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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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GUARINI
Vierdter Handlung dritter Eintritt.
Der Chor. Ergasto.
C. Wißt ihr/ ihr Hirten/ wie unser Held
Der würdige Sohn des grossen Montan/
Nachfolgend dem Hercules seinem Uhr-Ahn/
Heute hat das grimmige Schwein gefällt/
Die Felder des Schadens/ das gantze Land
Der Sorge befreyet/ darinnen es stand?
Wißt ihr/ wie er sich anizt bereit/
Der Göttin Gelübde zu legen ab/
Die seinem Beginnen Gelücke gab.
Geht ihm entgegen mit Danckbarkeit/
Rühmt euren Wohlthäter mit vollem Mund/
Ehrt euren Befreyer von Hertzen Grund.
Ob wohl ein Tugend-vollkommener Sinn
Nicht achtet der Ehre verfliegenden Thon/
Ist selbsten sein bester und eigener Lohn:
So ist doch dieses allein der Gewinn/
Diß bleibet allein der höchste Preiß/
Den Erde der Tugend zu geben weiß.
E. O trauriger Fall! O schmertzliche Klag!
Unheilsamer Streich! Unglücklicher Tag!
Verhaßte Begebniß!
C. Was mag diß seyn?
Wen hören wir da solch Leid ausschreyn?
E. Feindselige Sternen/ Verstörer Unserer Ruh/
Trifft so mit eurem Vertrösten der Ausgang zu?
Must' unsre Hoffnung so blühen und blincken/
Nur desto tieffer in Abgrund zu sincken?
C. Ist dieses nicht Ergast? Es ist der gutte Mann.
E. Was will ich aber den Himmel verklagen/
Was will ich von Sternen und Verhängniß viel sagen?
Ergasto klage dich selber an:
Du hast das Stroh zum Feuer gelegt/
Du hast die tödtlichen Flammen erregt.
Doch weiß der Himmel/ daß ich nichts böses gedacht/
Und daß mich Erbarmen zu solchem Beginnen gebracht.
Unselig-verliebte! betrübtes Kind!
Un-
GUARINI
Vierdter Handlung dritter Eintritt.
Der Chor. Ergaſto.
C. Wißt ihr/ ihr Hirten/ wie unſer Held
Der wuͤrdige Sohn des groſſen Montan/
Nachfolgend dem Hercules ſeinem Uhr-Ahn/
Heute hat das grimmige Schwein gefaͤllt/
Die Felder des Schadens/ das gantze Land
Der Sorge befreyet/ darinnen es ſtand?
Wißt ihr/ wie er ſich anizt bereit/
Der Goͤttin Geluͤbde zu legen ab/
Die ſeinem Beginnen Geluͤcke gab.
Geht ihm entgegen mit Danckbarkeit/
Ruͤhmt euren Wohlthaͤter mit vollem Mund/
Ehrt euren Befreyer von Hertzen Grund.
Ob wohl ein Tugend-vollkommener Sinn
Nicht achtet der Ehre verfliegenden Thon/
Iſt ſelbſten ſein beſter und eigener Lohn:
So iſt doch dieſes allein der Gewinn/
Diß bleibet allein der hoͤchſte Preiß/
Den Erde der Tugend zu geben weiß.
E. O trauriger Fall! O ſchmertzliche Klag!
Unheilſamer Streich! Ungluͤcklicher Tag!
Verhaßte Begebniß!
C. Was mag diß ſeyn?
Wen hoͤren wir da ſolch Leid ausſchreyn?
E. Feindſelige Sternen/ Verſtoͤrer Unſerer Ruh/
Trifft ſo mit eurem Vertroͤſten der Ausgang zu?
Muſt’ unſre Hoffnung ſo bluͤhen und blincken/
Nur deſto tieffer in Abgrund zu ſincken?
C. Iſt dieſes nicht Ergaſt? Es iſt der gutte Mann.
E. Was will ich aber den Himmel verklagen/
Was will ich von Sternen und Verhaͤngniß viel ſagen?
Ergaſto klage dich ſelber an:
Du haſt das Stroh zum Feuer gelegt/
Du haſt die toͤdtlichen Flammen erregt.
Doch weiß der Himmel/ daß ich nichts boͤſes gedacht/
Und daß mich Erbarmen zu ſolchem Beginnen gebracht.
Unſelig-verliebte! betruͤbtes Kind!
Un-
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[106/0206] GUARINI Vierdter Handlung dritter Eintritt. Der Chor. Ergaſto. C. Wißt ihr/ ihr Hirten/ wie unſer Held Der wuͤrdige Sohn des groſſen Montan/ Nachfolgend dem Hercules ſeinem Uhr-Ahn/ Heute hat das grimmige Schwein gefaͤllt/ Die Felder des Schadens/ das gantze Land Der Sorge befreyet/ darinnen es ſtand? Wißt ihr/ wie er ſich anizt bereit/ Der Goͤttin Geluͤbde zu legen ab/ Die ſeinem Beginnen Geluͤcke gab. Geht ihm entgegen mit Danckbarkeit/ Ruͤhmt euren Wohlthaͤter mit vollem Mund/ Ehrt euren Befreyer von Hertzen Grund. Ob wohl ein Tugend-vollkommener Sinn Nicht achtet der Ehre verfliegenden Thon/ Iſt ſelbſten ſein beſter und eigener Lohn: So iſt doch dieſes allein der Gewinn/ Diß bleibet allein der hoͤchſte Preiß/ Den Erde der Tugend zu geben weiß. E. O trauriger Fall! O ſchmertzliche Klag! Unheilſamer Streich! Ungluͤcklicher Tag! Verhaßte Begebniß! C. Was mag diß ſeyn? Wen hoͤren wir da ſolch Leid ausſchreyn? E. Feindſelige Sternen/ Verſtoͤrer Unſerer Ruh/ Trifft ſo mit eurem Vertroͤſten der Ausgang zu? Muſt’ unſre Hoffnung ſo bluͤhen und blincken/ Nur deſto tieffer in Abgrund zu ſincken? C. Iſt dieſes nicht Ergaſt? Es iſt der gutte Mann. E. Was will ich aber den Himmel verklagen/ Was will ich von Sternen und Verhaͤngniß viel ſagen? Ergaſto klage dich ſelber an: Du haſt das Stroh zum Feuer gelegt/ Du haſt die toͤdtlichen Flammen erregt. Doch weiß der Himmel/ daß ich nichts boͤſes gedacht/ Und daß mich Erbarmen zu ſolchem Beginnen gebracht. Unſelig-verliebte! betruͤbtes Kind! Un-

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/206>, abgerufen am 23.11.2024.