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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Achtes Capitel.
u. s. w. zu ihm komme. Mittlerweile wird der Verlust,
den a leidet, von b ersetzt, b erhält wiederum Materie
von c u. s. w. Zwar ist es, wenn wir blos auf die Rich-
tung der Materie sehen, immer nur ein einziger Strom, der
an beyden Enden zugleich entsteht, und sich in eben den-
selben Zeitmomenten fortbewegt; obgleich derselbe, wenn
man sich genauer ausdrücken will, aus zween in einen ver-
einigten Strömen besteht. Wenn die ausserordentliche
Geschwindigkeit, mit welcher die Materie fortgeht, uns
nicht verhinderte, die Zeitfolge der Erschütterungen bey den
verschiedenen Personen, welche die Kette machen, zu be-
merken, so würden wir finden, daß diese Erschütterungen
nicht in der Ordnung o, n, l, m fortgehen, sondern
daß sie zu gleicher Zeit, zuerst an den beyden Enden o und
a, dann bey n und b, hierauf bey m und c u. s. f. gefühlt
werden, und immer mehr nach dem Mittel der Kette zu
gehen. Dem zu folge fühlen bey einer kleinen Flasche die-
jenigen, welche am weitsten von den Enden abstehen, den
Schlag desto schwächer, je länger die gemachte Verbin-
dung ist.

Um diese Erklärung deutlicher zu machen, trenne
man die Kette, und mache auf einem trocknen Boden zwo
Reihen, a, b, c, d - e, f, g, h, welche in der
Mitte unterbrochen sind; d berühre die Flasche an der
äußern Seite, und e errege den Schlag durch Berührung
des Knopfs. Wenn nun die elektrische Materie den kür-
zesten Weg nehmen sollte, um in die äußere negative Flä-
che zu gelangen, so müßte sie in den Fuß der Person e her-
ab, über den Boden in den Fuß von d, und durch des
letztern Körper in die äußere Seite kommen, ohne auf f,
g, h zu wirken, welche alsdann ganz außer der Verbin-
dung stehen würden. Allein sie geht, dieser Voraus-
setzung ganz entgegen, aus diesem geraden Wege heraus,
und folgt der Ordnung der leitenden Personen, die ihr
einen schicklichen Leitfaden giebt, um durch einen andern
Weg in die äußere Seite zu kommen. Die von der in-

Achtes Capitel.
u. ſ. w. zu ihm komme. Mittlerweile wird der Verluſt,
den a leidet, von b erſetzt, b erhält wiederum Materie
von c u. ſ. w. Zwar iſt es, wenn wir blos auf die Rich-
tung der Materie ſehen, immer nur ein einziger Strom, der
an beyden Enden zugleich entſteht, und ſich in eben den-
ſelben Zeitmomenten fortbewegt; obgleich derſelbe, wenn
man ſich genauer ausdrücken will, aus zween in einen ver-
einigten Strömen beſteht. Wenn die auſſerordentliche
Geſchwindigkeit, mit welcher die Materie fortgeht, uns
nicht verhinderte, die Zeitfolge der Erſchütterungen bey den
verſchiedenen Perſonen, welche die Kette machen, zu be-
merken, ſo würden wir finden, daß dieſe Erſchütterungen
nicht in der Ordnung o, n, l, m fortgehen, ſondern
daß ſie zu gleicher Zeit, zuerſt an den beyden Enden o und
a, dann bey n und b, hierauf bey m und c u. ſ. f. gefühlt
werden, und immer mehr nach dem Mittel der Kette zu
gehen. Dem zu folge fühlen bey einer kleinen Flaſche die-
jenigen, welche am weitſten von den Enden abſtehen, den
Schlag deſto ſchwächer, je länger die gemachte Verbin-
dung iſt.

Um dieſe Erklärung deutlicher zu machen, trenne
man die Kette, und mache auf einem trocknen Boden zwo
Reihen, a, b, c, d – e, f, g, h, welche in der
Mitte unterbrochen ſind; d berühre die Flaſche an der
äußern Seite, und e errege den Schlag durch Berührung
des Knopfs. Wenn nun die elektriſche Materie den kür-
zeſten Weg nehmen ſollte, um in die äußere negative Flä-
che zu gelangen, ſo müßte ſie in den Fuß der Perſon e her-
ab, über den Boden in den Fuß von d, und durch des
letztern Körper in die äußere Seite kommen, ohne auf f,
g, h zu wirken, welche alsdann ganz außer der Verbin-
dung ſtehen würden. Allein ſie geht, dieſer Voraus-
ſetzung ganz entgegen, aus dieſem geraden Wege heraus,
und folgt der Ordnung der leitenden Perſonen, die ihr
einen ſchicklichen Leitfaden giebt, um durch einen andern
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[100/0120] Achtes Capitel. u. ſ. w. zu ihm komme. Mittlerweile wird der Verluſt, den a leidet, von b erſetzt, b erhält wiederum Materie von c u. ſ. w. Zwar iſt es, wenn wir blos auf die Rich- tung der Materie ſehen, immer nur ein einziger Strom, der an beyden Enden zugleich entſteht, und ſich in eben den- ſelben Zeitmomenten fortbewegt; obgleich derſelbe, wenn man ſich genauer ausdrücken will, aus zween in einen ver- einigten Strömen beſteht. Wenn die auſſerordentliche Geſchwindigkeit, mit welcher die Materie fortgeht, uns nicht verhinderte, die Zeitfolge der Erſchütterungen bey den verſchiedenen Perſonen, welche die Kette machen, zu be- merken, ſo würden wir finden, daß dieſe Erſchütterungen nicht in der Ordnung o, n, l, m fortgehen, ſondern daß ſie zu gleicher Zeit, zuerſt an den beyden Enden o und a, dann bey n und b, hierauf bey m und c u. ſ. f. gefühlt werden, und immer mehr nach dem Mittel der Kette zu gehen. Dem zu folge fühlen bey einer kleinen Flaſche die- jenigen, welche am weitſten von den Enden abſtehen, den Schlag deſto ſchwächer, je länger die gemachte Verbin- dung iſt. Um dieſe Erklärung deutlicher zu machen, trenne man die Kette, und mache auf einem trocknen Boden zwo Reihen, a, b, c, d – e, f, g, h, welche in der Mitte unterbrochen ſind; d berühre die Flaſche an der äußern Seite, und e errege den Schlag durch Berührung des Knopfs. Wenn nun die elektriſche Materie den kür- zeſten Weg nehmen ſollte, um in die äußere negative Flä- che zu gelangen, ſo müßte ſie in den Fuß der Perſon e her- ab, über den Boden in den Fuß von d, und durch des letztern Körper in die äußere Seite kommen, ohne auf f, g, h zu wirken, welche alsdann ganz außer der Verbin- dung ſtehen würden. Allein ſie geht, dieſer Voraus- ſetzung ganz entgegen, aus dieſem geraden Wege heraus, und folgt der Ordnung der leitenden Perſonen, die ihr einen ſchicklichen Leitfaden giebt, um durch einen andern Weg in die äußere Seite zu kommen. Die von der in-

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/120>, abgerufen am 23.11.2024.