Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.Zweytes Capitel. Da D. Franklin diesen Gedanken, daß die elektri- 12. Versuch. 1) Man lasse eine Person auf Pech treten und eine Von diesen Erscheinungen giebt er folgende Erklä- Zweytes Capitel. Da D. Franklin dieſen Gedanken, daß die elektri- 12. Verſuch. 1) Man laſſe eine Perſon auf Pech treten und eine Von dieſen Erſcheinungen giebt er folgende Erklä- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0044" n="24"/> <fw place="top" type="header">Zweytes Capitel.</fw> <p>Da D. Franklin dieſen Gedanken, daß die elektri-<lb/> ſche Materie aus der Erde geſammlet werde, zuerſt auf-<lb/> gebracht hat, ſo habe ich hier den Verſuch, der ihn auf<lb/> dieſe Schlußfolge leitete, nach ſeiner eignen Erzählung<lb/> beyfügen wollen.</p> </div> <div n="3"> <head>12. Verſuch.</head><lb/> <p>1) Man laſſe eine Perſon auf Pech treten und eine<lb/> Glasröhre reiben, eine andere aber, die ebenfalls auf<lb/> Pech ſtehet, einen Funken aus derſelben ziehen, ſo wer-<lb/> den beyde (wofern ſie nur nicht ſo nahe ſtehen, daß ſie<lb/> einander berühren) gegen eine dritte Perſon, welche auf<lb/> dem Boden des Zimmers ſtehet, Zeichen der Elektricität<lb/> von ſich geben. 2) Wenn aber die auf Pech ſtehenden<lb/> Perſonen einander ſelbſt während des Reibens der Röhre<lb/> berühren, ſo findet ſich bey keiner von beyden ein Zei-<lb/> chen einer Elektricität. 3) Wenn ſie einander nach dem<lb/> der Reiben der Röhre berühren, und wie vorher einen<lb/> Funken ausziehen, ſo wird der Funken zwiſchen ihnen<lb/> beyden ſtärker ſeyn, als der Funken zwiſchen einem von<lb/> ihnen und einer auf dem Boden ſtehenden Perſon. 4)<lb/> Nach dieſem ſtarken Funken wird ſich an keinem von bey-<lb/> den weiter einige Elektricität zeigen.</p> <p>Von dieſen Erſcheinungen giebt er folgende Erklä-<lb/> rung. Er nimmt an, die elektriſche Materie ſey ein ge-<lb/> meinſchaftliches Element, von welchem jede dieſer drey<lb/> Perſonen, ehe das Reiben der Nöhre anfieng, ein gleich<lb/> großes Maaß gehabt habe. A, welcher auf Pech ſteht,<lb/> und die Röhre reibt, giebt ſeine eigne elektriſche Materie<lb/> an das Glas ab, und da ſeine Verbindung mit der Erde<lb/> durch das Pech abgeſchnitten iſt, ſo wird dieſer Verluſt<lb/> ſeinem Körper nicht ſogleich wieder erſetzet. B, der eben-<lb/> falls auf Pech ſtehet, nimmt, indem er den Knöchel ſei-<lb/> nes Fingers längſt der Röhre hinführet, die aus dem Kör-<lb/> per des A geſammlete Materie an ſich, und behält dieſen<lb/> Ueberſchuß, weil er iſolirt iſt. C, der auf dem Boden </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [24/0044]
Zweytes Capitel.
Da D. Franklin dieſen Gedanken, daß die elektri-
ſche Materie aus der Erde geſammlet werde, zuerſt auf-
gebracht hat, ſo habe ich hier den Verſuch, der ihn auf
dieſe Schlußfolge leitete, nach ſeiner eignen Erzählung
beyfügen wollen.
12. Verſuch.
1) Man laſſe eine Perſon auf Pech treten und eine
Glasröhre reiben, eine andere aber, die ebenfalls auf
Pech ſtehet, einen Funken aus derſelben ziehen, ſo wer-
den beyde (wofern ſie nur nicht ſo nahe ſtehen, daß ſie
einander berühren) gegen eine dritte Perſon, welche auf
dem Boden des Zimmers ſtehet, Zeichen der Elektricität
von ſich geben. 2) Wenn aber die auf Pech ſtehenden
Perſonen einander ſelbſt während des Reibens der Röhre
berühren, ſo findet ſich bey keiner von beyden ein Zei-
chen einer Elektricität. 3) Wenn ſie einander nach dem
der Reiben der Röhre berühren, und wie vorher einen
Funken ausziehen, ſo wird der Funken zwiſchen ihnen
beyden ſtärker ſeyn, als der Funken zwiſchen einem von
ihnen und einer auf dem Boden ſtehenden Perſon. 4)
Nach dieſem ſtarken Funken wird ſich an keinem von bey-
den weiter einige Elektricität zeigen.
Von dieſen Erſcheinungen giebt er folgende Erklä-
rung. Er nimmt an, die elektriſche Materie ſey ein ge-
meinſchaftliches Element, von welchem jede dieſer drey
Perſonen, ehe das Reiben der Nöhre anfieng, ein gleich
großes Maaß gehabt habe. A, welcher auf Pech ſteht,
und die Röhre reibt, giebt ſeine eigne elektriſche Materie
an das Glas ab, und da ſeine Verbindung mit der Erde
durch das Pech abgeſchnitten iſt, ſo wird dieſer Verluſt
ſeinem Körper nicht ſogleich wieder erſetzet. B, der eben-
falls auf Pech ſtehet, nimmt, indem er den Knöchel ſei-
nes Fingers längſt der Röhre hinführet, die aus dem Kör-
per des A geſammlete Materie an ſich, und behält dieſen
Ueberſchuß, weil er iſolirt iſt. C, der auf dem Boden
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