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Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.

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Land getheilet in zwey Theil / als das Obere vnnd Vndere: Das Obere begreiffet vnder dem Titul einer Landgraffschafft in sich das Sudgow vnnd Breißgow. In beyden Theilen ist ein grosse Anzahl Stätt / Schlösser / Dörffer vnd Höffe / vnder denen Straßburg die Vornembste ist. Das gantz Elsaß wird gegen Orient beschlossen mit den Rheinstrom / gegen Occident aber mit dem Wosagischen Gebirg / welches Lothringen von Teutschland vnderscheidet / vnd sich von dem Sundgow biß an die Stat Weissenburg erstrecket: der Begriff zwischen solchem Gebirg vnd dem Rhein ist dreyer Meilen breit / aber bey Hagenaw ist es etwas breiter / da thut sich das Gebirg fünff Meilen ferrn von dem Rhein. In diesem engen Begriff deß Elsasses fällt alle Jahr ein solch groß Gut von Wein vnd Korn / daß nicht allein davon seine Einwohner / derer trefflich viel sind / zu leben haben / sondern es wird dasselbe noch darauß in andere Länder / als in Schwaben / Schweitz / Bayern / Niderland vnnd Engelland verführet. Wer mehr hiervon zu wissen begehret / der lese Münsterum, Maginum, Mercatorem vnd andere.

Mannßfelder thut grossen Schaden im Elsaß. In diesem Land hat der von Mannßfeld vberauß grossen Schaden gethan / dann als er die Intention der Zaberer vernommen / hat er sein Volck darauff in vnderschiedliche Hauffen vertheilet / vnd hinauff ins Elsaß in die Oesterreichische Erbland starck streiffen / plündern vnd brennen lassen / also daß auff viel Meil die Bawren mit Weib vnd Kindern in grossem Jammer vnd Kält entlauffen / hinderlassende viel Viehe / so mehrentheils in den Ställen Hungers gestorben / dardurch dann vnd anders dergleichen nachmalen ein grosse Theurung an Victualien vervrsachet worden. Es hat auch der Obriste Oberntraut mit einer starcken Reutterey ins Brißgaw biß an Breysach vnd Ensißheim gestreiffet / vnd mit Plündern vnd Niderhawen in Schlössern vnd Dörffern nit zum Besten verfahren.

Etlich Mannßfeldische von Dachsteinischen geschlagen. Von diesem streiffenden Mannßfeldischen Kriegsvolck haben 100. Kürisser vnd 100. Mußquetirer auß Dachstein ein Compagny Niderländische vnd Englische zu Wolffsheim anderthalbe Stund von Straßburg deß Nachts vnversehens vberfallen / mehrerntheils erlegt vnnd viel Pferd / Wägen vnd gemachte Beuten von jhnen bekommen. Es haben auch die Ertzhertzogische auß Benfeld mit einer Trouppen Mannßfeldischer getroffen / darüber beyderseits fast in 200. geblieben.

Das Elsaß nun vor weiterm Gewalt zu defendiren / hat Ertzhertzog Leopold viel Kriegsvolck der Enden abgesandt / auch hat wegen solches Beginnen Mannßfelder wird von newem in die Acht erkläret. deß von Mannßfeld Jhre Key. M. wider jhn ein newe Achtserklärung ergehen vnd publiciren lassen / folgenden Lauts:

Es were Ernst von Mannßfeld in den vorigen Jaren / von J. Maj Vorfahren Keyser Matthia / weil er wider jhn die Waffen zu ergreiffen / vnd die Böhmische Rebellion fortzusetzen vnd zu behaupten sich vnderstanden / in die Aacht erkläret worden: Man hette zwar der Hoffnung gelebet / er würde sein vnrecht erkennen vnd vmbkehren / vnd J. M. als dem Obristen Haupt / schuldigen Gehorsam leisten: So were jedoch männiglich bekant / daß dieser Mannßfelder in seinem Vorhaben verharrende / sich bißhero das schädliche Fewer der Rebellion je mehr vnd mehr anzuzünden bemühet / dem auffgeworffenen Haupt solcher Rebellion / so gleichfalls in die Aacht erkläret Hülff geleistet / vnd nach dem namhafften Sieg bey Prag nicht vnderlassen hette / new Kriegsvolck zu werben / vnd damit die getrewe Reichs Stände zu verfolgen / vnd viel Orth in vnderschiedlichen Ländern weit vnd breit / fürnemlich aber an dem Rheinftröm mit Mord / Raub / Brand vnnd schweren Exactionen zu plagen vnd zu verhergen / also daß dahero leichtlich zu erachten / daß dieser Aechter nicht auffhören / sondern ob er schon nichts eygenes hette / doch so lang er noch lebete / viel Vbels im Reich anstifften würde.

Derhalben wolten Jh. Key. Maj. zu Conservirung der Keyserlichen Authorität / Erhaltung deß Friedens im Reich vnd die getrewe Reichs Stände von seiner Tyranney zu erretten / alle Fürsten vnd Gemeinden ermahnet haben / daß sie fleissige Acht auff jhn geben / vnnd wo sie jhn bekommen könten / gefangen nemen / vnd biß auff Jhrer M. Verordnung behalten solten. Were auch Jhr Befehl / daß sie nicht allein jhn / Mannßfeldern nicht auffnemen / jhm Vnderschleiff geben / fovierten vnd forthülffen / sondern auch jhre Vnderthanen / welche in desselben Kriegs Diensten weren / durch offene Mandata, bey Leib vnnd Lebens Straff / Confiscirung der Güter / Berliehrung der Privilegien vnd Landsverweisung jhrer Weib vnd Kinder / also abforderten.

Vtzberg von Bayerischen eingenommen / vnd etliche andere Ort mit Brand verheeret. In dessen haben die Bayerische das Pfältzische Schloß Vtzberg einkommen. Dann nach dem sie selbiges etlich Wochen lang belägert / haben sie solches den 20. Januarij gestürmt / sind sie zwar von der Besatzung damahls mannlich abgetrieben worden / als aber selbige keines Entsatzes sich zu getrösten / haben sie zu End dieses Monats nach zimlichem Verlust der Bayerischen / solches vbergeben.

Die Bayerische haben auch der Zeit Elsantz vberfallen / in 60. Mannßfeldische Soldaten darinn nidergemacht / den Flecken geplündert vnd allen Raub nach Vdenheim geführt / auff gleiche Weiß haben sie auch mit Venningen / Intzenhausen vnd Muckenbach verfahren vnd selbige mit Fewr verbrandt. Damit auch General Tilly deß Neckers Mannßfelder begibt sich wider in das Speyerische Bischthumb vnd belägert Meydenburg. sich versichern möchte / hat er Wimpffen im Thal auch eingenommen vnd besetzet. Vnder diesem Verlauff hat der von Mannßfeld in vnd vmb Wantzenaw mit Rauben vnd Brennen grossen Schaden gethan / auch vmb die Statt Hagenaw / auff den Nothfall gegen einer Belägerung zu halten / Schantzen auffwerffen lassen / vnd daselbs hin 20. Fahnen zu Fuß vnd 4. Cornet Reutter zur Besatzung geordnet / darauff sich wider mit seiner Armee ins Bischthumb Speyer begeben / vnd von der Clerisey daselbs 5000. Malter Korn / 400. Fuder Wein vnd ein ansehenliche Summa Gelts gefordert. Demnach jhm aber nichts bewilliget werden wollen / hat er das Speyerische Schloß Meydenburg / darein ein groß Gut geflehnet gewesen

Land getheilet in zwey Theil / als das Obere vnnd Vndere: Das Obere begreiffet vnder dem Titul einer Landgraffschafft in sich das Sudgow vnnd Breißgow. In beyden Theilen ist ein grosse Anzahl Stätt / Schlösser / Dörffer vnd Höffe / vnder denen Straßburg die Vornembste ist. Das gantz Elsaß wird gegẽ Orient beschlossen mit dẽ Rheinstrom / gegen Occident aber mit dem Wosagischen Gebirg / welches Lothringen von Teutschland vnderscheidet / vnd sich von dem Sundgow biß an die Stat Weissenburg erstrecket: der Begriff zwischẽ solchem Gebirg vnd dem Rhein ist dreyer Meilen breit / aber bey Hagenaw ist es etwas breiter / da thut sich das Gebirg fünff Meilen ferrn von dem Rhein. In diesem engen Begriff deß Elsasses fällt alle Jahr ein solch groß Gut von Wein vnd Korn / daß nicht allein davon seine Einwohner / derer trefflich viel sind / zu leben haben / sondern es wird dasselbe noch darauß in andere Länder / als in Schwaben / Schweitz / Bayern / Niderland vnnd Engelland verführet. Wer mehr hiervon zu wissen begehret / der lese Münsterum, Maginum, Mercatorem vnd andere.

Mannßfelder thut grossen Schaden im Elsaß. In diesem Land hat der von Mannßfeld vberauß grossen Schaden gethan / dann als er die Intention der Zaberer vernommen / hat er sein Volck darauff in vnderschiedliche Hauffen vertheilet / vnd hinauff ins Elsaß in die Oesterreichische Erbland starck streiffen / plündern vnd brennen lassen / also daß auff viel Meil die Bawren mit Weib vnd Kindern in grossem Jammer vnd Kält entlauffen / hinderlassende viel Viehe / so mehrentheils in den Ställen Hungers gestorben / dardurch dann vnd anders dergleichen nachmalẽ ein grosse Theurung an Victualien vervrsachet worden. Es hat auch der Obriste Oberntraut mit einer starcken Reutterey ins Brißgaw biß an Breysach vnd Ensißheim gestreiffet / vnd mit Plündern vnd Niderhawen in Schlössern vnd Dörffern nit zum Besten verfahren.

Etlich Mannßfeldische von Dachsteinischen geschlagen. Von diesem streiffenden Mannßfeldischen Kriegsvolck haben 100. Kürisser vnd 100. Mußquetirer auß Dachstein ein Compagny Niderländische vnd Englische zu Wolffsheim anderthalbe Stund von Straßburg deß Nachts vnversehens vberfallen / mehrerntheils erlegt vnnd viel Pferd / Wägen vnd gemachte Beuten von jhnen bekommen. Es haben auch die Ertzhertzogische auß Benfeld mit einer Trouppen Mannßfeldischer getroffen / darüber beyderseits fast in 200. geblieben.

Das Elsaß nun vor weiterm Gewalt zu defendiren / hat Ertzhertzog Leopold viel Kriegsvolck der Enden abgesandt / auch hat wegen solches Beginnen Mannßfelder wird von newem in die Acht erkläret. deß von Mannßfeld Jhre Key. M. wider jhn ein newe Achtserklärung ergehen vnd publiciren lassen / folgenden Lauts:

Es were Ernst von Mannßfeld in den vorigen Jaren / von J. Maj Vorfahren Keyser Matthia / weil er wider jhn die Waffen zu ergreiffen / vnd die Böhmische Rebellion fortzusetzen vñ zu behauptẽ sich vnderstandẽ / in die Aacht erkläret wordẽ: Man hette zwar der Hoffnung gelebet / er würde sein vnrecht erkennen vnd vmbkehren / vnd J. M. als dem Obristen Haupt / schuldigẽ Gehorsam leisten: So were jedoch männiglich bekant / daß dieser Mañßfelder in seinem Vorhaben verharrende / sich bißhero das schädliche Fewer der Rebellion je mehr vnd mehr anzuzünden bemühet / dem auffgeworffenen Haupt solcher Rebellion / so gleichfalls in die Aacht erkläret Hülff geleistet / vnd nach dem namhafften Sieg bey Prag nicht vnderlassen hette / new Kriegsvolck zu werben / vnd damit die getrewe Reichs Stände zu verfolgen / vnd viel Orth in vnderschiedlichen Ländern weit vnd breit / fürnemlich aber an dem Rheinftröm mit Mord / Raub / Brand vnnd schweren Exactionen zu plagen vnd zu verhergen / also daß dahero leichtlich zu erachten / daß dieser Aechter nicht auffhören / sondern ob er schon nichts eygenes hette / doch so lang er noch lebete / viel Vbels im Reich anstifften würde.

Derhalben wolten Jh. Key. Maj. zu Conservirung der Keyserlichen Authorität / Erhaltung deß Friedens im Reich vnd die getrewe Reichs Stände von seiner Tyranney zu erretten / alle Fürsten vnd Gemeinden ermahnet haben / daß sie fleissige Acht auff jhn geben / vnnd wo sie jhn bekommen könten / gefangen nemen / vnd biß auff Jhrer M. Verordnung behalten solten. Were auch Jhr Befehl / daß sie nicht allein jhn / Mannßfeldern nicht auffnemen / jhm Vnderschleiff geben / fovierten vnd forthülffen / sondern auch jhre Vnderthanen / welche in desselben Kriegs Diensten weren / durch offene Mandata, bey Leib vnnd Lebens Straff / Confiscirung der Güter / Berliehrung der Privilegien vnd Landsverweisung jhrer Weib vnd Kinder / also abforderten.

Vtzberg von Bayerischen eingenommen / vnd etliche andere Ort mit Brand verheeret. In dessen haben die Bayerische das Pfältzische Schloß Vtzberg einkommen. Dann nach dem sie selbiges etlich Wochen lang belägert / haben sie solches den 20. Januarij gestürmt / sind sie zwar von der Besatzung damahls mannlich abgetrieben worden / als aber selbige keines Entsatzes sich zu getrösten / haben sie zu End dieses Monats nach zimlichem Verlust der Bayerischẽ / solches vbergeben.

Die Bayerische haben auch der Zeit Elsantz vberfallen / in 60. Mañßfeldische Soldaten darinn nidergemacht / den Flecken geplündert vnd allen Raub nach Vdenheim geführt / auff gleiche Weiß haben sie auch mit Venningen / Intzenhausen vnd Muckenbach verfahren vnd selbige mit Fewr verbrandt. Damit auch General Tilly deß Neckers Mannßfelder begibt sich wider in das Speyerische Bischthumb vnd belägert Meydenburg. sich versichern möchte / hat er Wimpffen im Thal auch eingenom̃en vñ besetzet. Vnder diesem Verlauff hat der von Mannßfeld in vnd vmb Wantzenaw mit Rauben vnd Brennen grossen Schaden gethan / auch vmb die Statt Hagenaw / auff den Nothfall gegen einer Belägerung zu halten / Schantzẽ auffwerffen lassen / vnd daselbs hin 20. Fahnen zu Fuß vnd 4. Cornet Reutter zur Besatzũg geordnet / darauff sich wider mit seiner Armee ins Bischthumb Speyer begebẽ / vnd von der Clerisey daselbs 5000. Malter Korn / 400. Fuder Wein vnd ein ansehenliche Summa Gelts gefordert. Demnach jhm aber nichts bewilliget werden wollen / hat er das Speyerische Schloß Meydenburg / darein ein groß Gut geflehnet gewesen

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Land getheilet in zwey Theil / als das Obere vnnd Vndere: Das Obere                      begreiffet vnder dem Titul einer Landgraffschafft in sich das Sudgow vnnd                      Breißgow. In beyden Theilen ist ein grosse Anzahl Stätt / Schlösser / Dörffer                      vnd Höffe / vnder denen Straßburg die Vornembste ist. Das gantz Elsaß wird gege&#x0303;                      Orient beschlossen mit de&#x0303; Rheinstrom / gegen Occident aber mit dem Wosagischen                      Gebirg / welches Lothringen von Teutschland vnderscheidet / vnd sich von dem                      Sundgow biß an die Stat Weissenburg erstrecket: der Begriff zwische&#x0303; solchem                      Gebirg vnd dem Rhein ist dreyer Meilen breit / aber bey Hagenaw ist es etwas                      breiter / da thut sich das Gebirg fünff Meilen ferrn von dem Rhein. In diesem                      engen Begriff deß Elsasses fällt alle Jahr ein solch groß Gut von Wein vnd Korn                      / daß nicht allein davon seine Einwohner / derer trefflich viel sind / zu leben                      haben / sondern es wird dasselbe noch darauß in andere Länder / als in Schwaben                      / Schweitz / Bayern / Niderland vnnd Engelland verführet. Wer mehr hiervon zu                      wissen begehret / der lese Münsterum, Maginum, Mercatorem vnd andere.</p>
          <p><note place="left">Mannßfelder thut grossen Schaden im Elsaß.</note> In                      diesem Land hat der von Mannßfeld vberauß grossen Schaden gethan / dann als er                      die Intention der Zaberer vernommen / hat er sein Volck darauff in                      vnderschiedliche Hauffen vertheilet / vnd hinauff ins Elsaß in die                      Oesterreichische Erbland starck streiffen / plündern vnd brennen lassen / also                      daß auff viel Meil die Bawren mit Weib vnd Kindern in grossem Jammer vnd Kält                      entlauffen / hinderlassende viel Viehe / so mehrentheils in den Ställen Hungers                      gestorben / dardurch dann vnd anders dergleichen nachmale&#x0303; ein grosse Theurung an                      Victualien vervrsachet worden. Es hat auch der Obriste Oberntraut mit einer                      starcken Reutterey ins Brißgaw biß an Breysach vnd Ensißheim gestreiffet / vnd                      mit Plündern vnd Niderhawen in Schlössern vnd Dörffern nit zum Besten verfahren.</p>
          <p><note place="left">Etlich Mannßfeldische von Dachsteinischen                      geschlagen.</note> Von diesem streiffenden Mannßfeldischen Kriegsvolck haben                      100. Kürisser vnd 100. Mußquetirer auß Dachstein ein Compagny Niderländische vnd                      Englische zu Wolffsheim anderthalbe Stund von Straßburg deß Nachts vnversehens                      vberfallen / mehrerntheils erlegt vnnd viel Pferd / Wägen vnd gemachte Beuten                      von jhnen bekommen. Es haben auch die Ertzhertzogische auß Benfeld mit einer                      Trouppen Mannßfeldischer getroffen / darüber beyderseits fast in 200. geblieben.</p>
          <p>Das Elsaß nun vor weiterm Gewalt zu defendiren / hat Ertzhertzog Leopold viel                      Kriegsvolck der Enden abgesandt / auch hat wegen solches Beginnen <note place="left">Mannßfelder wird von newem in die Acht erkläret.</note>                      deß von Mannßfeld Jhre Key. M. wider jhn ein newe Achtserklärung ergehen vnd                      publiciren lassen / folgenden Lauts:</p>
          <p>Es were Ernst von Mannßfeld in den vorigen Jaren / von J. Maj Vorfahren Keyser                      Matthia / weil er wider jhn die Waffen zu ergreiffen / vnd die Böhmische                      Rebellion fortzusetzen vn&#x0303; zu behaupte&#x0303; sich vnderstande&#x0303; / in die                      Aacht erkläret worde&#x0303;: Man hette zwar der Hoffnung gelebet / er würde sein                      vnrecht erkennen vnd vmbkehren / vnd J. M. als dem Obristen Haupt / schuldige&#x0303;                      Gehorsam leisten: So were jedoch männiglich bekant / daß dieser Man&#x0303;ßfelder in seinem Vorhaben verharrende / sich bißhero das schädliche Fewer der                      Rebellion je mehr vnd mehr anzuzünden bemühet / dem auffgeworffenen Haupt                      solcher Rebellion / so gleichfalls in die Aacht erkläret Hülff geleistet / vnd                      nach dem namhafften Sieg bey Prag nicht vnderlassen hette / new Kriegsvolck zu                      werben / vnd damit die getrewe Reichs Stände zu verfolgen / vnd viel Orth in                      vnderschiedlichen Ländern weit vnd breit / fürnemlich aber an dem Rheinftröm mit                      Mord / Raub / Brand vnnd schweren Exactionen zu plagen vnd zu verhergen / also                      daß dahero leichtlich zu erachten / daß dieser Aechter nicht auffhören / sondern                      ob er schon nichts eygenes hette / doch so lang er noch lebete / viel Vbels im                      Reich anstifften würde.</p>
          <p>Derhalben wolten Jh. Key. Maj. zu Conservirung der Keyserlichen Authorität /                      Erhaltung deß Friedens im Reich vnd die getrewe Reichs Stände von seiner                      Tyranney zu erretten / alle Fürsten vnd Gemeinden ermahnet haben / daß sie                      fleissige Acht auff jhn geben / vnnd wo sie jhn bekommen könten / gefangen nemen                      / vnd biß auff Jhrer M. Verordnung behalten solten. Were auch Jhr Befehl / daß                      sie nicht allein jhn / Mannßfeldern nicht auffnemen / jhm Vnderschleiff geben /                      fovierten vnd forthülffen / sondern auch jhre Vnderthanen / welche in desselben                      Kriegs Diensten weren / durch offene Mandata, bey Leib vnnd Lebens Straff /                      Confiscirung der Güter / Berliehrung der Privilegien vnd Landsverweisung jhrer                      Weib vnd Kinder / also abforderten.</p>
          <p><note place="right">Vtzberg von Bayerischen eingenommen / vnd etliche                          andere Ort mit Brand verheeret.</note> In dessen haben die Bayerische das                      Pfältzische Schloß Vtzberg einkommen. Dann nach dem sie selbiges etlich Wochen                      lang belägert / haben sie solches den 20. Januarij gestürmt / sind sie zwar von                      der Besatzung damahls mannlich abgetrieben worden / als aber selbige keines                      Entsatzes sich zu getrösten / haben sie zu End dieses Monats nach zimlichem                      Verlust der Bayerische&#x0303; / solches vbergeben.</p>
          <p>Die Bayerische haben auch der Zeit Elsantz vberfallen / in 60. Man&#x0303;ßfeldische Soldaten darinn nidergemacht / den Flecken geplündert vnd allen                      Raub nach Vdenheim geführt / auff gleiche Weiß haben sie auch mit Venningen /                      Intzenhausen vnd Muckenbach verfahren vnd selbige mit Fewr verbrandt. Damit auch                      General Tilly deß Neckers <note place="right">Mannßfelder begibt sich                          wider in das Speyerische Bischthumb vnd belägert Meydenburg.</note> sich                      versichern möchte / hat er Wimpffen im Thal auch eingenom&#x0303;en vn&#x0303; besetzet. Vnder diesem Verlauff hat der von Mannßfeld in vnd vmb                      Wantzenaw mit Rauben vnd Brennen grossen Schaden gethan / auch vmb die Statt                      Hagenaw / auff den Nothfall gegen einer Belägerung zu halten / Schantze&#x0303;                      auffwerffen lassen / vnd daselbs hin 20. Fahnen zu Fuß vnd 4. Cornet Reutter zur                          Besatzu&#x0303;g geordnet / darauff sich wider mit seiner Armee ins                      Bischthumb Speyer begebe&#x0303; / vnd von der Clerisey daselbs 5000. Malter Korn / 400.                      Fuder Wein vnd ein ansehenliche Summa Gelts gefordert. Demnach jhm aber nichts                      bewilliget werden wollen / hat er das Speyerische Schloß Meydenburg / darein ein                      groß Gut geflehnet gewesen
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[713/0796] Land getheilet in zwey Theil / als das Obere vnnd Vndere: Das Obere begreiffet vnder dem Titul einer Landgraffschafft in sich das Sudgow vnnd Breißgow. In beyden Theilen ist ein grosse Anzahl Stätt / Schlösser / Dörffer vnd Höffe / vnder denen Straßburg die Vornembste ist. Das gantz Elsaß wird gegẽ Orient beschlossen mit dẽ Rheinstrom / gegen Occident aber mit dem Wosagischen Gebirg / welches Lothringen von Teutschland vnderscheidet / vnd sich von dem Sundgow biß an die Stat Weissenburg erstrecket: der Begriff zwischẽ solchem Gebirg vnd dem Rhein ist dreyer Meilen breit / aber bey Hagenaw ist es etwas breiter / da thut sich das Gebirg fünff Meilen ferrn von dem Rhein. In diesem engen Begriff deß Elsasses fällt alle Jahr ein solch groß Gut von Wein vnd Korn / daß nicht allein davon seine Einwohner / derer trefflich viel sind / zu leben haben / sondern es wird dasselbe noch darauß in andere Länder / als in Schwaben / Schweitz / Bayern / Niderland vnnd Engelland verführet. Wer mehr hiervon zu wissen begehret / der lese Münsterum, Maginum, Mercatorem vnd andere. In diesem Land hat der von Mannßfeld vberauß grossen Schaden gethan / dann als er die Intention der Zaberer vernommen / hat er sein Volck darauff in vnderschiedliche Hauffen vertheilet / vnd hinauff ins Elsaß in die Oesterreichische Erbland starck streiffen / plündern vnd brennen lassen / also daß auff viel Meil die Bawren mit Weib vnd Kindern in grossem Jammer vnd Kält entlauffen / hinderlassende viel Viehe / so mehrentheils in den Ställen Hungers gestorben / dardurch dann vnd anders dergleichen nachmalẽ ein grosse Theurung an Victualien vervrsachet worden. Es hat auch der Obriste Oberntraut mit einer starcken Reutterey ins Brißgaw biß an Breysach vnd Ensißheim gestreiffet / vnd mit Plündern vnd Niderhawen in Schlössern vnd Dörffern nit zum Besten verfahren. Mannßfelder thut grossen Schaden im Elsaß. Von diesem streiffenden Mannßfeldischen Kriegsvolck haben 100. Kürisser vnd 100. Mußquetirer auß Dachstein ein Compagny Niderländische vnd Englische zu Wolffsheim anderthalbe Stund von Straßburg deß Nachts vnversehens vberfallen / mehrerntheils erlegt vnnd viel Pferd / Wägen vnd gemachte Beuten von jhnen bekommen. Es haben auch die Ertzhertzogische auß Benfeld mit einer Trouppen Mannßfeldischer getroffen / darüber beyderseits fast in 200. geblieben. Etlich Mannßfeldische von Dachsteinischen geschlagen. Das Elsaß nun vor weiterm Gewalt zu defendiren / hat Ertzhertzog Leopold viel Kriegsvolck der Enden abgesandt / auch hat wegen solches Beginnen deß von Mannßfeld Jhre Key. M. wider jhn ein newe Achtserklärung ergehen vnd publiciren lassen / folgenden Lauts: Mannßfelder wird von newem in die Acht erkläret. Es were Ernst von Mannßfeld in den vorigen Jaren / von J. Maj Vorfahren Keyser Matthia / weil er wider jhn die Waffen zu ergreiffen / vnd die Böhmische Rebellion fortzusetzen vñ zu behauptẽ sich vnderstandẽ / in die Aacht erkläret wordẽ: Man hette zwar der Hoffnung gelebet / er würde sein vnrecht erkennen vnd vmbkehren / vnd J. M. als dem Obristen Haupt / schuldigẽ Gehorsam leisten: So were jedoch männiglich bekant / daß dieser Mañßfelder in seinem Vorhaben verharrende / sich bißhero das schädliche Fewer der Rebellion je mehr vnd mehr anzuzünden bemühet / dem auffgeworffenen Haupt solcher Rebellion / so gleichfalls in die Aacht erkläret Hülff geleistet / vnd nach dem namhafften Sieg bey Prag nicht vnderlassen hette / new Kriegsvolck zu werben / vnd damit die getrewe Reichs Stände zu verfolgen / vnd viel Orth in vnderschiedlichen Ländern weit vnd breit / fürnemlich aber an dem Rheinftröm mit Mord / Raub / Brand vnnd schweren Exactionen zu plagen vnd zu verhergen / also daß dahero leichtlich zu erachten / daß dieser Aechter nicht auffhören / sondern ob er schon nichts eygenes hette / doch so lang er noch lebete / viel Vbels im Reich anstifften würde. Derhalben wolten Jh. Key. Maj. zu Conservirung der Keyserlichen Authorität / Erhaltung deß Friedens im Reich vnd die getrewe Reichs Stände von seiner Tyranney zu erretten / alle Fürsten vnd Gemeinden ermahnet haben / daß sie fleissige Acht auff jhn geben / vnnd wo sie jhn bekommen könten / gefangen nemen / vnd biß auff Jhrer M. Verordnung behalten solten. Were auch Jhr Befehl / daß sie nicht allein jhn / Mannßfeldern nicht auffnemen / jhm Vnderschleiff geben / fovierten vnd forthülffen / sondern auch jhre Vnderthanen / welche in desselben Kriegs Diensten weren / durch offene Mandata, bey Leib vnnd Lebens Straff / Confiscirung der Güter / Berliehrung der Privilegien vnd Landsverweisung jhrer Weib vnd Kinder / also abforderten. In dessen haben die Bayerische das Pfältzische Schloß Vtzberg einkommen. Dann nach dem sie selbiges etlich Wochen lang belägert / haben sie solches den 20. Januarij gestürmt / sind sie zwar von der Besatzung damahls mannlich abgetrieben worden / als aber selbige keines Entsatzes sich zu getrösten / haben sie zu End dieses Monats nach zimlichem Verlust der Bayerischẽ / solches vbergeben. Vtzberg von Bayerischen eingenommen / vnd etliche andere Ort mit Brand verheeret. Die Bayerische haben auch der Zeit Elsantz vberfallen / in 60. Mañßfeldische Soldaten darinn nidergemacht / den Flecken geplündert vnd allen Raub nach Vdenheim geführt / auff gleiche Weiß haben sie auch mit Venningen / Intzenhausen vnd Muckenbach verfahren vnd selbige mit Fewr verbrandt. Damit auch General Tilly deß Neckers sich versichern möchte / hat er Wimpffen im Thal auch eingenom̃en vñ besetzet. Vnder diesem Verlauff hat der von Mannßfeld in vnd vmb Wantzenaw mit Rauben vnd Brennen grossen Schaden gethan / auch vmb die Statt Hagenaw / auff den Nothfall gegen einer Belägerung zu halten / Schantzẽ auffwerffen lassen / vnd daselbs hin 20. Fahnen zu Fuß vnd 4. Cornet Reutter zur Besatzũg geordnet / darauff sich wider mit seiner Armee ins Bischthumb Speyer begebẽ / vnd von der Clerisey daselbs 5000. Malter Korn / 400. Fuder Wein vnd ein ansehenliche Summa Gelts gefordert. Demnach jhm aber nichts bewilliget werden wollen / hat er das Speyerische Schloß Meydenburg / darein ein groß Gut geflehnet gewesen Mannßfelder begibt sich wider in das Speyerische Bischthumb vnd belägert Meydenburg.

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Zitationshilfe: Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635, S. 713. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abelinus_theatrum_1635/796>, abgerufen am 22.11.2024.