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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Himmel-Schlüssel.


Wir kommen auff die Welt befleckt/
Mit schnöder Erb-Seuch' angesteckt/
Und hegen des Verderbens Samen:
Doch ist zu unsrer Reinigkeit
Ein heilsam Wasser-Bad bereit:
Diß brauchen wir auff GOttes Nahmen.
Des Vatern Gnade zum Gewinst/
Des Sohnes blutiges Verdienst/
Des reinen Geistes Ob-uns-schweben/
(Gleichwie er sich der ersten Welt
Nach Mosis Zeugnis fürgestellt/)
Wird uns durch diesen Bund gegeben.
Vernunfft/ die thörichte/ steht an/
Wie Wasser so viel würcken kan/
Ich geb' ihr aber zum Bescheide:
Daß GOttes Wort und Krafft mit Flutt
Verknüpfft so grosse Wunder thut/
Der Glaube traut und sieht auff beyde.
Diß Wasser soll ein Denck-Mahl seyn/
Uns iederzeit zu halten rein/
Die Adams-Lüste zu ersäuffen/
Damit ein neuer Mensch entsteh/
Und in desselben Wegen geh/
Der sich am Jordan selbst ließ täuffen.
Diß Heyl-Bad hat mich auch genezt/
Und in des Höchsten Huld gesezt/
Gantz fest in seinen Bund geschlossen.
GOtt Vater/ Sohn und Geist verleih/
Damit ich bleib/ und ewig sey
Gezählt zu deinen Reichs-Genossen.
Nahmens-Tag.
Der vielgewünschte Tag/ Johann/ ist nun vorhanden/
Die Sonne tritt in Krebs/ nachdem ihr goldnes Rad
Den höchsten Himmels-Stand bereit erlanget hat/
Ein
Himmel-Schluͤſſel.


Wir kommen auff die Welt befleckt/
Mit ſchnoͤder Erb-Seuch’ angeſteckt/
Und hegen des Verderbens Samen:
Doch iſt zu unſrer Reinigkeit
Ein heilſam Waſſer-Bad bereit:
Diß brauchen wir auff GOttes Nahmen.
Des Vatern Gnade zum Gewinſt/
Des Sohnes blutiges Verdienſt/
Des reinen Geiſtes Ob-uns-ſchweben/
(Gleichwie er ſich der erſten Welt
Nach Moſis Zeugnis fuͤrgeſtellt/)
Wird uns durch dieſen Bund gegeben.
Vernunfft/ die thoͤrichte/ ſteht an/
Wie Waſſer ſo viel wuͤrcken kan/
Ich geb’ ihr aber zum Beſcheide:
Daß GOttes Wort und Krafft mit Flutt
Verknuͤpfft ſo groſſe Wunder thut/
Der Glaube traut und ſieht auff beyde.
Diß Waſſer ſoll ein Denck-Mahl ſeyn/
Uns iederzeit zu halten rein/
Die Adams-Luͤſte zu erſaͤuffen/
Damit ein neuer Menſch entſteh/
Und in deſſelben Wegen geh/
Der ſich am Jordan ſelbſt ließ taͤuffen.
Diß Heyl-Bad hat mich auch genezt/
Und in des Hoͤchſten Huld geſezt/
Gantz feſt in ſeinen Bund geſchloſſen.
GOtt Vater/ Sohn und Geiſt verleih/
Damit ich bleib/ und ewig ſey
Gezaͤhlt zu deinen Reichs-Genoſſen.
Nahmens-Tag.
Der vielgewuͤnſchte Tag/ Johann/ iſt nun vorhanden/
Die Sonne tritt in Krebs/ nachdem ihr goldnes Rad
Den hoͤchſten Himmels-Stand bereit erlanget hat/
Ein
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[16/0436] Himmel-Schluͤſſel. Wir kommen auff die Welt befleckt/ Mit ſchnoͤder Erb-Seuch’ angeſteckt/ Und hegen des Verderbens Samen: Doch iſt zu unſrer Reinigkeit Ein heilſam Waſſer-Bad bereit: Diß brauchen wir auff GOttes Nahmen. Des Vatern Gnade zum Gewinſt/ Des Sohnes blutiges Verdienſt/ Des reinen Geiſtes Ob-uns-ſchweben/ (Gleichwie er ſich der erſten Welt Nach Moſis Zeugnis fuͤrgeſtellt/) Wird uns durch dieſen Bund gegeben. Vernunfft/ die thoͤrichte/ ſteht an/ Wie Waſſer ſo viel wuͤrcken kan/ Ich geb’ ihr aber zum Beſcheide: Daß GOttes Wort und Krafft mit Flutt Verknuͤpfft ſo groſſe Wunder thut/ Der Glaube traut und ſieht auff beyde. Diß Waſſer ſoll ein Denck-Mahl ſeyn/ Uns iederzeit zu halten rein/ Die Adams-Luͤſte zu erſaͤuffen/ Damit ein neuer Menſch entſteh/ Und in deſſelben Wegen geh/ Der ſich am Jordan ſelbſt ließ taͤuffen. Diß Heyl-Bad hat mich auch genezt/ Und in des Hoͤchſten Huld geſezt/ Gantz feſt in ſeinen Bund geſchloſſen. GOtt Vater/ Sohn und Geiſt verleih/ Damit ich bleib/ und ewig ſey Gezaͤhlt zu deinen Reichs-Genoſſen. Nahmens-Tag. Der vielgewuͤnſchte Tag/ Johann/ iſt nun vorhanden/ Die Sonne tritt in Krebs/ nachdem ihr goldnes Rad Den hoͤchſten Himmels-Stand bereit erlanget hat/ Ein

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 16. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/436>, abgerufen am 22.11.2024.