd vnser Voreltern Handlungen. Wo ist jemals einer vnder vns gesunden worden / der sein Messer mit vnser Königen Blut abschewlicher weise besudelt? oder sich zu dem Feind deß Vatterlands geschlagen hette / dasselbige zu zerreissen vnnd zu verderben? Hat nicht viel mehr Gott der Allmächtig / nach so vielen tödtlichen Wunden / die Franckreich von andern empfangen / den Arm vnd die Dapfferkeit vnser Voreltern gebraucht / dasselbe gleichsamb wider von dem Todt zuerwecken? Heutiges Tags / da die vorige Rottierung sich wider zusammen thut / so siehet man / daß vnsere geschworne Feinde / die sich verbunden haben / neben vnser Religion alle Stände in der Christenheit / sonderlich aber diß Königreich / zu zerstören / vnd das Hertz vnd Willen deß Königs / nach dem sie seinem Gewissen etwas einblasen / jhres

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          <p>Dann stracks nach dem der König zu Saumur gewesen / ist Zeitung einkommen / daß                      alle die von der Religion in den fürnembsten Stätten von Normandien / weren                      wehrloß gemacht worden. Was hatten die gethan? Können sie auch einiger Rebellion                      oder Vngehorsambs / nach ergangener Declaration / bezüchtigt werden? Vnd das                      noch mehr ist / als der König zu Saumur war / so ist der Herr Arngut / auff                      einen Sambstag den 15. dieses Monats / gen S. Jehan de Angely kommen / vnd dem                      Hertzogen von Rohan / vnnd Herrn von Soubize / einen Befehl gebracht / daß sie                      zu Jhrer Mayest. kommen solten: Welche begehrte jhr Gutachten zuvernemmen / wie                      diese gegenwärtige Vnruhe möchte gestillt werden? Diß geschahe zwoer Vrsachen                      haben. Erstlich / damit durch Hoffnung einiges Rechts / die grosse Herren vnnd                      der gemeine Mann vnser Religion / würden auffgehalten (inmassen biß daher                      geschehen) vnder dessen daß man sich mit allem fleiß zum Krieg rüstete. Darnach                      / vnd zwar fürnemblich / damit man in das Kriegsvolck deß Königs / welches der                      Herr von Auriac führte / kein Argwohn vnnd Mißtrawen setzen solte. Welches                      gleichwol den andern Tag / auff die drey tausendt fünffhundert Mann starck / in                      die Vorstätt gefallen / vnnd die Statt mit allem Ernst angegriffen / in Meynung                      dieselbe zu vberraschen: welches auch geschehen were / wo sie sich nicht dapffer                      gewehrt hette. Was hatte die Statt begangen? Vnd wie hette man sie können                      beschuldigen / daß man nicht zugleich obgedachte Herrn beschuldigthette?                      Gleichwol so hatte der König an den Hertzog von Rohan / als seinen trewen vnnd                      wol affectionirten Diener / geschrieben / vnnd jhn / seinen Ober Amptmann vnnd                      Leutenant in der Landschafft Poicton / intitulirt: welches man einem Rebellen                      vnd Vngehorsamen nicht zuthun pflegt. Was kan dann dieser Start zugemessen                      werden / vmb welches willen man sie vmbringt / belagert / deß Königs Geschütz                      dafür gebracht / vnd sie also zugerichtet / wie sie jetzundtist?</p>
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Jehan de Angely kommen / vnd dem Hertzogen von Rohan / vnnd Herrn von Soubize / einen Befehl gebracht / daß sie zu Jhrer Mayest. kommen solten: Welche begehrte jhr Gutachten zuvernemmen / wie diese gegenwärtige Vnruhe möchte gestillt werden? Diß geschahe zwoer Vrsachen haben. Erstlich / damit durch Hoffnung einiges Rechts / die grosse Herren vnnd der gemeine Mann vnser Religion / würden auffgehalten (inmassen biß daher geschehen) vnder dessen daß man sich mit allem fleiß zum Krieg rüstete. Darnach / vnd zwar fürnemblich / damit man in das Kriegsvolck deß Königs / welches der Herr von Auriac führte / kein Argwohn vnnd Mißtrawen setzen solte. Welches gleichwol den andern Tag / auff die drey tausendt fünffhundert Mann starck / in die Vorstätt gefallen / vnnd die Statt mit allem Ernst angegriffen / in Meynung dieselbe zu vberraschen: welches auch geschehen were / wo sie sich nicht dapffer gewehrt hette. Was hatte die Statt begangen? Vnd wie hette man sie können beschuldigen / daß man nicht zugleich obgedachte Herrn beschuldigthette? Gleichwol so hatte der König an den Hertzog von Rohan / als seinen trewen vnnd wol affectionirten Diener / geschrieben / vnnd jhn / seinen Ober Amptmann vnnd Leutenant in der Landschafft Poicton / intitulirt: welches man einem Rebellen vnd Vngehorsamen nicht zuthun pflegt. Was kan dann dieser Start zugemessen werden / vmb welches willen man sie vmbringt / belagert / deß Königs Geschütz dafür gebracht / vnd sie also zugerichtet / wie sie jetzundtist? Was hatte die Statt Jargean / ein ander Orth vnfer Versicherung / gesündiget / daß man sie auch zu der Zeit belägert hat? Anders kan man nicht sagen / dann daß man geschworen / vnserm keinen zuverschonen: vnd daß der Haß wider vnser Religion so groß ist / daß man auff alle Mittel vnd Weg trachtet / wie man sie köndte außrotten. Diß stellen wir vor den Augen aller Frantzosen / ja aller Christen / vnnd ruffen sie an zu Richtern vber vnser Vnschuld / vnnd der vnbilligen vnnd gewaltsamen Verfolgung vnser Feinden. Vnd ob wol jetzt gethane Erzehlung / welcher gestallt vnsere Feinde gegen vns / vnd wir gegen den König / verfahren vnd gehandelt / die falsche Anklag vnnd Verleumbdung vnser Feinden genugsamb entdecket / in dem sie vns als Rebellen vnnd Vngehorsame außruffen: Jedoch / damit nichts dahinden bleib / welches frommer Lenth Gunst von vns abwenden / vnnd jhr Mitleyden gegen vns in vnserm Elend / oder jhr Hülff in vnser nothwendigen vnnd billigen Gegenwehr / verhindern möchte: so können wir leichtlich darthun / daß kein Schein noch Verdacht einiger Rebellion in vns zufinden. Keiner wolle gedencken / daß die Klagen / welche die gewaltsame Vndertruckung vns außgepreßt / wider den König gehen / in welchem wir erkennen vnd von Hertzen ehren das Ebenbild GOttes hie auff Erden. Aber wir messen die Vnbilligkeit / vber welche wir klagen / denen zu / die seiner Gunst vnd seines Gewissens mißbrauche. Vnd wann wir die jenige / so vns besagter massen beschuldigen / beschreiben / vnnd mit jhren Farben außstreichen wolten / so würde gantz Franckreich / welches vnder dem vnerträglichen Joch jhrer Tyranney seufftzet / bezeugen / daß wir die Warheit gesagt / vnnd jhnen gar nicht vnrecht gethan hetten. Aber es soll vns zu vnser Vnschuld genug seyn / daß wir jhre falsche Anklag ableinen. Sie beschuldigen vns / wir seyen Rebellen / vngehorsamb / vnnd widerstzen vns deß Königs Gebott. GOtt sey danck / daß die Religion / welche wir im Hertzen haben / vnnd die wir durch vnsere offentliche Bekantnuß an den Tag geben vnd für vnsern Königen bezeuget haben / damit sie wüßten / daß wir neben dem reinen Gottesdienst vns schuldig erkenten / jhnen allen Gehorsamb zu erzeigen / vns schon längst von solcher Aufflag ledig gesprochen hat. Wir erkennen keine Obrigkeit hie auff Erden vber vnsern König. So sind wir auch keiner andern verpflichtet. Wir verdammen alle die / so da lehren / daß wir richtigs wegs / oder neben zu / deß Eyds mit welchem wir vns verbunden jhm gehorsamb zu seyn / entschlagen können werden. Mit dieser Bekantnuß stimmen auch eyn / alle vnsere vnnd vnser Voreltern Handlungen. Wo ist jemals einer vnder vns gesunden worden / der sein Messer mit vnser Königen Blut abschewlicher weise besudelt? oder sich zu dem Feind deß Vatterlands geschlagen hette / dasselbige zu zerreissen vnnd zu verderben? Hat nicht viel mehr Gott der Allmächtig / nach so vielen tödtlichen Wunden / die Franckreich von andern empfangen / den Arm vnd die Dapfferkeit vnser Voreltern gebraucht / dasselbe gleichsamb wider von dem Todt zuerwecken? Heutiges Tags / da die vorige Rottierung sich wider zusammen thut / so siehet man / daß vnsere geschworne Feinde / die sich verbunden haben / neben vnser Religion alle Stände in der Christenheit / sonderlich aber diß Königreich / zu zerstören / vnd das Hertz vnd Willen deß Königs / nach dem sie seinem Gewissen etwas einblasen / jhres

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 677. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/756>, abgerufen am 22.11.2024.