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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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treuer Schäffer.
C. Ha! Limmel ohn Vernunfft! und Tölpel ohn Verstand!
Ha! Bock-Fuß! Esels-Kopff/ den Ochsen anverwandt/
Du Schand-Fleck der Natur/ in Warheit/ wenn du denckst/
Corisca sey dir nicht mit Liebe zugethan/
So thust du recht daran.
Was liebte sie an dir? Dein Ratten-Schwäntzen gleiches
Haar?
Der rauchen Ohren spitzigs Paar?
Den Borstengleichen Bart/ der als ein Igel sticht/
Und wie ein Vogel-Nest sich in einander flicht?
Die Gosche/ welche du in tausend Falten ränckst/
Die/ als ein stinckend Aas/ ein Grauen uns erregt/
Die sieben halbe Zähn' und zwantzig Licken trägt?
S. Verruchtes Weib/ darffst du mir solche Worte sagen?
C. Dir eben.
S. Und ich soll dir nicht die Zung' ausreissen?
C. Wo du mir näher kömmst! Trotz/ daß du es darffst wa-
gen!
S. Ein kahles Weib/ in solchem Stand/
Und noch darzu in dieser Hand/
Soll so vergallte Wort aus Eyfer um sich schmeissen?
Soll mich beschimpffen? Wart ich will.
C. Was wilst du
thun?
S. Ich will dich lebendig aufffressen/ als ein Huhn.
C. Ja/ laß dir vor darzu die Zähne setzen ein.
S. O Himmel! solcher Ubermuth soll ungerochen seyn?
Jedoch ich will dir wohl das lose Maul vertreiben.
Komm fort.
C. Das laß ich bleiben.
S. Wilst du nicht fort?
C. Das laß ich dir zu Trotze bleiben.
S. Du must/ und wenn der Arm in Stücken brechen müste.
C. Ich muß nicht/ wenn ich gleich den Kopff im Kampff ein-
büste.
S. Laß schen/ ob dein Halß mehr starck und feste sey/
Als meiner Armen Paar. Du setzst die Hände bey:
Die werden dir nicht viel behülfflich können seyn.
C. Wir wollens sehn.
S. Nun wohl.
C. Zeuch starck: Strick
zu! brich Halß und Bein.
S. Ach weh! mein Kopff! mein Rücken! meine Lenden!
O meine Seiten! Weh! Ich kan mich kaum bewenden/
Kaum
treuer Schaͤffer.
C. Ha! Limmel ohn Vernunfft! und Toͤlpel ohn Verſtand!
Ha! Bock-Fuß! Eſels-Kopff/ den Ochſen anverwandt/
Du Schand-Fleck der Natur/ in Warheit/ wenn du denckſt/
Coriſca ſey dir nicht mit Liebe zugethan/
So thuſt du recht daran.
Was liebte ſie an dir? Dein Ratten-Schwaͤntzen gleiches
Haar?
Der rauchen Ohren ſpitzigs Paar?
Den Borſtengleichen Bart/ der als ein Igel ſticht/
Und wie ein Vogel-Neſt ſich in einander flicht?
Die Goſche/ welche du in tauſend Falten raͤnckſt/
Die/ als ein ſtinckend Aas/ ein Grauen uns erregt/
Die ſieben halbe Zaͤhn’ und zwantzig Licken traͤgt?
S. Verruchtes Weib/ darffſt du mir ſolche Worte ſagen?
C. Dir eben.
S. Und ich ſoll dir nicht die Zung’ ausreiſſen?
C. Wo du mir naͤher koͤmmſt! Trotz/ daß du es darffſt wa-
gen!
S. Ein kahles Weib/ in ſolchem Stand/
Und noch darzu in dieſer Hand/
Soll ſo vergallte Wort aus Eyfer um ſich ſchmeiſſen?
Soll mich beſchimpffen? Wart ich will.
C. Was wilſt du
thun?
S. Ich will dich lebendig aufffreſſen/ als ein Huhn.
C. Ja/ laß dir vor darzu die Zaͤhne ſetzen ein.
S. O Himmel! ſolcher Ubermuth ſoll ungerochen ſeyn?
Jedoch ich will dir wohl das loſe Maul vertreiben.
Komm fort.
C. Das laß ich bleiben.
S. Wilſt du nicht fort?
C. Das laß ich dir zu Trotze bleiben.
S. Du muſt/ und wenn der Arm in Stuͤcken brechen muͤſte.
C. Ich muß nicht/ wenn ich gleich den Kopff im Kampff ein-
buͤſte.
S. Laß ſchen/ ob dein Halß mehr ſtarck und feſte ſey/
Als meiner Armen Paar. Du ſetzſt die Haͤnde bey:
Die werden dir nicht viel behuͤlfflich koͤnnen ſeyn.
C. Wir wollens ſehn.
S. Nun wohl.
C. Zeuch ſtarck: Strick
zu! brich Halß und Bein.
S. Ach weh! mein Kopff! mein Ruͤcken! meine Lenden!
O meine Seiten! Weh! Ich kan mich kaum bewenden/
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[63/0163] treuer Schaͤffer. C. Ha! Limmel ohn Vernunfft! und Toͤlpel ohn Verſtand! Ha! Bock-Fuß! Eſels-Kopff/ den Ochſen anverwandt/ Du Schand-Fleck der Natur/ in Warheit/ wenn du denckſt/ Coriſca ſey dir nicht mit Liebe zugethan/ So thuſt du recht daran. Was liebte ſie an dir? Dein Ratten-Schwaͤntzen gleiches Haar? Der rauchen Ohren ſpitzigs Paar? Den Borſtengleichen Bart/ der als ein Igel ſticht/ Und wie ein Vogel-Neſt ſich in einander flicht? Die Goſche/ welche du in tauſend Falten raͤnckſt/ Die/ als ein ſtinckend Aas/ ein Grauen uns erregt/ Die ſieben halbe Zaͤhn’ und zwantzig Licken traͤgt? S. Verruchtes Weib/ darffſt du mir ſolche Worte ſagen? C. Dir eben. S. Und ich ſoll dir nicht die Zung’ ausreiſſen? C. Wo du mir naͤher koͤmmſt! Trotz/ daß du es darffſt wa- gen! S. Ein kahles Weib/ in ſolchem Stand/ Und noch darzu in dieſer Hand/ Soll ſo vergallte Wort aus Eyfer um ſich ſchmeiſſen? Soll mich beſchimpffen? Wart ich will. C. Was wilſt du thun? S. Ich will dich lebendig aufffreſſen/ als ein Huhn. C. Ja/ laß dir vor darzu die Zaͤhne ſetzen ein. S. O Himmel! ſolcher Ubermuth ſoll ungerochen ſeyn? Jedoch ich will dir wohl das loſe Maul vertreiben. Komm fort. C. Das laß ich bleiben. S. Wilſt du nicht fort? C. Das laß ich dir zu Trotze bleiben. S. Du muſt/ und wenn der Arm in Stuͤcken brechen muͤſte. C. Ich muß nicht/ wenn ich gleich den Kopff im Kampff ein- buͤſte. S. Laß ſchen/ ob dein Halß mehr ſtarck und feſte ſey/ Als meiner Armen Paar. Du ſetzſt die Haͤnde bey: Die werden dir nicht viel behuͤlfflich koͤnnen ſeyn. C. Wir wollens ſehn. S. Nun wohl. C. Zeuch ſtarck: Strick zu! brich Halß und Bein. S. Ach weh! mein Kopff! mein Ruͤcken! meine Lenden! O meine Seiten! Weh! Ich kan mich kaum bewenden/ Kaum

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 63. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/163>, abgerufen am 21.11.2024.