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Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.

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Schweden.
Schwedische Adel wird seit Erichs XIV. Zeiten
in die Grafen, Freyherren und den niedern Adel
eingetheilt. Die Teutsche Provinzen haben an
der Reichsstandschaft keinen Antheil, sondern
werden als unterworfene Länder, doch ihren
wohlhergebrachten Rechten und Freyheiten un-
beschadet, regieret

a) Sonst ging die Geistlichkeit dem Adel vor biß
auf die Zeiten Gustavs Wasa.
b) Jn Schweden ist kein Bauer leibeigen. Zu
dem Bauernstande sind sonderlich die wohlhabende
Bergleute zu rechnen.
c) Erich XIV creirte zuerst Grafen und Barons
1561.
d) Christina that den Schwedischen alten Fami-
lien durch ihre verschwenderische Adels-Ertheilungen
empfindlichen Tort.
e) Jus Nobilitandi eingeschränkt durch Art 25.
der Schwed Reg. Form.
f) Siehe überhaupt WEXIONIUM, lib. VIII. de
familiis Sueciae illustribus, p.
354.
§. 29.

Alle 3. Jahr muß ein Reichstag ausge-
schrieben werden. Jeder Reichsstand hat seinen
Anführer oder Worthalter. Der Adel wählt
den Reichstags-Marschall, der Bauernstand
seinen Dalmann. Von Seiten der Geistli-
chen ist es der Erzbischof von Upsal, von Sei-

ten

Schweden.
Schwediſche Adel wird ſeit Erichs XIV. Zeiten
in die Grafen, Freyherren und den niedern Adel
eingetheilt. Die Teutſche Provinzen haben an
der Reichsſtandſchaft keinen Antheil, ſondern
werden als unterworfene Laͤnder, doch ihren
wohlhergebrachten Rechten und Freyheiten un-
beſchadet, regieret

a) Sonſt ging die Geiſtlichkeit dem Adel vor biß
auf die Zeiten Guſtavs Waſa.
b) Jn Schweden iſt kein Bauer leibeigen. Zu
dem Bauernſtande ſind ſonderlich die wohlhabende
Bergleute zu rechnen.
c) Erich XIV creirte zuerſt Grafen und Barons
1561.
d) Chriſtina that den Schwediſchen alten Fami-
lien durch ihre verſchwenderiſche Adels-Ertheilungen
empfindlichen Tort.
e) Jus Nobilitandi eingeſchraͤnkt durch Art 25.
der Schwed Reg. Form.
f) Siehe uͤberhaupt WEXIONIUM, lib. VIII. de
familiis Sueciae illuſtribus, p.
354.
§. 29.

Alle 3. Jahr muß ein Reichstag ausge-
ſchrieben werden. Jeder Reichsſtand hat ſeinen
Anfuͤhrer oder Worthalter. Der Adel waͤhlt
den Reichstags-Marſchall, der Bauernſtand
ſeinen Dalmann. Von Seiten der Geiſtli-
chen iſt es der Erzbiſchof von Upſal, von Sei-

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[315/0329] Schweden. Schwediſche Adel wird ſeit Erichs XIV. Zeiten in die Grafen, Freyherren und den niedern Adel eingetheilt. Die Teutſche Provinzen haben an der Reichsſtandſchaft keinen Antheil, ſondern werden als unterworfene Laͤnder, doch ihren wohlhergebrachten Rechten und Freyheiten un- beſchadet, regieret a) Sonſt ging die Geiſtlichkeit dem Adel vor biß auf die Zeiten Guſtavs Waſa. b) Jn Schweden iſt kein Bauer leibeigen. Zu dem Bauernſtande ſind ſonderlich die wohlhabende Bergleute zu rechnen. c) Erich XIV creirte zuerſt Grafen und Barons 1561. d) Chriſtina that den Schwediſchen alten Fami- lien durch ihre verſchwenderiſche Adels-Ertheilungen empfindlichen Tort. e) Jus Nobilitandi eingeſchraͤnkt durch Art 25. der Schwed Reg. Form. f) Siehe uͤberhaupt WEXIONIUM, lib. VIII. de familiis Sueciae illuſtribus, p. 354. §. 29. Alle 3. Jahr muß ein Reichstag ausge- ſchrieben werden. Jeder Reichsſtand hat ſeinen Anfuͤhrer oder Worthalter. Der Adel waͤhlt den Reichstags-Marſchall, der Bauernſtand ſeinen Dalmann. Von Seiten der Geiſtli- chen iſt es der Erzbiſchof von Upſal, von Sei- ten

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Zitationshilfe: Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/achenwall_staatswissenschaft_1749/329>, abgerufen am 24.11.2024.