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Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906.

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mir beliebt, zum Notar gehen könne. Ich sagte ihm folgendes: "Sie sind ein Kapitalist und haben Ihr ganzes Leben hindurch Geldgeschäfte gemacht, ich mische mich nicht in den Kontrakt, und so viel Geld würde mir beschwerlich fallen. Sie lieben Ihre Tochter zu sehr, als dass es nötig wäre, dass ich für sie ausbedinge. Sie fordern nichts von mir, also setzen Sie den Kontrakt so auf, wie Sie es für gut befinden." Er gibt uns überdies die Hälfte seines silbernen Tafelgeschirrs, das 10.000 Francs wert ist. Doch sprechen wir nicht laut darüber. Seien wir im Glück bescheiden!

Senden Sie mir postwendend Ihre Einwilligung und die der Mutter; fahren Sie mit Eilwagen nach Laon, wegen des Dispenses, damit nur ein Aufgebot gleichzeitig in Guise wie in Paris nötig sei. Wir können dann wohl in acht Tagen heiraten. Meine teuere Lucile sehnt sich ebenso wie ich nach der Zeit, in der man uns nicht mehr trennen kann.

Ziehen Sie sich nicht den Hass der Neider durch diese Nachrichten zu und verschliessen Sie gleich mir die Freude in Ihrem Herzen, ergiessen Sie sie höchstens in den Busen meiner lieben Mutter und in dem meiner Geschwister.

Ich bin nun in der Lage, Ihnen zu helfen, und dies bildet einen grossen Teil meiner Freude. Meine Geliebte, meine Frau, also Ihre Tochter und deren ganze Familie drücken Sie an Ihr Herz.

Am 29. Dezember 1791 fand die Trauung in der Kirche Saint-Sulpice nach katholischem Ritus statt, da die Familie Duplessis durchaus darauf bestand.

Ein schlagender Beweis, wie die Revolution gleich Saturn ihre eigenen Kinder verschlang, ist der, dass von den 60 Zeugen, die den Heiratskontrakt Desmoulins und Luciles unterfertigt hatten, nach drei Jahren nur mehr Danton und Robespierre übrig geblieben waren. Alle andern waren im Exil oder auf der Guillotine zugrunde gegangen. Danton und Robespierre sollten ihnen bald folgen.

Die ersten Monate ihrer Ehe waren eitel Sonnenschein

mir beliebt, zum Notar gehen könne. Ich sagte ihm folgendes: „Sie sind ein Kapitalist und haben Ihr ganzes Leben hindurch Geldgeschäfte gemacht, ich mische mich nicht in den Kontrakt, und so viel Geld würde mir beschwerlich fallen. Sie lieben Ihre Tochter zu sehr, als dass es nötig wäre, dass ich für sie ausbedinge. Sie fordern nichts von mir, also setzen Sie den Kontrakt so auf, wie Sie es für gut befinden.“ Er gibt uns überdies die Hälfte seines silbernen Tafelgeschirrs, das 10.000 Francs wert ist. Doch sprechen wir nicht laut darüber. Seien wir im Glück bescheiden!

Senden Sie mir postwendend Ihre Einwilligung und die der Mutter; fahren Sie mit Eilwagen nach Laon, wegen des Dispenses, damit nur ein Aufgebot gleichzeitig in Guise wie in Paris nötig sei. Wir können dann wohl in acht Tagen heiraten. Meine teuere Lucile sehnt sich ebenso wie ich nach der Zeit, in der man uns nicht mehr trennen kann.

Ziehen Sie sich nicht den Hass der Neider durch diese Nachrichten zu und verschliessen Sie gleich mir die Freude in Ihrem Herzen, ergiessen Sie sie höchstens in den Busen meiner lieben Mutter und in dem meiner Geschwister.

Ich bin nun in der Lage, Ihnen zu helfen, und dies bildet einen grossen Teil meiner Freude. Meine Geliebte, meine Frau, also Ihre Tochter und deren ganze Familie drücken Sie an Ihr Herz.

Am 29. Dezember 1791 fand die Trauung in der Kirche Saint-Sulpice nach katholischem Ritus statt, da die Familie Duplessis durchaus darauf bestand.

Ein schlagender Beweis, wie die Revolution gleich Saturn ihre eigenen Kinder verschlang, ist der, dass von den 60 Zeugen, die den Heiratskontrakt Desmoulins und Luciles unterfertigt hatten, nach drei Jahren nur mehr Danton und Robespierre übrig geblieben waren. Alle andern waren im Exil oder auf der Guillotine zugrunde gegangen. Danton und Robespierre sollten ihnen bald folgen.

Die ersten Monate ihrer Ehe waren eitel Sonnenschein

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[161/0181] mir beliebt, zum Notar gehen könne. Ich sagte ihm folgendes: „Sie sind ein Kapitalist und haben Ihr ganzes Leben hindurch Geldgeschäfte gemacht, ich mische mich nicht in den Kontrakt, und so viel Geld würde mir beschwerlich fallen. Sie lieben Ihre Tochter zu sehr, als dass es nötig wäre, dass ich für sie ausbedinge. Sie fordern nichts von mir, also setzen Sie den Kontrakt so auf, wie Sie es für gut befinden.“ Er gibt uns überdies die Hälfte seines silbernen Tafelgeschirrs, das 10.000 Francs wert ist. Doch sprechen wir nicht laut darüber. Seien wir im Glück bescheiden! Senden Sie mir postwendend Ihre Einwilligung und die der Mutter; fahren Sie mit Eilwagen nach Laon, wegen des Dispenses, damit nur ein Aufgebot gleichzeitig in Guise wie in Paris nötig sei. Wir können dann wohl in acht Tagen heiraten. Meine teuere Lucile sehnt sich ebenso wie ich nach der Zeit, in der man uns nicht mehr trennen kann. Ziehen Sie sich nicht den Hass der Neider durch diese Nachrichten zu und verschliessen Sie gleich mir die Freude in Ihrem Herzen, ergiessen Sie sie höchstens in den Busen meiner lieben Mutter und in dem meiner Geschwister. Ich bin nun in der Lage, Ihnen zu helfen, und dies bildet einen grossen Teil meiner Freude. Meine Geliebte, meine Frau, also Ihre Tochter und deren ganze Familie drücken Sie an Ihr Herz. Am 29. Dezember 1791 fand die Trauung in der Kirche Saint-Sulpice nach katholischem Ritus statt, da die Familie Duplessis durchaus darauf bestand. Ein schlagender Beweis, wie die Revolution gleich Saturn ihre eigenen Kinder verschlang, ist der, dass von den 60 Zeugen, die den Heiratskontrakt Desmoulins und Luciles unterfertigt hatten, nach drei Jahren nur mehr Danton und Robespierre übrig geblieben waren. Alle andern waren im Exil oder auf der Guillotine zugrunde gegangen. Danton und Robespierre sollten ihnen bald folgen. Die ersten Monate ihrer Ehe waren eitel Sonnenschein

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Zitationshilfe: Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adler_frauen_1906/181>, abgerufen am 24.11.2024.