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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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ADONIS Blumen.
Kan nicht ihr Blick von Hertz zu Hertze steigen?
Sie sind des edlen Sinns getreue Zeugen:
Was nicht der kluge Mund/
Der manchen Geist verwundt/
Mit reden machet kund/
Entdeckt ihr Schweigen.
Wer kan sich an so schönen Feinden rächen?
Ich bleibe stets bemüht ihr Lob zu sprechen/
Ob mir gleich ihre Pracht
Hat manche Pein gemacht/
Biß mir zu gutter Nacht
Die Augen brechen.


Die blauen Augen.
Will noch die schwartze Nacht den Tag bestreiten/
Und als ein irrend Licht bey duncklen Zeiten
Der übereitlen Welt/
Die/ was ihr wohlgefällt/
Für einen Abgott hält/
Den Sinn verleiten?
Des Monden Silber kan bey Nacht erquicken/
Und durch den Schatten bricht der Sterne Blicken.
Ein stoltzer Diamant
Der Dunckelheit verwandt
uß manche Fürsten-Hand
or andern schmücken.
Doch/ kan der Mond den Glantz der Sonn erreichen?
Will sich der Sternen Licht dem Tage gleichen?
nd muß der Demant nicht
o des Carfunckels Licht
urch Nacht und Schatten bricht/
Mit Scham entweichen?
Ver-
R
ADONIS Blumen.
Kan nicht ihr Blick von Hertz zu Hertze ſteigen?
Sie ſind des edlen Sinns getreue Zeugen:
Was nicht der kluge Mund/
Der manchen Geiſt verwundt/
Mit reden machet kund/
Entdeckt ihr Schweigen.
Wer kan ſich an ſo ſchoͤnen Feinden raͤchen?
Ich bleibe ſtets bemuͤht ihr Lob zu ſprechen/
Ob mir gleich ihre Pracht
Hat manche Pein gemacht/
Biß mir zu gutter Nacht
Die Augen brechen.


Die blauen Augen.
Will noch die ſchwartze Nacht den Tag beſtreiten/
Und als ein irrend Licht bey duncklen Zeiten
Der uͤbereitlen Welt/
Die/ was ihr wohlgefaͤllt/
Fuͤr einen Abgott haͤlt/
Den Sinn verleiten?
Des Monden Silber kan bey Nacht erquicken/
Und durch den Schatten bricht der Sterne Blicken.
Ein ſtoltzer Diamant
Der Dunckelheit verwandt
uß manche Fuͤrſten-Hand
or andern ſchmuͤcken.
Doch/ kan der Mond den Glantz der Sonn erreichen?
Will ſich der Sternen Licht dem Tage gleichen?
nd muß der Demant nicht
o des Carfunckels Licht
urch Nacht und Schatten bricht/
Mit Scham entweichen?
Ver-
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[257/0357] ADONIS Blumen. Kan nicht ihr Blick von Hertz zu Hertze ſteigen? Sie ſind des edlen Sinns getreue Zeugen: Was nicht der kluge Mund/ Der manchen Geiſt verwundt/ Mit reden machet kund/ Entdeckt ihr Schweigen. Wer kan ſich an ſo ſchoͤnen Feinden raͤchen? Ich bleibe ſtets bemuͤht ihr Lob zu ſprechen/ Ob mir gleich ihre Pracht Hat manche Pein gemacht/ Biß mir zu gutter Nacht Die Augen brechen. Die blauen Augen. Will noch die ſchwartze Nacht den Tag beſtreiten/ Und als ein irrend Licht bey duncklen Zeiten Der uͤbereitlen Welt/ Die/ was ihr wohlgefaͤllt/ Fuͤr einen Abgott haͤlt/ Den Sinn verleiten? Des Monden Silber kan bey Nacht erquicken/ Und durch den Schatten bricht der Sterne Blicken. Ein ſtoltzer Diamant Der Dunckelheit verwandt uß manche Fuͤrſten-Hand or andern ſchmuͤcken. Doch/ kan der Mond den Glantz der Sonn erreichen? Will ſich der Sternen Licht dem Tage gleichen? nd muß der Demant nicht o des Carfunckels Licht urch Nacht und Schatten bricht/ Mit Scham entweichen? Ver- R

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 257. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/357>, abgerufen am 22.11.2024.