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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Atmosphärische Elektricität.
zwey oder dreymal hat er Beyspiele vom Gegentheil ge-
funden.

Nach D. Franklin's Beobachtungen sind die Wol-
ken bisweilen negativ, welches gewiß sehr richtig ist; sie
verschlucken bisweilen aus und durch den Apparatus eine
große und vollgeladene Flasche positiver Elektricität, von
welcher der Apparatus nicht den 100sten Theil hätte anneh-
men und behalten können. Man kann sich auch leicht
vorstellen, wie eine stark geladene große positive Wolke
kleinere Wolken negativ machen könne.

Die Elektricität der Atmosphäre steht mit dem Zu-
stande der Luft in Absicht auf Feuchtigkeit und Trockenheit
in der genauesten Verbindung, daß man also nothwendig
auf das Hygrometer Acht haben muß, wenn man über
die verschiedenen Grade der Elektricität zu verschiedenen
Zeiten ein gegründetes Urtheil fällen will. Das Hygro-
meter des Herrn Coventty von Papier wird hiebey die
besten Dienste thun; es ist sehr empfindlich, zieht die
Feuchtigkeit bald an sich, theilt sie auch leicht wieder mit;
und läßt sich mit andern Hygrometern eben dieser Art ver-
gleichen. Auch ist es nöthig, ein Thermometer neben
das Hygrometer zu stellen, um zu bestimmen, wie viel
Feuchtigkeit die Luft bey einem jeden gegebnen Grade der
Wärme aufgelöset enthalten könne; obgleich diese Absicht
sich noch besser möchte erreichen lassen, wenn man genau
beobachtete, wie viel Feuchtigkeit zu verschiedenen Zeiten
aus einer gegebnen Oberfläche ausdünstet. Auch ist zu
bemerken, daß die Dichtigkeit der Luft auf die Menge der
darinn enthaltenen Feuchtigkeit Einfluß hat.

Die Feuchtigkeit in der Luft ist der beständige Leiter
der atmosphärischen Elektricität bey heiterm Himmel; da-
her steht auch die Menge der Elektricität im Verhältniß
mit der Menge von Feuchtigkeit, welche den Explorator
umgiebt; bis deren endlich so viel wird, daß sie die Isoli-
rung des Draths und der Atmosphäre unvollkommen
macht. Bey trockner Luft wird es oft über eine Minute

Atmoſphäriſche Elektricität.
zwey oder dreymal hat er Beyſpiele vom Gegentheil ge-
funden.

Nach D. Franklin’s Beobachtungen ſind die Wol-
ken bisweilen negativ, welches gewiß ſehr richtig iſt; ſie
verſchlucken bisweilen aus und durch den Apparatus eine
große und vollgeladene Flaſche poſitiver Elektricität, von
welcher der Apparatus nicht den 100ſten Theil hätte anneh-
men und behalten können. Man kann ſich auch leicht
vorſtellen, wie eine ſtark geladene große poſitive Wolke
kleinere Wolken negativ machen könne.

Die Elektricität der Atmoſphäre ſteht mit dem Zu-
ſtande der Luft in Abſicht auf Feuchtigkeit und Trockenheit
in der genaueſten Verbindung, daß man alſo nothwendig
auf das Hygrometer Acht haben muß, wenn man über
die verſchiedenen Grade der Elektricität zu verſchiedenen
Zeiten ein gegründetes Urtheil fällen will. Das Hygro-
meter des Herrn Coventty von Papier wird hiebey die
beſten Dienſte thun; es iſt ſehr empfindlich, zieht die
Feuchtigkeit bald an ſich, theilt ſie auch leicht wieder mit;
und läßt ſich mit andern Hygrometern eben dieſer Art ver-
gleichen. Auch iſt es nöthig, ein Thermometer neben
das Hygrometer zu ſtellen, um zu beſtimmen, wie viel
Feuchtigkeit die Luft bey einem jeden gegebnen Grade der
Wärme aufgelöſet enthalten könne; obgleich dieſe Abſicht
ſich noch beſſer möchte erreichen laſſen, wenn man genau
beobachtete, wie viel Feuchtigkeit zu verſchiedenen Zeiten
aus einer gegebnen Oberfläche ausdünſtet. Auch iſt zu
bemerken, daß die Dichtigkeit der Luft auf die Menge der
darinn enthaltenen Feuchtigkeit Einfluß hat.

Die Feuchtigkeit in der Luft iſt der beſtändige Leiter
der atmoſphäriſchen Elektricität bey heiterm Himmel; da-
her ſteht auch die Menge der Elektricität im Verhältniß
mit der Menge von Feuchtigkeit, welche den Explorator
umgiebt; bis deren endlich ſo viel wird, daß ſie die Iſoli-
rung des Draths und der Atmoſphäre unvollkommen
macht. Bey trockner Luft wird es oft über eine Minute

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[153/0173] Atmoſphäriſche Elektricität. zwey oder dreymal hat er Beyſpiele vom Gegentheil ge- funden. Nach D. Franklin’s Beobachtungen ſind die Wol- ken bisweilen negativ, welches gewiß ſehr richtig iſt; ſie verſchlucken bisweilen aus und durch den Apparatus eine große und vollgeladene Flaſche poſitiver Elektricität, von welcher der Apparatus nicht den 100ſten Theil hätte anneh- men und behalten können. Man kann ſich auch leicht vorſtellen, wie eine ſtark geladene große poſitive Wolke kleinere Wolken negativ machen könne. Die Elektricität der Atmoſphäre ſteht mit dem Zu- ſtande der Luft in Abſicht auf Feuchtigkeit und Trockenheit in der genaueſten Verbindung, daß man alſo nothwendig auf das Hygrometer Acht haben muß, wenn man über die verſchiedenen Grade der Elektricität zu verſchiedenen Zeiten ein gegründetes Urtheil fällen will. Das Hygro- meter des Herrn Coventty von Papier wird hiebey die beſten Dienſte thun; es iſt ſehr empfindlich, zieht die Feuchtigkeit bald an ſich, theilt ſie auch leicht wieder mit; und läßt ſich mit andern Hygrometern eben dieſer Art ver- gleichen. Auch iſt es nöthig, ein Thermometer neben das Hygrometer zu ſtellen, um zu beſtimmen, wie viel Feuchtigkeit die Luft bey einem jeden gegebnen Grade der Wärme aufgelöſet enthalten könne; obgleich dieſe Abſicht ſich noch beſſer möchte erreichen laſſen, wenn man genau beobachtete, wie viel Feuchtigkeit zu verſchiedenen Zeiten aus einer gegebnen Oberfläche ausdünſtet. Auch iſt zu bemerken, daß die Dichtigkeit der Luft auf die Menge der darinn enthaltenen Feuchtigkeit Einfluß hat. Die Feuchtigkeit in der Luft iſt der beſtändige Leiter der atmoſphäriſchen Elektricität bey heiterm Himmel; da- her ſteht auch die Menge der Elektricität im Verhältniß mit der Menge von Feuchtigkeit, welche den Explorator umgiebt; bis deren endlich ſo viel wird, daß ſie die Iſoli- rung des Draths und der Atmoſphäre unvollkommen macht. Bey trockner Luft wird es oft über eine Minute

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/173>, abgerufen am 23.11.2024.