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Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785.

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Viertes Capitel.
Materie in B übertreiben, und dieser in B übergegangene
Theil wird einen gewissen Theil aus C in D treiben. Den
Augenblick vorher, ehe man die geriebene Glasröhre von
A wegnimmt, rücke man B und D von A und C ab, so
wird man A und C negativ, B und D aber positiv fin-
den.*)

42. Versuch.

Eine geriebene Glasröhre ohngefähr einen Zoll weit
von dem Ende B eines massiven sechs Schuh langen und
etwa einen halben Zoll starken Glascylinders B D, Fig. 28
Taf. III. gehalten, treibt einen Theil der elektrischen Ma-
terie am Ende B gegen das entfernte Ende D; hiebey aber
leidet die natürliche Menge elektrischer Materie im Glase
mancherley Veränderungen, welche sich zu erkennen geben,
wenn man an die Korkkugeln, die, wie die Figur zeigt,
in gleichen Entfernungen von einander zwischen B und D
aufgehängt sind, eine geriebene Glasröhre bringt; in kur-
zer Zeit verändert sich die Elektricität dieser Korkkugeln;
die vorher positiv waren, werden negativ, die vorher ne-
gativ waren, positiv.

Hält man die geriebene Glasröhre in Berührung
mit dem Ende B. so verursacht der in B übergehende Zu-
satz von elektrischer Materie wiederum verschiedene Ver-
änderungen in der Dichtigkeit der elektrischen Materie
zwischen B und D; diese Veränderungen sind den vorigen
gerade entgegengesetzt, und kehren sich nach kurzer Zeit
ebenfalls um.

Aus diesen Versuchen läßt sich schließen, daß, wenn
die elektrische Materie in einem Theile eines Körpers plötz-
lich dichter wird, die in dem benachbarten Theile dünner
werde, und umgekehrt. Diese Abwechselungen dünner
und dichter Zonen müssen der Natur elastischer flüßiger
Materien zufolge, eine lange Zeit hindurch mancherley
vorwärts und rückwärts gehende Schwingungen veranlas-

*) Ebendas. p. 8.

Viertes Capitel.
Materie in B übertreiben, und dieſer in B übergegangene
Theil wird einen gewiſſen Theil aus C in D treiben. Den
Augenblick vorher, ehe man die geriebene Glasröhre von
A wegnimmt, rücke man B und D von A und C ab, ſo
wird man A und C negativ, B und D aber poſitiv fin-
den.*)

42. Verſuch.

Eine geriebene Glasröhre ohngefähr einen Zoll weit
von dem Ende B eines maſſiven ſechs Schuh langen und
etwa einen halben Zoll ſtarken Glascylinders B D, Fig. 28
Taf. III. gehalten, treibt einen Theil der elektriſchen Ma-
terie am Ende B gegen das entfernte Ende D; hiebey aber
leidet die natürliche Menge elektriſcher Materie im Glaſe
mancherley Veränderungen, welche ſich zu erkennen geben,
wenn man an die Korkkugeln, die, wie die Figur zeigt,
in gleichen Entfernungen von einander zwiſchen B und D
aufgehängt ſind, eine geriebene Glasröhre bringt; in kur-
zer Zeit verändert ſich die Elektricität dieſer Korkkugeln;
die vorher poſitiv waren, werden negativ, die vorher ne-
gativ waren, poſitiv.

Hält man die geriebene Glasröhre in Berührung
mit dem Ende B. ſo verurſacht der in B übergehende Zu-
ſatz von elektriſcher Materie wiederum verſchiedene Ver-
änderungen in der Dichtigkeit der elektriſchen Materie
zwiſchen B und D; dieſe Veränderungen ſind den vorigen
gerade entgegengeſetzt, und kehren ſich nach kurzer Zeit
ebenfalls um.

Aus dieſen Verſuchen läßt ſich ſchließen, daß, wenn
die elektriſche Materie in einem Theile eines Körpers plötz-
lich dichter wird, die in dem benachbarten Theile dünner
werde, und umgekehrt. Dieſe Abwechſelungen dünner
und dichter Zonen müſſen der Natur elaſtiſcher flüßiger
Materien zufolge, eine lange Zeit hindurch mancherley
vorwärts und rückwärts gehende Schwingungen veranlaſ-

*) Ebendaſ. p. 8.
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[44/0064] Viertes Capitel. Materie in B übertreiben, und dieſer in B übergegangene Theil wird einen gewiſſen Theil aus C in D treiben. Den Augenblick vorher, ehe man die geriebene Glasröhre von A wegnimmt, rücke man B und D von A und C ab, ſo wird man A und C negativ, B und D aber poſitiv fin- den. *) 42. Verſuch. Eine geriebene Glasröhre ohngefähr einen Zoll weit von dem Ende B eines maſſiven ſechs Schuh langen und etwa einen halben Zoll ſtarken Glascylinders B D, Fig. 28 Taf. III. gehalten, treibt einen Theil der elektriſchen Ma- terie am Ende B gegen das entfernte Ende D; hiebey aber leidet die natürliche Menge elektriſcher Materie im Glaſe mancherley Veränderungen, welche ſich zu erkennen geben, wenn man an die Korkkugeln, die, wie die Figur zeigt, in gleichen Entfernungen von einander zwiſchen B und D aufgehängt ſind, eine geriebene Glasröhre bringt; in kur- zer Zeit verändert ſich die Elektricität dieſer Korkkugeln; die vorher poſitiv waren, werden negativ, die vorher ne- gativ waren, poſitiv. Hält man die geriebene Glasröhre in Berührung mit dem Ende B. ſo verurſacht der in B übergehende Zu- ſatz von elektriſcher Materie wiederum verſchiedene Ver- änderungen in der Dichtigkeit der elektriſchen Materie zwiſchen B und D; dieſe Veränderungen ſind den vorigen gerade entgegengeſetzt, und kehren ſich nach kurzer Zeit ebenfalls um. Aus dieſen Verſuchen läßt ſich ſchließen, daß, wenn die elektriſche Materie in einem Theile eines Körpers plötz- lich dichter wird, die in dem benachbarten Theile dünner werde, und umgekehrt. Dieſe Abwechſelungen dünner und dichter Zonen müſſen der Natur elaſtiſcher flüßiger Materien zufolge, eine lange Zeit hindurch mancherley vorwärts und rückwärts gehende Schwingungen veranlaſ- *) Ebendaſ. p. 8.

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Zitationshilfe: Adams, George: Versuch über die Electricität. Leipzig, 1785, S. 44. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adams_elektricitaet_1785/64>, abgerufen am 23.11.2024.