Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.ser Ferdinanden / vnnd einem Mantuanischen Keyser Ferdinandt verheyrathet sich mit Fr. Eleonora Hertzogin von Mantua. Fräwlein Eleonora / Ferdinandi / Cardinals vnd Hertzogs zu Mantua Fraw Schwester von Johann Vlrichen / Freyherrn von Eggenburg ein Heyrath tractirt vnd erhandelt worden. Derselbe nun ward zu Anfang deß 1622. Jars beschlossen / vnd darauff gedachtes Fräwlein von jhrem Herrn Brudern mit 300. vom Adel vnd in 6000. Soldaten in der Statt Mantua auß den Closter S. Vrsula in die Thumbkirch daselbs geleytet / allda jhr neben andern Ceremonien der Bischoff die Schlüssel zur Statt als einer Keyserin praesentierte / darauff mann das Te Deum laudamus sang / vnd alles grob Geschütz loß gehen liesse. Nach solchem ist die Keyserliche Braut mit obgedachtem Comitat von Mantua / durch der Venediger Gebieth / welche Herrschafft sie mit 1000. Kürissern / 400. vom Adel vnd etlich tausendt zu Fuß empfangen / auch stattliche Praesenten gegeben vnd kostfrey gehalten / worauff sie jren Weg nach Inßbruck genommen. Keyserlich Beyläger zu Inßbruck gehalten. Etliche Tag zuvor ist J. Keys. Maj. auch dahin in Begleytung vieler Fürsten / Graffen vnnd Herrn / wie auch der gantzen Hoffstatt / das Beylager allda zu halten / verreyset. Nachdem nun J. M. den 4. Februarij daselbst ankommen / haben sie die Keyserliche Braut in der Barfüsser Kirchen empfangen / vnd darauff die Hochzeit vnd Beylager / doch / wegen der damaligen Beschaffenheit der Zeit / ohne sondern Pracht / gehalten. Nach vollendung derselben hat Jh. Majest. von dannen jhre zu rück Reyß auf Saltzburg genommen / daselbst der Ertzbischoff Jh. Majest mit einer schönen Reutterey / Fußvolck / Frewdenschiesen vnd Fewerwerck empfangen vnd sehr stattlich tractiert. Hernach den 26. Februartj ist J. Keys. Maj. mit dero Fraw Gemahlin / Keyser Ferdinandt jungen Herrschafft vnnd Princessinnen wider zu Wien angelanget. Zu jhrer Ankunfft ist das grob Geschütz auff den Wällen / vnd die Soldaten kompt mit seiner Fraw Gemahlin wider zu Wien an. vom Rüben Thor an biß in die Burg in Ordnung gestanden; Im Einzug sind vorher geritten 6. Cornet Reutter / denen die Bürger vnd andere Innwohner neben den Keyserlichen Dienern / dann auff diese die Landherren vnd Ritterstands Personen / vnd denen nach die Keyserliche Trompetter / Heerpaucker / Leib Roß / geheyme Räthe / Kammerer vnnd Officirer / die fünff Herolden / oder Hoff Marschalck / J. Keys. Maj. ältester Sohn Ertz Hertzog Ferdinand Ernst / vnnd dann Jh. Keys. Maj. selbsten gefolget; die ist beym Thor durch der Statt Syndicum empfangen / vnd von den Rathsherren vnder einem von gelb vnd violfarben Goltstück gemachten Himmel eynbegleytet worden: gleich darauff ist die Keyserin in einem innwendig von gelb / außwendig aber violfarben Goltstück mir Golt vnd Silber gestickten schönen Wagen / auch in gesticktem Goltstück angethan / gefolgt: bey Jhrer Maj. im lincken Schlag ist der jüngste Herr Leopold Wilhelm vnd gegen vber die zwo Keyserliche Princessinnen gesessen / auff dem Himmel deß Wagens ist ein Adler mit außgebreiteten Flügeln gestanden: hinder dem Wagen ist der Keyserl. Hoffmeister Graff von Dietrichstein / vnd dann die Keyserliche Hartschierer vnd etlich Cornet Reutter geritten. Als sie nun in solcher Ordnung in die Statt kommen / ist das Geschütz zum andernmal loß gangen. Darauff ist Jhr Maj. vor S. Stephans Kirchen abgestiegen / allda das Te Deum laudamus gesungen / vnd hernach nach dessen Vollendung J. Majest vollends in die Burg begleitet worden. Vmb mehrern Berichts willen von dem Geschlecht der Keyserlichen Gemahlin / wollen wir mit kurtzem deroselben Stammregister bieher setzen. Schreckliche Fewerzeichen vnd drey Sonnen lassen sich an vielen Orthen sehen. Den 24. Januarij A. C. ist an vnderschiedlichen Orten sonderlich zu Straßburg / Heydelberg / Vlm / in Schweitz / vnd anderswo die Sonne gantz fewrig vndergangen / vnnd daher der neblichte Lufft sampt dem Gewölck nicht anderst anzusehen gewesen / als ob ein grosse Brunst jergend an einem Orth entstanden: Darauff ist in der Nacht ein schrecklich Chasme vnd Fewerzeichen erfolget; delt andern Tag als den 25. dieses welcher war S. Pauli Bekehrung / nach den die Sonne mit zimlich hellem Wetter auffgangen / haben sich vor 9. Vhren vor Mittag drey Sonnen mit einem Regenbogen / der sie gantz vmbgeben / dessen Obertheil jedoch bleicher als das vnderst gewesen / sehen lassen: Nachmalen vmb 2. Vhren nach Mittag sind durch die zwo Sonnen / deren die eine / so gegen Orient gestanden / gelb vnd Rot geschienen / die ander aber so gegen Mittag sich erzeiget / gelb vnd weiß gewesen / creutzweiß weisse Striemen gangen / von Orient aber gegen Mittag zween vbersich gekehrte Re- ser Ferdinanden / vnnd einem Mantuanischen Keyser Ferdinandt verheyrathet sich mit Fr. Eleonora Hertzogin von Mantua. Fräwlein Eleonora / Ferdinandi / Cardinals vnd Hertzogs zu Mantua Fraw Schwester von Johann Vlrichen / Freyherrn von Eggenburg ein Heyrath tractirt vnd erhandelt worden. Derselbe nun ward zu Anfang deß 1622. Jars beschlossen / vnd darauff gedachtes Fräwlein von jhrem Herrn Brudern mit 300. vom Adel vñ in 6000. Soldaten in der Statt Mantua auß dẽ Closter S. Vrsula in die Thumbkirch daselbs geleytet / allda jhr nebẽ andern Ceremonien der Bischoff die Schlüssel zur Statt als einer Keyserin praesentierte / darauff mann das Te Deum laudamus sang / vnd alles grob Geschütz loß gehen liesse. Nach solchem ist die Keyserliche Braut mit obgedachtem Comitat von Mantua / durch der Venediger Gebieth / welche Herrschafft sie mit 1000. Kürissern / 400. vom Adel vnd etlich tausendt zu Fuß empfangen / auch stattliche Praesenten gegeben vnd kostfrey gehalten / worauff sie jren Weg nach Inßbruck genommen. Keyserlich Beyläger zu Inßbruck gehalten. Etliche Tag zuvor ist J. Keys. Maj. auch dahin in Begleytung vieler Fürsten / Graffen vnnd Herrn / wie auch der gantzen Hoffstatt / das Beylager allda zu halten / verreyset. Nachdem nun J. M. den 4. Februarij daselbst ankommen / haben sie die Keyserliche Braut in der Barfüsser Kirchen empfangen / vnd darauff die Hochzeit vnd Beylager / doch / wegen der damaligen Beschaffenheit der Zeit / ohne sondern Pracht / gehalten. Nach vollendung derselben hat Jh. Majest. von dannen jhre zu rück Reyß auf Saltzburg genommen / daselbst der Ertzbischoff Jh. Majest mit einer schönen Reutterey / Fußvolck / Frewdenschiesen vnd Fewerwerck empfangen vnd sehr stattlich tractiert. Hernach den 26. Februartj ist J. Keys. Maj. mit dero Fraw Gemahlin / Keyser Ferdinandt jungen Herrschafft vnnd Princessinnen wider zu Wien angelanget. Zu jhrer Ankunfft ist das grob Geschütz auff den Wällen / vnd die Soldaten kompt mit seiner Fraw Gemahlin wider zu Wien an. vom Rüben Thor an biß in die Burg in Ordnung gestanden; Im Einzug sind vorher geritten 6. Cornet Reutter / denen die Bürger vnd andere Innwohner neben den Keyserlichen Dienern / dann auff diese die Landherren vnd Ritterstands Personen / vnd denen nach die Keyserliche Trompetter / Heerpaucker / Leib Roß / geheyme Räthe / Kammerer vnnd Officirer / die fünff Herolden / oder Hoff Marschalck / J. Keys. Maj. ältester Sohn Ertz Hertzog Ferdinand Ernst / vnnd dann Jh. Keys. Maj. selbsten gefolget; die ist beym Thor durch der Statt Syndicum empfangen / vnd von den Rathsherren vnder einem von gelb vnd violfarben Goltstück gemachten Him̃el eynbegleytet worden: gleich darauff ist die Keyserin in einem innwendig von gelb / außwendig aber violfarben Goltstück mir Golt vnd Silber gestickten schönen Wagen / auch in gesticktem Goltstück angethan / gefolgt: bey Jhrer Maj. im lincken Schlag ist der jüngste Herr Leopold Wilhelm vnd gegen vber die zwo Keyserliche Princessinnen gesessen / auff dem Himmel deß Wagens ist ein Adler mit außgebreiteten Flügeln gestanden: hinder dem Wagen ist der Keyserl. Hoffmeister Graff von Dietrichstein / vnd dann die Keyserliche Hartschierer vnd etlich Cornet Reutter geritten. Als sie nun in solcher Ordnung in die Statt kommen / ist das Geschütz zum andernmal loß gangen. Darauff ist Jhr Maj. vor S. Stephans Kirchen abgestiegen / allda das Te Deum laudamus gesungen / vnd hernach nach dessen Vollendung J. Majest vollends in die Burg begleitet worden. Vmb mehrern Berichts willen von dem Geschlecht der Keyserlichen Gemahlin / wollen wir mit kurtzem deroselben Stammregister bieher setzen. Schreckliche Fewerzeichen vnd drey Sonnen lassen sich an vielen Orthen sehen. Den 24. Januarij A. C. ist an vnderschiedlichen Ortẽ sonderlich zu Straßburg / Heydelberg / Vlm / in Schweitz / vnd anderswo die Sonne gantz fewrig vndergangen / vnnd daher der neblichte Lufft sampt dem Gewölck nicht anderst anzusehen gewesen / als ob ein grosse Brunst jergend an einem Orth entstanden: Darauff ist in der Nacht ein schrecklich Chasme vnd Fewerzeichen erfolget; delt andern Tag als den 25. dieses welcher war S. Pauli Bekehrung / nach dẽ die Sonne mit zimlich hellem Wetter auffgangen / haben sich vor 9. Vhren vor Mittag drey Sonnen mit einem Regenbogen / der sie gantz vmbgeben / dessen Obertheil jedoch bleicher als das vnderst gewesen / sehen lassen: Nachmalẽ vmb 2. Vhren nach Mittag sind durch die zwo Sonnen / deren die eine / so gegen Orient gestanden / gelb vnd Rot geschienen / die ander aber so gegen Mittag sich erzeiget / gelb vnd weiß gewesen / creutzweiß weisse Striemen gangen / von Orient aber gegen Mittag zween vbersich gekehrte Re- <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0794" n="711"/> ser Ferdinanden / vnnd einem Mantuanischen <note place="left">Keyser Ferdinandt verheyrathet sich mit Fr. Eleonora Hertzogin von Mantua.</note> Fräwlein Eleonora / Ferdinandi / Cardinals vnd Hertzogs zu Mantua Fraw Schwester von Johann Vlrichen / Freyherrn von Eggenburg ein Heyrath tractirt vnd erhandelt worden. Derselbe nun ward zu Anfang deß 1622. Jars beschlossen / vnd darauff gedachtes Fräwlein von jhrem Herrn Brudern mit 300. vom Adel vñ in 6000. Soldaten in der Statt Mantua auß dẽ Closter S. Vrsula in die Thumbkirch daselbs geleytet / allda jhr nebẽ andern Ceremonien der Bischoff die Schlüssel zur Statt als einer Keyserin praesentierte / darauff mann das Te Deum laudamus sang / vnd alles grob Geschütz loß gehen liesse. Nach solchem ist die Keyserliche Braut mit obgedachtem Comitat von Mantua / durch der Venediger Gebieth / welche Herrschafft sie mit 1000. Kürissern / 400. vom Adel vnd etlich tausendt zu Fuß empfangen / auch stattliche Praesenten gegeben vnd kostfrey gehalten / worauff sie jren Weg nach Inßbruck genommen. <note place="left">Keyserlich Beyläger zu Inßbruck gehalten.</note> Etliche Tag zuvor ist J. Keys. Maj. auch dahin in Begleytung vieler Fürsten / Graffen vnnd Herrn / wie auch der gantzen Hoffstatt / das Beylager allda zu halten / verreyset. Nachdem nun J. M. den 4. Februarij daselbst ankommen / haben sie die Keyserliche Braut in der Barfüsser Kirchen empfangen / vnd darauff die Hochzeit vnd Beylager / doch / wegen der damaligen Beschaffenheit der Zeit / ohne sondern Pracht / gehalten. Nach vollendung derselben hat Jh. Majest. von dannen jhre zu rück Reyß auf Saltzburg genommen / daselbst der Ertzbischoff Jh. Majest mit einer schönen Reutterey / Fußvolck / Frewdenschiesen vnd Fewerwerck empfangen vnd sehr stattlich tractiert. Hernach den 26. Februartj ist J. Keys. Maj. mit dero Fraw Gemahlin / <note place="left">Keyser Ferdinandt</note> jungen Herrschafft vnnd Princessinnen wider zu Wien angelanget. Zu jhrer Ankunfft ist das grob Geschütz auff den Wällen / vnd die Soldaten <note place="right">kompt mit seiner Fraw Gemahlin wider zu Wien an.</note> vom Rüben Thor an biß in die Burg in Ordnung gestanden; Im Einzug sind vorher geritten 6. Cornet Reutter / denen die Bürger vnd andere Innwohner neben den Keyserlichen Dienern / dann auff diese die Landherren vnd Ritterstands Personen / vnd denen nach die Keyserliche Trompetter / Heerpaucker / Leib Roß / geheyme Räthe / Kammerer vnnd Officirer / die fünff Herolden / oder Hoff Marschalck / J. Keys. Maj. ältester Sohn Ertz Hertzog Ferdinand Ernst / vnnd dann Jh. Keys. Maj. selbsten gefolget; die ist beym Thor durch der Statt Syndicum empfangen / vnd von den Rathsherren vnder einem von gelb vnd violfarben Goltstück gemachten Him̃el eynbegleytet worden: gleich darauff ist die Keyserin in einem innwendig von gelb / außwendig aber violfarben Goltstück mir Golt vnd Silber gestickten schönen Wagen / auch in gesticktem Goltstück angethan / gefolgt: bey Jhrer Maj. im lincken Schlag ist der jüngste Herr Leopold Wilhelm vnd gegen vber die zwo Keyserliche Princessinnen gesessen / auff dem Himmel deß Wagens ist ein Adler mit außgebreiteten Flügeln gestanden: hinder dem Wagen ist der Keyserl. Hoffmeister Graff von Dietrichstein / vnd dann die Keyserliche Hartschierer vnd etlich Cornet Reutter geritten. Als sie nun in solcher Ordnung in die Statt kommen / ist das Geschütz zum andernmal loß gangen. Darauff ist Jhr Maj. vor S. Stephans Kirchen abgestiegen / allda das Te Deum laudamus gesungen / vnd hernach nach dessen Vollendung J. Majest vollends in die Burg begleitet worden.</p> <p>Vmb mehrern Berichts willen von dem Geschlecht der Keyserlichen Gemahlin / wollen wir mit kurtzem deroselben Stammregister bieher setzen. </p> <p><note place="left">Schreckliche Fewerzeichen vnd drey Sonnen lassen sich an vielen Orthen sehen.</note> Den 24. Januarij A. C. ist an vnderschiedlichen Ortẽ sonderlich zu Straßburg / Heydelberg / Vlm / in Schweitz / vnd anderswo die Sonne gantz fewrig vndergangen / vnnd daher der neblichte Lufft sampt dem Gewölck nicht anderst anzusehen gewesen / als ob ein grosse Brunst jergend an einem Orth entstanden: Darauff ist in der Nacht ein schrecklich Chasme vnd Fewerzeichen erfolget; delt andern Tag als den 25. dieses welcher war S. Pauli Bekehrung / nach dẽ die Sonne mit zimlich hellem Wetter auffgangen / haben sich vor 9. Vhren vor Mittag drey Sonnen mit einem Regenbogen / der sie gantz vmbgeben / dessen Obertheil jedoch bleicher als das vnderst gewesen / sehen lassen: Nachmalẽ vmb 2. Vhren nach Mittag sind durch die zwo Sonnen / deren die eine / so gegen Orient gestanden / gelb vnd Rot geschienen / die ander aber so gegen Mittag sich erzeiget / gelb vnd weiß gewesen / creutzweiß weisse Striemen gangen / von Orient aber gegen Mittag zween vbersich gekehrte Re- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [711/0794]
ser Ferdinanden / vnnd einem Mantuanischen Fräwlein Eleonora / Ferdinandi / Cardinals vnd Hertzogs zu Mantua Fraw Schwester von Johann Vlrichen / Freyherrn von Eggenburg ein Heyrath tractirt vnd erhandelt worden. Derselbe nun ward zu Anfang deß 1622. Jars beschlossen / vnd darauff gedachtes Fräwlein von jhrem Herrn Brudern mit 300. vom Adel vñ in 6000. Soldaten in der Statt Mantua auß dẽ Closter S. Vrsula in die Thumbkirch daselbs geleytet / allda jhr nebẽ andern Ceremonien der Bischoff die Schlüssel zur Statt als einer Keyserin praesentierte / darauff mann das Te Deum laudamus sang / vnd alles grob Geschütz loß gehen liesse. Nach solchem ist die Keyserliche Braut mit obgedachtem Comitat von Mantua / durch der Venediger Gebieth / welche Herrschafft sie mit 1000. Kürissern / 400. vom Adel vnd etlich tausendt zu Fuß empfangen / auch stattliche Praesenten gegeben vnd kostfrey gehalten / worauff sie jren Weg nach Inßbruck genommen. Etliche Tag zuvor ist J. Keys. Maj. auch dahin in Begleytung vieler Fürsten / Graffen vnnd Herrn / wie auch der gantzen Hoffstatt / das Beylager allda zu halten / verreyset. Nachdem nun J. M. den 4. Februarij daselbst ankommen / haben sie die Keyserliche Braut in der Barfüsser Kirchen empfangen / vnd darauff die Hochzeit vnd Beylager / doch / wegen der damaligen Beschaffenheit der Zeit / ohne sondern Pracht / gehalten. Nach vollendung derselben hat Jh. Majest. von dannen jhre zu rück Reyß auf Saltzburg genommen / daselbst der Ertzbischoff Jh. Majest mit einer schönen Reutterey / Fußvolck / Frewdenschiesen vnd Fewerwerck empfangen vnd sehr stattlich tractiert. Hernach den 26. Februartj ist J. Keys. Maj. mit dero Fraw Gemahlin / jungen Herrschafft vnnd Princessinnen wider zu Wien angelanget. Zu jhrer Ankunfft ist das grob Geschütz auff den Wällen / vnd die Soldaten vom Rüben Thor an biß in die Burg in Ordnung gestanden; Im Einzug sind vorher geritten 6. Cornet Reutter / denen die Bürger vnd andere Innwohner neben den Keyserlichen Dienern / dann auff diese die Landherren vnd Ritterstands Personen / vnd denen nach die Keyserliche Trompetter / Heerpaucker / Leib Roß / geheyme Räthe / Kammerer vnnd Officirer / die fünff Herolden / oder Hoff Marschalck / J. Keys. Maj. ältester Sohn Ertz Hertzog Ferdinand Ernst / vnnd dann Jh. Keys. Maj. selbsten gefolget; die ist beym Thor durch der Statt Syndicum empfangen / vnd von den Rathsherren vnder einem von gelb vnd violfarben Goltstück gemachten Him̃el eynbegleytet worden: gleich darauff ist die Keyserin in einem innwendig von gelb / außwendig aber violfarben Goltstück mir Golt vnd Silber gestickten schönen Wagen / auch in gesticktem Goltstück angethan / gefolgt: bey Jhrer Maj. im lincken Schlag ist der jüngste Herr Leopold Wilhelm vnd gegen vber die zwo Keyserliche Princessinnen gesessen / auff dem Himmel deß Wagens ist ein Adler mit außgebreiteten Flügeln gestanden: hinder dem Wagen ist der Keyserl. Hoffmeister Graff von Dietrichstein / vnd dann die Keyserliche Hartschierer vnd etlich Cornet Reutter geritten. Als sie nun in solcher Ordnung in die Statt kommen / ist das Geschütz zum andernmal loß gangen. Darauff ist Jhr Maj. vor S. Stephans Kirchen abgestiegen / allda das Te Deum laudamus gesungen / vnd hernach nach dessen Vollendung J. Majest vollends in die Burg begleitet worden.
Keyser Ferdinandt verheyrathet sich mit Fr. Eleonora Hertzogin von Mantua.
Keyserlich Beyläger zu Inßbruck gehalten.
Keyser Ferdinandt
kompt mit seiner Fraw Gemahlin wider zu Wien an. Vmb mehrern Berichts willen von dem Geschlecht der Keyserlichen Gemahlin / wollen wir mit kurtzem deroselben Stammregister bieher setzen.
Den 24. Januarij A. C. ist an vnderschiedlichen Ortẽ sonderlich zu Straßburg / Heydelberg / Vlm / in Schweitz / vnd anderswo die Sonne gantz fewrig vndergangen / vnnd daher der neblichte Lufft sampt dem Gewölck nicht anderst anzusehen gewesen / als ob ein grosse Brunst jergend an einem Orth entstanden: Darauff ist in der Nacht ein schrecklich Chasme vnd Fewerzeichen erfolget; delt andern Tag als den 25. dieses welcher war S. Pauli Bekehrung / nach dẽ die Sonne mit zimlich hellem Wetter auffgangen / haben sich vor 9. Vhren vor Mittag drey Sonnen mit einem Regenbogen / der sie gantz vmbgeben / dessen Obertheil jedoch bleicher als das vnderst gewesen / sehen lassen: Nachmalẽ vmb 2. Vhren nach Mittag sind durch die zwo Sonnen / deren die eine / so gegen Orient gestanden / gelb vnd Rot geschienen / die ander aber so gegen Mittag sich erzeiget / gelb vnd weiß gewesen / creutzweiß weisse Striemen gangen / von Orient aber gegen Mittag zween vbersich gekehrte Re-
Schreckliche Fewerzeichen vnd drey Sonnen lassen sich an vielen Orthen sehen.
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