läutert dieses Phänomen. Aus den drey letzten Versuchen kann man verschiedene andere herleiten, um die krummen Linien genau zu untersuchen, nach welchen der Magnet wirkt, und einige der wichtigsten Zweige der Lehre vom Magnet mehr zu erläutern.
Der nördliche Magnetismus wird durch Verbindung mit dem südlichen aufgehoben, und umgekehrt. Daher ist klar, daß die beyden magnetischen Kräfte einander ent- gegenwirken, und wenn sie beyde einerley Arme eines Magnets mitgetheilt werden, dieser Arm die Kraft des stärkern Magnetismus erhält, und zwar in der Propor- tion, in welcher derselbe den schwächern übertrift.
Zween gerade Magnete werden nicht schwächer, wenn sie mit einander parallel so gelegt werden, daß die un- gleichnamigen Pole einander gegenüber stehen, und ihre Enden durch zwey Stücken Eisen mit einander verbunden werden, welche den Umlauf der magnetischen Materie befördern und unterhalten; man muß aber die Magnete nie einander berühren lassen, wofern sie nicht in einerley Richtung und mit den ungleichnamigen Polen beysam- men liegen.
Einen einzelnen geraden Magnet muß man allezeit mit seinem Südpole gegen Norden oder niederwärts in der nördlichen magnetischen Halbkugel halten, umgekehrt aber in der südlichen. Eisen muß man in unserer Halbkugel nie anders als mit dem Südpole eines geraden Magnets aufheben.
Jede Art von gewaltsamen Schlagen schwächt die Kraft eines Magnets; ein starker Magnet ist durch ver- schiedene starke Hammerschläge seiner Kraft gänzlich be- raubt worden, und überhaupt alles, was die innere Zu- sammensetzung und Anordnung der Theile eines Magnets stört oder ändert, z. B. das Beugen eines geraden eiser- nen Stabs oder Draths u. s. w., thut auch seiner Kraft Schaden.
Verſuch
läutert dieſes Phänomen. Aus den drey letzten Verſuchen kann man verſchiedene andere herleiten, um die krummen Linien genau zu unterſuchen, nach welchen der Magnet wirkt, und einige der wichtigſten Zweige der Lehre vom Magnet mehr zu erläutern.
Der nördliche Magnetiſmus wird durch Verbindung mit dem ſüdlichen aufgehoben, und umgekehrt. Daher iſt klar, daß die beyden magnetiſchen Kräfte einander ent- gegenwirken, und wenn ſie beyde einerley Arme eines Magnets mitgetheilt werden, dieſer Arm die Kraft des ſtärkern Magnetiſmus erhält, und zwar in der Propor- tion, in welcher derſelbe den ſchwächern übertrift.
Zween gerade Magnete werden nicht ſchwächer, wenn ſie mit einander parallel ſo gelegt werden, daß die un- gleichnamigen Pole einander gegenüber ſtehen, und ihre Enden durch zwey Stücken Eiſen mit einander verbunden werden, welche den Umlauf der magnetiſchen Materie befördern und unterhalten; man muß aber die Magnete nie einander berühren laſſen, wofern ſie nicht in einerley Richtung und mit den ungleichnamigen Polen beyſam- men liegen.
Einen einzelnen geraden Magnet muß man allezeit mit ſeinem Südpole gegen Norden oder niederwärts in der nördlichen magnetiſchen Halbkugel halten, umgekehrt aber in der ſüdlichen. Eiſen muß man in unſerer Halbkugel nie anders als mit dem Südpole eines geraden Magnets aufheben.
Jede Art von gewaltſamen Schlagen ſchwächt die Kraft eines Magnets; ein ſtarker Magnet iſt durch ver- ſchiedene ſtarke Hammerſchläge ſeiner Kraft gänzlich be- raubt worden, und überhaupt alles, was die innere Zu- ſammenſetzung und Anordnung der Theile eines Magnets ſtört oder ändert, z. B. das Beugen eines geraden eiſer- nen Stabs oder Draths u. ſ. w., thut auch ſeiner Kraft Schaden.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0280"n="260"/><fwplace="top"type="header">Verſuch</fw> läutert dieſes Phänomen. Aus den drey letzten Verſuchen<lb/>
kann man verſchiedene andere herleiten, um die krummen<lb/>
Linien genau zu unterſuchen, nach welchen der Magnet<lb/>
wirkt, und einige der wichtigſten Zweige der Lehre vom<lb/>
Magnet mehr zu erläutern.</p><p>Der nördliche Magnetiſmus wird durch Verbindung<lb/>
mit dem ſüdlichen aufgehoben, und umgekehrt. Daher<lb/>
iſt klar, daß die beyden magnetiſchen Kräfte einander ent-<lb/>
gegenwirken, und wenn ſie beyde einerley Arme eines<lb/>
Magnets mitgetheilt werden, dieſer Arm die Kraft des<lb/>ſtärkern Magnetiſmus erhält, und zwar in der Propor-<lb/>
tion, in welcher derſelbe den ſchwächern übertrift.</p><p>Zween gerade Magnete werden nicht ſchwächer, wenn<lb/>ſie mit einander parallel ſo gelegt werden, daß die un-<lb/>
gleichnamigen Pole einander gegenüber ſtehen, und ihre<lb/>
Enden durch zwey Stücken Eiſen mit einander verbunden<lb/>
werden, welche den Umlauf der magnetiſchen Materie<lb/>
befördern und unterhalten; man muß aber die Magnete<lb/>
nie einander berühren laſſen, wofern ſie nicht in einerley<lb/>
Richtung und mit den ungleichnamigen Polen beyſam-<lb/>
men liegen.</p><p>Einen einzelnen geraden Magnet muß man allezeit<lb/>
mit ſeinem Südpole gegen Norden oder niederwärts in der<lb/>
nördlichen magnetiſchen Halbkugel halten, umgekehrt aber<lb/>
in der ſüdlichen. Eiſen muß man in unſerer Halbkugel<lb/>
nie anders als mit dem Südpole eines geraden Magnets<lb/>
aufheben.</p><p>Jede Art von gewaltſamen Schlagen ſchwächt die<lb/>
Kraft eines Magnets; ein ſtarker Magnet iſt durch ver-<lb/>ſchiedene ſtarke Hammerſchläge ſeiner Kraft gänzlich be-<lb/>
raubt worden, und überhaupt alles, was die innere Zu-<lb/>ſammenſetzung und Anordnung der Theile eines Magnets<lb/>ſtört oder ändert, z. B. das Beugen eines geraden eiſer-<lb/>
nen Stabs oder Draths u. ſ. w., thut auch ſeiner Kraft<lb/>
Schaden.</p></div></div></body></text></TEI>
[260/0280]
Verſuch
läutert dieſes Phänomen. Aus den drey letzten Verſuchen
kann man verſchiedene andere herleiten, um die krummen
Linien genau zu unterſuchen, nach welchen der Magnet
wirkt, und einige der wichtigſten Zweige der Lehre vom
Magnet mehr zu erläutern.
Der nördliche Magnetiſmus wird durch Verbindung
mit dem ſüdlichen aufgehoben, und umgekehrt. Daher
iſt klar, daß die beyden magnetiſchen Kräfte einander ent-
gegenwirken, und wenn ſie beyde einerley Arme eines
Magnets mitgetheilt werden, dieſer Arm die Kraft des
ſtärkern Magnetiſmus erhält, und zwar in der Propor-
tion, in welcher derſelbe den ſchwächern übertrift.
Zween gerade Magnete werden nicht ſchwächer, wenn
ſie mit einander parallel ſo gelegt werden, daß die un-
gleichnamigen Pole einander gegenüber ſtehen, und ihre
Enden durch zwey Stücken Eiſen mit einander verbunden
werden, welche den Umlauf der magnetiſchen Materie
befördern und unterhalten; man muß aber die Magnete
nie einander berühren laſſen, wofern ſie nicht in einerley
Richtung und mit den ungleichnamigen Polen beyſam-
men liegen.
Einen einzelnen geraden Magnet muß man allezeit
mit ſeinem Südpole gegen Norden oder niederwärts in der
nördlichen magnetiſchen Halbkugel halten, umgekehrt aber
in der ſüdlichen. Eiſen muß man in unſerer Halbkugel
nie anders als mit dem Südpole eines geraden Magnets
aufheben.
Jede Art von gewaltſamen Schlagen ſchwächt die
Kraft eines Magnets; ein ſtarker Magnet iſt durch ver-
ſchiedene ſtarke Hammerſchläge ſeiner Kraft gänzlich be-
raubt worden, und überhaupt alles, was die innere Zu-
ſammenſetzung und Anordnung der Theile eines Magnets
ſtört oder ändert, z. B. das Beugen eines geraden eiſer-
nen Stabs oder Draths u. ſ. w., thut auch ſeiner Kraft
Schaden.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte: Bereitstellung der Texttranskription.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Elena Kirillova: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2013-06-18T11:17:52Z)
Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/280>, abgerufen am 16.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.