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Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906.

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zur Prüfung seiner Vorschläge für eine neue Staatsverfassung" schrieb und damit seine Verurteilung besiegelte.

Trotzdem Condorcet noch eine Zeitlang unbehelligt blieb, fühlte er sich doch von Gefahr umlagert. Am 30. Juni 1793 wurde Condorcet geächtet, aber schon am 31. Mai 1793 hatte er mit seinem Freunde Jean Debry ein Gift geteilt, als Beweis ihrer gegenseitigen Freundschaft, und um bei jedem Ereignis, das sie betreffen würde, die einzigen Gebieter ihrer Person zu bleiben.

Tatsächlich wurde Condorcet am 8. Juli 1793, auf die Denunziation Chabots hin, wegen seiner Vorschläge einer neuen Staatsverfassung in Anklagezustand versetzt.

Die Siegeln wurden in seiner Stadtwohnung angelegt. La Roche, ein Freund, der mit dieser Mission betraut wurde, konnte diese Formalität nicht verhindern, verständigte aber rechtzeitig Condorcet, der flüchten konnte. In der ersten Nacht fand er bei Freunden Unterkunft, er entfernte sich jedoch bald und Garat nahm ihn auf, der keinen Augenblick zögerte, den Proskribierten im Ministerhotel selbst zu verbergen.

Zwei junge Doktoren, Pinel und Boyer, mit Condorcet befreundet, fanden in der Rue Fossoyeurs Nr. 21 eine bescheidene Wohnung bei einer Frau Vernet, der Witwe eines Bildhauers und Verwandten des berühmten Malers. Sie glaubten, dass Condorcet dort vor Haussuchung und Verfolgung sicher sein würde.

Anfänglich verheimlichte man Madame Vernet den wahren Namen ihres Mieters; sie fragte nur, ob er anständig und ehrlich sei, und da man dies bejahen konnte, sagte sie, es genüge ihr, er solle kommen.

Dort blieb Condorcet zehn Monate lang verborgen. Frau Vernet wollte gar nichts, nicht einmal Geschenke für ihre gefahrvolle Gastfreundschaft annehmen. Condorcet arbeitete in dieser freiwilligen Gefangenschaft den ganzen Tag. Abends kam er und einige harmlose Mieter in der

zur Prüfung seiner Vorschläge für eine neue Staatsverfassung“ schrieb und damit seine Verurteilung besiegelte.

Trotzdem Condorcet noch eine Zeitlang unbehelligt blieb, fühlte er sich doch von Gefahr umlagert. Am 30. Juni 1793 wurde Condorcet geächtet, aber schon am 31. Mai 1793 hatte er mit seinem Freunde Jean Debry ein Gift geteilt, als Beweis ihrer gegenseitigen Freundschaft, und um bei jedem Ereignis, das sie betreffen würde, die einzigen Gebieter ihrer Person zu bleiben.

Tatsächlich wurde Condorcet am 8. Juli 1793, auf die Denunziation Chabots hin, wegen seiner Vorschläge einer neuen Staatsverfassung in Anklagezustand versetzt.

Die Siegeln wurden in seiner Stadtwohnung angelegt. La Roche, ein Freund, der mit dieser Mission betraut wurde, konnte diese Formalität nicht verhindern, verständigte aber rechtzeitig Condorcet, der flüchten konnte. In der ersten Nacht fand er bei Freunden Unterkunft, er entfernte sich jedoch bald und Garat nahm ihn auf, der keinen Augenblick zögerte, den Proskribierten im Ministerhotel selbst zu verbergen.

Zwei junge Doktoren, Pinel und Boyer, mit Condorcet befreundet, fanden in der Rue Fossoyeurs Nr. 21 eine bescheidene Wohnung bei einer Frau Vernet, der Witwe eines Bildhauers und Verwandten des berühmten Malers. Sie glaubten, dass Condorcet dort vor Haussuchung und Verfolgung sicher sein würde.

Anfänglich verheimlichte man Madame Vernet den wahren Namen ihres Mieters; sie fragte nur, ob er anständig und ehrlich sei, und da man dies bejahen konnte, sagte sie, es genüge ihr, er solle kommen.

Dort blieb Condorcet zehn Monate lang verborgen. Frau Vernet wollte gar nichts, nicht einmal Geschenke für ihre gefahrvolle Gastfreundschaft annehmen. Condorcet arbeitete in dieser freiwilligen Gefangenschaft den ganzen Tag. Abends kam er und einige harmlose Mieter in der

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[234/0258] zur Prüfung seiner Vorschläge für eine neue Staatsverfassung“ schrieb und damit seine Verurteilung besiegelte. Trotzdem Condorcet noch eine Zeitlang unbehelligt blieb, fühlte er sich doch von Gefahr umlagert. Am 30. Juni 1793 wurde Condorcet geächtet, aber schon am 31. Mai 1793 hatte er mit seinem Freunde Jean Debry ein Gift geteilt, als Beweis ihrer gegenseitigen Freundschaft, und um bei jedem Ereignis, das sie betreffen würde, die einzigen Gebieter ihrer Person zu bleiben. Tatsächlich wurde Condorcet am 8. Juli 1793, auf die Denunziation Chabots hin, wegen seiner Vorschläge einer neuen Staatsverfassung in Anklagezustand versetzt. Die Siegeln wurden in seiner Stadtwohnung angelegt. La Roche, ein Freund, der mit dieser Mission betraut wurde, konnte diese Formalität nicht verhindern, verständigte aber rechtzeitig Condorcet, der flüchten konnte. In der ersten Nacht fand er bei Freunden Unterkunft, er entfernte sich jedoch bald und Garat nahm ihn auf, der keinen Augenblick zögerte, den Proskribierten im Ministerhotel selbst zu verbergen. Zwei junge Doktoren, Pinel und Boyer, mit Condorcet befreundet, fanden in der Rue Fossoyeurs Nr. 21 eine bescheidene Wohnung bei einer Frau Vernet, der Witwe eines Bildhauers und Verwandten des berühmten Malers. Sie glaubten, dass Condorcet dort vor Haussuchung und Verfolgung sicher sein würde. Anfänglich verheimlichte man Madame Vernet den wahren Namen ihres Mieters; sie fragte nur, ob er anständig und ehrlich sei, und da man dies bejahen konnte, sagte sie, es genüge ihr, er solle kommen. Dort blieb Condorcet zehn Monate lang verborgen. Frau Vernet wollte gar nichts, nicht einmal Geschenke für ihre gefahrvolle Gastfreundschaft annehmen. Condorcet arbeitete in dieser freiwilligen Gefangenschaft den ganzen Tag. Abends kam er und einige harmlose Mieter in der

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Zitationshilfe: Adler, Emma: Die berühmten Frauen der französischen Revolution 1789–1795. Wien, 1906, S. 234. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/adler_frauen_1906/258>, abgerufen am 22.11.2024.