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Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704.

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Vermischte Gedichte.


Zungen sind der Weiber Schwerdt;
Wer ist der sich ihr erwehrt?


Dem Alten das Grab/ dem Jungen das Weib;
So haben sie beyde versorget den Leib.


Jungen buhlet selbst das Glücke/
Von den Alten tritts zurücke.


Mit schlaffen wird niemand den Sieg erlangen/
Noch liegende den Wolff im Walde fangen.


Wer den Sturm hat überstanden
Mag am nächsten Ufer landen.


Was man nur von hören-sagen/
Nicht aus eignem Grunde weiß/
Da gehöret nachzufragen/
Und zu überlegen Fleiß.


Nicht die Mauren/ nicht die Wände/
Sondern tapffre Menschen-Hände/
Sind die beste Gegenwehr/
Ist das Schloß von diesem leer/
Muß es sonder Widerstreben
Sich in kurtzer Zeit ergeben.


Wir leben allesamt dem Irthum unterthan:
Kein Mensch ist der nicht durch die Hülsen sehen kan.
Jed-
l 4
Vermiſchte Gedichte.


Zungen ſind der Weiber Schwerdt;
Wer iſt der ſich ihr erwehrt?


Dem Alten das Grab/ dem Jungen das Weib;
So haben ſie beyde verſorget den Leib.


Jungen buhlet ſelbſt das Gluͤcke/
Von den Alten tritts zuruͤcke.


Mit ſchlaffen wird niemand den Sieg erlangen/
Noch liegende den Wolff im Walde fangen.


Wer den Sturm hat uͤberſtanden
Mag am naͤchſten Ufer landen.


Was man nur von hoͤren-ſagen/
Nicht aus eignem Grunde weiß/
Da gehoͤret nachzufragen/
Und zu uͤberlegen Fleiß.


Nicht die Mauren/ nicht die Waͤnde/
Sondern tapffre Menſchen-Haͤnde/
Sind die beſte Gegenwehr/
Iſt das Schloß von dieſem leer/
Muß es ſonder Widerſtreben
Sich in kurtzer Zeit ergeben.


Wir leben alleſamt dem Irthum unterthan:
Kein Menſch iſt der nicht durch die Huͤlſen ſehen kan.
Jed-
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[167/0747] Vermiſchte Gedichte. Zungen ſind der Weiber Schwerdt; Wer iſt der ſich ihr erwehrt? Dem Alten das Grab/ dem Jungen das Weib; So haben ſie beyde verſorget den Leib. Jungen buhlet ſelbſt das Gluͤcke/ Von den Alten tritts zuruͤcke. Mit ſchlaffen wird niemand den Sieg erlangen/ Noch liegende den Wolff im Walde fangen. Wer den Sturm hat uͤberſtanden Mag am naͤchſten Ufer landen. Was man nur von hoͤren-ſagen/ Nicht aus eignem Grunde weiß/ Da gehoͤret nachzufragen/ Und zu uͤberlegen Fleiß. Nicht die Mauren/ nicht die Waͤnde/ Sondern tapffre Menſchen-Haͤnde/ Sind die beſte Gegenwehr/ Iſt das Schloß von dieſem leer/ Muß es ſonder Widerſtreben Sich in kurtzer Zeit ergeben. Wir leben alleſamt dem Irthum unterthan: Kein Menſch iſt der nicht durch die Huͤlſen ſehen kan. Jed- l 4

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Zitationshilfe: Abschatz, Hans Assmann von: Poetische Ubersetzungen und Gedichte. Leipzig, 1704, S. 167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/abschatz_gedichte_1704/747>, abgerufen am 22.11.2024.