Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.Zwölftes Capitel. System einige Gewißheit erwarten, wofern nicht dabey die Wirkung der Elektricität, als einer der vornehmsten Triebfedern, besonders in Betrachtung gezogen wird. Der Apparatus des P. Beccaria zu Untersuchung Bey heiterm Himmel ist die Elektricität gemeinig- Bey heiterm Himmel braucht der Drath, wenn man Die Elektricität ist bey heiterm Himmel allezeit po- Zwölftes Capitel. Syſtem einige Gewißheit erwarten, wofern nicht dabey die Wirkung der Elektricität, als einer der vornehmſten Triebfedern, beſonders in Betrachtung gezogen wird. Der Apparatus des P. Beccaria zu Unterſuchung Bey heiterm Himmel iſt die Elektricität gemeinig- Bey heiterm Himmel braucht der Drath, wenn man Die Elektricität iſt bey heiterm Himmel allezeit po- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0172" n="152"/><fw place="top" type="header">Zwölftes Capitel.</fw> Syſtem einige Gewißheit erwarten, wofern nicht dabey<lb/> die Wirkung der Elektricität, als einer der vornehmſten<lb/> Triebfedern, beſonders in Betrachtung gezogen wird.</p> <p>Der Apparatus des P. Beccaria zu Unterſuchung<lb/> der Elektricität der Atmoſphäre beſtand aus einem 132<lb/> Schuh langen eiſernen Drathe, den er den <supplied>E</supplied>xplorator<lb/> nennet. Das eine Ende deſſelben befeſtigte er an eine<lb/> über den Schorſtein hervorragende Stange; das andere<lb/> an den Gipfel eines Kirſchbaums. Die Enden des<lb/> Draths waren iſolirt und mit einem kleinen zinnernen<lb/> Knöpfchen verſehen. Ein andrer Drath ward von dem vori-<lb/> gen (durch eine dicke mit Siegellak überzogne Glasröhre)<lb/> ins Zimmer geführt; wodurch man beſtändig in Stand<lb/> geſetzt ward, den Zuſtand der Elektricität in dem Explo-<lb/> rator zu beobachten. Beccaria verband mit dieſem letz-<lb/> tern Drathe einen kleinen Streif Metall; an jeder Seite<lb/> deſſelben befand ſich eine Korkkugel von 1 Linie Durch-<lb/> meſſer; dieſe Kugeln waren an ſeidnen 16 Linien langen<lb/> Faden aufgehangen.</p> <p>Bey heiterm Himmel iſt die Elektricität gemeinig-<lb/> lich ſo ſtark, daß die Kugeln ohngefähr 6 Linien von der<lb/> Metallplatte abſtehen; iſt ſie ſehr ſtark, ſo ſtehen ſie 15<lb/> bis 20 Grad ab; iſt ſie ſchwach, ſo iſt die Divergenz ſehr<lb/> gering.</p> <p>Bey heiterm Himmel braucht der Drath, wenn man<lb/> ihn berührt hat, eine Minute Zeit oder noch mehr, ehe er<lb/> wieder Zeichen einiger Elektricität von ſich giebt; ob er<lb/> gleich zu andern Zeiten ſchon in einer Sekunde wieder<lb/> elektriſtrt wird.</p> <p>Die Elektricität iſt bey heiterm Himmel allezeit po-<lb/> ſitiv. Nur höchſt ſelten iſt ſie negativ, und alsdann<lb/> bringt ſie der Wind aus andern (vielleicht vom Beob-<lb/> achtungsorte ſehr entfernten) Gegenden der Atmoſphäre,<lb/> wo es zu derſelben Zeit Nebel, Schnee, Regen oder<lb/> Wolken giebt. Dieſen Satz beſtätiget die ganze Reihe<lb/> der von Beccatia gemachten Beobachtungen. Nur </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [152/0172]
Zwölftes Capitel.
Syſtem einige Gewißheit erwarten, wofern nicht dabey
die Wirkung der Elektricität, als einer der vornehmſten
Triebfedern, beſonders in Betrachtung gezogen wird.
Der Apparatus des P. Beccaria zu Unterſuchung
der Elektricität der Atmoſphäre beſtand aus einem 132
Schuh langen eiſernen Drathe, den er den Explorator
nennet. Das eine Ende deſſelben befeſtigte er an eine
über den Schorſtein hervorragende Stange; das andere
an den Gipfel eines Kirſchbaums. Die Enden des
Draths waren iſolirt und mit einem kleinen zinnernen
Knöpfchen verſehen. Ein andrer Drath ward von dem vori-
gen (durch eine dicke mit Siegellak überzogne Glasröhre)
ins Zimmer geführt; wodurch man beſtändig in Stand
geſetzt ward, den Zuſtand der Elektricität in dem Explo-
rator zu beobachten. Beccaria verband mit dieſem letz-
tern Drathe einen kleinen Streif Metall; an jeder Seite
deſſelben befand ſich eine Korkkugel von 1 Linie Durch-
meſſer; dieſe Kugeln waren an ſeidnen 16 Linien langen
Faden aufgehangen.
Bey heiterm Himmel iſt die Elektricität gemeinig-
lich ſo ſtark, daß die Kugeln ohngefähr 6 Linien von der
Metallplatte abſtehen; iſt ſie ſehr ſtark, ſo ſtehen ſie 15
bis 20 Grad ab; iſt ſie ſchwach, ſo iſt die Divergenz ſehr
gering.
Bey heiterm Himmel braucht der Drath, wenn man
ihn berührt hat, eine Minute Zeit oder noch mehr, ehe er
wieder Zeichen einiger Elektricität von ſich giebt; ob er
gleich zu andern Zeiten ſchon in einer Sekunde wieder
elektriſtrt wird.
Die Elektricität iſt bey heiterm Himmel allezeit po-
ſitiv. Nur höchſt ſelten iſt ſie negativ, und alsdann
bringt ſie der Wind aus andern (vielleicht vom Beob-
achtungsorte ſehr entfernten) Gegenden der Atmoſphäre,
wo es zu derſelben Zeit Nebel, Schnee, Regen oder
Wolken giebt. Dieſen Satz beſtätiget die ganze Reihe
der von Beccatia gemachten Beobachtungen. Nur
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