Achenwall, Gottfried: Abriß der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europäischen Reiche und Republicken. Göttingen, 1749.Portugal. a) Jn der Prahlerey, der Eifersucht und dem üblen Bezeigen gegen Fremde kommen sie dem Spanier gleich; aber in der Verschlagenheit und Pracht übertreffen sie ihn. b) Hievon so wohl als von ihrer Siesta, dem Stierge- fecht und dem Umgange mit ihrem Frauenzimmer haben die Lehrr. Nachrichten viel Merkwürdiges. §. 17. Die Barbarey sitzt an dieser Ecke von Eu- a) Unwissenheit des Portugiesischen Ministerii in der Geographie aus dem Glückwunsch an den neuen Kö- nig von Preussen. IOANNIS PETRI LVDEWIGII opuscula oratoria, num. XIV. b) Jn Lissabon ist keine Universitaet; aber sie ist zwey- mal da gewesen, und zweymal wieder nach Coimbra verlegt worden. Staat von Portugal, II. 319. c) Von der neuen Academie der Geschichte siehe Acta Eruditorum ad a. 1727. mens. Januar. n. 1. Es ist ihre Einrichtung beschrieben in der Historia da Academia real da historia Portuguesa composta por MENOLL TELLES da SYLVA, 1727. f. §. 18. F
Portugal. a) Jn der Prahlerey, der Eiferſucht und dem uͤblen Bezeigen gegen Fremde kommen ſie dem Spanier gleich; aber in der Verſchlagenheit und Pracht uͤbertreffen ſie ihn. b) Hievon ſo wohl als von ihrer Sieſta, dem Stierge- fecht und dem Umgange mit ihrem Frauenzimmer haben die Lehrr. Nachrichten viel Merkwuͤrdiges. §. 17. Die Barbarey ſitzt an dieſer Ecke von Eu- a) Unwiſſenheit des Portugieſiſchen Miniſterii in der Geographie aus dem Gluͤckwunſch an den neuen Koͤ- nig von Preuſſen. IOANNIS PETRI LVDEWIGII opuſcula oratoria, num. XIV. b) Jn Liſſabon iſt keine Univerſitaet; aber ſie iſt zwey- mal da geweſen, und zweymal wieder nach Coimbra verlegt worden. Staat von Portugal, II. 319. c) Von der neuen Academie der Geſchichte ſiehe Acta Eruditorum ad a. 1727. menſ. Januar. n. 1. Es iſt ihre Einrichtung beſchrieben in der Hiſtoria da Academia real da hiſtoria Portugueſa compoſta por MENOLL TELLES da SYLVA, 1727. f. §. 18. F
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0095" n="81"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Portugal.</hi> </hi> </fw><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">a)</hi> Jn der Prahlerey, der Eiferſucht und dem uͤblen<lb/> Bezeigen gegen Fremde kommen ſie dem Spanier gleich;<lb/> aber in der Verſchlagenheit und Pracht uͤbertreffen ſie<lb/> ihn.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">b)</hi> Hievon ſo wohl als von ihrer <hi rendition="#aq">Sieſta,</hi> dem Stierge-<lb/> fecht und dem Umgange mit ihrem Frauenzimmer haben<lb/> die <hi rendition="#fr">Lehrr. Nachrichten</hi> viel Merkwuͤrdiges.</item> </list> </div><lb/> <div n="3"> <head>§. 17.</head><lb/> <p>Die Barbarey ſitzt an dieſer Ecke von Eu-<lb/> ropa noch ziemlich feſt, und hat den Aberglau-<lb/> ben zur Schutzwehr. Die <hi rendition="#fr">Wiſſenſchaften</hi> wer-<lb/> den in Coimbra und Evora zwar gut bezahlt; a-<lb/> ber ſchlecht getrieben. Die <hi rendition="#fr">Landesgeſchichte</hi> hat<lb/> das Gluͤck genoſſen, daß der jetzige Koͤnig ihrent-<lb/> wegen 1721. eine <hi rendition="#fr">Academie</hi> von Standesperſo-<lb/> nen errichtet, welche ſich durch unterſchiedliche<lb/> Schriften bey der gelehrten Welt ſchon legitimi-<lb/> ret hat.</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#aq">a)</hi> Unwiſſenheit des Portugieſiſchen Miniſterii in der<lb/> Geographie aus dem Gluͤckwunſch an den neuen Koͤ-<lb/> nig von Preuſſen. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">IOANNIS PETRI LVDEWIGII</hi><lb/> opuſcula oratoria, num. <hi rendition="#g">XIV.</hi></hi></item><lb/> <item><hi rendition="#aq">b)</hi> Jn Liſſabon iſt keine Univerſitaet; aber ſie iſt zwey-<lb/> mal da geweſen, und zweymal wieder nach Coimbra<lb/> verlegt worden. <hi rendition="#fr">Staat von Portugal,</hi> <hi rendition="#aq">II.</hi> 319.</item><lb/> <item><hi rendition="#aq">c)</hi> Von der neuen Academie der Geſchichte ſiehe<lb/><hi rendition="#aq">Acta Eruditorum ad a. 1727. menſ. Januar. n.</hi> 1.<lb/> Es <hi rendition="#fr">iſt</hi> ihre Einrichtung beſchrieben in der <hi rendition="#aq">Hiſtoria<lb/> da Academia real da hiſtoria Portugueſa compoſta<lb/> por <hi rendition="#i">MENOLL TELLES</hi> da <hi rendition="#i">SYLVA,</hi> 1727. f.</hi></item> </list> </div><lb/> <fw place="bottom" type="sig">F</fw> <fw place="bottom" type="catch">§. 18.</fw><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0095]
Portugal.
a) Jn der Prahlerey, der Eiferſucht und dem uͤblen
Bezeigen gegen Fremde kommen ſie dem Spanier gleich;
aber in der Verſchlagenheit und Pracht uͤbertreffen ſie
ihn.
b) Hievon ſo wohl als von ihrer Sieſta, dem Stierge-
fecht und dem Umgange mit ihrem Frauenzimmer haben
die Lehrr. Nachrichten viel Merkwuͤrdiges.
§. 17.
Die Barbarey ſitzt an dieſer Ecke von Eu-
ropa noch ziemlich feſt, und hat den Aberglau-
ben zur Schutzwehr. Die Wiſſenſchaften wer-
den in Coimbra und Evora zwar gut bezahlt; a-
ber ſchlecht getrieben. Die Landesgeſchichte hat
das Gluͤck genoſſen, daß der jetzige Koͤnig ihrent-
wegen 1721. eine Academie von Standesperſo-
nen errichtet, welche ſich durch unterſchiedliche
Schriften bey der gelehrten Welt ſchon legitimi-
ret hat.
a) Unwiſſenheit des Portugieſiſchen Miniſterii in der
Geographie aus dem Gluͤckwunſch an den neuen Koͤ-
nig von Preuſſen. IOANNIS PETRI LVDEWIGII
opuſcula oratoria, num. XIV.
b) Jn Liſſabon iſt keine Univerſitaet; aber ſie iſt zwey-
mal da geweſen, und zweymal wieder nach Coimbra
verlegt worden. Staat von Portugal, II. 319.
c) Von der neuen Academie der Geſchichte ſiehe
Acta Eruditorum ad a. 1727. menſ. Januar. n. 1.
Es iſt ihre Einrichtung beſchrieben in der Hiſtoria
da Academia real da hiſtoria Portugueſa compoſta
por MENOLL TELLES da SYLVA, 1727. f.
§. 18.
F
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |