Abelin, Johann Philipp: Theatrum Europaeum, Oder Außführliche/ und Wahrhaftige Beschreibung aller und jeder denckwürdiger Geschichten. Frankfurt (Main), 1635.dern die jenige Soldatesca / so vnder seinem Commando begriffen / bestünde auf solchen Nationen / welche jederzeit vnder deß Keyserlichen Adlers Schutz vnd Flügeln gelebet / vnd die noch wol vor kurtzen Zeiten für die wahre Christenheit / wider den allgemeinen Erbfeind Gut Blut williglich auffgeopffert: Er were auch gäntzlich nicht gesinnet / das geringste zuverhandlen / was den Reichsverfassungen entgegen were / sondern eintzig vnd allein / was J. Key. Mayest. ertheilte Befelch mit sich brächten / so ohne das zu nichts anders / als bevorstehender Stabilirung Jhrer M. Nespects / Pflantzung Ruhe / Fried vnd Einigkeit / auch ewiger Bandisirung deß Kriegs vnd Feindseligkeiten angesehen were. Schließlichen were jhm selber nicht vnbekant / daß solche starcke Kriegs Armee / mit grossem Nutz / Frommen vnd Vortheil / ausser Vngelegenheit der Vnderthanen durchzuführen vnmüglich. Deß Graffen von Tilly Schreiben an Fürsten vnd Stände deß Nidersächsischen Cryses. Mit diesem Schreiben hat der General Tilly auch zugleich ein anders an deß Nidersächensischen Crayses Fürsten vnnd Stände abgehen lassen / welches also gelautet: P. P. Es tragen E. Churf. Durchleuchtigkeit Fürstl. Gnäden die Herrn vnd Jhr in vnabfälliger erinnerlicher Gedächtnuß / was an dieselbe ich vnterm Dato den 27. erstverwichenen Monats Junij zu dem End vnd Effect damit Hertzog Christians von Braunschweig deß Jüngern F. G. zu vnverweigerlicher Acceptirung deß ertheilten milten Perdons vnnd Licentirung der vergaderten Kriegs Armee beweglich disponiret / widrigen fals aber deß löblichen Nidersächsischen Crayß geworbenes Kriegvolck mit Jh. Keys. May. deme von mir commandirten exercitui vereinbart werden möchte / vnderthänigst / vnterthänig Dienst vnnd freundlich gelangen lassen: Gestalt dann solch Schreiben mein abgefertigter Trompeter Ew. Churf. Durchl. F. F. G. G. den Herrn vnd euch nunmehr der Gebühr praesentirt / vnd eingehändiget haben wird / dieweil ich nun die Sachen jhrer Importantz vnd Wichtigkeit nach / als welche entweder die hohe nothwendige vnd von allen wol affectionirten Gemüthern mit sehnen vnd verlangen erwartet / wider Einführung deß heylsamen Friedens oder aber ferrnere eusserste verderbliche Desolation Land vnnd Leuth ob sich hat / je länger je mehr reifflich nachdencke / darzu von Jh. Key. Mayest. mir weitern außtrückliche Ordinantz vff alle Begebenheit zukommen / als hab ich zu desto möglichster Abwendung dieses befährten Vbelstands vnnd Beförderung einer verhofften Wolfahrt / Ew. Churf. Durchl. F. F. G. die Herrn vnd euch mit gegenwärtigen Schreiben vnderthänigst vnderthänig vnd freundlich abermaln zuersuchen nicht vmbgehen sollen noch können / dahin ich dann durch allerhand tägliche einlangende weitaussehende Avisen vnd Discurß vmb so viel mehr veranlast worden / zuversichtlicher Hoffnung es werde solches von Ew. Churf. Durchl. F. F. G. den Herrn vnd euch als wol vnd gantz trewlich gemeynet / verstanden vnd auffgenommen werden / vnd wer zwar wie Ew. Churf. Durchl. F. Gn. die Herrn vnd jhr nunmehr selbsten / ob wol etwas spät im Werck befinden / daß es am rathsambsten vnd nützlichsten gewesen / daß man gleich ersten anfangs ehe vnnd bevorn die Heersmacht vnd Gewalt so starck gewachsen / vnter Hertzog Christians F. G. Nahmen vorgangene Werbung behindert / die zusammen rottirte Trouppen / wie vor diesem löblich beschehen dissipirt vnd auffgerieben / vnd also das auffkommende Fewer bey Zeiten gedämpfft / vnd dem einbrechenden Vbelstandt mit behörigen dienstlichen / vnd in deß Reichs Verfassungen heilsamen Constitutionibus vorgeschriebene Mittel entgegen gebawet hett / inmassen auch vermuthlich hochgedachten Hertzog Christian etwz füglicher vnd mit mindern Vngelegenheiten zu billichmässiger Accommodation vnnd Volnziehung der F. Versprechs die vnderhabende Armada naher Abfliessung 3. Monaten zu Licentirung können gebracht werden / wann der löbliche Crayß denen sich von J. K. M. Vätterlich anerbottener vnd von mir ebenmässig offerirten Assistentz zugebrauchen nit Bedenckens genommen / sintemal aber der löbliche Crayß ohne zweiffel auß guter zu Hertzogs Christian F. G. geschöpffter Confidentz jhme biß dahero andere zwar den eusserlichen ansehen nach miltere consilia belieben lassen / gleichwol inzwischen die Zerstörer gemeinen Friedens vnter Beeinung seyn / Hertzog Christian F. G. Nahmen vnd Befelchs in dem Nidersächsischen Crayß vff etlicher 1000. Mann zu Roß vnnd Fuß mit herbeybringung einer ansehentlicher Artillerj / grossen Vorrath von Munition vnd Victualien / Kriegs Instrumenten vnd dergleichensich armirt / so were ich gnugsamm bemächtiget gewesen / J. M. widerwertige der Enden / da sie anzutreffen / zusuchen / jhnen den Vorstreich zubenehmen / vnd den Inhalt mir auff getragenen Befehls gehorsammst zu exequirn / aber demnach dieser löbliche Crayß sich zu aller vnterthänigsten beharrlichen Gehorsamb so offtmals hochbethewrlich erbotten / ich mich zu denselben aller verträwlichen einmütigen Correspondentz / Succursen vnd Verfolgungen aller beunrühigen gemeinen Friedens ohn zweiffelich getröstet / dieses darneben mit eingefallen / daß der löbliche Niders. Crayß vnlängst den 24. Maij J. K. M. die Außschreibung eines andern Crayßtags vnd Convents gen Lünenburg vff den 28. (18.) erst verwichenen Monats Junij vnderthänigst zuverstehen geben / mit angehefftem gehorsammsten bitten / daß ich deß Außgangs solcher angestelter Versamblung / vnd wie zuverhoffen / fruchtbarlichen hocherwünschten Effects / so wol Hertzog Christian hochgeehrten Fraw Mutter vnd Herrn Bruders / als sonderlich der Kön. May. in Dennemarck weiterer treweyfferiger Abmahnung vollends zuerwarten. So hab ich in Considerirung vorangedenter Beschaffenheit vnd vf erfolgenden andern wertenden Befehl Jhr. K. M. darauß dero Vätterliche Milte mehr vnd mehr klärlich erholet Ich mit dem vnterhabenden Kriegsvolck in den jetzigen Quartirn ob wol nit sonder mercklichen ohnstetten mich auff- dern die jenige Soldatesca / so vnder seinem Commando begriffen / bestünde auf solchen Nationen / welche jederzeit vnder deß Keyserlichen Adlers Schutz vnd Flügeln gelebet / vnd die noch wol vor kurtzen Zeiten für die wahre Christenheit / wider den allgemeinen Erbfeind Gut Blut williglich auffgeopffert: Er were auch gäntzlich nicht gesinnet / das geringste zuverhandlen / was den Reichsverfassungen entgegen were / sondern eintzig vnd allein / was J. Key. Mayest. ertheilte Befelch mit sich brächten / so ohne das zu nichts anders / als bevorstehender Stabilirung Jhrer M. Nespects / Pflantzung Ruhe / Fried vnd Einigkeit / auch ewiger Bandisirung deß Kriegs vnd Feindseligkeiten angesehen were. Schließlichen were jhm selber nicht vnbekant / daß solche starcke Kriegs Armee / mit grossem Nutz / Frommen vnd Vortheil / ausser Vngelegenheit der Vnderthanen durchzuführen vnmüglich. Deß Graffen von Tilly Schreiben an Fürsten vnd Stände deß Nidersächsischen Cryses. Mit diesem Schreiben hat der General Tilly auch zugleich ein anders an deß Nidersächensischen Crayses Fürsten vnnd Stände abgehen lassen / welches also gelautet: P. P. Es tragen E. Churf. Durchleuchtigkeit Fürstl. Gnäden die Herrn vnd Jhr in vnabfälliger erinnerlicher Gedächtnuß / was an dieselbe ich vnterm Dato den 27. erstverwichenen Monats Junij zu dem End vnd Effect damit Hertzog Christians von Braunschweig deß Jüngern F. G. zu vnverweigerlicher Acceptirung deß ertheilten milten Perdons vnnd Licentirung der vergaderten Kriegs Armee beweglich disponiret / widrigen fals aber deß löblichen Nidersächsischen Crayß geworbenes Kriegvolck mit Jh. Keys. May. deme von mir commandirtẽ exercitui vereinbart werden möchte / vnderthänigst / vnterthänig Dienst vnnd freundlich gelangen lassen: Gestalt dann solch Schreiben mein abgefertigter Trompeter Ew. Churf. Durchl. F. F. G. G. den Herrn vnd euch nunmehr der Gebühr praesentirt / vnd eingehändiget haben wird / dieweil ich nun die Sachen jhrer Importantz vnd Wichtigkeit nach / als welche entweder die hohe nothwendige vnd von allen wol affectionirten Gemüthern mit sehnen vnd verlangen erwartet / wider Einführung deß heylsamen Friedens oder aber ferrnere eusserste verderbliche Desolation Land vnnd Leuth ob sich hat / je länger je mehr reifflich nachdencke / darzu von Jh. Key. Mayest. mir weitern außtrückliche Ordinantz vff alle Begebenheit zukommen / als hab ich zu desto möglichster Abwendung dieses befährten Vbelstands vnnd Beförderung einer verhofften Wolfahrt / Ew. Churf. Durchl. F. F. G. die Herrn vnd euch mit gegenwärtigẽ Schreiben vnderthänigst vnderthänig vnd freundlich abermaln zuersuchen nicht vmbgehen sollen noch können / dahin ich dann durch allerhand tägliche einlangende weitaussehende Avisen vnd Discurß vmb so viel mehr veranlast worden / zuversichtlicher Hoffnung es werde solches von Ew. Churf. Durchl. F. F. G. den Herrn vnd euch als wol vnd gantz trewlich gemeynet / verstanden vnd auffgenommen werden / vnd wer zwar wie Ew. Churf. Durchl. F. Gn. die Herrn vnd jhr nunmehr selbsten / ob wol etwas spät im Werck befinden / daß es am rathsambsten vnd nützlichsten gewesen / daß man gleich ersten anfangs ehe vnnd bevorn die Heersmacht vnd Gewalt so starck gewachsen / vnter Hertzog Christians F. G. Nahmen vorgangene Werbung behindert / die zusammen rottirte Trouppen / wie vor diesem löblich beschehen dissipirt vnd auffgerieben / vnd also das auffkommende Fewer bey Zeiten gedämpfft / vnd dem einbrechenden Vbelstandt mit behörigen dienstlichen / vnd in deß Reichs Verfassungen heilsamen Constitutionibus vorgeschriebene Mittel entgegen gebawet hett / inmassen auch vermuthlich hochgedachten Hertzog Christian etwz füglicher vnd mit mindern Vngelegenheiten zu billichmässiger Accommodation vnnd Volnziehung der F. Versprechs die vnderhabende Armada naher Abfliessung 3. Monaten zu Licentirung können gebracht werden / wann der löbliche Crayß denẽ sich von J. K. M. Vätterlich anerbottener vñ von mir ebenmässig offerirten Assistentz zugebrauchen nit Bedenckens genommen / sintemal aber der löbliche Crayß ohne zweiffel auß guter zu Hertzogs Christian F. G. geschöpffter Confidentz jhme biß dahero andere zwar den eusserlichen ansehen nach miltere consilia belieben lassen / gleichwol inzwischen die Zerstörer gemeinen Friedens vnter Beeinung seyn / Hertzog Christian F. G. Nahmen vnd Befelchs in dem Nidersächsischen Crayß vff etlicher 1000. Mann zu Roß vnnd Fuß mit herbeybringung einer ansehentlicher Artillerj / grossen Vorrath von Munition vnd Victualien / Kriegs Instrumenten vnd dergleichẽsich armirt / so were ich gnugsam̃ bemächtiget gewesen / J. M. widerwertige der Enden / da sie anzutreffen / zusuchen / jhnen den Vorstreich zubenehmen / vnd den Inhalt mir auff getragenen Befehls gehorsam̃st zu exequirn / aber demnach dieser löbliche Crayß sich zu aller vnterthänigsten beharrlichen Gehorsamb so offtmals hochbethewrlich erbotten / ich mich zu denselben aller verträwlichẽ einmütigẽ Correspondentz / Succursen vnd Verfolgungen aller beunrühigẽ gemeinẽ Friedens ohn zweiffelich getröstet / dieses darneben mit eingefallen / daß der löbliche Niders. Crayß vnlängst den 24. Maij J. K. M. die Außschreibũg eines andern Crayßtags vnd Convents gen Lünenburg vff den 28. (18.) erst verwichenen Monats Junij vnderthänigst zuverstehen geben / mit angehefftem gehorsam̃sten bitten / daß ich deß Außgangs solcher angestelter Versamblung / vñ wie zuverhoffen / fruchtbarlichen hocherwünschten Effects / so wol Hertzog Christian hochgeehrten Fraw Mutter vñ Herrn Bruders / als sonderlich der Kön. May. in Dennemarck weiterer treweyfferiger Abmahnung vollends zuerwarten. So hab ich in Considerirũg vorangedenter Beschaffenheit vnd vf erfolgenden andern wertenden Befehl Jhr. K. M. darauß dero Vätterliche Milte mehr vnd mehr klärlich erholet Ich mit dem vnterhabenden Kriegsvolck in den jetzigen Quartirn ob wol nit sonder mercklichen ohnstettẽ mich auff- <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0953" n="842"/> dern die jenige Soldatesca / so vnder seinem Commando begriffen / bestünde auf solchen Nationen / welche jederzeit vnder deß Keyserlichen Adlers Schutz vnd Flügeln gelebet / vnd die noch wol vor kurtzen Zeiten für die wahre Christenheit / wider den allgemeinen Erbfeind Gut Blut williglich auffgeopffert: Er were auch gäntzlich nicht gesinnet / das geringste zuverhandlen / was den Reichsverfassungen entgegen were / sondern eintzig vnd allein / was J. Key. Mayest. ertheilte Befelch mit sich brächten / so ohne das zu nichts anders / als bevorstehender Stabilirung Jhrer M. Nespects / Pflantzung Ruhe / Fried vnd Einigkeit / auch ewiger Bandisirung deß Kriegs vnd Feindseligkeiten angesehen were.</p> <p>Schließlichen were jhm selber nicht vnbekant / daß solche starcke Kriegs Armee / mit grossem Nutz / Frommen vnd Vortheil / ausser Vngelegenheit der Vnderthanen durchzuführen vnmüglich.</p> <p><note place="left">Deß Graffen von Tilly Schreiben an Fürsten vnd Stände deß Nidersächsischen Cryses.</note> Mit diesem Schreiben hat der General Tilly auch zugleich ein anders an deß Nidersächensischen Crayses Fürsten vnnd Stände abgehen lassen / welches also gelautet:</p> <p>P. P. Es tragen E. Churf. Durchleuchtigkeit Fürstl. Gnäden die Herrn vnd Jhr in vnabfälliger erinnerlicher Gedächtnuß / was an dieselbe ich vnterm Dato den 27. erstverwichenen Monats Junij zu dem End vnd Effect damit Hertzog Christians von Braunschweig deß Jüngern F. G. zu vnverweigerlicher Acceptirung deß ertheilten milten Perdons vnnd Licentirung der vergaderten Kriegs Armee beweglich disponiret / widrigen fals aber deß löblichen Nidersächsischen Crayß geworbenes Kriegvolck mit Jh. Keys. May. deme von mir commandirtẽ exercitui vereinbart werden möchte / vnderthänigst / vnterthänig Dienst vnnd freundlich gelangen lassen: Gestalt dann solch Schreiben mein abgefertigter Trompeter Ew. Churf. Durchl. F. F. G. G. den Herrn vnd euch nunmehr der Gebühr praesentirt / vnd eingehändiget haben wird / dieweil ich nun die Sachen jhrer Importantz vnd Wichtigkeit nach / als welche entweder die hohe nothwendige vnd von allen wol affectionirten Gemüthern mit sehnen vnd verlangen erwartet / wider Einführung deß heylsamen Friedens oder aber ferrnere eusserste verderbliche Desolation Land vnnd Leuth ob sich hat / je länger je mehr reifflich nachdencke / darzu von Jh. Key. Mayest. mir weitern außtrückliche Ordinantz vff alle Begebenheit zukommen / als hab ich zu desto möglichster Abwendung dieses befährten Vbelstands vnnd Beförderung einer verhofften Wolfahrt / Ew. Churf. Durchl. F. F. G. die Herrn vnd euch mit gegenwärtigẽ Schreiben vnderthänigst vnderthänig vnd freundlich abermaln zuersuchen nicht vmbgehen sollen noch können / dahin ich dann durch allerhand tägliche einlangende weitaussehende Avisen vnd Discurß vmb so viel mehr veranlast worden / zuversichtlicher Hoffnung es werde solches von Ew. Churf. Durchl. F. F. G. den Herrn vnd euch als wol vnd gantz trewlich gemeynet / verstanden vnd auffgenommen werden / vnd wer zwar wie Ew. Churf. Durchl. F. Gn. die Herrn vnd jhr nunmehr selbsten / ob wol etwas spät im Werck befinden / daß es am rathsambsten vnd nützlichsten gewesen / daß man gleich ersten anfangs ehe vnnd bevorn die Heersmacht vnd Gewalt so starck gewachsen / vnter Hertzog Christians F. G. Nahmen vorgangene Werbung behindert / die zusammen rottirte Trouppen / wie vor diesem löblich beschehen dissipirt vnd auffgerieben / vnd also das auffkommende Fewer bey Zeiten gedämpfft / vnd dem einbrechenden Vbelstandt mit behörigen dienstlichen / vnd in deß Reichs Verfassungen heilsamen Constitutionibus vorgeschriebene Mittel entgegen gebawet hett / inmassen auch vermuthlich hochgedachten Hertzog Christian etwz füglicher vnd mit mindern Vngelegenheiten zu billichmässiger Accommodation vnnd Volnziehung der F. Versprechs die vnderhabende Armada naher Abfliessung 3. Monaten zu Licentirung können gebracht werden / wann der löbliche Crayß denẽ sich von J. K. M. Vätterlich anerbottener vñ von mir ebenmässig offerirten Assistentz zugebrauchen nit Bedenckens genommen / sintemal aber der löbliche Crayß ohne zweiffel auß guter zu Hertzogs Christian F. G. geschöpffter Confidentz jhme biß dahero andere zwar den eusserlichen ansehen nach miltere consilia belieben lassen / gleichwol inzwischen die Zerstörer gemeinen Friedens vnter Beeinung seyn / Hertzog Christian F. G. Nahmen vnd Befelchs in dem Nidersächsischen Crayß vff etlicher 1000. Mann zu Roß vnnd Fuß mit herbeybringung einer ansehentlicher Artillerj / grossen Vorrath von Munition vnd Victualien / Kriegs Instrumenten vnd dergleichẽsich armirt / so were ich gnugsam̃ bemächtiget gewesen / J. M. widerwertige der Enden / da sie anzutreffen / zusuchen / jhnen den Vorstreich zubenehmen / vnd den Inhalt mir auff getragenen Befehls gehorsam̃st zu exequirn / aber demnach dieser löbliche Crayß sich zu aller vnterthänigsten beharrlichen Gehorsamb so offtmals hochbethewrlich erbotten / ich mich zu denselben aller verträwlichẽ einmütigẽ Correspondentz / Succursen vnd Verfolgungen aller beunrühigẽ gemeinẽ Friedens ohn zweiffelich getröstet / dieses darneben mit eingefallen / daß der löbliche Niders. Crayß vnlängst den 24. Maij J. K. M. die Außschreibũg eines andern Crayßtags vnd Convents gen Lünenburg vff den 28. (18.) erst verwichenen Monats Junij vnderthänigst zuverstehen geben / mit angehefftem gehorsam̃sten bitten / daß ich deß Außgangs solcher angestelter Versamblung / vñ wie zuverhoffen / fruchtbarlichen hocherwünschten Effects / so wol Hertzog Christian hochgeehrten Fraw Mutter vñ Herrn Bruders / als sonderlich der Kön. May. in Dennemarck weiterer treweyfferiger Abmahnung vollends zuerwarten. So hab ich in Considerirũg vorangedenter Beschaffenheit vnd vf erfolgenden andern wertenden Befehl Jhr. K. M. darauß dero Vätterliche Milte mehr vnd mehr klärlich erholet Ich mit dem vnterhabenden Kriegsvolck in den jetzigen Quartirn ob wol nit sonder mercklichen ohnstettẽ mich auff- </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [842/0953]
dern die jenige Soldatesca / so vnder seinem Commando begriffen / bestünde auf solchen Nationen / welche jederzeit vnder deß Keyserlichen Adlers Schutz vnd Flügeln gelebet / vnd die noch wol vor kurtzen Zeiten für die wahre Christenheit / wider den allgemeinen Erbfeind Gut Blut williglich auffgeopffert: Er were auch gäntzlich nicht gesinnet / das geringste zuverhandlen / was den Reichsverfassungen entgegen were / sondern eintzig vnd allein / was J. Key. Mayest. ertheilte Befelch mit sich brächten / so ohne das zu nichts anders / als bevorstehender Stabilirung Jhrer M. Nespects / Pflantzung Ruhe / Fried vnd Einigkeit / auch ewiger Bandisirung deß Kriegs vnd Feindseligkeiten angesehen were.
Schließlichen were jhm selber nicht vnbekant / daß solche starcke Kriegs Armee / mit grossem Nutz / Frommen vnd Vortheil / ausser Vngelegenheit der Vnderthanen durchzuführen vnmüglich.
Mit diesem Schreiben hat der General Tilly auch zugleich ein anders an deß Nidersächensischen Crayses Fürsten vnnd Stände abgehen lassen / welches also gelautet:
Deß Graffen von Tilly Schreiben an Fürsten vnd Stände deß Nidersächsischen Cryses. P. P. Es tragen E. Churf. Durchleuchtigkeit Fürstl. Gnäden die Herrn vnd Jhr in vnabfälliger erinnerlicher Gedächtnuß / was an dieselbe ich vnterm Dato den 27. erstverwichenen Monats Junij zu dem End vnd Effect damit Hertzog Christians von Braunschweig deß Jüngern F. G. zu vnverweigerlicher Acceptirung deß ertheilten milten Perdons vnnd Licentirung der vergaderten Kriegs Armee beweglich disponiret / widrigen fals aber deß löblichen Nidersächsischen Crayß geworbenes Kriegvolck mit Jh. Keys. May. deme von mir commandirtẽ exercitui vereinbart werden möchte / vnderthänigst / vnterthänig Dienst vnnd freundlich gelangen lassen: Gestalt dann solch Schreiben mein abgefertigter Trompeter Ew. Churf. Durchl. F. F. G. G. den Herrn vnd euch nunmehr der Gebühr praesentirt / vnd eingehändiget haben wird / dieweil ich nun die Sachen jhrer Importantz vnd Wichtigkeit nach / als welche entweder die hohe nothwendige vnd von allen wol affectionirten Gemüthern mit sehnen vnd verlangen erwartet / wider Einführung deß heylsamen Friedens oder aber ferrnere eusserste verderbliche Desolation Land vnnd Leuth ob sich hat / je länger je mehr reifflich nachdencke / darzu von Jh. Key. Mayest. mir weitern außtrückliche Ordinantz vff alle Begebenheit zukommen / als hab ich zu desto möglichster Abwendung dieses befährten Vbelstands vnnd Beförderung einer verhofften Wolfahrt / Ew. Churf. Durchl. F. F. G. die Herrn vnd euch mit gegenwärtigẽ Schreiben vnderthänigst vnderthänig vnd freundlich abermaln zuersuchen nicht vmbgehen sollen noch können / dahin ich dann durch allerhand tägliche einlangende weitaussehende Avisen vnd Discurß vmb so viel mehr veranlast worden / zuversichtlicher Hoffnung es werde solches von Ew. Churf. Durchl. F. F. G. den Herrn vnd euch als wol vnd gantz trewlich gemeynet / verstanden vnd auffgenommen werden / vnd wer zwar wie Ew. Churf. Durchl. F. Gn. die Herrn vnd jhr nunmehr selbsten / ob wol etwas spät im Werck befinden / daß es am rathsambsten vnd nützlichsten gewesen / daß man gleich ersten anfangs ehe vnnd bevorn die Heersmacht vnd Gewalt so starck gewachsen / vnter Hertzog Christians F. G. Nahmen vorgangene Werbung behindert / die zusammen rottirte Trouppen / wie vor diesem löblich beschehen dissipirt vnd auffgerieben / vnd also das auffkommende Fewer bey Zeiten gedämpfft / vnd dem einbrechenden Vbelstandt mit behörigen dienstlichen / vnd in deß Reichs Verfassungen heilsamen Constitutionibus vorgeschriebene Mittel entgegen gebawet hett / inmassen auch vermuthlich hochgedachten Hertzog Christian etwz füglicher vnd mit mindern Vngelegenheiten zu billichmässiger Accommodation vnnd Volnziehung der F. Versprechs die vnderhabende Armada naher Abfliessung 3. Monaten zu Licentirung können gebracht werden / wann der löbliche Crayß denẽ sich von J. K. M. Vätterlich anerbottener vñ von mir ebenmässig offerirten Assistentz zugebrauchen nit Bedenckens genommen / sintemal aber der löbliche Crayß ohne zweiffel auß guter zu Hertzogs Christian F. G. geschöpffter Confidentz jhme biß dahero andere zwar den eusserlichen ansehen nach miltere consilia belieben lassen / gleichwol inzwischen die Zerstörer gemeinen Friedens vnter Beeinung seyn / Hertzog Christian F. G. Nahmen vnd Befelchs in dem Nidersächsischen Crayß vff etlicher 1000. Mann zu Roß vnnd Fuß mit herbeybringung einer ansehentlicher Artillerj / grossen Vorrath von Munition vnd Victualien / Kriegs Instrumenten vnd dergleichẽsich armirt / so were ich gnugsam̃ bemächtiget gewesen / J. M. widerwertige der Enden / da sie anzutreffen / zusuchen / jhnen den Vorstreich zubenehmen / vnd den Inhalt mir auff getragenen Befehls gehorsam̃st zu exequirn / aber demnach dieser löbliche Crayß sich zu aller vnterthänigsten beharrlichen Gehorsamb so offtmals hochbethewrlich erbotten / ich mich zu denselben aller verträwlichẽ einmütigẽ Correspondentz / Succursen vnd Verfolgungen aller beunrühigẽ gemeinẽ Friedens ohn zweiffelich getröstet / dieses darneben mit eingefallen / daß der löbliche Niders. Crayß vnlängst den 24. Maij J. K. M. die Außschreibũg eines andern Crayßtags vnd Convents gen Lünenburg vff den 28. (18.) erst verwichenen Monats Junij vnderthänigst zuverstehen geben / mit angehefftem gehorsam̃sten bitten / daß ich deß Außgangs solcher angestelter Versamblung / vñ wie zuverhoffen / fruchtbarlichen hocherwünschten Effects / so wol Hertzog Christian hochgeehrten Fraw Mutter vñ Herrn Bruders / als sonderlich der Kön. May. in Dennemarck weiterer treweyfferiger Abmahnung vollends zuerwarten. So hab ich in Considerirũg vorangedenter Beschaffenheit vnd vf erfolgenden andern wertenden Befehl Jhr. K. M. darauß dero Vätterliche Milte mehr vnd mehr klärlich erholet Ich mit dem vnterhabenden Kriegsvolck in den jetzigen Quartirn ob wol nit sonder mercklichen ohnstettẽ mich auff-
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